Lügen dicke Menschen sich einen in die Tasche?

Wenn Frauen mit ihrem Körper nicht zufrieden sind, weil sie sich von Industrie, Werbung, Medien oder Gesellschaft unter Druck gesetzt fühlen, dann habe ich hier einen Filmtipp für sie:

https://www.arte.tv/de/videos/078145-000-A/embrace-du-bist-schoen/ (Archiv-Version vom 12.06.2021)

Aus der Kurzbeschreibung zitiert (Quelle siehe obiger Link):

In ihrem Dokumentarfilm „Embrace - Du bist schön“ begibt sich die australische Fotografin Taryn Brumfitt auf eine Reise um den Globus, um herauszufinden, warum so viele Frauen ihren Körper nicht so mögen, wie er ist. Sie trifft auf Frauen, die ihre ganz eigenen Erfahrungen mit Bodyshaming und Körperwahrnehmung haben. Der Film inspiriert und verändert die Denkweise über uns und unsere Körper. Taryns Botschaft lautet: Liebe deinen Körper wie er ist, er ist der einzige, den Du hast!

Sterntänzerin schrieb:einmal hat mir eine wildfremde Verkäuferin ungefragt über den Bauch gestreichelt. Am liebsten würde ich solche Leute zur Rede stellen, tatsächlich sind mir solche Situationen aber so peinlich, dass ich am liebsten im Boden versinken würde und mich dann auch meist recht schnell flüchte.

Das zu lesen tat mir gerade sehr leid. Das ist eine riesige Grenzüberschreitung gewesen und ich hätte mich sicher genauso gefühlt wie du.
Das zeigt aber auch, das viele Menschen gar nicht merken wenn sie bei einem anderen eine grenze überschreiten. Sei es Körperlich oder Verbal.

Sterntänzerin schrieb:Irgendwas stört mich immer. Der Bauch war schon immer da, früher, weil er krankheitsbedingt aufgebläht war, jetzt wegen der Pfunde zu viel und einer falschen Körperhaltung. Früher war ich halt nur nicht die Dicke, sondern das Skelett und musste mir anhören, dass ich doch bitte schön mal ein paar Kilos auf meine knochigen Rippen bringen sollte. Mein Pech heutzutage ist also, dass ich die goldene Mitte nie getroffen habe, sondern vom einen Extrem ins andere gesprungen bin.

Ich hatte das Glück das ich nie Beleidigt wurde oder irgendwelche Sprüche mir anhören musste.
Allerdings wurde ich erst mit 20 Jahren schwer Adipös. Ich kann mir vorstellen das man besonders in der Schulzeit gemobbt wird.
Natürlich gibt es auch immer wieder Erwachsene die andere wegen ihres Äußeren beleidigen.

Sterntänzerin schrieb:Dementsprechend glaube ich aber auch Menschen, die sagen, dass sie dick aber glücklich sind. Glück ist nämlich keine Sache des Gewichts, sondern der inneren Einstellung. Mir selbst fehlt diese innere Einstellung offensichtlich.

Ich bin da sehr zwiegespalten. Ich denke es kommt auch auf die allgemeine Fitness und auf das "wie viel" Übergewicht diese Person hat an. Wenn mir jemand der sportlich ist und 20-25 kg zu viel hat sagt, das er glücklich ist glaube ich ihm das.
Allerdings wenn jemand 50 + kg zu viel hat, kann ich das nicht glauben da es einfach zu viele Einschränkungen im Leben hat.

Als ich 30 kg zunahm war ich noch relativ zufrieden mit mir. Erst als es dann noch mehr wurde und es körperlich spürte, wurde ich immer unglücklicher.

Jetzt im Normalgewicht geht es mir Körperlich wieder ganz gut obwohl mein Körper leider bleibende Schäden hat. Depressionen die ich vorher hatte sind allerdings auch noch da. Natürlich hab ich jetzt deutlich mehr Lebensqualität aber die Abnahme ist halt auch kein Wundermittel für das Glücklichsein.

Interested schrieb:Das ist klar - und auch das Gegenteil, dass sich kaum jemand mit gesundem Verstand zu Tode hungert. Das ist aber nicht meine Aussage an sich.

