Wieder U-Bahn-Schläger in Aktion

@Wolfshaag

Wolfshaag schrieb:Leider kenne ich genügend Fälle, in denen solche Täter sehr schnell wieder auf freiem Fuß waren, wegen guter Führung, wegen positiver Zukunftsprignose, etc.

Warum leider, wenn doch sowohl die Zeit in Haft als auch die Prognose etwas anderes nahelegen?

Wolfshaag schrieb:Jedenfalls in 99% der Fälle schneller, als sich das Opfer von seinen Spätfolgen erholt hat.
Da liegt für mich die eigentliche Absurdität des Gesetzgebers.

Wieso sollte die Zeit der Genesung an die Haftdauer gekoppelt sein?

@Wolfshaag
Der Täter, über den wir hier diskutieren, braucht keine Therapie
oder Resozialisierung, der braucht auch keine Wohnung oder
einen Job - der hat ja seinen Vater. Und der ist Garant und
Strafe gleichzeitig - ich habe dem Urteil vorgegriffen.

Wolfshaag schrieb:Der Täter jedoch bekommt diverse staatlich finanzierte Aufmerksamkeit, sei es durch Threapiemaßnahmen, durch Resozialisierungsmaßnahmen, es wird ihm bei Wohnungs- und/oder Jobsuche geholfen, etc. pp.
Davon jedenfalls können Opfer solcher Taten nur träumen.

Daran stör ich mich auch. Es gibt einen riesigen "Apparat", der sich um die Täter kümmert und daran kräftig verdient. Die Opfer bleiben häufig auf der Strecke.

Emodul

niurick schrieb:Wieso sollte die Zeit der Genesung an die Haftdauer gekoppelt sein?

Da hast Du verdammt noch mal recht. Das Opfer sollte sich beeilen und langsam mal wieder gesund werden, wo doch der Täter schon wieder auf freiem Fuss ist.

Was sich die Gewaltopfer da teilweise für Freiheiten rausnehmen, einfach unglaublich!

Emodul

Dass manchmal gesunder Menschenverstand so wenig konform mit
der Meinung abgehalfterter Juristen oder resozialisierter Strafgefangener
geht, davon konnte ich mich schon ab und an überzeugen.

@niurick

niurick schrieb: Warum leider, wenn doch sowohl die Zeit in Haft als auch die Prognose etwas anderes nahelegen?

Ganz einfach:

Dort (Modellstudie in NRW) wurden laut Studien von Gefangenen, die während ihrer Haft keine Qualifikationen machten und nach ihrer Entlassung arbeitslos blieben, sage und schreibe 90 Prozent wieder rückfällig. Häftlinge, die sich qualifizierten, aber anschließend keinen Job fanden, wurden zu 80 Prozent erneut straffällig. Bei ehemaligen Häftlingen, die sich qualifizierten und nach der Haft eine geregelte Arbeit fanden, sank die Rückfallquote auf 32,8 Prozent.
http://www.welt.de/die-welt/vermischtes/hamburg/article6462673/Senat-will-Rueckfallquote-von-Ex-Haeftlingen-senken.html

Selbst eine Rückfallquote von einem Drittel, was ja schon als großartiger Erfolg gefeiert wird, ist mir einfach zu hoch und läßt mich an der Effektivität des Strafvollzugs zweifeln.

niurick schrieb: Wieso sollte die Zeit der Genesung an die Haftdauer gekoppelt sein?

Ebenso einfach, weil sich das, mit dem im STGB festgelegten Verhältnismäßigkeitsprinzip, nicht so "beißen" würde, wie die gängige Praxis. Allerdings sollte Deine Frage besser lauten, warum die Haftdauer nicht an die Zeit der Genesung gekoppelt ist, statt umgekehrt.^^

@emodul

Das ist doch abslout lächerlich, was hier alles in den Urteilsspruch einfliessen soll: eigene Meinung, schlechte Erfahrungen, die Vorstellung, dass man selbst Opfer sei, Anmaßungen, dass man es besser wisse, Unterstellungen, wonach Justiz korrupt sei oder sogar eine Kopplung der Haftdauer an die Zeit der Genesung. Eine der Aufgaben der Haft ist die Besinnung des Täters. Und die ist unbhängig davon, wie lange das Opfer im Krankenhaus verweilt.

P.S.: Und ab sofort bitte weniger populistischen Dreck.

niurick schrieb:P.S.: Und absofort bitte weniger populistischen Dreck.

Dann dürfen wir aber von Dir im Gegenzug etwas mehr Logik verlangen. Die Genesungszeit mit der Haftdauer verknüpfen zu wollen, war ja schon etwas peinlich ...

Emodul

@niurick
"Aufgabe der Haft ist die Besinnung des Täters"

Hört sich nach frommem Klosteraufenthalt an.

