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Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

7.434 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutschland, Ausländer, Nerven ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

08.02.2017 um 10:00
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Angenommen, im Land X würden 10 Millionen Menschen sterben, wenn sie blieben. Nur das Land Y ist bereit, diese Menschen aufzunehmen, mit der Folge, dass der eigene Lebensstandard sinkt - ist dieser Preis für diese Menschenleben zu hoch oder nicht?
Das ist die einzige Frage.
Eben das ist in der jetzigen Situation nicht die einzige Frage. Es sind die erlaubten Fragen auf gegebenen Versprechen:
- besserer Lebensstandard durch die Besetzung der offenen Fachkräftensstellen (danach schaut es nicht aus)
- keine Konkurrenz im Niedriglohnsektor (Vorrangprüfung wurde weggelassen)
- keine Konkurrenz bei der Wohnungssuche (offenes Geheimnis: Niedrigverdiener verlieren gegen die Bonität des Amtes bei der Wohnungsbewerbung)
- keine Terroristen unter den Zuwanderer (?)
- keine Steigerung der Kriminalität (hmm)
- KV Kosten gestiegen
?


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Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

08.02.2017 um 10:02
@kleinundgrün

Wenn jemand z.B. über Polen oder Ö zu uns kommt, diejenigen müssten theorethisch zurückgeschickt werden (nach Polen oder Ö), denn sie kommen ja aus einem sicheren Land. Wenn man das konsequent durchziehen würde, würde sich das rumsprechen und es gar nicht mehr so Viele versuchen.

Im Gegenzug müsste ein vernünftiges Einwanderungsgesetz her, damit Wirtschaftsemigranten legal kommen könnten.
Aber so wie bei uns die Asylgesetze angewendet wurden oder noch werden ist das in meinen Augen Einwanderungspolitik durch die Hintertür - weil es eben leider kein Einwanderungsgesetz gibt.
Ja und DAS nervt mich. Nicht die Ausländer, die können ja nichts für so eine verfehlte Politik.


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Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

08.02.2017 um 10:04
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Jedoch indirekt wiederum schon, weil ja dadurch weniger - schon vorhandene - Arbeitslose  in Arbeit kommen können und dem Staat weiterhin auf der Tasche liegen.
Vermutlich. Ist eben die frage, ob das unser Sozialsystem aushält oder nicht. Bzw. unter welchen Auswirkungen es das kann.

Der zweite Absatz ist schwierig zu beantworten. Denn grundsätzlich hast Du ja recht. Alle, die nicht bedürftig genug sind oder die gar Übles im Schilde führen, sollten nicht das selbe Entgegenkommen erwarten dürfen, wie diejenigen, deren bisheriges Leben quasi verloren haben und bei denen es um die nackte Existenz geht.
Leider ist das bei diesem Ausmaß nur schwer zu trennen und auch hier stellt sich die Frage, wie viele "echte" Flüchtende weise ich ab um möglichst wenig "falsche" ins Land zu lassen. Auch hier wieder eine Frage, welche eigenen Einschränkungen und Risiken ich trage.


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Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

08.02.2017 um 10:08
In Deutschland leben Rund 8 milionen Ausländer, 10% davon sind in etwa Flüchinge. Gibts in Allmy nicht genügend Threads die um Flüchtlinge und Asyl gehen das man sich hier nun auch auf diesen Zehntel verbeissen muss. Sonst nennt den Thread ehrlicherweise um in, Nerven Euch Flüchtlinge in Deutschland.


