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Selbstjustiz im folgenden Fall?

2.468 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutschland, Mord, Vergewaltigung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Selbstjustiz im folgenden Fall?

17.01.2012 um 17:14
Man sollte bedenken, dass der Täter - sobald bekannt - auch festgenommen und in Polizeigewahrsam sein wird. Insofern ist ein Racheakt "im Affekt" sowieso kaum möglich, da man ohne vorherige Planung gar nicht an ihn rankommt. Das Szenario "Selbstjustiz" ist schon aus logistischen Gründen extrem unwahrscheinlich, es sei denn man wartet bis zur Entlassung des Täters ab.


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Selbstjustiz im folgenden Fall?

17.01.2012 um 17:14
Aber es ist schon klar, dass bei einem Fall von Selbstjustiz mehr Fehler unterlaufen können, als wenn man die Sache der Justiz überlässt?

Außerdem sollte man auch daran denken, was man den anderen Hinterbliebenen vielleicht damit antut.


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Selbstjustiz im folgenden Fall?

17.01.2012 um 17:21
@dS
Nichts ist daran falsch.

Ich habe nirgendwo davon gesprochen, dass ich den Mörder töten möchte. Zum 100sten Mal :P
Aber wenn du lieber aus Bequemlichkeit das Rechtssystem arbeiten lässt, ohne dabei wirklich 100% überzeugt zu sein, dass der Mensch die Strafe bekommt die er verdient, kannst du wirklich damit leben?

Dein Kind wird niemals zurück kommen. All die Liebe und die Lebenszeit und -freude, die du in das Kind gesteckt hast und durch die es hoffentlich aufgeblüht ist sind für immer verloren.

Ein solches Verbrechen kann man aus emotionaler Sicht eines liebevollen Vaters NICHT bestrafen.
Es geht einfach nicht. Jedenfalls durch keine Möglichkeit bzw. Technologie die das Recht besitzt.

Einen Emotions-Transformator, der die Emotionen eines zutiefst trauernden und verletzten Vaters auf den Mörder übertragt wäre absolute Gerechtigkeit.
Sowas existiert leider nicht und ins Gefängnis sperren, wo er seine Zeit absitzt und vielleicht nicht mal dahinter kommt, dass er was falsch gemacht hat ist da keine sinnvolle Bestrafung.

Außerdem gibt es Menschen die sowas absichtlich tun, um ins Gefängnis zu kommen. Das kannst du mir ruhig glauben.

Ich wandere bestimmt nicht aus und werde das Rechtssystem nicht reformieren wollen, aber ich bete, dass ich niemals in so eine Situation komme.

Denn ich würde mit Eindringlichkeit dafür sorgen, dass der Mörder auf irgendeine Art genauso einen bleibenden Schaden hat.
Eine Narbe, die ihn an seine Tat immer erinnert finde ich zwar falsch, aber emotional gesehen fair.
So muss der Mörder nämlich bestimmt an seine Tat denken und kommt hoffentlich zu dem Schluss, dass er niemals wieder eine solche Tat begehen sollte!


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Selbstjustiz im folgenden Fall?

17.01.2012 um 17:29
Selbstjustiz, ganz klar. Ich schätze mal, dass mir in dem Moment egal wäre, was mit mir passiert. Wer auch immer das ist, ich würd ihn mir packen und aufs brutalste zusammenprügeln bis er freiwillig zur Polizei geht und gesteht, was er getan hat.


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Selbstjustiz im folgenden Fall?

