Meine eigenen Erfahrungen mit Autismus
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Erfahrungen, Autismus, Asperger ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Meine eigenen Erfahrungen mit Autismus
29.12.2013 um 16:56Meine eigenen Erfahrungen mit Autismus
29.12.2013 um 17:01@Kageru
Was wäre, wenn es ein Mensch geben würde, der ohne Mittelteil des Gehirnes funktionieren würde? Wenn nur das aussen herum existieren würde? Könnte so ein Mensch überhaupt existieren?
So wie wenn bei jemandem das Licht nicht angeschaltet wäre, das einem drängt zu leben...!
Was wäre, wenn es ein Mensch geben würde, der ohne Mittelteil des Gehirnes funktionieren würde? Wenn nur das aussen herum existieren würde? Könnte so ein Mensch überhaupt existieren?
So wie wenn bei jemandem das Licht nicht angeschaltet wäre, das einem drängt zu leben...!
Meine eigenen Erfahrungen mit Autismus
29.12.2013 um 17:14@Wolkenleserin
Ich verstehe nicht was du meinst. Ohne Mittelhirn wäre ein Mensch nicht in der Lage normal zu funktionieren, da darüber auch die Bewegung gesteuert wird. Und von welchem Licht sprichst du? Mit Autismus hat das jedenfalls nichts mehr zu tun.
Ich verstehe nicht was du meinst. Ohne Mittelhirn wäre ein Mensch nicht in der Lage normal zu funktionieren, da darüber auch die Bewegung gesteuert wird. Und von welchem Licht sprichst du? Mit Autismus hat das jedenfalls nichts mehr zu tun.
Meine eigenen Erfahrungen mit Autismus
29.12.2013 um 17:15@Kageru
Könnte ein Mensch ohne Amygdala überleben...?
Weil manchmal fühle ich mich so, und frage mich ob ich wohl
deswegen als "anders" gelte...?
Könnte ein Mensch ohne Amygdala überleben...?
Weil manchmal fühle ich mich so, und frage mich ob ich wohl
deswegen als "anders" gelte...?
Meine eigenen Erfahrungen mit Autismus
29.12.2013 um 18:06@Wolkenleserin
Ich bin keine Ärztin, deshalb kenne ich mich damit nicht besonders gut aus. Habe das gerade mal nachgelesen und im Internet steht, dass Wissenschaftler schon die Amygdala bei Primaten entfernt haben, also wäre wohl auch ein Mensch in der Lage so zu überleben.
Du fühlst dich also, als ob du keine Angst empfinden kannst und nicht in der Lage bist, Dingen eine emotionale Bedeutung zuzuordnen?
Ich bin keine Ärztin, deshalb kenne ich mich damit nicht besonders gut aus. Habe das gerade mal nachgelesen und im Internet steht, dass Wissenschaftler schon die Amygdala bei Primaten entfernt haben, also wäre wohl auch ein Mensch in der Lage so zu überleben.
Du fühlst dich also, als ob du keine Angst empfinden kannst und nicht in der Lage bist, Dingen eine emotionale Bedeutung zuzuordnen?
Meine eigenen Erfahrungen mit Autismus
29.12.2013 um 18:29@Wolkenleserin
Ich hatte auch ADS, wurde in der Grundschule öfters aus dem Unterricht herausgenommen wegen Psychologischer betreung, was ich nie verstanden habe, weshalb. Das hat auch dazu geführt das ich in eine spezielle Schule musste (nach der Grundschule), von wo ich dann nach paar Jahren raus konnte.
Damals war ich quasi in meiner eigenen Welt, das hat sich heute etwas geändert aber einiges aus der Vergangenheit ist geblieben.
Ich denke es ist ein Zusammenspiel von Kommunikation mit Menschen und dem "alleine" Sein, je nach dem verändert sich dann wohl das Gehirn. Das Umfeld hat sehr großen Einfluss darauf wie man sich weiterentwickelt.
Was mich interessieren würde ist, ob ein Autist seine Fähigkeiten verliert wenn er "normal" wird, also keine soziale Schwierigkeiten mehr hat, nicht mehr so impulsiv ist usw. ...
Ich hatte auch ADS, wurde in der Grundschule öfters aus dem Unterricht herausgenommen wegen Psychologischer betreung, was ich nie verstanden habe, weshalb. Das hat auch dazu geführt das ich in eine spezielle Schule musste (nach der Grundschule), von wo ich dann nach paar Jahren raus konnte.
