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Geschlechtidentität und Transsexualität

257 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Transsexualität ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Diese Diskussion wurde von Rick_Blaine geschlossen.
Begründung: Hier weiter diskutieren: Was denkt ihr über Transgender?
BlackFlame Diskussionsleiter
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Geschlechtidentität und Transsexualität

02.09.2010 um 14:02
Ich grüße euch.

(Nach dem Beenden dieses Eintrags fiel mir auf, wie viel es doch geworden ist, aber ich hoffe ihr kämpft euch doch einmal durch die Zeilen und lasst euch nicht abschrecken. Ich denke das doch einige neue Informationen zu dem Thema enthalten sind.
Und los...)


Ich möchte mal ein Thema ansprechen, was, so glaube ich, in der heutigen Gesellschaft einfach falsch verstanden wird.
Lesben und Schwule sind ja mittlerweile von weiten Gesellschaftsteilen akzeptiert, mittlerweile dürfen diese Menschen auch heiraten. Also alles in allem eine Entwicklung in die richtige Richtung.

Aber was ist mit den Menschen, die Geschlechtsidentitätsprobleme habe, sprich: im falschen Körper geboren zur Welt kamen. (Transsexualität)
Erst einmal grundlegend eine Begriffsklärung: Transsexuelle sind Menschen, die sich in dem Geschlecht, in dem sie geboren wurden, nicht wohlfühlen.
Dabei darf man diese Menschen nicht mit Transvestiten verwechseln, die lediglich Freude empfinden, sich für einige Stunden zu "verkleiden", die aber trotzdem in ihrer angeborenen Rolle weiterleben.
Dummerweise kennen scheinbar zu wenige diesen Unterschied, wenn sie meinen eine "Transe" zu sehen.

Kommen wir zur Transsexualität zurück.
In diesem Thema muss man sich auch mit dem Begriff der "Geschlechtsidentität" auseinandersetzen.
Wer sich damit noch nie auseinandergesetzt hat wird denken, "Ich habe einen Penis und eine tiefe Stimme - folglich bin ich ein Mann." (entsprechendes für die Frau)
Aber gehört bei der Zuordnung zu einem Geschlecht nicht noch mehr dazu?
Ich möchte in dieser Diskussion dafür sorgen, dass der/die ein oder andere einmal genau darüber nachdenkt und möglicherweise seinen Horizont etwas erweitert.

Um in diese Denkweise hinein zu kommen mal ein kleines Gedankenspiel:
Stellt euch mal vor ihr würdet ab morgen in der jeweils anderen Geschlechterrolle leben.
Was würdet ihr anders machen als jetzt.
Im ersten Moment denkt man natürlich an andere Kleidung, Schminken, etc.
Aber beschränkt euch bei diesem Gedankenspiel nicht nur auf die Äußerlichkeiten.
Gerade der psychologische Aspekt spielt auch eine sehr wichtige Rolle.
Frauen sind sensibler, Männer geradlinier in ihrem Denken.
Frauen und Männer haben ein anderes Wärmeempfinden.
Ich weis aber auch, dass es schwer ist wirklich alle Aspekte mit einzubeziehen, wenn man diesen Wechsel eigentlich gar nicht möchte, aber es soll zum Nachdenken anregen.

Eine andere Frage, die stellen und stundenlang ausdiskutieren kann:
Ist eine Frau, die als Mann zur Welt kam, aber jahrelang in der weiblichen Rolle lebt und vom Umfeld auch so akzeptiert wird, nun letzten Endes eine Frau oder doch immernoch ein Mann?
Genau hier kommt wieder das Thema der Geschlechtsidentität zum tragen.
Wenn an ein Mann, der auch ein Mann sein will und schon immer als Mann gelebt hat, und nun von heut auf morgen aber keinen Penis mehr hat, dafür jedoch Brüste und eine hohe Stimme bekommt, immernoch ein Mann? - Kann man sich bei diesem Beispiel wirklich nur noch auf die körperlichen Merkmale verlassen?
Ich sage nein.

