PStanisLove schrieb:Ich vermute sogar, das beinahe jeder Mensch sich irgendwann irgendwo mal selber belogen hat, weil das eben typisch Menschlich ist. Ist meines Erachtens auch nicht so unfassbar schlimm, denn so perfekt wie man sein müsste, um sagen zu können, das man Ultra Gesund lebt und Ultra toll Lebt sind die allerwenigsten. Nein, das ist kaum jemand.
Ich glaube auch nicht, dass starkes Übergewicht zwingend unglücklich macht, man kann aber darin einen grund sehen, unglücklicher zu sein als man selbst in diesem Körper sein muss. Die Gesellschaft bildet sich ein, ein Urteil erlauben zu können über Menschen, die die Gesellschaft als zu dick empfindet. Ja, diesen Leuten wird eingeredet das sie doch so nicht glücklich sein können, die Orangenhaut am Po bricht dein Herz jedes mal wenn du in den Spiegel siehst.
Wahre Worte.
Nun, ich selber kann auch nur von mir berichten.
Als Kaiserschnittkind habe ich die Veranlagung dick zu werden. Vermutlich liegt es aber auch nur daran, dass ich als Kind bereits hin und wieder ein Moppelchen gewesen bin und sind Fettpolster einmal da, so sind sie auch leicht wieder aufzufüllen, wenn man nicht auf sich achtet.
Auch ich habe mich ständig in meinen Phasen des Übergewichts (teilweise extrem) selbst belogen. Gut ging es mir eigentlich immer nur dann, wenn ich Normalgewicht hatte, aber niemals mit Übergewicht.
In der Schulzeit wurde man auch weniger gemobbt, sobald man wieder schlanker geworden war. Noch ein Wohlfühlfaktor mehr.
Ich habe allerdings auch den Vorteil, dass ich zwar schnell zunehmen kann, aber genauso schnell auch wieder abnehmen kann, ohne groß dafür etwas tun zu müssen bzw. mich anzustrengen.
Als Kind innerhalb einer AWO-Freizeit (96) verlor ich nur durch anderes Essen innerhalb von 2 Wochen 10 kg.
Spätsommer/Herbst 99 war ich ein dicker Teenager von 90 kg. Dann kam mein erster Hund und nur durch das tägliche Gassigehen verlor ich innerhalb von drei Monaten 20 kg.
Juli 2012 wog ich 108 kg (hatte mich gehen lassen). Irgendwann machte es wieder Klick bei mir und ich stellte meine Ernährung bzw. mehr die Essgewohnheiten um. Morgens fressen was Herz begehrt (Fett und Kohlenhydrate), Mittags normal und Abends nur noch magere eiweißhaltige Nahrung. Schon im Oktober 2012 waren wieder 20 kg weg und ich fühlte mich wohl. War wie neugeboren. Dann gingen nochmal gut 8 kg mit der Zeit weg und hielt mein Gewicht auch Dank obiger einfacher Methode bzw. Faustregel von ca. 80 kg.
April 2019 wog ich 122 kg. Hatte mich zwischen 17-19 wieder gehen lassen. Noch im April stellte ich wieder meine Ernährung etwas um bzw. ernährte ich mich wieder nach obiger Methode.
In den ersten 2 Wochen stellte sich schon wieder ein Erfolg ein und ich war schon wieder bei ca. 118 kg angekommen.
Dann bekam ich allerdings eine Magen/Darmkrankheit und zusätzlich zu meiner etwas gesünderen Ernährungsweise, die ich bis heute wieder beibehalte, verlor ich dann innerhalb einen Jahres stolze 53 kg. Das wurde mir dann aber doch zu wenig. Die 69 kg nur noch sah man mir auch an.
Nachdem Ärzte dann endlich nach einem Jahr eine nicht akute Gastritis bei mir diagnostiziert hatten und behandelten und ich Abends auch wieder Kohlenhydrate gegessen hatte (auf anraten der Ärzte) bin ich mittlerweile wieder bei 75 kg und versuche diesen Bereich zu halten.
Zum Glück konnte ich immer ohne sichtbare Hautüberschüsse oder wie man das nennt abnehmen. Optisch bzw. an der Haut ist nie etwas zurückgeblieben. Sieht so aus als wäre ich niemals dick oder fett gewesen.
Alles, was jetzt noch ansteht, ist die Folge meines Übergewichts behandeln zu lassen, wenn mir endlich mal geholfen wird, denn meine axiale Hiatushernie (Zwerchfellbruch) schränkt mich in meinen normalen Alltagsabläufen ein, da das irritierte Zwerchfell durch den Magenkardia auch Auswirkungen auf meine Nackenmuskulatur hat.
Was ich nur sagen will; Übergewicht ist kacke. Man fühlt sich definitiv nicht wohl und enormes Übergewicht kann so viele Folgen mitsichbringen und sei es nur beispielsweise ein Zwerchfellbruch.
Nichtsdestotrotz gibt es nicht nur übergewichtige Menschen, die sich selbst belügen, die Wahrheit verdrängen, sondern ist das generell eine menschliche Eigenschaft, da hast du recht, und Menschen belügen sich in den unterschiedlichsten Bereichen aus den unterschiedlichsten Gründen.