Menschen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Gender-Theorie

2.198 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frau, Mann, Gender ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gender-Theorie

13.09.2016 um 19:45
ich vergas vieleicht noch was nachzutragen:
2003-2005 Grundstudium der Theaterwissenschaft, Germanistik und
Komparatistik an der Universität Leipzig.

2005-2007 Hauptstudium der Kunstwissenschaft und Philosophie an der
Staatlichen Hochschule für Gestaltung (HfG) Karlsruhe.

2007 Magister Artium mit der Arbeit 'Der Bilder-Chor im Theater
Piscators. Formen und Funktionen'.

2009 Promotion zum Dr. phil. mit der Dissertation 'Im Tribunal der
Bilder. Über die Nachverhandlung der Realität in Theater und
Musikvideo'.

2013 Habilitation und venia legendi für das Fach Kunstwissenschaft mit
der Arbeit 'Pränatalismus. Figuren des Ungeborenen und die
Kultur der Schwangerschaft';
Kolloquium zum Thema 'Die Ahnengalerie. Autorität durch
Tradition?';
Antrittsvorlesung zum Thema 'Kann Kunst forschen?'.
http://www.daniel-hornuff.de/vita/akademischer-werdegang/


melden

Gender-Theorie

13.09.2016 um 20:00
@wichtelprinz
Also, bin ja bei dir, aber ich finde den Artikel nu wirklich nicht so besonders gut. "Volkssport" findest du nicht übertrieben? Peinlichkeiten gefällt mir als Wort auch nicht, Absurditäten schon eher: sicher, die kann man fast überall finden. Aber es gibt auch andere "alte" Wissenschaften, denen es im Vergleich zur Medizin und Rechtswissenschaften nicht so gut geht, auch im Vergleich zu den Gender Studies. Auch ich verstehe Wissenschaft als angewandte Skepsis, trete den Verächtern auch entgegen, wenn ich Zeit dafür habe oder ich ein interessantes Argument sehe, aber das sollte doch kein "Muss" sein. Und wenn da kritische Wertschätzung mit Mögen-müssen verwechselt und vermaledeit wird, welchen persönlichen und/oder Erkenntnisgewinn ziehst du daraus, da entgegenzutreten? Das verstehe ich nicht so ganz.


melden

Gender-Theorie

13.09.2016 um 20:12
@Dogmatix
ich finds gut das zu Beginn die Breite mal abgesteckt wird um welche Kritik das es geht. Danach werden die Kritiken mal betrachtet. Was dann folgt ist die Selbstbetrachtung und wie es im Verhältnis steht anhand dieser Kritiken. Am Ende noch, gegen wen man aus welchen Motiven besonders achtsam sein sollte bei solch Kritiken.
Ja es mag vielleicht nicht geglückt sein dieses Tabu Thema jetzt Rechtspopulismus. Obwohl eigentlich fing das Tabuthema schon viel früher an, man sollte nicht jedem gleich Nazi sagen. Was ich durchaus auch für richtig halte. Aber Heute wird Rechtspopulismus angesprochen und dann hat man schon Nazi gesagt. Das halte ich auch nicht für richtig.


melden

Gender-Theorie

13.09.2016 um 20:25
@wichtelprinz
ok, so verstehe ich das. Wer sagte nochmal, der Krieg gegen (setz meinetwegen Intelligenz ein) wurde noch immer geführt im Namen des gesunden Menschenverstandes? Aber was hilft dir so n Spruch, auch wenn er wohl richtig ist? Politisch ists jedenfalls nicht so klug: wenn ich jemand gewinnen oder überzeugen will, hilfts wenig, ihn erst mal herabzusetzen. Aber das haben Wissenschaftler noch nie so gut verstanden, aber gut, müssen sie auch nicht. Verstehs aber auch, wenn ihnen mal der Geduldsfaden reißt. Liebe Grüße, muss nu fort.


melden

Gender-Theorie

13.09.2016 um 20:27
@wichtelprinz
Ich las da letzt ein Interview mit ner Gender-Sprach-Forscherin in der Zeit, das fand ich z. B. um einiges besser und klüger, stells vielleicht ein, wenn ich Zeit habe, aber muss nu wirklich fort, lg.


melden

Gender-Theorie

13.09.2016 um 20:33
@Dogmatix
irgendwie ist doch eine Kritik mal zu entkräften immer eine Herabsetzung dessen. Das liegt mE eine Grundsätzlichkeit dahinter. Aber ich weiss was Du meinst, die Art und Weise. Es hat aber für mich eben schon auch elementare und nüchterne Teile drin. zB den hier:
Zitat von wichtelprinzwichtelprinz schrieb:Dabei folgt der Grundimpuls der Geschlechterforschung urwissenschaftlichen Kriterien. Wissenschaftlich zu forschen heißt, vermeintliche Gewissheiten mit aller Konsequenz infrage zu stellen. Zu diesen vermeintlichen Gewissheiten gehört wesentlich die Annahme, das Geschlecht einer Person sei ausschließlich biologisch bedingt. Der Auftrag der Geschlechterforschung liegt nun darin, zu untersuchen, inwieweit das Geschlecht ebenso soziale und kulturelle Dimensionen besitzt. Daraus wiederum ergeben sich Fragen nach gesellschaftlichen Prozessen – etwa: Wie korrelieren Macht und Geschlecht? Oder aber: Wie hängen Sprache und Institutionen mit geschlechtlichen Stereotypen zusammen? Und nicht zuletzt: Welche Mythen, Bilder und Handlungen sind an der Formierung und Organisation von Geschlechterrollen beteiligt?



