@Individualist Individualist schrieb:Ach nein das tue ich nicht, ich gehe mit jedem Menschen gleich um. Man muss aber sehen dass es keine Gleichstellung vom Geschlecht, vom Alter, von Behinderten oder von Migranten gibt. Ausländer sammeln ganz andere Erfahrungen als Deutsche. Das einzige was man machen kann ist eine Art Empathie zu entwickeln um die Bedürfnisse anderer Individuen nach zu empfinden. Was aber für viele sehr schwierig ist. Ein Deutscher wird nie Ausländerfeindlichkeit erfahren, es sei denn er gibt sich als Ausländer aus. Für Günter Wallraff war das ein Schlüsselerlebnis.
ICh wollte auch nciht behaupten, dass es kein Machtgefälle gibt.
Ich wollte behaupten, dass man es vergrößert, wenn man von ihm ausgehend argumentiert in solcherlei Dingen.
Es gibt wie schon gesagt deutsche, die es kennen, gegenüber Migranten in der Minderheit zu sein, und die durchaus in einer Position sind, in der sie, in ihrem direkten Umfeld, sicherlich nicht diejeniegen sind, die Macht besitzen.
Das ist ein weit kleineres Ausmaß und nicht institutionalisiert, aber es wegzudisktuiert nutzt nichts, sondern es scahdet insofern, als dass es eben von rechten benutzt werden kann.
Sie zeigen mit dem finger darauf, und sagen: schaut, dort sind die AUsländer schon die Mehrheit, und keiner hilft den Deutschen die dort leben, und wenn sie sich wehren, dann sind sie direkt wieder nazis.
Und mit einem haben sie leider sogar Recht: Es interessiert sich leider kaum jemand für diejeniegen Deutschen, die in sozial schwachen bezirken leben und sich dort alleingelassen fühlen.
Diese sind dann meist auf zweierlei arten ausgegrenzt: Einerseits, weil sie in ihrer Umgebung wenig anschluss finden oder sogar feindseligkeit, zweitens, weil sie meist arm sind und daher von der mittelschicht eher als 'Pöbel' wahrgenommen werden, als hartzis, wie du eben willst.
Diese Probleme dürfen keinesfalls von Rechts weiterhin genutzt werden, um stimmung zu machen.
Aber niemand außer die Rechten nehmen sich diesem Thema an, und wer es doch tut, kommt in Verdacht, selbst rechts zu sein (buschkowski z.B.)
Und aus wem rekrutiert sich denn ein großer Teil der rechten?
Aus sozial schwachen deutschen.
Und genauso wie wir nicht blindlings auf sozial schwache ausländer eindreschen dürfen, weil wir verstehen, dass jedes verhalten auf ursachen und auf problemen fußt, die wir lösen müssen, so dürfen wir dasselbe auch nicht bei Deutschen tun.
Es ist ja nun nicht so, als gäbe es keine Deutschen, die sich einem MAchtgefälle ausgesetzt fühlten, auch wenn es anders ist, als das machtgefälle, dem sich ausländer ausgesetzt fühlen.
Es gibt aber eben auch viele Parallelen.
INländerfeindlichkeit, beziehungsweise attacken die sich ganz explizit gegen Deutsche richten, findest du meist dort, wo Deutsche, wenigstens unter Jugendlichen, keine klare Mehrheit mehr darstellen.
An solchen Orten gibt es zwar immernoch institutionalisierten rassismus auf dem Arbeitsmarkt, aber auf der Straße und in der Schule, was die Lebensrealität der Jugendlichen Ausmacht, sieht das schon anders aus.
Und gegenüber Überfremdungsängsten, die zu Rassismus führen können, und ähnlichem müssen wir genauso empathisch sein, auch wenn wir sie nicht nachvollziehen können, wie gegenüber Migranten, die auf Grund ihrer Probleme und ihres Umfeldes kriminell werden.
Denn ansonsten werden wir den Rassismus in unserer Gesellschaft nicht bekämpfen können, weil wir eine gruppe, die an ihm beteiligt ist, komplett vergessen.