Aber warum sind diese Personen nun in der Gesellschaft so inakzeptabel?
Wissen die Leute einfach zu wenig über das Thema "Transsexualität" und kennen lediglich Transvestiten aus dem Fernsehen und tun gleich alles über einen Kamm scheren und es als Perversion abstempeln?
Was würdet ihr denken, wenn ein/e bildhübsche/r Frau/Mann im Supermarkt vor euch steht und dann plötzlich mit einer tiefen/hohen Stimme redet?
Könnt ihr damit normal umgehen?

Fragen über Fragen, aber es ist auch ein schwieriges Thema und die Meinungen werden sicher sehr weit auseinandergehen.


Zum Abschluss noch ein paar Informationen, wie eine Transistion/Geschlechtsumwandlung abläuft.
Wer mindestens 3 Jahre unter dem Zwang leidet, nicht mehr in dem ihm angeborenen Geschlecht leben zu können, muss zuerst einen Psychologen aufsuchen.
Es wird vom Gesetzgeber eine 18 Monatige Psychotheraphie verlangt, um sicher zu stellen, dass seine Zwänge ernst zu nehmen sind.
Erst danach macht es Sinn weitere Maßnahmen zu ergreifen.
Ein Frauenarzt/Endokrinologe kann danach eine Hormontherapie einleiten.
Ebenso kann man danach beim zuständigen Amtsgericht eine Vornamensänderung beantragen (, die ohne Gerichtskostenbeihilfe allerdings bei uns 1050 Euro kostet).
Ebenso ist ein Alltagstest, von ebenfalls mindestens 18 Monaten, erforderlich bevor man bei seiner Krankenkasse den Antrag auf Kostenübernahme einer geschlechtsangleichenenden OP einreichen kann.
Alltagstest bedeutet, dass man testet, ob man wirklich dazu in der Lage ist permanent seine gesellschaftliche Rolle zu wechseln. Der Psychologe ist dazu als unterstützender Begleiter gedacht, da es in den meisten Fällen immer mal wieder zu Problemen und Intoleranz kommt, die psychisch zu starkem Druck führen können.
Die geschlechtsangleichende OP ist generell optional, allerdings ist sie momentan noch erforderlich, wenn man beim Gericht einen Antrag auf Personenstandsänderung beantragen möchte.
Nach der Vornamensänderung kann man schon Papiere wie Personalausweis, EC Karte, sämtliche Versicherungen und Verträge, Zeugnisse, etc. ändern lassen.
Damit aber auch der Geschlechtseintrag in der Geburtsurkunde geändert wird, muss eine Personenstandsänderung erfolgen.
Danach ist es theoretisch nicht mehr möglich, anhand jeglicher Papiere nachzuweisen, dass man mal im anderen Geschlecht auf die Welt kam, wenn man wirklich alles ändern lässt.
Generell sei auch zu sagen, dass man für die OP auch mindestens 18 sein muss, was für sehr junge transsexuelle zu einer längeren Wartezeit führt.


Ich hoffe ich konnte euch erstmal einen kleinen Einblick in die Thematik geben und freue mich auf eine interessante Diskussion zu den vielen oben aufgeworfenen Fragen.
Vielleicht kann ja doch der ein oder andere noch etwas lernen und sich seine Sicht der Dinge ändern.


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Geschlechtidentität und Transsexualität

02.09.2010 um 14:12
Hmm... ist wirklich viel da oben, nicht nur an Text, sondern auch an verschiedenen Unterthemen des großen Ganzen... daher will ich erst Mal nur folgendes von mir geben:

Ich habe jetzt schon Berichte gesehen und auch gelesen, dass einige der Menschen, die eine Geschlechtsumwandlung vorgenommen haben, von dem anschließenden Endergebnis überhaupt nicht überzeugt waren... im Gegenteil, sie haben sich das ganz anders vorgestellt und sind kreuzunglücklich, diesen Schritt dann unternommen zu haben...