17.01.2012 um 17:31
Zitat von solitärsolitär schrieb:Aber wenn du lieber aus Bequemlichkeit das Rechtssystem arbeiten lässt, ohne dabei wirklich 100% überzeugt zu sein, dass der Mensch die Strafe bekommt die er verdient, kannst du wirklich damit leben?
Ja. Ich muss, auch aus Selbstschutz. Ich will mich nicht kriminell machen um Rache zu üben die ich eigentlich gar nicht will und um auch mein verbleibendes Leben noch zu zerstören. Denn genau darauf läuft es hinaus wenn du für so etwas ins Gefängnis gehst.
Dass der Mensch die Strafe verdient hat - ich weiß nicht ob man das so sagen kann. Die Tat kann nicht mehr wiedergut gemacht werden, egal was passiert. Selbst wenn es eine barbarische Strafe wäre, selbst wenn der Staat es legalisieren würde dass man dem Täter antun kann was man will, er quasi vogelfrei ist - was würde es ändern? Hätte man wirklich die Befriedigung? Ich weiß es nicht, selbst wenn man von Rachegedanken getrieben wird, was ist mit dem danach? Sitzt man sein Leben lang da und freut sich darüber, einen Menschen verletzt zu haben?
Zitat von solitärsolitär schrieb:Dein Kind wird niemals zurück kommen. All die Liebe und die Lebenszeit und -freude, die du in das Kind gesteckt hast und durch die es hoffentlich aufgeblüht ist sind für immer verloren.
Daran ändert auch die Verstümmelung des Täters nichts. Können wir uns auf "Verstümmelung" als Begriff einigen? Eine Narbe die ihn immer dran erinnert?
Zitat von solitärsolitär schrieb:Ein solches Verbrechen kann man aus emotionaler Sicht eines liebevollen Vaters NICHT bestrafen.
Es geht einfach nicht. Jedenfalls durch keine Möglichkeit bzw. Technologie die das Recht besitzt.
Da stimm ich dir zu. Keine Strafe ist angemessen, auch nicht die Tötung/Verstümmelung weil es einfach keine Gerechtigkeit bringt. So etwas ist nicht wieder gut zu machen, wie gesagt.

Insgesamt bin ich mit dem Rechtssystem, das wir hier haben zufrieden. Klar könnte man hier und da was ändern, aber den Grundgedanken, dass man wie man es von einer zivilisierten Gesellschaft erwarten kann niemanden nach Gutdünken verletzt, finde ich richtig.
Wo kämen wir denn da auch hin wenn jeder jeden straft wie es der einzelne für lustig (angemessen) hält?


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Selbstjustiz im folgenden Fall?

17.01.2012 um 17:34
Nur mal so als kleiner Einwurf am Rande der Mordfantasien:

Die meisten Kinder, die Opfer sexualisierter Gewalt werden, kennen den Täter. Sie sagen "Papa" zu ihm.

Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind das Opfer tödlicher Gewalt durch die eigenen Eltern wird, um ein vielfaches höher, als die, Opfer eines finsteren Serienkillers, der hinterm Busch lauert, zu werden.

Vielleicht besprecht Ihr Eure mörderischen Selbstjustizfantasien heute abend beim Abendessen mal mit Euren Eltern.


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Selbstjustiz im folgenden Fall?

17.01.2012 um 17:41
@Doors
Oh, ich liebe ja diese "Ihr Kinderlein höret mir zu, ich hab was weises zu sagen" Beiträge.. NICHT!

Ein Mensch, der wirklich in so einer Situation ist, wird sicherlich Selbstjustizfantasien haben. Von Mord redet hier niemand, ich jedenfalls nicht. Aber ein "sanfte" Klarstellung, was der oder die da getan hat, würde ich mir nicht verkneifen können, wenn ich wüsste, wer der Täter ist. Punkt! Ich bin, war und werde hoffentlich nie in so eine Situation kommen, aber wenn, dann weiß ich, was ich zu tun hab.

Noch was: wenn ich zu meinem Vater gehe und ihm erzähle, dass mein Kind vergewaltigt und ermordet wurde und ich jetzt los geh um mir den Hund zu packen und grün und blau zu schlagen, würde meine Vater auf mich zugehen, mir auf die Schulter klopfen und sagen "Viel Glück, lass Dich nicht erwischen mein Junge"... Vermutlich würde er noch mitkommen, damit der Typ noch übler zugerichtet wird.


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Selbstjustiz im folgenden Fall?

17.01.2012 um 17:42
Wenn mich aber einer fragt was ich mit dem fiktiven Mörder eines meiner Kinder machen würde, so antworte ich, schaut euch in dem Film SIN CITY die Geschichte mit MARV an, und ihr wisst es. Ich würde versuchen Selbstjustiz auszuüben und sei es nachdem der Täter wieder auf freiem Fuß wäre. Und ja, ich könnte es für mich persönlich moralisch und ohne Schuldgefühle vertreten.
Denke über die rechtliche Situation müssen wir hier wohl nicht sprechen und deren wäre ich mir durchaus bewusst.


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Selbstjustiz im folgenden Fall?

17.01.2012 um 17:43
Zitat von DoorsDoors schrieb:Vielleicht besprecht Ihr Eure mörderischen Selbstjustizfantasien heute abend beim Abendessen mal mit Euren Eltern.
Weit unter der Gürtellinie..