Bei Eßstörungen geht es nicht um den Verstand, sondern um die Psyche, egal, ob jemand zu dick oder zu dünn ist. Intelligenz nützt nichts, wenn die Seele in irgendeiner Art erkrankt ist. Intelligenz kann das Problem, bzw dessen Lösung sogar noch schmerzhafter und schwieriger machen, weil es dem Verstand unverständlich erscheint, daß man sich auf vielerlei Wegen vernünftig erklären kann, warum das schädliche Verhalten nicht beibehalten werden darf. Der Verstand durchschaut die vielen Tricks der Psyche, den Zustand beibehalten zu wollen, doch die Psyche läßt sich nur sehr schwer davon abbringen.

pattimay schrieb:Nein, es ist keine reine Größenbezeichnung, denn Plussize Models machen in der Regel ja keine Werbung für "normale" Kleidung sondern für Übergrößen.
Eine Frau mit Gr. 38 oder 40 für Übergrößen einzusetzen suggeriert das dies keine "normalen" Größen sind. Ich finde das falsch. Übergrößen wurden ja mal konzipiert für Frauen mit Übergewicht. Diese Frauen dort haben aber kein Übergewicht.

Ich hab versucht es Dir zu erklären. In der Modebranche ist 38/40 aber nunmal ne Übergröße! Da geht es mit 32/34 los 34 und 34/36 dann 36. Ab Gr. 38 werden sie für Plus Size gebucht. Es geht überhaupt nicht darum, jemandem was zu suggerieren. Es geht darum, seine Klamotten unters Volk zu bringen und es geht darum, dass es in der Branche klare Kriterien gibt. Alles andere sind nur Ausnahmen. Und nein. Übergrößen haben nichts mit Übergewicht zu tun, wenn es um die Größenordnung geht, warum keine normalen Größen ab 38 auf den Laufstegen zu finden sind. Was im Anschluss in den Geschäften zu finden ist, ist was anderes.

osaki schrieb:Bei Eßstörungen geht es nicht um den Verstand, sondern um die Psyche, egal, ob jemand zu dick oder zu dünn ist. Intelligenz nützt nichts, wenn die Seele in irgendeiner Art erkrankt ist. Intelligenz kann das Problem, bzw dessen Lösung sogar noch schmerzhafter und schwieriger machen, weil es dem Verstand unverständlich erscheint, daß man sich auf vielerlei Wegen vernünftig erklären kann, warum das schädliche Verhalten nicht beibehalten werden darf. Der Verstand durchschaut die vielen Tricks der Psyche, den Zustand beibehalten zu wollen, doch die Psyche läßt sich nur sehr schwer davon abbringen.

Der Punkt ist eingentlich allen, die hier darüber diskutiert haben völlig klar (der thread besteht seit 2011). Von Intelligenz redet auch niemand. Das starkes Unter/Übergewicht oftmals ne psych. Komponente - sprich Erkrankung zugrunde liegt und nur über Essen/Nichtessen reguliert und kompensiert wird - ist aber nicht das Thema. Es geht schlicht darum, ob sich dicke Menschen selbst belügen und meine Meinung dazu ist in vielerlei Hinsicht einfach Ja.
Da kann ja gerne jeder seine eigene Meinung zu haben. Man sollte aber anderen ihre lassen, wenn sie es mit Argumenten unterlegt und begründet haben.

@Interested

ich habe meine meinung zu deinem Satz geschrieben, und finde das völlig in Ordnung.

Ich glaube man muss da zwei grundsätzliche Dinge trennen. Zum einen die optik/Attraktivität. Da jeder Geschmack unterschiedlich ist kann man sich da nicht wirklich streiten.

Das andere ist der gesundheitliche Aspekt der von manchen fett AktivistInnen negiert wird.

Interested schrieb:Ich hab versucht es Dir zu erklären. In der Modebranche ist 38/40 aber nunmal ne Übergröße! Da geht es mit 32/34 los 34 und 34/36 dann 36. Ab Gr. 38 werden sie für Plus Size gebucht. Es geht überhaupt nicht darum, jemandem was zu suggerieren. Es geht darum, seine Klamotten unters Volk zu bringen und es geht darum, dass es in der Branche klare Kriterien gibt. Alles andere sind nur Ausnahmen. Und nein. Übergrößen haben nichts mit Übergewicht zu tun, wenn es um die Größenordnung geht, warum keine normalen Größen ab 38 auf den Laufstegen zu finden sind. Was im Anschluss in den Geschäften zu finden ist, ist was anderes.