Aber ein zurück gab es in diesen Fällen nicht mehr... also das waren jetzt eher die "Komplett-Umwandlungen", bei Transsexuellen ist da ja noch mal was anderes... denke ich...

Es ist also leider nicht so, dass mit der Umwandlung plötzlich alle Probleme, die das vorherige Ursprungsgeschlecht angeblich mit sich brachte, gelöst werden oder wurden.

Es ist ein sehr, sehr folgenschwerer Schritt und nicht für jeden war es der Richtige.

Ich finde sogar, dass die Hürden, die es auf dem langen und beschwerlichen Weg gibt, gut gesetzt sind... denn dieser Schritt MUSS sehr gut überlegt sein. Vielleicht brechen ja manche dann schon ab, weil sie merken, dass es doch nicht das ist, was sie wirklich wollen.

Aber ich stelle es mir auch sehr schlimm vor, wenn man denkt, man habe eine Frauenseele und steckt in einem Männerkörper... das muss fürchterlich sein.


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Geschlechtidentität und Transsexualität

02.09.2010 um 14:19
@moric
Genau deswegen habe ich das Thema der Geschlechtsidentität eingeworfen.
Man darf nicht erwarten, dass man am Ende wie ein Top Model aussieht oder plötzlich im Job super erfolgreich ist und massig Kohle verdient.
Es geht darum psychisch den richtigen Lebensweg einzuschlagen.


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Geschlechtidentität und Transsexualität

02.09.2010 um 17:25
@BlackFlame
Der Alltagstest oder auch Clownstest wie man ihn manchmal nennt ist eine Riesenfarce. Fakt ist, dass es für eine Transfrau so gut wie unmöglich ist ohne Hormongabe im 'Wunschgeschlecht' zu passen. Für Transmänner ist es unter Umständen leichter, aber auch da für viele unmöglich.

Das führt zu ganz massiven Problemen für Transexuelle währnd der Transition, wodurch der Alltegstest auch zu den umstrittensten Teilen des Transexuellengesetzes (TSG) zählt.

@moric
Aus meinem persönlichem Umfeld kenne ich niemanden, der mit seiner Transition selbst unglücklich ist, jedoch treffen viele immer noch auf Intoleranz und Diskriminierung.


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Geschlechtidentität und Transsexualität

02.09.2010 um 18:12
@somehow

Also man muss mal offen reden und ich selbst habe erlebt, dass die Einzelteile, die irgendwann einmal zur OP erfüllt werden müssen, mittlerweile sehr fließend ablaufen können.
Die Psychotherapie schon einige Zeit zu machen ist allerdings immer von großem Vorteil.
Ich habe auch erst nach 2 Jahren Therapie die Entscheidung getroffen endlich offen mit meinem Problem umzugehen.
Aber es hat eben auch die 2 Jahre gedauert. Wenn man wie ich beispielsweise Anfang 20 ist und mit 8 das erste Mal das Gefühl hatte, dass da etwas nicht richtig sein kann, so fand ich es erstmal für wichtig zu überprüfen, ob das Ganze nicht doch nur eine Art Pubertäre Einbildung ist.
Aber mittlerweile kann ich auch aus diesem Aspekt als mögliche Fehlerquelle ausschließen.

Bei mir ist es nun so, dass ich mittlerweile einige Monate Hormone nehme und auch schon die erste Anhörung beim Amtsgericht hatte.
Mein Alltagstest aber noch etwas nach hinten verlagert wird, weil ich eben diese Vorarbeit der Hormone haben wollte.
Auch in meiner Selbsthilfegruppe, wo ich viele Adressen für Ärzte usw. bekommen habe, sind viele dabei, die noch auf den Beginn des Alltagstests hinarbeiten, weil es eben doch einfacher ist, wenn der Name auf der EC Karte, Perso und Führerschein schon geändert ist und man schon einige Zeit Hormonbehandlung hinter sich hat.

