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Postmortem Fotografie

7.429 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Trauer, Memento Mori, Bilder Von Toten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Postmortem Fotografie

25.02.2011 um 13:50
@Luma30

Danke für den Link, klasse Fotos. Wie man sowas grausames so friedvoll darstellen kann, das ist beeindruckend.


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Postmortem Fotografie

25.02.2011 um 14:00
Gibts da eigentlich richtige Unternehmen dafür? Oo
Oder machen das Bestatter?


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Postmortem Fotografie

25.02.2011 um 14:00
So lange die Bilder in Schwarz-Weiss oder Sepia sind, habe ich damit kein Problem. Dann sehe ich sie teilweise sogar als eine Art Kunst an - bei farbigen Aufnahmen habe ich Probleme. Das moechte ich dann nicht ansehen. Und wenn Blut involviert ist, hoert fuer mich die bildliche Kunst auf. Blut und nackte Haut sind privat.

Wenn jemand angezogen und sauber fotografiert wird, ist das ok - aber nicht nackt und aufgeschnitten bitte, das gehoert nicht in die Oeffentlichkeit. Wenn ich tot bin, moechte ich nicht, dass jemand von mir derartige Bilder macht. Das geht niemanden etwas an.


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25.02.2011 um 14:02
@Cathryn
Leichenkunst? Oo
Ohne mich.


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25.02.2011 um 14:05
@belphega

Solange ich nicht dazu schreibe, dass jemand tot ist, ist es fuer mich keine Leiche sondern schlicht und ergreifend ein "MENSCH".

Die Fotos aus dem Viktorianischen Zeitalter waren damals Tradition und Erinnerung, heute ist es Geschichtsgut und teilweise auch Kunst. So wie ein Akt oder ein Foto von einer Landschaft auch Kunst sind.

Bei blutigen oder nackten Toten hoert fuer mich die Kunst auf. Obwohl man ueber Geschmack nicht streiten sollte und die Fotografen von Kriegsopfern das ja auch unter dem Deckmantel der Kunst publik machen - ich finde, dass Kunst etwas Anmutiges besitzen sollte, einen gewissen Zauber ... aber der geht bei Blut fuer mich verloren.


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Postmortem Fotografie

25.02.2011 um 14:06
@Cathryn
Da werden tote Babys fotografiert.

Das ist keine Kunst, auch wenn sie lebendig aussehn.
Für Kunst, dürfen die Babys gern leben.


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25.02.2011 um 14:18
@belphega

Wenn es nicht die Moeglichkeit gab, ein Foto von dem Baby zu machen, als es noch lebte (amerikanische Siedler, Kindersterblichkeit sehr hoch, Scharrlach, Gelbfieber, ...), haben die Eltern diesen letzten Schnappschuss machen lassen, damit sie eine Erinnerung an das Kind hatten. Auch wenn es dir heute befremdlich erscheinen sollte: sie hatten sonst nichts. Bevor das Baby beerdigt wurde, wurde seine Existenz auf Papier festgehalten. Es gab nun einmal keine Digicam und keine andere Moeglichkeit. Keiner hat die Geburt und die stolzen Eltern gefilmt. Fotos kosteten ein Drittel des Monatseinkommens. Oft waren da noch andere Kinder, die gefuettert werden wollten. Da ging nun einmal Essen vor - wenn dann ein Kind verstarb, dann wollte man eine Erinnerung an dieses Kind haben und glaube mir: wenn wir heute nicht die technischen Moeglichkeiten haetten, die wir haben, dann waere diese Tradition sicherlich noch immer Bestand unserer Kultur. Wir legen ja auch immernoch Blumen auf Graeber, auch wenn wir wissen, dass wir 2 Meter unter der Erde davon nichts mehr riechen werden ...


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Postmortem Fotografie

25.02.2011 um 14:20
Leichenkunst

-war für mich zum Beispiel seit Anfang an die Kunstabteilung in der Körperwelten-Ausstellung. -Die verschiedenen Missbildungen an Embryonen, Basteleien an Haut und Schädeln etc.. Nachdem ich durch die gelaufen war, wurde für mich die komplette Ausstellung fragwürdig...