Damals war ich quasi in meiner eigenen Welt, das hat sich heute etwas geändert aber einiges aus der Vergangenheit ist geblieben.
Ich denke es ist ein Zusammenspiel von Kommunikation mit Menschen und dem "alleine" Sein, je nach dem verändert sich dann wohl das Gehirn. Das Umfeld hat sehr großen Einfluss darauf wie man sich weiterentwickelt.
Was mich interessieren würde ist, ob ein Autist seine Fähigkeiten verliert wenn er "normal" wird, also keine soziale Schwierigkeiten mehr hat, nicht mehr so impulsiv ist usw. ...
Meine eigenen Erfahrungen mit Autismus
29.12.2013 um 18:34@Helion
ADS ist kein Autismus und man kann als Autist auch nicht "normal" werden. Autismus ist angeboren und verschwindet nicht. Keine Ahnung wie manche Menschen darauf kommen. Ein Autist kann lernen sich anzupassen, kann soziale Situationen trainieren, wird aber trotzdem immer autistisch bleiben. Und von welchen Fähigkeiten sprichst du?
ADS ist kein Autismus und man kann als Autist auch nicht "normal" werden. Autismus ist angeboren und verschwindet nicht. Keine Ahnung wie manche Menschen darauf kommen. Ein Autist kann lernen sich anzupassen, kann soziale Situationen trainieren, wird aber trotzdem immer autistisch bleiben. Und von welchen Fähigkeiten sprichst du?
Meine eigenen Erfahrungen mit Autismus
29.12.2013 um 18:40@Kageru
Ja ich weiß. Habe das oben auch abgeändert, weil ich den Text zuvor von meiner PN kopiert hatte und da ging es um etwas anderes.
Ja ich weiß. Habe das oben auch abgeändert, weil ich den Text zuvor von meiner PN kopiert hatte und da ging es um etwas anderes.
Meine eigenen Erfahrungen mit Autismus
29.12.2013 um 18:42@Helion
Ok, habe ich gerade gesehen. Würde mich trotzdem mal interessieren, von welchen Fähigkeiten du sprichst und wie ein Autist "normal" werden kann.
Ok, habe ich gerade gesehen. Würde mich trotzdem mal interessieren, von welchen Fähigkeiten du sprichst und wie ein Autist "normal" werden kann.
Meine eigenen Erfahrungen mit Autismus
29.12.2013 um 18:42@Kageru
Also ich meine diese besonderen Denkleistungen.
Wie ein Autist normal werden kann, weiß ich nicht, deshalb ja auch nur meine Frage.
Also ich meine diese besonderen Denkleistungen.
Wie ein Autist normal werden kann, weiß ich nicht, deshalb ja auch nur meine Frage.
Meine eigenen Erfahrungen mit Autismus
29.12.2013 um 18:52@Helion
Also wenn du mit diesen Denkleistungen meinst, dass manche Autisten Fahrpläne oder Telefonbücher auswendig lernen können: In den Medien werden oft nur diese Fälle als Beispiel genannt. Es gibt zwar Autisten mit einer sogenannten Inselbegabung, das trifft aber nicht auf die Mehrheit zu. Allerdings haben Autisten generell eine etwas andere Wahrnehmung und denken anders. Dies bleibt das ganze Leben lang so, ändern lässt sich das nicht. Ein Autist kann soziale Situationen trainieren und hat dadurch weniger Probleme, aber das bleibt eben nur gespielt und ist auf Dauer sehr anstrengend.
Also wenn du mit diesen Denkleistungen meinst, dass manche Autisten Fahrpläne oder Telefonbücher auswendig lernen können: In den Medien werden oft nur diese Fälle als Beispiel genannt. Es gibt zwar Autisten mit einer sogenannten Inselbegabung, das trifft aber nicht auf die Mehrheit zu. Allerdings haben Autisten generell eine etwas andere Wahrnehmung und denken anders. Dies bleibt das ganze Leben lang so, ändern lässt sich das nicht. Ein Autist kann soziale Situationen trainieren und hat dadurch weniger Probleme, aber das bleibt eben nur gespielt und ist auf Dauer sehr anstrengend.
Meine eigenen Erfahrungen mit Autismus
29.12.2013 um 20:20Wolkenleserin schrieb:Und von wo willst du das eigentlich so genau beurteilen können?Ja und woher sollen das andere Leute hier im Forum dann beurteilen können?
Du kennst mich doch überhaupt nicht näher...!
Ganz einfach. Ich kenne Autisten und die sind definitiv nicht wie du drauf.