Also ich halte den Alltagstest schon für sinnvoll, wenn man sich eben die Zeit nimmt ihn vorzubereiten.
Ich glaube es würde viel mehr "Fehlschläge" geben, wenn man erst die OP machen lassen könnte und dann erst wirklich mal über einen längeren Zeitraum anders lebt.

Umstritten sind aber ebenfalls 3 andere Dinge:
1) Die Psychotheraphie, bzw. der Fakt, dass der Gesetzgeber überzeugt sein muss, das die Transsexualität eine psychische Krankheit ist und man an dieser leidet.
2) Personenstandsänderung nur mit OP - und da sind wir wieder beim Thema Geschlechtsidentität.
3) Laserepilationen zur Bartentfernung für Trans-Frauen werden nicht mehr von der Krankenkasse übernommen - entweder man entscheidet sich für den deutlich aufwändigeren Weg der Nadelepilation, die auch nicht immer von der Krankenkasse übernommen wird - oder man muss selbst zahlen.
Ich kann ja verstehen, dass man bei Anträgen für Kostenübernahme für eine Brust-OP schon einen wirklich guten Grund und Belege haben muss - aber der Bartwuchs ist eine Sache, die nun wirklich jeden Mann betrifft und diese Änderung der Gesetzlage sollte wirklich nochmal überdacht werden.


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Geschlechtidentität und Transsexualität

02.09.2010 um 18:27
Zitat von BlackFlameBlackFlame schrieb: Die geschlechtsangleichende OP ist generell optional, allerdings ist sie momentan noch erforderlich, wenn man beim Gericht einen Antrag auf Personenstandsänderung beantragen möchte.
Und das ist auch gut so.

Generell ist es immer das Selbe.

Leute die sich im Erwachsenenalter dazu entschließen das andere Geschlecht anzunehmen kommen immer völlig ..hm wie soll mans ausdrücken....komisch?! daher.

Der man sieht aus wie ne verkleidete Frau, die Stimme passt vorne und hinten nicht, die Größe der Hände, Gliedmaßen, die Figur...ect...mir wäre es zu peinlich.

Von einer schönen Frau sind diese Menschen MEILENWEIT entfernt.

Den umgekehrten Fall habe ich nun nicht in Erinnerung aus diversen Dokus ect...kommt vl auch seltener vor?

Was man aber sehr oft beobachten kann ist das lesbische Frauen extremst wie ein Mann rüberkommen und aussehen wollen. Vl geht das oft Hand in Hand ...zumindest in abgeschwächter Form.

Einen Fall kenne ich aus vielen Dokus, das ist diese Kim. Die schon im Kindesalter behandelt wird.( Sie war ein Junge und ist jetzt halt ein Mädchen , aber noch mit dem männlichen Geschlechtsteil--so der letzte Stand)

Sie dürfte jetzt 18 sein. Bei der fällt es aber extrem leicht sie "Sie" zu nennnen. Ein junges wunderschönes Mädchen wo man NIE draufkommen würde das sie als Junge geboren wurde.

Also wenn man ganz früh damit beginnt mit der Behandlung dann wird man als Erwachsener auch ein schöner Mensch werden können, den man nichts ansieht.

Aber nach der Pubertät bzw wenn man erwachsen ist wird das nichts Ganzes und nichts Halbes und sieht meist einfach nur peinlich aus.


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Geschlechtidentität und Transsexualität

02.09.2010 um 18:28
@BlackFlame
Diese Phase der Selbstfindung und das Ausmerzen der zweifel hatte ich persönlich bevor ich mir einen Therapeuten gesucht habe. Erst als ich mir sicher war bin ich aktiv geworden.