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Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

08.02.2017 um 10:08
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Der zweite Absatz ist schwierig zu beantworten. Denn grundsätzlich hast Du ja recht. Alle, die nicht bedürftig genug sind oder die gar Übles im Schilde führen, sollten nicht das selbe Entgegenkommen erwarten dürfen, wie diejenigen, deren bisheriges Leben quasi verloren haben und bei denen es um die nackte Existenz geht.
Leider ist das bei diesem Ausmaß nur schwer zu trennen und auch hier stellt sich die Frage, wie viele "echte" Flüchtende weise ich ab um möglichst wenig "falsche" ins Land zu lassen. Auch hier wieder eine Frage, welche eigenen Einschränkungen und Risiken ich trage.
Nein, finde nicht, das das so schwer zu trennen wäre, schau bitte noch mal hier Beitrag von Optimist (Seite 300)


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Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

08.02.2017 um 10:13
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Es sind die erlaubten Fragen auf gegebenen Versprechen:
Solche Versprechen sind auch Unsinn. Ich werde wahrscheinlich in irgend einer Weise "bezahlen". Aber diese Kosten sind z.B. aber dadurch reduziert, dass es auch Bereicherungen gibt. Auf Null werden sie dadurch eher nicht kommen - aber das muss man eben entweder akzeptieren oder den Standpunkt vertreten, dann lieber nicht zu helfen.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wenn jemand z.B. über Polen oder Ö zu uns kommt, diejenigen müssten theorethisch zurückgeschickt werden (nach Polen oder Ö), denn sie kommen ja aus einem sicheren Land. Wenn man das konsequent durchziehen würde, würde sich das rumsprechen und es gar nicht mehr so Viele versuchen.
Was wäre die Folge davon? Wäre die Folge, dass sie dann eben woanders unter kommen oder haben sie dann schlicht Pech gehabt?
Im ersten Fall sicher gangbar. Aber im zweiten fall klebt schlicht deren Blut an unseren Händen - überspitzt formuliert.

Was Einwanderung aus anderen Gründen an geht: Das muss in gewisser Weise reguliert werden. Allerdings wird die Welt eben auch größer. Man regt sich ja auch nicht mehr auf, wenn massenhaft die Leute aus Meck-Pomm aus wirschaftlichen Gründen in die wirtschaftlich stärkeren Regionen "auswandern". Weil es eben ein Land ist und wir zusammen gehören. Aber das ist im Kleinen das selbe, wie Deutschland in einem Staatengeflecht. Sobald es ein Gefälle an Lebensqualität gibt, wird das dazu führen, dass dem nachgegeben wird.


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Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

08.02.2017 um 10:15
@kleinundgrün
@Pb74

wollen wir das mal lieber im Thread Asylgesetze besprechen?
Ich würde bissel was dort hin kopieren?


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Pb74 ehemaliges Mitglied

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Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

08.02.2017 um 10:17
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Ganz konkret bitte, was kann ein 20jähriger oder auch 50jähriger Fremder, der nicht frisch aus dem Ei geschlüpft ist, sondern schon ein Leben gelebt hat, nicht erlernen?
Beide leider nicht mehr viel, wenn eine Grundausbildung unzureichend ist oder fehlt. Dann spricht man allenfalls von "angelernt".
So, wie ich die Berichte über den Bildungsstand der Migranten gelesen habe, muß ich leider zu dem Schluß kommen.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aber Lagerarbeiten oder ähnliches kann so ziemlich jeder. Und manche haben - halte Dich fest - eine fundierte Ausbildung. Es fliehen auch Ingenieure und Ärzte.
Wir brauchen keine weiteren Lagerarbeiter oder sonstige prekäre Beschäftigungsverhältnisse. Aber das hat @Optimist schon ausreichend begründet dargestellt.

Auch sind die Ingenieursstudiengänge nicht mit den unsrigen vergleichbar, die naturwissenschaftlichen schon gar nicht. Da kann ich ein kleines Wörtchen mitreden, glaub mir oder lass es bleiben. Ausserdem, von welchem prozentualem Anteil sprichst du da?
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Da kommen Leute, die traumatisiert sind. Leute, die unter anderen sozialen Verhältnissen aufgewachsen sind. Das ist nicht so, als würden Schweizer zu uns fliehen, die im Grunde die selben sozialen Grundlagen wie wir haben.
Genau das ist es, du hast es jetzt selbst völlig richtig beschrieben, ziehst aber daraus nicht die erforderlichen Schlüsse. 
Weil das nämlich so ist, fehlen die Grundlagen, die zu einer erfolgreichen Integration führen können. Es sind nicht nur die fehlenden beruflichen Voraussetzungen, sondern auch die völlige Unkenntnis über unsere sozialen Zusammenhänge im weitesten Sinne.

