@RageInstinct RageInstinct schrieb:dein system würde alle menschen in ihren finanziellen mitteln "gleich" machen.
hat denn der kommunismus funktionert?
der kommunismus ist die zentralisierung der macht und verantworung aller menschen in ca tausend individuen, die eine regierung bilden. also der organisationsstruktur staat. das ist exakt das, was ich nicht möchte. der kommunismus ist also ein beispiel für systeme, die einem schema entsprechen, das ich für unsinnig halte, weil es den staat als werkzeug zivilisatorischer organisation an seiner eigenen aktualisierung hindert.
das konzept staat und seine umsetzung müssen geändert werden, sie dürfen sich nicht selbst an der entwicklung hindern, dadurch das alles kollabiert, wenn periodisch nach bedarf umstrukturiert werden. man müsste die macht auf viel mehr organe verteilen, die erziehung des nachwuchses komplett umkrempeln, weil man völlig andere werte und ziele als sinnvoll und erstrebenswert vermitteln müssste.
RageInstinct schrieb:davon abgesehen liegt es in der natur des menschen, mehr haben zu wollen als der andere sofern ein fairer wettbewerb stattfinden kann. konkurrenzdenken ist so alt, wie der mensch selbst.
da hast du durchaus recht. das ist traurig aber wahr.
das bedeutet aber nicht, dass es uns nicht möglich ist, das zu verändern. wir haben es meiner meinung nach bislang, wenn überhaupt, halbherzig versucht.
es liegt auch in der natur von atomen, für unser auge nicht wahrnehmbar zu sein. doch mithilfe einer technologie schufen wir dem abhilfe.
das ist prinzipiell erstmal bei den meisten problemen möglich.
man kann sie mit werkzeugen umgehen.
ich verwies dahingehend aber auch schon auf die anwendung der methoden des behaviorismus.
RageInstinct schrieb:man könnte nicht von heute auf morgen, unser system durch dieses system ersetzen. das wäre ein zu krasser schnitt. nähert man sich langsam diesem system an, das du dir vorstellst, könnte es vielleicht klappen.
eben darum geht es ja. irgendwann, mit irgend etwas, muss man anfangen. die aktuelle gelegenheit wäre gut, das geldmarktsystem erstmal stabil zu regulieren und dann zu reformieren. die allgemeinheit wird die nötigkeit des vorgangs keineswegs anzweifeln.
danach kann man sehen was die zeit bringt und sich des nächsten problemes annehmen, nur so macht das überhaupt sinn. vergiss nicht, es ging auch um die bevorzugte schaffung und erhaltung der stabilität, das setzt bedachtheit, kontrollierte vorgänge und sozialen frieden durch transparenz und beteiligung bedingend voraus.
RageInstinct schrieb:ich halte es nicht für unrealistisch, doch diese schritte müssen langsam und wohl überlegt passieren.
ja
:)und zu den blasen die platzen, kann ich nur sagen, dass unser finanz und wirtschaftssystem darauf aufgebaut ist.
es ist wie ein zyklus (ein ständiges auf und ab).
das ist mir bewusst. es gibt zwei probleme.
1. den meisten menschen ist das nicht wirklich klar. nicht klar genug, um nicht beunruhigt, im wohlbefinden und in der lebensqualität beeinträchtigt zu sein. das sollte geändert werden, sonst hat man genau deswegen diese exponentielle steigerung der instabilität des gesamtsystems..
2.mit heutigem wissensstand ist diese beschaffenheit durchaus in ihrer funktion ersetzbar. man müsste das nur pädagogisch, angewandt und theoretisch ausbauen.
bzw. eher an die globalgröße anpassen.
digitale dezentrale geldsysteme. übersichtlicher, stabiler weil fälschungssicherer.
wird etwas gefälscht wird es beim nächsten gegenzählen entdeckt und korrigiert.
siehe bitcoin, wenn du magst. dann verstehst du auch, dass das nicht gläserner bürger bedeutet. was nämlich ungewollt ist.
weiterer vorteil: ressourcen schonend, die können wir sinnvoller einsetzen, als tonnen von metall von hand zu hand zu reichen.
RageInstinct schrieb:ein bedingungsloses grundeinkommen würde die wirtschaft an sich überflüssig machen. aber wir alle wissen dass güter und geld, sowie der handel existieren müssen.
falsch. das ist schlichtweg eine ziemlich bequeme behauptung. (wie du oben auch schon zugestanden hast, was mich grad verwirrt.)
ein bedingungsloses grundeinkommen wäre wegen der hartz IV kalkulationen schon für jeden bürger gedeckt. das grundeinkommen gibt es bereits seit bestehen der BRD in unterschiedlicher form. ein bedingungsloses grundeinkommen hieße nur, dass es jeder kriegt, nicht nur der, der nichts hat. das geld ist so oder so da und so oder so bis auf kriegszeiten und hohe notstände eingefroren (ausschließlich der hartz IV überweisungen etc, logischerweise, dafür ist es ja da)
niemand würde freiwiliig davon leben wollen, aber jeder wäre bereit jobs anzunehmen. man würde alles über eine minijob wirtschaft regeln, bis auf die nach kompetenz auf befristete zeit nach konsensentscheid und kriterium der kompetenz gewählten manager und vorsitzenden, die würden, wie gesagt, befristete 'vollzeit' tätigkeiten verüben. ärzte, feuerwehren, polizeien würden, eben als beamte, außer der reihe laufen, als ausführende des organisationsinstruments staat.
richter währen dem staat nicht verpflichtet. sie würden lebenshaltungsmässig vom gemeinwesen getragen und alle paar jahre per konsensentscheid gewählt werden.
verstehst du langsam das prinzip? das ist auf jede situation anwendbar. es muss sich nicht jeder für alles interessieren oder engagieren. aber es muss sich jeder für die entwicklung der spezies mensch interessieren, das ist eine pädagogische frage. sagte ich bereits. unter dieser prämisse wäre es sehr wohl möglich ein system zu schaffen, das sich stetig selbst korrigiert, alle fair beteiligt, buchstäblich jeden in bescheidenem luxus leben lässt, und wir es schaffen charakterschwächen die die meisten menschen individuell schon lange überwunden haben auch kollektiv zu überwinden.
man muss nur, wie du selber sagtest, langsam anfangen. da diese sachverhalte aber seit nunmehr über 40 jahren gepredigt werden, und gleichermaßen ignoriert, wie als wahr anerkannt, werden wäre doch eventuell langsam mal die zeit gekommen damit anzufangen..
im übrigen möchte ich auch dir noch mal für das niveau der konversation danken. ganz pauschal. dieser thread ist echt ein segen
:D