melden

Gender-Theorie

16.09.2016 um 00:14
Mal ein guer Artikel zu den verschiedenen Ebenen der Kritik an dem Idealismus der Gender-Studies (1) und wie die AfD und Gegner der'Gender-Ideologie' gegen Windmühlen kämpfen (2):
Zu Punkt (1):
Eine der Grundannahmen gendersensibler Sprachregelungen ist, dass Sprache Wirklichkeit nicht einfach beschreibt, sondern performativ hervorbringt und deshalb geeignet ist, Machtverhältnisse zu reproduzieren oder zu destabilisieren. Verwendet »man« beispielsweise das generische Maskulinum, schließt »man« damit diverse geschlechtliche Möglichkeiten sprachlich aus und tut all jenen, die sich nicht als Mann identifizieren, somit Gewalt an. Die Frage, wie man möglichst sensibel und respektvoll sprechen kann, führt bisweilen zu skurrilen Diskussionen. So wird beispielsweise der Übergang vom sogenannten Gender_Gap, einem Unterstrich, der gegenüber dem großen Binnen-I den Vorteil aufweist, dass er keine Zweigeschlechtlichkeit konstruiere, zum Sternchen (*) damit begründet, dass es in unterschiedliche Richtungen strahlt und insofern zur Repräsentation diverser Genderidentitäten besser geeignet sei als das »I«.

[...]

Solche Formulierungen sind weder schön, noch verständlich. Die Attraktivität der Sprachpolitik dürfte eher darin liegen, dass sie einen individuellen Ausweg aus – oder zumindest »Handlungsfähigkeit« innerhalb von – objektiven Unzumutbarkeiten verspricht. Die basisdemokratischen Töne, die in entsprechenden Veröffentlichungen angestimmt werden, es handele sich dabei lediglich um jederzeit revidierbare Vorschläge, kaschieren die autoritäre Weisung, man solle sich an einen »Sprachleitfaden« (Jungle World 19/2014) halten, um nicht gewalttätig zu sein, nur stümperhaft. Innerhalb der gender- und sprachsensiblen peer group verhilft sie zu Disziplin, nach außen dient sie der Distinktion.
Und zu (2):
Auch die AfD überschätzt die Macht der sprachtheoretisch orientierten Gender Studies maßlos. Im Kampf gegen »Gender-Ideologie« oder »Genderwahn« setzt sie sich somit nicht nur gegen Gender Mainstreaming, sexuelle Früherziehung oder für eine Verschärfung des Abtreibungsrechts ein, sondern erhebt in Widerspruch zu der tatsächlichen Irrelevanz der Gender Studies deren Abschaffung zu einem zentralen Punkt ihres Grundsatzprogramms. Die eigene Unsachlichkeit wird positivistisch begründet: Die Genderforschung sei unseriös, ihre Methoden pseudowissenschaftlich und ihre »Zielsetzung primär politisch motiviert«. Als würden nicht ohnehin ganze Studiengänge dem Spardiktat zum Opfer fallen, plädiert die AfD dafür, dass Bund und Länder »keine Sondermittel für die Gender-Forschung mehr bereitstellen«, bestehende Gender-Professuren nicht nachbesetzt und Forschungsprojekte nicht verlängert werden.

Die heftigen Reaktionen des neurechten Milieus auf die queerfeministische Sprachpolitik stehen in keinem Verhältnis zur gesellschaftlichen Bedeutungslosigkeit der performativitätstheoretisch verbrämten Gender Studies. Die Erregung der neuen Rechten hat mindestens zwei Gründe: Die AfD lehnt »politisch korrekte Sprachvorgaben« zum einen ab, weil sie in ihnen eine Gefährdung der deutschen Kulturnation sieht. Geschlechtsneutraler Sprachgebrauch sei ein »Eingriff in die natürlich gewachsene Kultur und Tradition« eine »Verunstaltung der deutschen Sprache«.

Gleichzeitig scheint die gendersensible Sprache in den Reihen der neuen Rechten tatsächlich eine Art »Gender Trouble« (Judith Butler) auszulösen: Als Hornscheidt 2014 zusammen mit der Gruppe »Feministisch Sprachhandeln« der HU den Sprachleitfaden vorschlug, brach sich bei den »neuen Rechten« der Hass Bahn. Da sich Hornscheidt weder männlich noch weiblich identifiziert, bat Hornscheidt darum, in Zukunft mit »Sehr geehrtx Profx. Lann Hornscheidt« und dem dazugehören Pronomen »x« angeschrieben zu werden. Bei Facebook ereifert sich der Mob daraufhin über den »sinnlosen Genderwahnsinn«. Der eigene, offenbar für sinnvoll befundene, Wahn gipfelte schließlich in Mord- und Vernichtungsphantasien.