Meine eigenen Erfahrungen mit Autismus
29.12.2013 um 20:28@Kageru
Bei den weniger schweren Autismus-Spektrum-Störungen kann es im Lauf der Entwicklung und durch Therapien schon zu echten Verbesserungen kommen.
Aus dem Grund ist es sinnvoll wenn sich die Betroffenen in einer Autismus-Spezialambulanz, wie z.B. in Marburg
http://www.uni-marburg.de/fb20/kjp/forschung/aut/msa
untersuchen lassen.
Dort kann dann festgestellt werden, welche Teilleistungsstörungen vorliegen.
Und diese Teilleistungsstörungen kann man trainieren und dadurch verbessern.
@Madame.Irrwitz
Bei Autismus und Autismus-Spektrum-Störungen handelt es sich nicht um eine einheitliche Erkrankung.
Sondern das ist eine Gruppe von Erkrankungen, deren Symptome ähnlich sind.
Bei den weniger schweren Autismus-Spektrum-Störungen kann es im Lauf der Entwicklung und durch Therapien schon zu echten Verbesserungen kommen.
Aus dem Grund ist es sinnvoll wenn sich die Betroffenen in einer Autismus-Spezialambulanz, wie z.B. in Marburg
http://www.uni-marburg.de/fb20/kjp/forschung/aut/msa
untersuchen lassen.
Dort kann dann festgestellt werden, welche Teilleistungsstörungen vorliegen.
Und diese Teilleistungsstörungen kann man trainieren und dadurch verbessern.
@Madame.Irrwitz
Bei Autismus und Autismus-Spektrum-Störungen handelt es sich nicht um eine einheitliche Erkrankung.
Sondern das ist eine Gruppe von Erkrankungen, deren Symptome ähnlich sind.
Meine eigenen Erfahrungen mit Autismus
29.12.2013 um 20:53@Tajna
Das weiß ich, kenne mich damit relativ gut aus. Ich habe weiter oben schon erwähnt, dass man daran arbeiten kann und auch eine Verhaltenstherapie bei größeren Problemen sinnvoll ist. Es ging darum, ob man "normal" werden kann und das ist nicht der Fall. Autismus ist nicht heilbar. Ich sehe es aber auch nicht als Krankheit.
Das weiß ich, kenne mich damit relativ gut aus. Ich habe weiter oben schon erwähnt, dass man daran arbeiten kann und auch eine Verhaltenstherapie bei größeren Problemen sinnvoll ist. Es ging darum, ob man "normal" werden kann und das ist nicht der Fall. Autismus ist nicht heilbar. Ich sehe es aber auch nicht als Krankheit.
Meine eigenen Erfahrungen mit Autismus
29.12.2013 um 21:30@Kageru
Wieso sollte es keine Krankheit sein?
Vielleicht hat ein Teil der Betroffenen sogar mehr als eine Erkrankung, weil Schwächen im Sozialverhalten nicht unbedingt mit frontalen Störungen kombiniert sein müssen.
Als Normvariante könnte man höchstens leichtere Formen des Asperger-Syndroms, bei denen die Intelligenz nicht beeinträchtigt ist, auffassen.
Wieso sollte es keine Krankheit sein?
Vielleicht hat ein Teil der Betroffenen sogar mehr als eine Erkrankung, weil Schwächen im Sozialverhalten nicht unbedingt mit frontalen Störungen kombiniert sein müssen.
Als Normvariante könnte man höchstens leichtere Formen des Asperger-Syndroms, bei denen die Intelligenz nicht beeinträchtigt ist, auffassen.
Meine eigenen Erfahrungen mit Autismus
29.12.2013 um 22:14@Tajna
Ich sehe es nunmal nicht als Krankheit an. Schwächen im Sozialverhalten sind Teil des Asperger-Syndroms und daran kann man, wie du schon selbst geschrieben hast, arbeiten. Es ist einfach eine andere Art des Seins, mehr nicht. Bei den wenigsten Asperger-Autisten ist die Intelligenz beeinträchtigt. Oft ist sie sogar überdurchschnittlich.
Ich rede hier nicht vom frühkindlichen Autismus, sondern beziehe mich nur auf Asperger.
Ich sehe es nunmal nicht als Krankheit an. Schwächen im Sozialverhalten sind Teil des Asperger-Syndroms und daran kann man, wie du schon selbst geschrieben hast, arbeiten. Es ist einfach eine andere Art des Seins, mehr nicht. Bei den wenigsten Asperger-Autisten ist die Intelligenz beeinträchtigt. Oft ist sie sogar überdurchschnittlich.
