Pb74 schrieb:Kein vernünftiger Mensch übt Kritik an einem funktionierenden Asylrecht aus
Oh, das würde ich nicht unterschreiben.
Pb74 schrieb:ls ob man in der Sekunde der Not entscheiden könnte, mit welcher Wahrscheinlichkeit man dabei sterben würde. Wie praxisfremd ist das denn
Das ist ein Beispiel, das der bildhaften Verdeutlichung einer Situation dient. Nennt sich Abstraktion.
Pb74 schrieb:Du empfindest etwas als Hetze, was andere wiederum recht und billig finden.
Es gibt bestimmt Menschen, die eine einseitige Beleuchtung recht und billig empfinden - nur können sich diese nicht darauf ausruhen, dass das kritiklos hingenommen wird.
Pb74 schrieb:Spricht nicht gerade für dich, da unterscheiden wir uns wieder, wenn du "wahrscheinlich" helfen würdest.
Als ob man in der Sekunde der Not entscheiden könnte, mit welcher Wahrscheinlichkeit man dabei sterben würde. Wie praxisfremd ist das denn??
(Kleine "Anekdote" von mir dazu: Ich habe ein solche Situation schon selbst erlebt, bei einem Unfall als Helfender; ich habe mich nicht "wahrscheinlich" wie du es beschreibst entschieden, sondern der Reflex hat mich beherrscht und keine kühle Abwägung, so viel ist sicher. Heute habe ich zwar eine permanente Brandnarbe, aber dafür jemandem wohl das Leben gerettet).
Hast nicht mal das Beispiel zu Ende gelesen. Schade.
Pb74 schrieb:Nein, beruflich so gut wie keine, da bin ich ganz realistisch. Die Anzahl derer, die sich substantiell in unsere Gesellschaft einbringen können, wird leider nur einen Bruchteil darstellen, es fehlen vor allem die erforderlichen Qualifikationen hierfür. Und diese sind auch nicht so einfach nach zu erwerben.
Von welchen Qualifikationen sprichst Du, die sich nicht ohne weiteres erwerben lassen? Ganz konkret bitte, was kann ein 20jähriger oder auch 50jähriger Fremder, der nicht frisch aus dem Ei geschlüpft ist, sondern schon ein Leben gelebt hat, nicht erlernen?
Mit einer komplexen Ausbildung wird es vermutlich erst mal nichts werden, aber die Anekdoten, die ich so erfahren haben, zeigen, dass manche "hinten runter fallen" und manche gerne arbeiten. So wie das bei deutschen Einwohnern auch ist. Manche haben eine soziale Einstellung und manche nicht.
Aber Lagerarbeiten oder ähnliches kann so ziemlich jeder. Und manche haben - halte Dich fest - eine fundierte Ausbildung. Es fliehen auch Ingenieure und Ärzte. Die können sicher nicht sofort ihre erlernte Tätigkeit hier auf nehmen - aber sie bekommen so einiges gebacken.
Pb74 schrieb:Pauschal zu behaupten, alle Ausländer würden sich hier ausschließlich bereichernd integrieren, aber genauso.
Natürlich ist das völliger Quatsch. Da kommen Leute, die traumatisiert sind. Leute, die unter anderen sozialen Verhältnissen aufgewachsen sind. Das ist nicht so, als würden Schweizer zu uns fliehen, die im Grunde die selben sozialen Grundlagen wie wir haben.
Und jeder, der nur die Vorteile isoliert beschreibt, muss sich das genau so vorhalten lassen. In Deinem letzten Absatz differenzierst Du zu ersten Mal (in meiner Wahrnehmung). Bis dahin hast Du Dich nahezu ausschließlich auf eine einseitige Darstellung beschränkt.
Dein letzter Absatz lässt mich in der tat hoffen, dass wir in gewisser Weise aneinander vorbei geredet haben.
Der Punkt ist ganz simpel:
Wenn ich anderen helfe, riskiere ich eigene Verluste. Viele Menschen, die Flüchtenden kritisch gegenüber stellen, vertreten die Ansicht: "Solange da auch Kriminelle mit kommen oder wenn es zu Planungsfehlern kommt oder wenn manche der Flüchtenden die Situation aus nutzen, tja dann helfe ich gar nicht. Dann mache ich die Grenzen zu und und verlagere das Problem ins Ausland. Dann führe ich eben eine Obergrenze ein, und wer darüber ist, muss halt sehen, wo er bleibt".
Diese Denkweise kritisiere ich. Wenn Du diese Denkweise vertrittst, bist Du eben auch ein Ziel meiner Kritik. Ob das der Fall ist, lässt sich schwer sagen, da wir uns nicht kennen. Da kann ich nur auf die Indizwirkung Deiner Texte auf bauen und das sieht nicht so gut aus.