Das erste Bild was ich gepostet habe, das schwarze Kleid ist aus der aktuellen Vero Moda Kollektion für Übergrößen. Das gleiche Kleid gibt es auch in der "normalen" Kollektion, dort aber getragen von einem "normalen" Model.

Das Plussize Model trägt doch nicht mal selbst eine Übergröße, warum wird dann dieses Bild für die Plussize Kollektion verwendet statt für die normale?
Wenn es bei Plussize nicht um Übergrößen geht worum denn dann? Plussize Models werden ja gebucht für Übergrößen Mode..."große Größen Kollektionen" "curvy" usw.

Die ganze Mode-Model-Werbe-Industrie ist einfach krank, wenn man normalgewichtige Models als Plussize markiert und dann ausschließlich für "große Größen" Kampagnen nimmt.

Aktuell ist mir bei der H&M Reklame aufgefallen das diesmal für die Übergrößen tatsächlich Frauen genommen wurden die auch Übergröße tragen.

pattimay schrieb:Das erste Bild was ich gepostet habe, das schwarze Kleid ist aus der aktuellen Vero Moda Kollektion für Übergrößen. Das gleiche Kleid gibt es auch in der "normalen" Kollektion, dort aber getragen von einem "normalen" Model.

Das Plussize Model trägt doch nicht mal selbst eine Übergröße, warum wird dann dieses Bild für die Plussize Kollektion verwendet statt für die normale?

Na weil die "Übergröße" nunmal bei 38 losgeht. Also das Model wohl auch mindestens diese Größe trägt. Und man verwendet logischerweise dieses Foto für die Übergröße, damit sich Frauen mit etwas mehr eben auch angesprochen fühlen. Und das finden sie sich bei einem attraktiveren Model nun einmal mehr. So ist das Leben.

pattimay schrieb:Aktuell ist mir bei der H&M Reklame aufgefallen das diesmal für die Übergrößen tatsächlich Frauen genommen wurden die auch Übergröße tragen.

Das wird dennoch weniger Frauen animieren, weil sie sich ja dann selbst dort einsortieren müssen. Der Mensch neigt zum Selbstbeschiss. H & M geriet doch auch in die Kritik, weil sie in den Shops keine Übergrößen mehr führen wollten (ob sie es durchgezogen haben, weiß ich nicht) sondern nur noch im Online-Shop. Das momentan dickere Models in der Werbung auftauchen, ist auch nur ein vorübergehender Hype - ganz PC. :'D
Und viele Frauen kaufen div. Sachen nicht, wenn sie statt einer S eine M nehmen müssten oder eine XL statt L - dabei fallen sämtliche Größen bei den unterschiedlichen Lables völlig unterschiedlich aus. Es gibt Frauen, die brechen in Jubelschreie aus, wenn sie in eine M passen, weil das Teil größer ausfällt, als sonst. Statt das zu nehmen, was einem passt. Würde man alle Schildchen rausschneiden, wären viele Frauen glücklicher. Passt es nicht, ist der Frust groß und die nächste Diät ist geplant. Wird bestimmt viele geben, die das so bestätigen können.

pattimay schrieb:Die ganze Mode-Model-Werbe-Industrie ist einfach krank, wenn man normalgewichtige Models als Plussize markiert und dann ausschließlich für "große Größen" Kampagnen nimmt.

Es ist ein Wirtschaftszweig. Da bist Du fehl mit Deiner Emotionalität. Mode läuft über visuelle Reize - und da fühlen sich eben einige mehr von angesprochen, wenn die Klamotte entsprechend gut präsentiert wird. Zum Glück gibt es ja für jeden was, so auch den beliebten Trend von Oversize Klamotten. :'D

Noch einmal:

Plus Size

Plus Size oder auch Übergröße bezeichnet Kleidergrößen über einem bestimmten Wert. Dabei gibt es keine allgemein gültige Grenze, ab der eine Kleidergröße als Plus Size gilt. In manchen Modehäusern beginnt dies bereits bei Größe 38 und richtet sich nach der hochgewachsenen, schlanken Figur der meisten Models, die darunter liegen. Je mehr Alltagsmode ein Modehaus anbietet, umso höher wird diese Grenze angesetzt.

Ein Plus Size Model sollte nicht einfach nur eine größere Konfektionsgröße tragen. Auch diese Models sollten möglichst groß sein, am besten über 175 cm. Ein hübsches, fotogenes Gesicht ist genauso wichtig wie gute, definierte Proportionen und ein straffes Hautbild.