Mich würde immer noch dein Standpunkt über die angeblichen Bereicherungen interessieren? Wo siehst du denn welche?

@Optimist

von mir aus gerne...


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Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

08.02.2017 um 10:20
gut, dann kopiere ich mal einige Passagen von Euch, bis dann.


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Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

08.02.2017 um 10:23
Also 206 Leute gehören mal ganz locker abgeschoben und 1217 Leute sollten vielleicht mal ihre "ich bin kein Rassist, ABER"-Mentalität ablegen.
Sonst hätte ich gern die Fragestellung auf "Nerven euch die Menschen in Deutschland" geändert und Option Nr#2 auf "ja, ausnahmslos alle, die die System unterwandern". Dann wärs okay.


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Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

08.02.2017 um 10:24
@Optimist
@Pb74
Dann antworte ich dort.


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Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

08.02.2017 um 10:24
@Pb74
@kleinundgrün
hier gehts für uns weiter Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden? (Seite 956) (Beitrag von Optimist)

@Pb74
Dein letztes Post verlinke icch auch mal noch im nächsten Post dann


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Doors ehemaliges Mitglied

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Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

08.02.2017 um 10:53
Wohin das über Generationen mit den "nervenden Ausländern" führen kann, sehen wir in den USA.

http://www.deutschlandradiokultur.de/der-kallstadt-impuls-trumps-deutsche-vorfahren.1001.de.html?dram:article_id=376295

Zum Beispiel hat Benjamin Franklin, einer der führenden Intellektuellen Nordamerikas, 1751 angesichts der 'Überfremdung' durch deutsche Einwanderer mal gesagt, dass man es nicht erlauben sollte, dass die Pfälzer Bauernlümmel, 'palatine boors', nach Pennsylvania eindringen, und die Kolonie germanisieren, anstatt dass sie anglisiert werden (Helmut Schmahl, Migrationsforscher)

Weiterer lesetipp:

Wikipedia: Geschichte der Deutschen in den Vereinigten Staaten


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Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

08.02.2017 um 10:57
@Doors

Als "immerhin mal vier Jahre"-Ex-Saarländer kann ich dem Mann bezüglich der Pälzer posthum nur zustimmen! ;)


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Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

08.02.2017 um 11:03
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wohin das über Generationen mit den "nervenden Ausländern" führen kann, sehen wir in den USA.
Ja, diese antworten auf die Frage: was seid ihr? Amerikaner. Und nicht: Haut ab Bullen, das ist unsere Straße.
Soviel zum Thema "nerven".


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Doors ehemaliges Mitglied

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Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

08.02.2017 um 11:07
@Abahatschi

Aus meinem persönlichen Threadarchiv exhumiert:

Ich bin in den sechziger Jahren in einem damals schon auf eine lange "multiethnische Tradition" zurück blickenden Stadtteil (Hamburg-St.Pauli) gross geworden. Da war es vollkommen normal, dass Nachbarn aus aller Herren Länder stammten. Kaum einer hatte Probleme damit. Man hatte Gemeinsamkeiten. Man war Malocher, man war arbeitslos, man war arm, man wohnte in beschissenen Verhältnissen, man war gelegenheitskriminell, man ging anschaffen. Da war es vollkommen egal, ob jemand schwarz, gelb oder blass war, de Vries, Müller, Smith, Hinterhuber, Li, Kim, Stanislawski, Ulutürk oder Wagadongo mit Nachnamen hiess. Bis 1945 hatte dieser Stadtteil sogar noch eine komplette "Chinatown", ganz, wie es sich für eine Welt- und Hafenstadt gehört.

Natürlich war Deutschland immer auch ein Durchzugs- und Einwanderungsland mit nationalen Minderheiten in bestimmten Regionen, wie Nord- und Ostfriesen an den westlichen Küsten, wendischen Sorben in der Lausitz und im Spreewald, Dänen an der Nordgrenze.