Ich stimme dir insoweit zu mit dem Alltagstest das er eine sinnvolle Instanz sein kann, aber nicht mit von staatlich festgelegten 12 Monaten (gut, wir wissen beide, dass das nicht unbedingt der praktischen Wirklichkeit entspricht ;) ) und auch nicht völlig ohne Hormone, was mir wohl bevorsteht.
Zitat von BlackFlameBlackFlame schrieb:1) Die Psychotheraphie, bzw. der Fakt, dass der Gesetzgeber überzeugt sein muss, das die Transsexualität eine psychische Krankheit ist und man an dieser leidet.
Das wird sich wohl leider nicht ändern solange die WHO Transexualität noch als psychische Störung einstuft.
Zitat von BlackFlameBlackFlame schrieb:2) Personenstandsänderung nur mit OP - und da sind wir wieder beim Thema Geschlechtsidentität.
Eine Sauerei meiner Meinung nach, Sinn und Zweck ist ja Frauen als Erzeuger und Männer als Mütter zu verhindern. Es kann halt nicht sein, was nicht sein darf....

Und zu Punkt drei, meine Zustimmung. Wobei auch eine nötige Btustvergrößerung erstattet werden sollte.

@insideman
Zitat von insidemaninsideman schrieb:Leute die sich im Erwachsenenalter dazu entschließen das andere Geschlecht anzunehmen kommen immer völlig ..hm wie soll mans ausdrücken....komisch?! daher.
Sei dir da mal nicht so sicher :D
http://artsyspot.com/img/life/men-that-became-women/men-that-became-women07.jpg (Archiv-Version vom 29.10.2010)


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Geschlechtidentität und Transsexualität

02.09.2010 um 18:48
@somehow


Gut es gibt immer Ausnahmen und die Asiaten sehen für mich ohnehin nicht sehr unterschiedlich aus :D

Denke dabei auch mehr an die Männer die sich zu Frauen machen lassen. Umgekehrt habe ich noch nicht so viel von mitbekommen


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Geschlechtidentität und Transsexualität

02.09.2010 um 19:35
Zitat von BlackFlameBlackFlame schrieb:im falschen Körper geboren zur Welt kamen.
Kann mir das mal jemand genauer erklären? Man wird nicht im Falschen Körper geboren. Das ist alles Kopfsache. Der/die jenigen bilden sich das nur ein.


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Geschlechtidentität und Transsexualität

02.09.2010 um 19:56
Tatsache ist ja, das es mit der Erziehung zu tun hat, wir ein Kind richtig erzogen kommt es auch nicht zu dem Gedanken es könnte ja eher ein Mädchen oder ein junge sein, wird ein Junge eher wie ein Mädchen großgezogen oder wächst unter Mädchen auf kommt es dazu das er denkt er wäre im falschen Körper, das ist erwießen, aber da ja ein kind nichts für seine erziehung kann, sollte man das akzeptieren


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Geschlechtidentität und Transsexualität

02.09.2010 um 19:58
@Blickwinkel


Ich denke nicht dass es so einfach ist. Hast du QUellen dazu die das belegen?


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Geschlechtidentität und Transsexualität

02.09.2010 um 20:11
nur weil alle sagen, es sei angeboren und nicht anerzogen, heist es nicht das es stimmt, wenn alle sagen die erde ist eine scheibe ist sie noch lange keine Scheibe, erwießen ist das Schwule, transsexuelle aus familien stammen in denen eher die mutter die erziehung übernommen hat, oder das der junge unter Mädchen aufgewachsen ist


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BlackFlame Diskussionsleiter
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Geschlechtidentität und Transsexualität

02.09.2010 um 20:52
Sehr schön, dass sich doch einige an der Diskussion beteiligen.