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Selbstjustiz im folgenden Fall?

17.01.2012 um 17:43
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Weit unter der Gürtellinie..
Doors.
@MasterMario
Hätte der Vater des Typen den du "grün und blau" schlägst dann auch das Recht dasselbe mit dir zu tun? Oder meinst du, du hättest damit für "Gerechtigkeit" gesorgt?


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Selbstjustiz im folgenden Fall?

17.01.2012 um 17:44
Da habe ich nur eine Antwort.

https://www.youtube.com/watch?v=-BD5AY43y1M

Ich denke wenn man sein Kind wirklich liebt und es ein mit Gewalt genommen wird, dann kommen die dunklen Gefühle in uns hervor.

Das Rechtssystem ist für Weicheier und in vielen Punkten übertrieben sowie untertrieben.

Wenn ich jetzt ein Kind hätte und jemand würde es gewaltsam umbringen und vergewaltigen, würde ich wollen das die Person die Todestraße kriegt und nicht eine einfache Todesspritze oder der elektrische Stuhl, sondern mit dreckigen blutigen Metall bis ins Marck.


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Selbstjustiz im folgenden Fall?

17.01.2012 um 17:46
@MasterMario

Lynchjustiz im Rahmen der Sippe kennt man. Das heisst anderswo Blutrache oder Ehrenmord.

Wie das ist, wenn die Ehefrau ermordet wird, durfte ich 1982 erfahren. Dass ich da weder auf Hilfe der BRD noch des Libanon rechnen durfte, war mir klar. Auch die Solidarität der PFLP beschränkte sich auf grosse Worte.
Hätte ich mir daraufhin eine Atombombe kaufen sollen und den Libanon pulverisieren?
Jeden Christen erschlagen, der mir über den Weg läuft?

Ja, natürlich fühlt man sich dann elendig schlecht, das darfst Du mir gern glauben. Zugleich hat man aber auch trotz allen Schmerzes noch so etwas wie ein Hirn im Kopf, das einem sagt, dass alle Gedanken an Selbstjustiz ziemlich schwachsinnig sind. Na gut, möglicherweise haben nicht alle Menschen diese Bremse. Drum lernen sie auch andere in der Psychiatrie kennen.


@Aldaris
Ihr könnt gern mit Euren Eltern oberhalb der Gürtellinie diskutieren.


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Selbstjustiz im folgenden Fall?

17.01.2012 um 17:47
Zitat von DoorsDoors schrieb:Das heisst anderswo Blutrache oder Ehrenmord.
Und wird hierzulande fast ausnahmslos geächtet, sicherlich auch von vielen die sich plötzlich für die deutsche Version, "Selbstjustiz", entscheiden.

Wie kommts eigentlich dass es praktisch keine Fälle von Selbstjustiz gibt, hier sich aber 60% dafür aussprechen?
Ich wiederhol einfach nochmal den Satz "Hunde die bellen, beißen nicht".
Dass es sowas kaum gibt beweist doch gerade, dass man in so einer Situation an etwas anderes denkt. Oder seid ihr hier alle die ultraharten Cowboys?


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Selbstjustiz im folgenden Fall?

17.01.2012 um 17:47
@dS
Hätte er das Recht? Was denkst Du?

Mir persönlich wär das völlig egal. Ich gehe mal davon aus, dass der Vater des Täters selbst angewidert wäre von der Tat.

@Doors
Das mit Deiner Ehefrau tut mir leid. Warum Deine Beiträge dann aber immer unter die Gürtelline abzielen müssen und Du sofort beleidigend wirst, kann ich leider nicht verstehen.


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Selbstjustiz im folgenden Fall?

17.01.2012 um 17:48
@MasterMario
Nein, ich finde nicht. Das führt zu einer Gewaltspirale die kein Mensch ernsthaft gutheißen sollte.


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Selbstjustiz im folgenden Fall?

17.01.2012 um 17:48
Die Regeln des Rechtssystem kritisiere ich nicht, sondern dass keine emotionale Gerechtigkeit existiert. Aber gerade Emotionen machen uns menschlich.
Ist unser System denn menschlich, wenn emotionale Gerechtigkeit NICHT existiert, sondern nur ein gefühltes Strafmaß vergeben wird, dass jemand einfach mal so aus allen möglichen Aspekten festgelegt hat?