Darüber hinaus hat Deutschland immer wieder grosse Immigrationswellen erlebt.
Stichwort Völkerwanderung.

Jüdische Gemeinden lassen sich seit 321 urkundlich nachweisen. Im Mittelalter zog es Handwerker und Händler aus den Niederlanden, Frankreich, Polen etc. in die Grenzen des heutigen Deutschlands. "Gekommen um zu bleiben" - ebenso zog es natürlich auch Deutsche hinaus in die Welt. Bereits die Hanse sorgte für eine rege Durchmischung der Handel treibenden Völker. Später kamen Kolonisten aus den Niederlanden, um beispielsweise die Überschwemmungsgebiete der Elbe (Vier- und Marschlande) zu besiedeln, im 16. Jahrhundert war jeder 4. Hamburger ein niederländischer Migrant. Friedrichstadt an der Mündung der Treene in die Eider, eine niederländische Gründung, hatte nicht nur 200 Jahre lang ein niederländisches Sprachprivileg, sondern es galt auch ebenso lange niederländisches Recht*.

Im 17. Jahrhundert waren gut 1/4 der Einwohner des Grossraums Berlin französischer Herkunft. In Hamburg waren Portugiesen und Engländer stark vertreten, wie sich heute noch an Namen alter Familien erkennen lässt. Ebenso rege war der Zuzug von Schweden, schliesslich waren Teile der Ostseeküste einst schwedisch, oder von Dänen, die bis an die Elbe herrschten - und blieben.

Im 19. Jahrhundert kam es zu einem starken Zustrom von Arbeitsmigranten, meist aus Polen oder der Ukraine, nach Deutschland. In manchen Städten im Ruhrgebiet gab es um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert mehr Polen als Deutsche. Nationalisten befürchteten eine "Verpolung" der deutsche Rüstungsschmiede im Ruhrpott.

Nach der russischen Revolution 1917 liessen sich viele zarentreue Flüchtlinge aus Russland und dem Baltikum in Deutschland nieder. Zuvor hatten schon Menschen aus den deutschen Kolonien sich in Deutschland niedergelassen.

Der Zweite Weltkrieg mischte die Völker Europas noch einmal nachhaltig durch, zahlreiche "displaced persons" aus allen Teilen Europas blieben freiwillig oder unfreiwillig in Deutschland hängen, ebenso wie ehemalige Besatzungssoldaten.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen Arbeitsmigranten aus den Ländern rund ums Mittelmeer dazu, politische Flüchtlinge aus Diktaturen wie Griechenland, dem Iran oder Chile oder Asylbewerber aus allen Staaten der Erde, nicht zu vergessen die Communities ausländischer Geschäftsleute, wie der Japaner in Düsseldorf oder der iranischen Teppichhändler in Hamburg.

Heute gilt Berlin als grösste "polnische", "russische" oder "türkische" Stadt ausserhalb der jeweiligen genannten Länder. Etwa 20.000 junge Israelis leben in Berlin - mehr als irgendwo sonst ausserhalb Israels. Hamburg ist die grösste "afghanische" Stadt und die grösste "ghanaische", so weit ich weiss. Ein "Portugiesenviertel" am Hafen gibt's übrigens auch noch, sowie einige skandinavische Kirchengemeinden.

Wahrscheinlich habe ich noch allerlei Völkerscharen vergessen.

So viel zum Thema "Vielvölkerstaat"!


*Was würde passieren, würden, auf Wunsch der Regierung, muslimische Glaubensverfolgte, meinetwegen Schiiten aus dem Irak oder Sunniten aus dem Iran, in der BRD eine Stadt gründen, in der sie 200 Jahre lang ausschliesslich ihre Heimatsprache und ihr Heimatrecht (Scharia!) ausüben dürften?




Ich arbeitete (und tue es gelegentlich noch) beruflich mit Menschen aller Hautfarben, Geschlechter, Religionen, "Kulturen" weltweit zusammen. Egal, ob hier oder dort, ob von Angesicht zu Angesicht oder virtuell.