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Luma30 Diskussionsleiter
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Postmortem Fotografie

25.02.2011 um 15:19
http://p4.focus.de/img/gen/k/n/HBkntZaQ_Pxgen_r_400x267.jpg
http://www.morgenpost.de/multimedia/archive/00054/119651_jpg_54198b.jpg
http://static.rp-online.de/layout/fotos/195x156/125424_DEU_PERSONALITY_DEUTSCHER_BEERDIGUNG_VBER102449be0480f1d.jpg
http://www.braun-bestattungen.de/ueberuns/cont_thema2.html (Archiv-Version vom 30.09.2004)

gut das finde ich nicht normal, aber jedem das seine...^^

http://www.bestattung-zeitung.com/index.php?id=14&tx_ttnews[pointer]=13&tx_ttnews[cat]=4&tx_ttnews[tt_news]=74&tx_ttnews[backPid]=4&cHash=3d2389cf1f


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25.02.2011 um 15:21
@Luma30
Das Bild mit dem Sohn, der neben dem Sarg mit seiner toten Mutter spielt finde ich auch grenzwertig...


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Luma30 Diskussionsleiter
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Postmortem Fotografie

25.02.2011 um 15:27
Es ist zwar jedem selber überlassen, aber würde mein Mann sterben, würde ich niemals unsere Kinder neben seinem offenen Sarg spielen lassen, ich glaube das würde er genau so wenig wollen... umgekehrt wenn ich die Verstorbene im Sarg wäre, ich würde das meinen Kindern auch nicht antun wollen...

Liebe Grüße

Luma30


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Postmortem Fotografie

25.02.2011 um 15:38
@Luma30

Ich finde, man merkt am Spiel des Jungen, dass er keine Angst vor der toten Mutter hat. Und darum geht es. Er soll sich langsam daran gewoehnen, dass sie nun schlaeft und nicht wieder aufwachen wird. Sie ist noch immer da - er kann mit ihr reden, sie anfassen und streicheln, wenn er will, er kann aber auch spielen und so in ihrer Naehe sein.

Obwohl ich selbst es auch grenzwertig finde, waere es dem Jungen gegenueber sicher reichlich unfair, wenn seine Mutter einfach weg waere und am Tag der Beerdigung er bei Verwandten untergebracht wuerde, waehrend die Erwachsenen die Mutter zu Grabe tragen. Dann doch lieber langsam das Kind daran gewoehnen, dass die Mutter nun in dem weissen Holzbett schlaeft und ihn dann auch an der Beerdigung teilnehmen lassen, so dass er nicht hinterher fragt, wo die Mutter ist.


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25.02.2011 um 15:40
@Luma30
Sehe ich auch so.
Zitat von CathrynCathryn schrieb:Sie ist noch immer da - er kann mit ihr reden, sie anfassen und streicheln, wenn er will, er kann aber auch spielen und so in ihrer Naehe sein.
Aber sie wird ja nicht ewig da liegen... Ich weiss nicht wie lange man so einen Sarg offen irgendwo stehen lassen darf, aber ich denke mal nach ner Woche oder so wird sie auch beerdigt und dann wäre sie ja auch einfach weg. Der Abschied würde sich so ja nur verschieben...


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25.02.2011 um 15:51
@miku

Drei Tage wird in Deutschland aufgebahrt, danach muss beerdigt werden oder zumindest der Sarg geschlossen werden. Der Junge hat so erst einmal drei Tage Zeit, sich daran zu gewoehnen, dass Mama nun nicht mehr zuhause ist, sondern in dem anderen Haus (Beerdigungsinstitut) schlaeft. Der Vater und andere Verwandte koennen ihm erklaeren, dass Mama nicht wieder aufstehen wird, dass sie bald woanders hin kommt, dass er sie aber auf dem Friedhof besuchen kann und mit ihr reden kann. Das wird ihm helfen. Kinder koennen ziemlich einfach sein, wenn es um so etwas geht. Sie verstehen auch: man muss sich grundsaetzlich nur die Zeit nehmen, ihnen alles zu erklaeren. Dem Jungen wird der Abschied am Ende leichter fallen, von einer stummen, schlafenden Mutter, als von einer lebendigen, die von einem Moment auf den anderen nicht mehr da ist.