Ich würde mit dem Gedanken leben, dass ich dem Mörder meines Kindes nahe bringen konnte was er mir angetan hat und dass er mit einer sichtbaren Erinnerung an seine Tat leben muss, die ihn hoffentlich daran erinnert, dass er das Leben von einem Menschen nahm und dadurch das Leben von anderen Menschen ebenfalls zerstört hat. Denn ich glaube nicht, dass sich eine Familie von so einem Verbrechen wirklich erholen wird.
Ich selbst habe wie gesagt eine Narbe auf meinem Arm und weiß, dass man durch sowas nicht stirbt.

Es geht hier nicht um soetwas triviales wie Rache sondern um emotionale Gerechtigkeit.
Zitat von dSdS schrieb:Wo kämen wir denn da auch hin wenn jeder jeden straft wie es der einzelne für lustig (angemessen) hält?
Ein interessanter Gedankengang...
Wäre doch echt überlegenswert einen Verbrecher zwar vor Gericht anzuklagen, aber im Strafmaß nicht nur das Recht des Staates zu berücksichtigen, sondern die DIREKT Betroffenen nach dem Strafmaß zu befragen und diese Aussagen ebenfalls in eine Verurteilung einfließen zu lassen, zumindest so gut es geht.

Ich würde sogar auf Strafmilderung plädieren, sofern ich dem Verbrecher dieses Mal zufügen dürfte.
Dann kann er sichs aussuchen, ob er ein paar Jahre weniger für eine Narbe haben möchte.


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Selbstjustiz im folgenden Fall?

17.01.2012 um 17:49
Zitat von DoorsDoors schrieb:Zugleich hat man aber auch trotz allen Schmerzes noch so etwas wie ein Hirn im Kopf, das einem sagt, dass alle Gedanken an Selbstjustiz ziemlich schwachsinnig sind. Na gut, möglicherweise haben nicht alle Menschen diese Bremse. Drum lernen sie auch andere in der Psychiatrie kennen.
Ich kann mich noch erinnern wie hier der "Todesstrafe für Kinderschänder-Mopp" durch die Straßen zog und jeden der in ihr Bild passte zusammen getreten hat als damals ein Kind verschwunden ist und Tage später vergewaltigt und ermordet aufgefunden wurde.

War schlimm. leider hatte die Mutter des Kindes keine Chance sich deren politischen Vereinnahmungen zu verwehren.


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Selbstjustiz im folgenden Fall?

17.01.2012 um 17:51
@dS

Wohin es führt, wenn Menschen die Justiz selbst in die Schusshand nehmen, konnte man kürzlich mitbekommen:

Bluttat von Dachau Todesschütze spricht - aber bereut nichts

17.01.2012, 06:59
Von Susi Wimmer und Helmut Zeller

Fünf Tage nachdem er im Amtsgericht Dachau einen jungen Staatsanwalt erschossen hat, äußert sich der Täter erstmals. Mit seinem Anwalt spricht Rudolf U. über die Motive seiner Tat und beklagt sich über die Haftbedingungen. Doch Reue zeigt er nicht.




Hass auf Bayerns Justiz und das Gefühl, permanent ungerecht behandelt worden zu sein, waren die Motive für den Todesschützen im Dachauer Amtsgericht. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung brach der 54-jährige Rudolf U. am Montag nach fünf Tagen sein Schweigen und sprach mit seinem Pflichtverteidiger. Reue habe er dabei bislang nicht gezeigt.
Staatsanwalt im Amtsgericht Dachau erschossen Bild vergrößern

Hass auf die Justiz soll das Motiv des Todesschützen von Dachau gewesen sein. Am Montag hat Rudolf U. nach fünf Tagen sein Schweigen gebrochen. (© dapd)

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Wie Anwalt Wilfried Eysell am Montag der SZ sagte, habe ihm der Transportunternehmer erklärt, dass er seit sieben Jahren immer vor Gericht verloren habe. Stets sei alles an ihm hängengeblieben.

Zum Ablauf der Tat und der illegal erworbenen Waffe, einer belgischen Armeepistole, habe Rudolf U. nichts gesagt. Stattdessen habe sich der Mann beschwert, der an Herzproblemen und den Folgen eines Schlaganfalls leidet, über die Haftbedingungen in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim. Er habe keine passende Wäsche und zudem seit seiner Inhaftierung nichts gegessen, behauptet Rudolf U. "Reue liegt bei ihm nicht vor. Entweder kann er nicht bereuen, oder er ist noch nicht so weit", sagte Eysell.