@insideman
Nun, ich muss dir teilweise zustimmen.
Ich kenne auch einige Umgewandelte, denen man ihre Vergangenheit doch noch relativ gut ansehen kann.
Aber, ich kenne auch mindestens genauso viele bei denen man von blosen hinsehen eben nicht drauf kommen würde und genau das hat meine Sichtweise auf die Menschen verändert.
Schau dir doch einfach mal auf der Straße die Menschen an, an denen du vorbei läufst.
Kannst du dir bei irgendeiner Jugendlichen wirklich 100%ig sicher sein, dass sie auch wirklich nichts zwischen den Beinen hat, was da normalerweise nicht hingehört?
Du hast ja schon diesen Fall Kim erwähnt. Sie hatte ihre OP übrigens schon mit 17, eine bislang einmalige Sache in Deutschland.
Aber wenn du bei ihr vom blosen hinsehen keinen Unterschied sehen konntest, wieso sollte das bei anderen jungen Frauen nicht ebenso sein?
Und dieses Phänomen kannst du durch alle Alterschichten hindurch beobachten.
Es wird immer Menschen geben, die eine "merkwürdige" Figur haben, egal ob in dem Geschlecht geboren oder nicht.
Aber zum Beispiel der Gründer meiner Selbsthilfegruppe, war auch mal eine Frau und das wusste ich nicht.
Mir war das fast peinlich, dass ich das erst bei meinem vierten Besuch dort mitbekommen habe.

Und beim Thema Stimme kommt es immer darauf an, was der Transsexuelle für eigene Vorstellungen hat.
Gibt viele, die ihre tiefere Stimme hinnehmen und gar nicht als Problem ansehen, dafür aber auch immer wieder auf Konflikte im Alltag treffen.
Aber damit muss man eben selbst zurecht kommen können.


@Blickwinkel
Zitat von BlickwinkelBlickwinkel schrieb:Tatsache ist ja, das es mit der Erziehung zu tun hat, wir ein Kind richtig erzogen
Oha, jetzt könnten wir erstmal 10 Seiten darüber diskutieren, was "richtige" Erziehung ist. ;)
Einseitig geschlechtsorientierte Erziehung würde es sicher besser treffen.

Aber erlaube mir die Frage: Wie würdest du reagieren, wenn dein Kind irgendwann einmal auf dich zu kommt und dir erzählt es fühlt sich in seinem bisherigen Geschlecht nicht wohl.
Würdest du dich zu erst fragen, was du bei der Erziehung falsch gemacht haben könntest?
Bzw. wäre es schlimm für dich, wenn dein Kind oder Lebenspartner möglicherweise doch ein anderes Lebensgefühl entwickeln?

Es gibt aber auch genug Fälle, wo Menschen erstmal mit 30, 40 und noch höherem Alter erstmal Zweifel an ihrem Geschlecht haben. Ist das dann auch immernoch auf lange Sicht gesehen ein "Erziehungsfehler"?


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Geschlechtidentität und Transsexualität

02.09.2010 um 20:54
Zitat von BlackFlameBlackFlame schrieb: Aber wenn du bei ihr vom blosen hinsehen keinen Unterschied sehen konntest, wieso sollte das bei anderen jungen Frauen nicht ebenso sein?
Und dieses Phänomen kannst du durch alle Alterschichten hindurch beobachten.
Nein, weil die männlichen Geschlechtsmerkmale im Kindesalter kaum ausgeprägt sind und so in deren Entstehung verhindert werden.


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Geschlechtidentität und Transsexualität

02.09.2010 um 20:59
Ich persöhnlich habe bis jetzt noch niemanden kennengelernt der mit seinen angeborenen Geschlecht unwohl oder unvollkommen fühlt.

Finde es muss für jeden ein gewaltiger innerer Kampf sein, wenn man nicht weiß was man eigentlich sein möchte.

Bis sich der/diejenige sicher ist möchte man es ja öffentlich zeigen, ich meine die Familie oder bei der Arbeit.

Denke mir wenn viele schon ein Problem mit Homosexualität (leider noch immer) haben wie reagieren sie wenn sich ein Mann entschliest eine Frau zu sein od umgekehrt?

Ist für mich totales Neuland. :-)


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Geschlechtidentität und Transsexualität

02.09.2010 um 21:05
Was soll da die Erziehung damit zu tun haben?