Hobbies, Interessen und Freizeitgestaltung verbinden mich mit Menschen aus vielen Ländern. Die Firma, für die ich lange Jahre tätig war, gehörte zeitweilig Schweden, mein Auto kommt auch daher, selbst wenn's inzwischen Chinesen gehört, meine Lebensmittel, meine Kleidung, ja, selbst meine "Kulturgüter" kommen von rund um den Globus.

Wer sind eigentlich "diese Ausländer"?

Meine Frau ist Irin, ihre Freundin Französin, meine Putzfrau ist Russin, meine Nachbarn Dänen, mein Bäcker Friese, mein Gemüsemann Türke, mein Gastwirt Italiener, Grieche oder Chinese. Der Mensch, der unseren Oldtimer wartete kommt aus England, mein Ex-Chef aus den USA, meine frühere Backoffice-Leiterin aus dem Iran, meine erste Frau war Palästinenserin, usw. usw.

Bis jetzt hat sich mir noch nicht erschlossen, wer von denen eine potenzielle Gefahr für mich sein soll.
Kann mich mal jemand aufklären?

Was die Einwanderer angeht: Nicht wenige der erfolgreichsten Gesellschaften speisten und speisen sich aus Migranten. Warum? Weil es immer die entschlusskräftigsten, mutigsten und unternehmerischsten Menschen sind, die Geld und Leben riskieren, um ihrem Elend, dem Hunger und der Unterdrückung zu entfliehen, um sich andernorts ihr kleines persönliches Glück aufzubauen.

Ich gönne es ihnen!

Vielleicht hilft einfach noch mal ein wenig Geschichtsunterricht. Dann wird man feststellen, dass "die Deutschen" in den vergangenen zwei, drei Jahrhunderten ein Volk von "Wirtschaftsflüchtlingen" und "Asylbewerbern" waren, die sich aufgemacht haben, von der Wolga bis in die Karpaten, von Alaska bis Feuerland, von Afrika bis Asien und Australien ihr Glück zu suchen.


Was die freiwillige Ghettobildung angeht: Es ist wohl nicht so ungewöhnlich, dass sich Menschen gern mit "Ihresgleichen" umgeben. Man denke an die deutschen Dörfer und Städte in Ungarn, Rumänien, der ehemaligen UdSSR - oder an deutsche Ansiedlungen in Namibia, in Südamerika oder auf Malle. Selbst die USA hatten, zumindest bis zum Eintritt in den Ersten Weltkrieg, fast rein deutschstämmige Stadtteile, Städte und Gemeinden. Mit deutschen Schulen, deutschen Zeitungen und deutschen Festivitäten. Selbst Kaisers Geburtstag oder der Sedantag wurden dort gefeiert. Ein Wiederaufleben ergab sich (ohne Feiern) durch die Menschen, die vor dem Faschismus aus Deutschland flüchten mussten. Froh konnte von den Flüchtlingen der sein, der ein deutschsprachiges Netzwerk für Bürokratie, Unterkunft, Arbeit vorfinden konnte.

Geschäfte und Restaurants, in denen deutschstämmige Migranten heimische Speisen und Getränke vorfinden, gibt es wohl weltweit - von der Bierbar in Shanghai oder Thailand bis zum Currywurststand in Spanien oder "Feinkost"-Läden in New York.

Warum sollen andere Menschen also nicht die gleichen Ansprüche ans Leben stellen wie unsere (ehemaligen) Landsleute?

Hier oben bei uns in Südtondern sind die Grenzen zwischen Denen und Dänen fliessend. Man hat sich lange genug die Köppe eingekloppt und hat sich seit 1945 wieder einigermassen vernünftig verhalten. Deutsche fahren zum Arbeiten nach Dänemark, Dänen kommen zum Einkaufen nach Deutschland. Die setzen im Einzelhandel in SH pro anno etwa 800 Millionen Euro um. Lebensmittel, vor allem "Ungesundes" wie Alkohol, Limonaden und Süssigkeiten sind hier deutlich billiger als "drüben", da es in DK eine "Gesundheitssteuer" auf Alk und Zucker gibt, die allerdings wohl auf EU-Intervention bald entfällt, wenn nicht gar schon zum 1.7. entfallen ist. Muss ich mal fragen. Wir können diesseits dänische Waren in dänischen Supermärkten kaufen, uns auf Dänisch bedienen lassen und mit Kronen bezahlen.

