@nooom Entweder ist man Vegetarier/Veganer, weil man grundsätzlich keine Tiere töten möchte/ aus Ekel vor dem toten Fleisch, oder man ist Vegetarier/Veganer, weil einem die Massentierhaltung auf die Nerven geht. Das Eine ist persönlicher Ekel und moralischer Anspruch, den Du auch bei anderen voraussetzt und auf jegliche Fleischprodukte überträgst, das andere ist eine gesellschaftliche, gesundheitliche und allgemein ethische Frage.
Bei ersterem ist kein Platz für Toleranz gegenüber anderen Kulturen, die teils für unsere Maßstäbe noch viel grausamer mit Tieren umgehen, bei zweiterem wäre Spielraum für die Nutztierhaltung und -Schlachtung unter entsprechend ethisch annehmbaren Bedingungen und Toleranz gegenüber anderen Kulturen, die andere Maßstäbe haben, möglich.
Anscheinend gehörst Du zu der ersteren Kategorie, da Deine Argumente Richtung Tötung, Ekelfleisch und Leichenteile unterstellen, jeder andere moralisch in etwa so gefestigte Mensch wie Du müsse genauso empfinden. Alle anderen folgen ihren tierischen Instinkten - mithin müssen auch jene Kulturen, die auf Nutztiere und Jagd angewiesen sind, für Dich im Vergleich unterentwickelt sein.
Es sind aber nicht jene Kulturen, die etwas falsch machen, sondern es ist der Umgang mit Lebensmitteln (Entfremdung vom Ausgangsprodukt, Denaturierung, Verschwendung ...) in unserer Kultur, der falsch ist. Der ändert sich aber nicht, ob man vegane undefinierbare Paste, Soja-Ersatzfleisch oder panierte Gemüseburger aus der Tiefkühltruhe isst, oder zu viel Fleisch.
Verändern kann man nur etwas, wenn man den allgemeinen Umgang mit Lebensmitteln ändert. Dann würde den Menschen klar, dass Hühner nicht als Brustfilet auf Steinwolle wachsen und genauso wie die Tomaten sehr viel besser schmecken, wenn sie Wind und Sonne erleben durften.
Die Reste vom Brathuhn gehören nicht in den Müll, sondern geben eine hervorragende Brühe ... besser als die Glutamat-Restfleischverwertung aus dem Würfel, von der ich nicht weiss und kontrollieren kann, woraus sie besteht.
Ob das Rind oder das Veganer-Trendgetreide quer über den Ozean geschippert wurde, ist auch ziemlich egal. Genauso, ob das Vieh mit Antibiotika oder das Gemüse mit Spritzmitteln und Kunstdünger hochgepäppelt wurde. Ekelig finde ich beides.
@gastric : Daher wollte ich darauf hinaus, das es eben keine keimfreien Nahrungsmittel gibt und sich immer früher oder später Biotope bilden, mit denen man sich immer auseinanderzusetzen hat, wenn man mit Nahrungsmitteln umgeht. Ich habe schon angeschimmelte Gemüse gerochen und Tierpopulationen in Biotonnen erlebt, die stehen Ekelfleisch im Ekelfaktor in nichts nach.
Mir geht es halt auf die Nerven, wenn bei Fleisch der Ekelfaktor so rausgekehrt wird, als wären alle Nutztiere voller Eiterbeulen, BSE und Maul- und Klauenseuche.
shionoro schrieb:Entschuldige bitte übrigens, falls das gestern wirklich etwas verwirrend war, was ich schrieb. Ich lieg eigentlich krank im bett, heute is aber etwas besser
Kein Problem. Es wird ja wohl keine Fleischvergiftung sein ...
;)Gute Besserung!