Ich rede hier nicht vom frühkindlichen Autismus, sondern beziehe mich nur auf Asperger.
Meine eigenen Erfahrungen mit Autismus
29.12.2013 um 22:56@Kageru
Ist es dann nicht auch schwierig, zu erkennen, was mit einem selbst los ist, wenn man nicht erkennen kann, was in anderen vorgeht?
Wird man nicht dauernd von anderen Menschen missverstanden, wegen der fehlenden Mimik und Gestik?
Und seine speziellen Interessen kann man auch nur ausleben, wenn die finanzielle Situation nicht allzu ungünstig ist oder wenn man sie zu Geld machen kann.
Es ist ja auch nicht gesagt, dass die extrem intensive Beschäftigung mit einem speziellen Interessensgebiet das einzige Problem ist, es können weitere Störungen in der Planung und Handlungssteuerung dazukommen.
Kageru schrieb:Es ist einfach eine andere Art des Seins, mehr nicht.Ob man das auch noch sagt, wenn man ein paar richtig unangenehme Erfahrungen mit anderen Menschen gemacht hat, die man falsch eingeschätzt hat?
Ist es dann nicht auch schwierig, zu erkennen, was mit einem selbst los ist, wenn man nicht erkennen kann, was in anderen vorgeht?
Wird man nicht dauernd von anderen Menschen missverstanden, wegen der fehlenden Mimik und Gestik?
Und seine speziellen Interessen kann man auch nur ausleben, wenn die finanzielle Situation nicht allzu ungünstig ist oder wenn man sie zu Geld machen kann.
Es ist ja auch nicht gesagt, dass die extrem intensive Beschäftigung mit einem speziellen Interessensgebiet das einzige Problem ist, es können weitere Störungen in der Planung und Handlungssteuerung dazukommen.
Meine eigenen Erfahrungen mit Autismus
29.12.2013 um 23:24@Tajna
Ich würde sagen, dass es da auf die Ausprägung ankommt. Mimik und Gestik können durchaus vorhanden sein. Auch ist es teilweise möglich, zu verstehen was in anderen vorgeht. Bei Menschen, die wirklich tief im Spektrum sind, sehe ich es wie du. Aber es gibt eben auch Autisten, die sich noch an der Grenze zur Normalität bewegen. Mir würdest du es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch nicht anmerken.
Was die Spezialinteressen angeht: Auch hier kommt es darauf an, um welche Interessen es sich genau handelt. Denn nicht alle Interessen kosten viel Geld.
Ich würde sagen, dass es da auf die Ausprägung ankommt. Mimik und Gestik können durchaus vorhanden sein. Auch ist es teilweise möglich, zu verstehen was in anderen vorgeht. Bei Menschen, die wirklich tief im Spektrum sind, sehe ich es wie du. Aber es gibt eben auch Autisten, die sich noch an der Grenze zur Normalität bewegen. Mir würdest du es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch nicht anmerken.
Was die Spezialinteressen angeht: Auch hier kommt es darauf an, um welche Interessen es sich genau handelt. Denn nicht alle Interessen kosten viel Geld.
Meine eigenen Erfahrungen mit Autismus
30.12.2013 um 14:42Ich bin auch Autist und kenne das ganze Theater um meine Person gut.
Man wollte auch in letzter Zeit eine Wohngruppe für mich finden, aber in der Frage tut sich nichts. Dafür haben wir eine dauerhafte persönliche Betreuung beantragt, die mit mir Dinge des alltäglichen Lebens regeln soll.
Insgesamt aber passiert einfach nichts und es gibt einfach kaum Fortschritte. Wobei natürlich gesagt werden sollte dass Autismus viel besser erforscht ist als noch vor 10-20 Jahren und es da heute wesentlich bessere Angebote und Möglichkeiten gibt, aber trotzdem ist es immernoch schwierig bis gar unmöglich damit leben zu müssen.
Man wollte auch in letzter Zeit eine Wohngruppe für mich finden, aber in der Frage tut sich nichts. Dafür haben wir eine dauerhafte persönliche Betreuung beantragt, die mit mir Dinge des alltäglichen Lebens regeln soll.
Insgesamt aber passiert einfach nichts und es gibt einfach kaum Fortschritte. Wobei natürlich gesagt werden sollte dass Autismus viel besser erforscht ist als noch vor 10-20 Jahren und es da heute wesentlich bessere Angebote und Möglichkeiten gibt, aber trotzdem ist es immernoch schwierig bis gar unmöglich damit leben zu müssen.