Quelle: https://www.fameonme.de/wiki/plus-size/

Du siehst, auch da gibt es Vorgaben. Dick ist nicht gleich dick. Die wenigen Ausnahmen mal abgezogen.

@Doors

Interessante Reportage viele Frauen sind ja echt mutig, und das zum Guten recht. 🧡

Yeiru schrieb:Ich hatte das Glück das ich nie Beleidigt wurde oder irgendwelche Sprüche mir anhören musste.
Allerdings wurde ich erst mit 20 Jahren schwer Adipös. Ich kann mir vorstellen das man besonders in der Schulzeit gemobbt wird.
Natürlich gibt es auch immer wieder Erwachsene die andere wegen ihres Äußeren beleidigen.

Tatsächlich waren es bisher immer Jugendliche, die solche Beleidigung so offen ausgesprochen haben. Als Erwachsener hat man dann meist gelernt, sich verbal zusammen zu reißen. Was manch einer denkt, ist dann aber noch mal eine andere Sache, würde ich vermuten.

Ich habe selbst auch erst mit Mitte 20 so zugenommen. Vorher war ich krankheitsbedingt wie gesagt ziemlich dürr, konnte gleichzeitig aber unglaubliche Massen an Süßkram und ähnlichem verschlingen, weil ich einfach nicht zunehmen wollte. Dass mir wiederum krankheitsbedingt relativ häufig schlecht geworden ist und ich mich vereinzelt auch vor anderen Menschen übergeben musste, hat das Bild für meine Mitschüler dann komplettiert. Geboren war das Gerücht, ich hätte Bulimie.

Weil ich so aber nie gelernt habe, Essen in vernünftigen Maßen zu mir zu nehmen, habe ich dann recht schnell sehr viel zugenommen, als sich der Effekt plötzlich umgekehrt hat. Zu meinen Höchstzeiten habe ich dann sogar 95 Kilo auf die Waage gebracht.

Aber selbst wenn ich die Essattacken aus Stress nicht hätte, hätte ich heute wahrscheinlich kein normales Gewicht, sondern vermutlich wieder Untergewicht. Weil mir das Mittelmaß fehlt. Ein richtiges Hungergefühl empfinde ich erst sehr spät, im Gegenzug trifft das aber auch auf mein Sättigungsgefühl zu. Da weniger jedoch besser ist als mehr versuche ich aktuell, die Stressquellen in meinem Leben zu beseitigen bzw. zumindest zu minimieren.

Deshalb finde ich es aber wiederum auch so wichtig, dass man Kindern dieses Mittelmaß schon von klein auf beibringt., statt schon Kleinkinder mit Zucker und Fett ruhig zu stellen. Wenn sich so ein schädliches Verhalten einmal eingeschlichen hat, wird es schwierig, es als Erwachsener wieder zu ändern.

Sterntänzerin schrieb:Deshalb finde ich es aber wiederum auch so wichtig, dass man Kindern dieses Mittelmaß schon von klein auf beibringt., statt schon Kleinkinder mit Zucker und Fett ruhig zu stellen. Wenn sich so ein schädliches Verhalten einmal eingeschlichen hat, wird es schwierig, es als Erwachsener wieder zu ändern.

Ganz genau! Weil dann ja wieder über Essen kompensiert und das Belohnungszentrum angesprochen wird. So vertiefen sich Probleme auch oftmals und Essen wird ein Ersatz.

Ich verstehe es nicht wirklich.... :/
Es ist doch völlig egal, ob "zu dick, zu dünn, zu groß, zu klein" - was auch immer.
Es sind die inneren Werte, die wirklich zählen!
Und sowas sollte man nicht nur als leere Phrase vor sich "hindreschen" ,sondern auch auf sich und seine Mitmenschen anwenden.

@Interested
@Sterntänzerin
Ein richtiges Gefühl hab ich bis heute auch nicht entwickelt. Ich weiß inzwischen von vielen Lebensmitteln die ungefähre Menge an Nährwerten und wie sie auf mich wirken. Aber die Kontrolle aufgeben werde ich nie wieder.

Ich verschwende auch nicht zu viel Zeit damit, mir zu überlegen, was ich esse. Es gibt einen Plan! Aber den gibt es nur, weil ich mir eben nicht jeden Tag aufs Neue überlegen will, was zu machen ist!
Aber ich fühl mich dabei nicht schlecht. Ich hungere auch nicht.