Mein Heimatort lebt praktisch von Dänen, besteht fast nur aus Supermärkten, die sieben Tage in der Woche fast rund um die Uhr geöffnet sind.

In Tondern, der nächst grösseren Stadt, ist es dann fast umgekehrt. Man kauft dort, was "typisch" ist: Möbel, Designer-Kram, Kleidung etc. Ohne deutsche Einkaufsbummler wäre Tondern so öde wie das umgebende Flachland. Man spricht deutsch, man zahlt in Euro, isst Hot Dogs und Eis. Best of both worlds, sozusagen.

Diese fliessenden Grenzen, in etwa zwischen den jeweiligen ehemaligen Maximal-Ausdehnungen von Deutschland und Dänemark, werden von beiden Seiten als positiv empfunden. Europa wächst an den Rändern zusammen. Ähnliches kenne ich aus vielen Regionen zwischen BRD und angrenzenden Ländern. Vielleicht "im Osten" nicht ganz so intensiv wie hier oben. Das mag an der kürzeren Zeit und an der Geschichte liegen.

Ich schrieb bereits - viele Deutsche arbeiten in Dänemark, weil der Arbeitsmarkt an der Westküste nicht so viel bietet. Die Stellenanzeigen in den Zeitungen bieten jede Menge Jobs, auch qualifizierte, in DK. Wer beide Sprachen spricht, ist natürlich hüben wie drüben der King auf dem Arbeitsmarkt. Darum schicken viele Mensch hier ihre Kinder in dänische Kitas, auf dänische Schulen, die es in nahezu jeder grösseren Gemeinde gibt. Wer diese Einrichtungen besucht, zählt als "dänische Minderheit", wobei es vollkommen wurst ist, ob er nun Ibrahim Abdulla, John Smith, Jörgen Jörgensen, Mai Ling Ping Pong oder Schackeline-Schantalle Hugendubel heisst. Man ist "gefühlter Däne", hat einen Danebrog im Garten oder am Auto, feiert St. Hans oder Lucia, liebt dänische Torten und deutsches Bier - und wählt selbstverständlich SSW.

In grossen Städten wie Flensburg ist es nicht anders. Dort sind sogar die Hinweisschilder "Die Stadtwerke Flensburg buddeln die Kanalisation um" zweisprachig. DAS ist Europa!


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08.02.2017 um 11:09
@Doors
Das nervt nicht. Du hast mein Post nicht verstanden.


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08.02.2017 um 11:18
@Fracturner
Zitat von FracturnerFracturner schrieb:Sonst hätte ich gern die Fragestellung auf "Nerven euch die Menschen in Deutschland" geändert und Option Nr#2 auf "ja, ausnahmslos alle, die die System unterwandern". Dann wärs okay.
Dieses Anliegen wird auf taube Ohren stossen bei all jenen die einen Unterschied von nervenden Menschen anhand ihrer Staatszugehörigkeit gruppiert haben wollen.


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Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

08.02.2017 um 11:23
@wichtelprinz

Eben was nervt mehr als ein nervender Mensch in Deutschland, ein nervender Ausländer. :vv:


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Doors ehemaliges Mitglied

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Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

08.02.2017 um 11:25
"Haut ab Bullen, das ist unsere Straße." Klingt wie der Schlachtruf von PEGIDA am Montag, von Autonomen am 1. Mai, von illegalen Autorennfahrern oder BVB-Fans beim Match mit verbundenem Kindskopfmatschen gegen RB Leipzig.

Vermutlich neigt der kriminelle Jungmann - unabhängig von Haarfarbe bzw. Haartracht, gern mal dazu, sein Revier zu markieren und obendrein den starken Mann.


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