Offenbar nach Rücksprache mit der Anwaltskammer hat sich nun auch die Anwältin, die Rudolf U. in jenem Prozess vor dem Dachauer Amtsgericht vertreten hat, gegenüber der Polizei geäußert. Sie hatte sich bislang auf ihre Berufsverschwiegenheit berufen. "Sie redet jetzt über das Tatgeschehen", sagte Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch der SZ.

Zu dem lautstarken Gespräch im Schlosscafé, das kurz vor der Tat zwischen Anwältin und Mandant stattfand, mache sie allerdings nach wie vor keine Angaben.

Der Zeuge, der angeblich das Gespräch mitbekommen haben müsste, hat sich bisher bei der Polizei noch nicht gemeldet. "Wir gehen jetzt alle Sitzungsunterlagen von jenem Tag durch, vielleicht war der Mann irgendwo als Zeuge oder ähnliches geladen", so Steinkraus-Koch.

Die polizeilichen Ermittlungen laufen unvermindert weiter. Die Ermittler wollen sich ein Bild machen, wie Rudolf U. gelebt hat, auf der Suche nach einer Erhärtung des Tatmotivs werde man auch alle Gerichtsfälle, in die der 54-Jährige in den Vorjahren involviert war, genau anschauen, kündigte der Oberstaatsanwalt an.

Bluttat von Dachau Rudolf U. bereit zu einer psychiatrischen Untersuchung

17.01.2012, 06:59

Die Aussagen von Rudolf U. gegenüber seinem Anwalt stützen die Annahme der Ermittler, dass er sich in dem Prozess wegen Veruntreuung von Arbeitsentgelt ungerecht behandelt gefühlt und deshalb geschossen hatte.

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Während der Urteilsbegründung - ein Jahr Haft auf Bewährung - hatte Rudolf U. im Amtsgericht Dachau eine Pistole gezogen und fünf Schüsse auf den Richter und den Ankläger abgegeben. Der 31 Jahre alte Staatsanwalt wurde von zwei Kugeln getroffen und starb kurze Zeit später im Krankenhaus.

Im Gespräch mit seinem Anwalt habe Rudolf U. erzählt, dass er oft vor Gericht gestanden habe - nicht wegen eigener Delikte, sondern wegen Problemen seiner Fahrer. Die Spedition des 54-jährigen Dachauers war 2009 pleitegegangen. Auch habe Rudolf U. sich von der Berufsgenossenschaft ungerecht behandelt gefühlt.

Der Todesschütze war am Montag auch bereit, mit einem Sachverständigen zu sprechen, der ein Vorabgutachten über den Täter erstellen soll. Ein vollständiges psychiatrisches Gutachten wird mehr Zeit in Anspruch nehmen. Dessen Ergebnisse entscheiden laut Anwalt darüber, ob der Haftbefehl wegen Mordes und versuchten Mordes aufgehoben wird.

Der Haftbefehl könnte dann in einen Unterbringungsbefehl umgewandelt und Rudolf U. in eine Klinik gebracht werden. Die psychiatrische Untersuchung ist für die Frage der Schuldfähigkeit des Todesschützen von besonderer Bedeutung. Staatsanwaltschaft und Polizei gehen von einem vorsätzlichen Mordversuch am Richter und Mord am Staatsanwalt aus.

SZ 17.1.12


Mir passt nicht, was die Justiz treibt - also flugs zur Knarre gegriffen und selber Recht gesprochen.
Komisch, dass es hierzulande scheinbar Menschen gibt, die sich derlei wünschen. Beängstigend obendrein.


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Selbstjustiz im folgenden Fall?

17.01.2012 um 17:52
Werdet ihr Selbstjustiz begehen, oder überlasst ihr die Angelegenheit dem Staat?
Glaube das kann man erst sagen, wenn man selber in der Situation ist. Natürlich können in so einem Fall die Emotionen mit einem durchgehen.
Durch Selbstjustiz wird das Kind aber auch nicht mehr lebendig. Du hingegen wanderst für ordentlich paar Jahre in den Knast und bist deiner Freiheit beraubt. Wenn dir das der Täter wert ist?!


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Selbstjustiz im folgenden Fall?

17.01.2012 um 17:53
@MasterMario


Durch welche meiner Äusserungen Dir gegenüber genau fühlst Du Dich beleidigt?


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