Hm, ich habe auf eine Diskrepanz im Strafvollzug aufmerksam gemacht,

Wolfshaag schrieb: Jedenfalls in 99% der Fälle schneller, als sich das Opfer von seinen Spätfolgen erholt hat.
Da liegt für mich die eigentliche Absurdität des Gesetzgebers.

die niurick dann mit der Frage

niurick schrieb: Wieso sollte die Zeit der Genesung an die Haftdauer gekoppelt sein?

aufgegriffen hat. Daraus folgt ergo, dass Du, niurick, mich offenbar nicht verstanden hast.

Trotzdem habe ich Deine etwas merkwürdig gestellte Frage beanwortet:

Wolfshaag schrieb: Ebenso einfach, weil sich das, mit dem im STGB festgelegten Verhältnismäßigkeitsprinzip, nicht so "beißen" würde, wie die gängige Praxis. Allerdings sollte Deine Frage besser lauten, warum die Haftdauer nicht an die Zeit der Genesung gekoppelt ist, statt umgekehrt.^^

Eine Antwort von niurick kam bisher nicht, wenn man mal von der etwas unbeholfenen Äußerung

Lies nach, von wem der Vorschlag kam!

mal absieht. Ein Gegenargument kann ich darin aber nicht finden.

@Wolfshaag

Wolfshaag schrieb:Daraus folgt ergo, dass Du, niurick, mich offenbar nicht verstanden hast.

Wie willst Du denn verstanden werden?

@niurick

niurick schrieb: Wie willst Du denn verstanden werden?

So, wie ich es oben nun schon zweimal angesprochen habe. Sorry, aber aufmalen, werde ich Dir das jetzt sicher nicht noch extra. ;)

@Wolfshaag

Wolfshaag schrieb:Jedenfalls in 99% der Fälle schneller, als sich das Opfer von seinen Spätfolgen erholt hat.
Da liegt für mich die eigentliche Absurdität des Gesetzgebers.

Willst Du mir einreden, das soll kein Vorschlag sein, die Haft- an die Genesungsdauer zu koppeln? Ist er Dir jetzt selbst zu peinlich?

@niurick

niurick schrieb: Willst Du mir einreden, das soll kein Vorschlag sein, die Haft- an die Genesungsdauer zu koppeln?

Schreibe ich in einer Sprache, die Du vielleicht nicht verstehst? Da steht nichts von Vorschlag, sondern ich zeige eine Diskrepanz auf.
Aber nebenbei wäre eine Strafschärfung, bei Taten mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass Traumata und/oder langwierige köperliche Spätfolgen auftreten, nur eine Fortführung der gängigen Rechtsanwendung.
So wird bei Sexualstraftätern und Mördern, auch "Sicherheitsverwahrung" angewendet. Es wäre also fraglich, warum das nicht auch bei reinen Körperverletzungsdelikten, ohne Todesfolge, bei negativer Prognose, Anwendung finden kann.

Nebenbei solltest Du nicht alles nur mit Gegenfragen beantworten, dass wirkt nämlich irgendwie "trollmäßig". Was ist denn Dein Gegenargument, auf das ich immer noch vergeblich warte?

niurick schrieb: Ist er Dir jetzt selbst zu peinlich?

Nein warum sollte es das? Peinlich kann doch nur diese Formulierung sein:

niurick schrieb: Wieso sollte die Zeit der Genesung an die Haftdauer gekoppelt sein?

Zeige uns doch mal bitte, wo das gefordert wurde. Das sich ein Opfer mit der Genesung beeilen soll, damit die Genesung, mit der meist sehr viel kürzeren Haftstrafe korreliert, war ausschließlich Deine, vollkommen unsinnige Auslegung. Das kann schließlich jeder in Deinen posts oben nachlesen.

@niurick
Ok, "Eine der Aufgaben ..."

Macht's auch nicht viel besser!

Eben kam bei ZIBB im RBB ein Beitrag bezüglich dieser Haftverschonung ... nicht nur die befragten Berliner, sondern auch die Polizei - allen voran die Gewerkschaft der Polizei - reagierten mit großem Unverständnis darauf. Der Haftrichter hätte sehr wohl die Möglichkeit gehabt, Untersuchungshaft anzuordnen, die persönliche Entscheidung des Richters, den Bengel auf freien Fuß zu setzen, kann von den Verantwortlichen der Polizei und der Justiz niemand nachvollziehen bzw gut heißen.

Auch "Heute" um 19.00 Uhr im ZDF widmet diesem Thema einen Bericht.

http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/31/0,3672,8235103,00.html

Tja, Vitamin B reicht wohl diesem , ich nenne ihn mal vorsichtig "feigen Schläger" , Papa ist ja Anwalt und richtet das schon.
Achso, ja, ich wurde heute mit 41 in ner 30er Zone geblitzt, kann jetzt nicht mehr schreiben, muß für 8 Wochen ins Gefängnis.
AARRMMEESS Deutschland. Echt.