[...]
http://jungle-world.com/artikel/2016/37/54832.html


melden

Gender-Theorie

16.09.2016 um 00:44
@paranomal

Ok, nicht als Kritik gemeint, dazu dann auch noch das Interview, an das ich dachte, n wirklich gutes , souveränes und teils auch unterhaltsames Interview mit Professecs (nicht Profx, ok, es gibt nicht die eine richtige Form) Hornscheidt:

http://www.zeit.de/zeit-wissen/2016/04/lann-hornscheidt-geschlecht-identitaet-sprache-diskriminierung

Zum Hass-Wahn -- die Mordaufrufe resultierten in Strafanzeigen, wenn auch letztlich schwer verfolgbaren -- auch noch:
Hornscheidt: Ich habe eine weitere E-Mail-Adresse eingerichtet und geschrieben, wenn Sie sowieso nur Ihre Aggressionen loswerden wollen, schreiben Sie bitte hierhin: hatemail.an.hornscheidt@gmail.com. Und die Leute halten sich auch daran! Zwei oder drei Mails habe ich noch persönlich bekommen, da hieß es: "Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob das eine Hatemail ist." Das finde ich sehr spannend. Die Leute hatten die Sachen einfach rausgehauen, jetzt mussten sie plötzlich über das Genre ihrer Reaktion nachdenken.
Das fand ich auch gut:
Ich glaube, die Reaktionen haben viel mehr mit den Leuten selbst zu tun als mit mir.
Und manches andere auch, vielleicht nicht alles, aber ist n Interview und in jedem Fall ein sehr lesenswertes.


melden

Gender-Theorie

16.09.2016 um 10:08
@wichtelprinz
Ist es auch.

Dass die Geschlechter, ob Mann, Frau, Intersexueller, usw. usf. in sämtlichen Bereichen gleichgestellt werden, ist absolut richtig und notwendig. Was Rechte, Pflichten anbelangt. Aber doch bitte nicht gleichgemacht.

Die Genderforscher, die argumentieren, dass Geschlecht lediglich eine Art "Konvention" darstellt, kann ich einfach nicht ernst nehmen.

Ich erwähnte es schonmal, aber ich finde immer wieder wichtig, zu erwähnen, dass die meisten Lehrstühle bezgl. Genderforschung von Frauen ausgeübt werden. Wenn man sich mal fragt, wer einen Nutzen daraus ziehen könnte / wollte, kann man vielleicht auch ein wenig weiter, als nur bis zur nächsten Ecke denken.

Mir ist auch klar, dass die AfD meine Meinung teilt, oder andersherum, obwohl ich diese Partei strikt ablehne. Mir geht es hierbei nicht um Diskriminierung, deshalb ist ein Erwähnen dessen, dass sich rechtspopulistische Parteien dieses Arguments bedienen, auch Nonsens und unnötig und irgendwie impliziert es auch, man hätte selbst einen Hang zu dieser ablehnenswerten Idiologie.

Nur, weil ich sage, dass ich Autobahnen überaus praktisch finde, muss ich nicht der Meinung sein, dass Hitler ein sauguter, vorausschauender Führer war.


1x zitiertmelden

Gender-Theorie

16.09.2016 um 10:18
@Kältezeit
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Nur, weil ich sage, dass ich Autobahnen überaus praktisch finde, muss ich nicht der Meinung sein, dass Hitler ein sauguter, vorausschauender Führer war.
Ist ja erstaunlich das Du hier diese Erkenntnis hast. Ich hoffe man darf trotzdem noch sagen wer die Autobahn baute ohne das man gleichzeitig sagt das jeder der die Autobahn praktisch findet ein Nazi sei.

Obwohl , Nazi hat ja auch niemand gesagt, ausser Du und noch ein anderer wenn man von Rechtspopulismus spricht.


melden

Gender-Theorie

16.09.2016 um 10:45
@wichtelprinz

Wissenschaftlich darf sich eine Disziplin nur nennen, wenn Standards bezüglich Hypothesen und objektiv nachprüfbarer Beweisführung und weiteres eingehalten werden, zB Mathematik, Physik, Chemie usw.

Wikipedia: Wissenschaft

Vermutungen als Fakten und Naturgesetze darzustellen fällt jedoch nicht darunter...

Daher ist das Attribut "pseudo" nicht gänzlich abwegig, das sollte jeder, der über eine gewisse Grundintelligenz verfügt, nachvollziehen können.

Falls doch nicht, weißt du ja woran es liegen könnte ;)


melden

Gender-Theorie

16.09.2016 um 11:05
@Bruderchorge
Jojo gibt ja aber noch die Geisteswissenschaften. Aber gewisse Coleur will diese ja abgeschaft sehen.


melden

Gender-Theorie

16.09.2016 um 11:16
@wichtelprinz

Auch in den Geisteswissenschaften werden wissenschaftliche Methoden genutzt.


melden