Ich habe jetzt nur die 1. der bis dahin 19 Seiten zu diesem Thema gelesen. Da ich aus dem „Gruseln“ gar nicht mehr raus kam, möchte ich (als Betroffener) deshalb kurz Stellung zur Seite 1 nehmen. Wahrscheinlich fühlen die Schreiber sich dann von mir so ungerecht behandelt, wie sich ein Autist durch ihre Worte behandelt fühlt. Da müsst ihr dann eben durch.
Dass Autisten keine Gefühle haben, ist ein Klischee. Die Wahrheit ist, dass sie ihre Gefühle nicht so zeigen können.
Mit ein bisschen Ahnung lassen sich keine autistischen Züge erkennen, da bedarf es schon eines bisschen Mehr.
ich bin zwar kein arzt, aber ich wage es zu bezweifeln das du nen autist bist
Leider glauben viele Laien, diese „Ahnung“ gepachtet zu haben. Wenn sie diese dann wenigstens für sich behalten würden.
Ich habe schon die eine oder Andere Erfahrung mit einem Autisten gemacht und denke nicht das du an Autismus leidest.
Erfahrung mit 1 Autisten ist etwa soviel wie gar keine Erfahrung, denn Autisten sind voneinander ungefähr so verschieden, wie Nichtautisten.
Bin mir momentan nicht mal sicher, ob ein Autist jemals solch einen Beitrag verfassen würde, denen fehlt meiner Ansicht nach die nötige Selbstreflektion.
Wieder nur ein Klischee. Autisten können ganze Bücher schreiben. Nicht alle, aber eine Menge.
Ich denke nicht daß Du in die Sparte Autist passt.
Autismus ist ein weites Spektrum und mit einer Beurteilung, wer da rein passt, oder eher nicht, haben oft sogar die Fachleute (und solche, die meinen, es zu sein) Schwierigkeiten.
Einige Dinge, die Du aufgezählt hast, passen auch genauso zu mir.
Natürlich ist das so, viele finden sich in einigen Punkten wieder. Es geht aber um die Summe und die Stärke der Ausprägung der Symptome sowie noch andere Dinge, die nicht in der ICD (die hier völlig unzureichend ist) stehen.
Das Aspergersyndrom ist viel weit verbreiteter als man denkt. Da die Krankheit…
Offiziell soll es keine Krankheit sein sondern eine Abweichung.
Es ist eine ganz leichte Form von Autismus.
Offiziell, aber leider ein Irrglaube. Ich stecke trotz nur Asperger recht tief im „Spektrum“ und leide durch dieses Bewusstsein seit meinem 11. Lebensjahr an Depressionen. Später haben sich noch weitere Symptome eingestellt, die mir das Leben schwer machen. Die Formulierung „ganz leichte Form“ ist für mich schlichtweg Blödsinn.
Ehe, Kindererziehung usw alles ist da kein größeres Problem wenn der Partner verständnisvoll ist.
Auch ein verständnisvoller Partner gerät irgendwann an seine Grenzen und die Kindererziehung ist für Autisten überhaupt nicht so einfach. Als Autist kann man sich kaum oder gar nicht in andere hineinversetzen. Da ist nichts einfach. Meine Kinderbücher waren Lexika und Brehms Tierleben, Freunde brauchte ich nicht, Disco schon gar nicht und Handy und Facebook gabs nicht. Ich kann nicht erwarten, dass meine Kinder so sind wie ich - und bin froh, dass sie eben ganz anders sind. Wie sie sind und was normal ist, musste ich lernen, leider über den Verstand. Oft verzweifle ich an Kleinigkeiten, die ich so gern nachvollziehen können würde. Doch fehlt mir da was und das macht schon recht traurig und einsam.
die Kontaktschwierigkeiten , gehen teils einher durch das ADHS oder ADS ( da viele mit der Art von ADSler(innnen) net so umgehen können)…hat also nix mit Autismus zu tun ;)
Das ist völlig falsch. Ich habe - wie sehr viele andere Autisten - außerhalb meiner Familie keine Kontakte. Mein Jüngster mit ADHS ist hingegen SEHR kontaktfreudig. Kontaktschwierigkeiten sind ein Grundproblem der meisten Autisten.
evlt benötigst du auch stärkere Medikamente dann kann man deinen Autismus auch heilen
Das ist leider eine Illusion, die immer mal wieder auftaucht, besonders in den USA. Autismus ist nicht wirklich heilbar. Wenn man ausreichend intelligent ist, kann man vieles kompensieren, sich anpassen, obwohl man eigentlich genau dies nicht kann. Das funktioniert dann auch solange, bis man es nicht mehr kann, weil es über die Kräfte ging. Dann bleibt nur noch der Rückzug, da der Autismus zur Krankheit wurde, von der man dann höchstens den depressiven Teil ansatzweise behandeln kann, wenn man Glück hat.
Bzgl. sozialer Phobie:
Die beste Lösung hier ist wirklich Konfrontation, auch wenn es sich hart an hört. Aber immer ein Stück weit mehr daran gewöhnen.
Vielleicht hilft es manch einem. Die Konfrontation führt bei mir leider zu keiner Schwellenverschiebung sondern zu Anfällen.
…würdest in deiner Welt leben und bestimmt nicht Allmy-Posts schreiben…
Völlig daneben und wieder nur ein Klischee. Es gibt Professoren, Autoren etc., die Autisten sind. Was du meinst, ist ein ausgeprägtes Kanner-Syndrom, mit diesem ist es vielen nicht möglich, hier zu schreiben.
So, jetzt will ich mich nicht weiter wichtig machen. Hoffentlich habe ich niemanden verärgert, aber bei manchen Kommentaren wurde ich doch schon fast böse.