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Geschlechtidentität und Transsexualität

02.09.2010 um 22:00
@babschu

Ich vermute Blickwinkel will uns damit sagen, dass nur Kinder, die in Familien leben/lebten, die nicht intakt sind/waren überhaupt auf die Idee kommen könnten, dass ihr Geschlecht nicht richtig sein könnte.
Ich habe da allerdings auch so meine Zweifel, siehe meine letzte Frage an ihn.

Allerdings ist es bei dieser Problematik scheinbar immer so, dass die Seite gewinnt, die den besseren Präzedenzfall anführen kann.
Nehmen wir doch oben erwähnte Kim. Sie hatte beide Elternteile, ein intaktes Familienleben. Laut ihrer Aussage wollte sie ja schon immer lieber ein Mädchen sein.
Man kann zwar nie wissen, was in den ersten Jahren der Kindheit alles passiert ist, aber auf Grund zerrütteter Familienverhältnisse scheint sie ja nicht auf diese Gedanken gekommen zu sein. Es war ja laut Aussagen der Eltern sogar eher so, dass diese sie sogar bremsen mussten in ihrem Drang weiblich zu sein.

Ich persönlich kann trotz geschiedener Eltern auch nicht so wirklich daran glauben, dass dies durch die Erziehung meiner Mutter gekommen sein soll.
Ich bin mit einem Bruder aufgewachsen, habe im Kindergarten und der Grundschule genauso gedacht "Mädchen sind doof" und lieber mit den Jungen gespielt.
Und doch bin ich jetzt auf dem Weg das Geschlecht zu wechseln.

Sollte man nicht sowieso in erster Linie versuchen so zu leben, dass man sich in seiner Haut wohl fühlt?
Aber ich vermute man wird diese Form der Kritik bei allen Dingen finden, die nicht alltäglich sind und wir könnten sicher auch Tagelang darüber diskutieren, in welchen Jahren der Kindheit etwas "schief gegangen" sein muss, damit Leute auf die Idee kommen sich tattoowieren zu lassen.


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Geschlechtidentität und Transsexualität

03.09.2010 um 08:59
@insideman
Zitat von insidemaninsideman schrieb:Aber nach der Pubertät bzw wenn man erwachsen ist wird das nichts Ganzes und nichts Halbes und sieht meist einfach nur peinlich aus.
Das ist aber jetzt ziemlich oberflächlich von dir beschrieben worden. Meine Güte, die Menschen, die diesen beschwerlichen Weg der Transformation ins andere Geschlecht gehen, machen das bestimmt nicht nur, damit sie mit wunderschönen jungen Frauen konkurrieren oder damit Männer ihnen Sexbomben-Figuren nachsagen können.

Natürlich spielt es sicherlich auch eine Rolle, dass sie nach der Operation sich schön fühlen können, aber wenn ich deinen Text so lese, dann scheint es ja nur darum zu gehen, dass man/frau superspitzengeil aussehen soll (nach der OP).

Und DAS allein kann es ja wohl nicht sein !!!

Wie gesagt, dein Ansatz ist viel zu oberflächlich gedacht.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Geschlechtidentität und Transsexualität

03.09.2010 um 10:13
Geschlechtsidentität ist eben nicht nur von Genitalien bestimmt, sondern auch vom Gefühl.
So gesehen sind unendlich viele Abstufungen zwischen den Polen "Männlich" und "Weiblich" möglich, zumal diese Begriffe nicht nur Definitionssache sind, sondern darüber hinaus je nach historischem und kulturellem Umfeld auch höchst wandelbar.
Jeder Mensch hat das Recht, das zu sein, was er sein will, so zu sein, wie er/sie/es will.
Das gilt es zu akzeptieren.


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Geschlechtidentität und Transsexualität

03.09.2010 um 11:31
Zitat von DoorsDoors schrieb:Jeder Mensch hat das Recht, das zu sein, was er sein will, so zu sein, wie er/sie/es will.
Das gilt es zu akzeptieren.
GANZ GENAU !!!!!


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