Aber vielleicht ist das ja auch eine ganz normale Herangehensweise, von Menschen, denen es nicht egal ist, wie viel sie in ihren Fettzellen gespeichert haben?!

Man hat mir auch schon vorgeworfen, das mein Verhalten – auch „das ich mir nichts gönne“ – falsch wäre. Hmmm...

Interested schrieb:Na weil die "Übergröße" nunmal bei 38 losgeht. Also das Model wohl auch mindestens diese Größe trägt. Und man verwendet logischerweise dieses Foto für die Übergröße, damit sich Frauen mit etwas mehr eben auch angesprochen fühlen. Und das finden sie sich bei einem attraktiveren Model nun einmal mehr. So ist das Leben.

Das ist aber krank, denn die Größen gehen dort eben nicht bei 38 los.
Hier einmal das normale Model, normale Kollektion, gleiches Kleid. Größen gehen ab xs los bis xl.


Original anzeigen (0,2 MB)

Und dann exakt das gleiche Kleid aus der "Curve" Reihe. Die Größen gehen ab 42/44 los bis 52/54


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Mal ehrlich, welche Frau die eine Übergröße trägt kann sich mit ihr identifizieren? Niemand. Diese junge hübsche Frau trägt eine ganz "normale" Größe, genau wie ihre Kollegin aus der "normalen" Kollektion.

Ich finde gerade dieses Beispiel echt krass und völlig daneben. Dann sollen sie einfach, wie andere Hersteller, richtige Übergrößen Models nehmen. Ist ja nicht so als würde es die nicht auch geben.

Oder denkst du bei dem Bild tatsächlich das ist eine "Frau mit etwas mehr"?


Meine Meinung dazu empfinde ich auch nicht als emotional. Aber wir brauchen uns nicht wundern, wenn so viele Frauen unzufrieden mit sich selbst sind, wenn uns sowas von der Industrie als Übergröße verkauft wird.

Interested schrieb:Du siehst, auch da gibt es Vorgaben. Dick ist nicht gleich dick. Die wenigen Ausnahmen mal abgezogen.

Ja klar gibt es Vorgaben, das ist mir selbstverständlich bewusst. Die Modebranche ist mir nicht fremd.

Ob das wirklich nur eine Hype ist... Fraglich, wenn man sich die Entwicklung bezüglich Übergewicht in unserer Gesellschaft anguckt. Ich sehe das ja in der Schule...ich würde grob schätzen das 40% der Kinder übergewichtig sind. Oder in der Kita, da ist es noch nicht so schlimm, da sie sich noch mehr bewegen, aber auch da sehe ich immer öfter Kinder die schon in diesem jungen Alter so massives Übergewicht mit sich schleppen, sodass sie schon kein normales Gangbild mehr haben. Erschreckend ist das.

Ich würde mir solch einen Wandel und eine Regulierung wünschen wie in Chile. Empfinde das als einen großen Erfolg, dass Hersteller ihre Rezepturen so geändert haben, dass sie bessere Nährwerte haben. Und sich scheinbar auch das Kaufverhalten der Chilenen geändert hat.

Negev schrieb:Ich hungere auch nicht.

Hungern wäre auch der falsche Weg. Gibt ja viele niedrigkalorische Lebensmittel, an denen man sich satt essen kann. Salat, Gemüse, auch die Proteinzufuhr nicht zu vernachlässigen. Schon genug essen, um den Stoffwechsel nicht zu schrotten. Ich bin ein Verfechter von Alles essen - ausgewogen, keine strikten Verbote, wenn es zuviel war, am Folgetag für Ausgleich sorgen. Extra Einheit Sport, leichtere Kost. Das gibt dem Körper auch gute Anreize.

pattimay schrieb:Und dann exakt das gleiche Kleid aus der "Curve" Reihe. Die Größen gehen ab 42/44 los bis 52/54

Ja und? Dann trägt sie eben ne 40/42
Ich verstehe Dein Problem damit nicht. :ask:

pattimay schrieb:Ich finde gerade dieses Beispiel echt krass und völlig daneben. Dann sollen sie einfach, wie andere Hersteller, richtige Übergrößen Models nehmen. Ist ja nicht so als würde es die nicht auch geben.