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Postmortem Fotografie

25.02.2011 um 15:53
das ist krass mein opa hat fast secht tage aufgebaht gelegen das ich aber auch schon über zehn jahre her.....

ich muss mal suchen gehen davon gibt es auch noch fotos....


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Postmortem Fotografie

25.02.2011 um 15:55
@Cathryn
Hm, ok... Ich würde es aber wahrscheinlich trotzdem nicht für meine Kinder wollen.
Auf der anderen Seite, solange die Mutter nicht entstellt ist oder so ist es vielleicht doch ganz gut, wenn Kinder wie du sagst da nicht mit den Gedanken drauf reagieren wie Erwachsene. Da müssen die restlichen Verwandten den Kindern das aber auch alles gut erklären, so wie du es geschrieben hast mit schlafen in nem anderen Gebäude etc.


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Postmortem Fotografie

25.02.2011 um 19:06
Zitat von belphegabelphega schrieb:Gibts da eigentlich richtige Unternehmen dafür? Oo
Oder machen das Bestatter?
Wikipedia: Thanatopraxie


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25.02.2011 um 20:38
@mae_thoranee
*würg*


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25.02.2011 um 21:16
naja, irgendeiner muss es ja machen, gut, das diese leute keine berührungsängste haben.

für viele angehörige ist es wichtig- nach z.b. einem unfalltot - nochmal einen blick auf den verstorbenen zu werfen...eben weil es keinen abschied wie am totenbett geben konnte...und da kann man froh sein, das diese berufler so einiges kaschieren und wieder richten.


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Luma30 Diskussionsleiter
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Postmortem Fotografie

02.03.2011 um 10:41
Ich habe da noch ein paar Sachen gefunden

Fotoapparate aller Epochen:

http://www.westlicht.at/index.php?id=12882&lang=default


NOCH MAL LEBEN. Eine Ausstellung über das Sterben

Fotos: Walter Schels
Texte: Beate Lakotta

Kaum etwas bewegt uns so sehr wie die Begegnung mit dem Tod. Doch kaum etwas geschieht heute so verborgen wie das Sterben. Herausgelöst aus Familie und Alltag sind Tod und Sterben zu tabuisierten Erfahrungen unserer Gesellschaft geworden. Der Fotograf Walter Schels und die Journalistin Beate Lakotta baten unheilbar Kranke, sie in ihren letzten Tagen und Wochen begleiten zu dürfen. Aus diesen Begegnungen entstanden einfühlsame Porträts von Menschen, die ihrem Tod sehr nahe sind.
Die Aufnahmen für die schwarz-weißen Großformate entstanden kurze Zeit vor und unmittelbar nach dem Tod der Porträtierten. Die Ausstellung berichtet von den Erfahrungen, Ängsten und Hoffnungen der Sterbenden und lässt sie noch einmal zu Wort kommen.
Die meisten der sechsundzwanzig Porträtierten haben ihre letzte Zeit in einem Hospiz verbracht. Hospize sind Lebensorte für Sterbende. Sie bieten Schwerstkranken die Möglichkeit, ihr Lebensende so schmerzfrei und bewusst wie möglich zu verbringen. Wer hier einzieht weiß, dass er nicht in seine Wohnung zurückkehren wird. Er weiß, dass er Abschied nehmen muss und dass er nicht mehr viel Zeit hat, seine persönlichen Dinge zu regeln. Nur eine kurze Spanne bleibt, um Bilanz zu ziehen, Frieden mit sich und anderen zu machen, sich mit dem Tod zu befassen und mit der Frage nach dem Danach. Und doch ist hier kaum ein Mensch ohne Hoffnung: auf einige Tage mehr, auf ein gutes Ende oder darauf, dass der Tod nicht das Ende von allem sein möge.

Bildmaterial in Hochauflösung auf Anfrage: info@westlicht.com oder 0043 1 522 66 36

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