@CosmicQueen CosmicQueen schrieb:Ich weiß jetzt nicht ob du ein Verständigungsproblem hast. Ein Vegetarier wusste auch schon vorher das ein Tier für sein Schnitzel sterben muss, in das er vorher genüßlich reingebissen hat, das wissen schon 3-Jährige. Ergo war zu diesem Zeitpunkt das Töten von Tieren, moralisch gesehen, völlig ok!
Weil man Dinge nicht hinterfragt wenn sie normalität sind bis man etwas daran sieht was einen schockiert oder nachdenklich macht.
Jeder braucht dazu eine initialzündung, die meisten leute streiten ja schließlich noch heute die verhältnisse in unserer tierhaltung ab und sagen so schlimm sei es nicht.
CosmicQueen schrieb:Wenn man davon ausgeht, dass die meisten, im Durchschnitt so mit Mitte 20 die Entscheidung treffen, Vegetarier zu werden und erst durch diverse Informatioen über die schlechte Tierhaltung etc. kam dann die Entscheidung kein Fleisch mehr zu essen. Also kann man davon ausgehen, wenn man keinerlei Informatioen über schlechte Tierhaltung bekommen hätte bzw wenn es die schlechte Tierhaltung gar nicht gäbe, die Wahrscheinlichkeit sehr viel geringer wäre, dass man sich hier für den Vegetarismus entschieden hätte. Und darum ging es.
Die moralischen Bedenken kommen also erst sehr viel später, erst dann, wenn man erfährt, dass die Tiere ja schlecht behandelt werden.
So eine entscheidung trifft man aber selten, wenn man es ernst meint, von heute auf morgen.
Es werden einen auch mehr als genug informationen angefüttert, dass fleisch gut und notwendig ist.
Selbst hier im Forum stehen doch genug Leut sofort bereit, wenn jemand sagt er will vegetarier werden, um der entsprechenden Person das auszureden.
Das umfeld tut oft selbiges.
Zu denken, eine person in der Pubertät hätte es bei so einer entscheidung immer leicht und würde sich sofort entscheide dazu wenn sie eine einzige information bekommt ist blauäugig.
VErgessen wir nicht, das fleischkonsum normalität ist.
Normalität hinterfragen ist schwer.
Das mindert nicht die begründung, warum man vegetarier wird:
Man möchte nicht, dass tieren das Leid, was man nun erkannt hat, widerfährt.
und das ist nunmal keine gesundheitliche, sondern eine moralische begründung.
CosmicQueen schrieb:Im Klartext sagst du also, selbst wenn man aus moralischen Gründen kein Fleisch mehr isst, weil man die Tiere nicht töten will, die Massentierhaltung und das Leid bestehen bleiben, wenn weiterhin tierische Produkte, wie Milcherzeugnisse und Eier, gekauft und verzehrt werden.
Ganz genau. Das sage ich schon seit mehreren hundert seiten.
Aus denselben Gründen, aus dem Bio oder Einschränkung dabei nichts helfen.
CosmicQueen schrieb:Die moralische Konsequenz für den Vegetarier wäre also der komplette Verzicht auf tierische Lebensmittel! Denn die anfänglichen Beweggründe, warum man sich dafür entschieden hat Vegetarier zu werden (Massentierhaltung, schlechte Haltung und Leid der Tiere) bringen rein gar nichts, wenn man nur auf das Fleisch verzichtet, denn die schlechte Tierhaltung und das Leid der Tiere bleiben weiterhin bestehen, trotz Fleischverzicht!
Ob ein Vegetarier diese Konsequenz daraus zieht bleibt ihm überlassen.
Hab ich ja selbst lange zeit auch nicht. Ich finde es schön, wenn ein vegetarier es tut.
Aber ja, die eigentliche begründung, gegen massentierhaltung zu sein,die ist dann hinfällig.
Vegetarismus ist aber dennoch nichts schlechtes, denn auch das vergößert den markt für vegane produkte, weil viele vegetarier sowas eben auch kaufen, z.b. fleischalternativen.
Außerdem entscheiden sich ja auch einige vegetarier zum Veganismus.
Es geht dabei auch gar nicht darum irgendwen zu verurteilen, ob er fleisch isst oder milchprodukte.
Lediglich ist es nicht die wahrheit, zu behaupten, dass man mit flächendeckenden vegetarismus oder flächendeckenden biokonsum etwas an der massentierhaltung ändern kann.
Mit einem wachsenden veganismus aber kann man das.
Ob man das auch will und einem dieses Thema wichtig genug ist um sich selbst umzustellen ist die andere frage, das liegt bei jedem selbst.
CosmicQueen schrieb:Fleisch gehört aber schon seit hunderten von Jahren zum menschlichen Lebensmittel dazu, in ländlichen Gegenden ist das völlig normal das man Tiere hält und zum Essen später mal schlachtet, dazu brauchte es keine Fleisch-Propaganda.
So wie viele dinge die wir heute sein lassen.
Gerade weil es so stark als normallität und gottgegeben gesehen wird ist es für leute schwierig, sich dagegen zu entscheiden.