Nö, das stigmatisiert doch, wenn die entsprechenden Frauen dann an den Ständer gehen, wo genau dieses echt dicke Model dann für das Kleid wirbt. Ich finde es gerade gut, dass sie ein Model gewählt haben, was ne große Größe trägt, der man es aber nicht so direkt ansieht. Das ist genau die Message und die wird gut transportiert. Und klar sieht man den Unterschied zu Bild 1

Ich finde es ganz schlimm, wenn es extra Ständer für große Größen gibt. Ich finde es richtiger, diese Klamotten zu den anderen zu hängen, damit man einfach Klamotten shoppen kann, ohne am Übergrößenständer von anderen wie auf dem Präsentierteller beäugt zu werden.

pattimay schrieb:Fraglich, wenn man sich die Entwicklung bezüglich Übergewicht in unserer Gesellschaft anguckt. Ich sehe das ja in der Schule...ich würde grob schätzen das 40% der Kinder übergewichtig sind. Oder in der Kita, da ist es noch nicht so schlimm, da sie sich noch mehr bewegen, aber auch da sehe ich immer öfter Kinder die schon in diesem jungen Alter so massives Übergewicht mit sich schleppen, sodass sie schon kein normales Gangbild mehr haben. Erschreckend ist das.

Genau. Darum bin ich auch kein Freund von der künstlich gehypten Bodypositivity, weil es ein falsches Signal setzt. Ich finde selbstverständlich nicht, dass es jemand anderem das Recht gäbe, diese Menschen zu diskriminieren, beleidigen - aber ich finde es für die betroffene Gruppe falsch, immer alles ist toll und du bist voll ok wie du bist zu signalisieren, weil damit das Dicksein noch gefördert wird. Und glücklich sind nicht alle Dicken mit ihrer Figur. Ich höre das jedenfalls ständig. Corona galt ja auch lange als Ausrede für die Zunahmen in letzter Zeit.

Bessere Nährwerte könnten Eltern und Erwachsene sich auch einfach selbst verschaffen, indem sie sich mit ihrer Ernährung mal auseinandersetzen und auch gesund und frisch für ihre Kinder kochen. Eigenverantwortung übernehmen. Dennoch den Weg, den Du über Chile genannt hast, finde ich auch gut - kenn ich aber nicht.

Wenn man manchmal sieht, was die Leute auf das Band beim Einkaufen packen, dann ist es bei einigen jedenfalls noch ein langer Weg, vom ganzen Industriefraß mit zu viel Fett und Zucker wegzukommen.

Inzwischen sollte eigentlich jeder Mensch wissen, dass Photoshop beim Abnehmen hilft:

https://www.tres-click.com/photoshop-plus-size-models-vorher-nachher-schoenheitsideale/

oder dabei, Schönheitsidealen zu entsprechen:

https://www.focus.de/digital/videos/verblueffende-vorher-nacher-bilder-photoshop-enthuellt-internationale-schoenheitsideale_id_3949628.html

@Doors
Der erste Link ist echt krass.

Beim zweiten Link muss ich mich auch fragen, wie man diese Person nicht schön finden kann (gut, geschmäcker sind verschieden usw. ...). Ist eben ungeschminkt.
Wollte man kritisieren, könnte man vielleicht über eine gesündere Ernährung sprechen. Viellcht gehen dann die Augenringe zurück...
Ich finde eher die Photoshop-Ergebnisse nicht besonders attraktiv... bzw. sogar gruselig!

@Doors

Das Foto finde ich super als Beispiel - so sieht die Realität dann aus. Glaube kaum, dass das reale Foto viele Käufer animieren würden. Da ist das gephotoshopte einfach verkaufsfördernder. Das meinte ich vorhin mit: Der Mensch neigt zum Selbstbeschiss.

@Interested

Nichts gegen Selbstbeschiss. Kritisch wird's, wenn sich menschen durch solche Fake-Bilder genötigt fühlen, sich entweder zu schämen oder an ihrem Körper im Sinne einer marktgerechten Selbstoptimierung herum zu basteln bzw. basteln zu lassen, von der Diät bis zur Schönheits-OP. Das hat mich in diesem von mir verlinkten Film sehr beeindruckt, wie ein Schönheitschirurg der Filmemacherin Druck machte, ihn an ihrem Körper herumschnippeln zu lassen, von den Brustwarzen bis zu den Schamlippen, und das abgesaugte Fett aus dem Po wird in die Lippen gespritzt. Gruselig!