AthleticBilbao schrieb:Was aber macht eine Frau, die gerne ein Mann sein möchte (oder meinetwegen adrogyn sein möchte)? Wenn es ihr wichtig ist, als Mann (oder androgyn) wahrgenommen zu werden, dann muss sie ja zumindest an den sekundären Geschlechtsmerkmalen was ändern lassen. Zumindest, wenn diese stark ausgeprägt sind (sprich: zu große Brust um zu kaschieren).
Als ich mir anfangs Informationen aus einer Selbsthilfegruppe besorgte lernte ich anfangs einen kleineren Mann kennen, der dort der Gruppenleiter war. Ein sympathisches, offenes und lustiges Wesen. Wusste viel und kam irgendwie mit jedem klar - es war sehr schön zu beobachten, dass es solche Menschen noch gibt.
Ich habe erst nach einer ganzen Weile mitbekommen, dass dieser Mann ebenfalls transexuell war und das erstaunte mich. Er meinte zwar später selbst, dass er noch Brüste hätte, aber ein locker sitzendes T-Shirt kaschierte das komplett.
Es ist eben ein Trugschluss aus der Mode-Werbung, dass man nur noch hauteng tragen dürfe oder im Sommer einen Ausschnitt bis zum Bauchnabel haben müsse.
Die Transsexuellen, die es wirklich ernst meinen fallen rein optisch kaum aus der Reihe, weil es in der heutigen Zeit selbst für Unbeteiligte schwer ist noch klare Geschlechtergrenzen nur an Hand der Kleidung fest zu stellen.
Meine Mutter war letztens einmal wieder in einer Bar gewesen und erzählte mir am nächsten Tag, dass sie dort bei sehr sehr vielen jungen Menschen wirklich Probleme gehabt hätte, diese eindeutig in ein Geschlecht zu kategorisieren.
Auch ich hörte zu Beginn meines Alltagstest immer wieder den Satz, "Also auf der Straße hätte ich dich nicht mehr erkannt.", so manche Person, die mich schon über ein Jahr lang kannte, saß erst einmal eine halbe Stunde neben mir und gab dann erstaunt von sich, dass sie gar nicht realisiert habe, dass ich es sei.
Die Grenzen sind eben zunehmend fließend und uneindeutig und selbst eine zu hohe oder zu tiefe Stimme ist mittlerweile nur noch vereinzelt inakzeptabel.
Wie viele Männer mit Piepsstimme oder Frauen mit einem etwas kräftigeren Unterton hat man schon getroffen und sich nicht daran gestört, weil die Gesamtwirkung eben dieser mutmaßlich "falschen" Tonlage widersprachen.
Die Gesellschaft ist insgesamt toleranter als der Einzelne vielleicht glauben mag, aber man darf auch nicht vergessen, dass es immer Extrema gibt - egal ob in der Gesellschaft an sich oder auch unter Transsexuellen.
Die, die so arg negativ auffallen geben sich entweder keine Mühe oder sind lediglich Transvestiten, denen es in erster Linie nur um ihr Selbstvergnügen geht. Das kann man als Außenstehender aber natürlich nicht riechen.
AthleticBilbao schrieb:Um Kostenmissbrauch vorzubeugen sollten halt gewisse "Tests" gemacht werden, werden sie aber meines Wissens nach eh.
Gutachten brauchst du sowieso permanent und kompetente Psychologen merken, wenn in der Lebensgeschichte, die du ihnen erzählst, Ungereimtheiten auftreten.
Auch die Richter, die zum Beispiel eine Vornamensänderung gestatten müssen, haben mittlerweile jahre-, teilweise jahrezehntelange Erfahrung gesammelt.
Ebenso steigt die Zahl der Ärzte, die sich mit dieser Problematik befassen mit jedem Jahr.