JohnDifool schrieb:Sorry, falls ich manchmal etwas verspätet antworte, aber zwischendurch muss ich auch mal was für meinen Lebensunterhalt tun. ;)
Sei dir verziehen... ich bin gerade "between jobs" und habe bis zum 1.5. "Urlaub", bevor es weitergeht. Von daher etwas mehr Zeit als üblich.
Ich diskutiere übrigens nicht zum Missionieren. Wozu auch... ich bin ja selbst kein Veganer. Mir macht es Spaß, wenn mir jemand zustimmt. Ich bin aber genauso froh, wenn ich etwas dazulernen kann.
Besonders dann, wenn falsches Wissen auf einem Denkfehler oder einer fehlerhaften Quelle beruht.
Als Denkanstoß zum Thema Vitamin B12 Mangel... männliches Ejakulat kann helfen! Ist vielleicht nicht für Jedermann/frau.
;)http://www.pflege-deinen-schwanz.de/front_content.php?idcat=36 (Archiv-Version vom 24.08.2011)JohnDifool schrieb:Wenn die Pressrückstände aus der Sojaölproduktion von heute auf morgen nicht mehr an Tiere verfüttert werden würden, dann hätte das doch nicht den geringsten Einfluss auf die Nachfrage nach Pflanzenöl auf dem Weltmarkt!
Soja ist doch nicht so begehrt, weil das Öl so toll ist. Es ist kein Schlechtes, keine Frage.
Sojamehl entsteht zwar erst als Nebenprodukt, daher "Abfallprodukt", ist aber ein entscheidender Faktor. Die Sojabohne ist deshalb im Boom, weil sie ein sehr billiger Eiweißlieferant im Tierfutter ist. Der Konsum von Fleisch hat sich in den Industriestaaten seit den 60ern beinahe verdoppelt. Es ist das Zusammenspiel, welches Soja so attraktiv macht. Daher ist die Tierfutterproduktion ein entscheidender wirtschaftlicher Faktor. Gewinnmaximierung.
Natürlich spielt auch Biosprit seit einigen Jahren eine zunehmend wichtige Rolle.
Der weiterhin bestehende Bedarf an Öl würde sich, wie du ja eigentlich auch sagtest, höchstwahrscheinlich auf andere Öle verschieben. Hoffentlich auf Öle, deren Anbau und Produktion die Umwelt weniger belasten. Wäre Hanf grundsätzlich eine Alternative?!
Die Landwirtschaft hat schon oft bewiesen, wie flexibel sie sich dem Markt anpassen kann. Von heute auf morgen wäre natürlich nicht die beste Idee.
Um die weltweit wachsende Nachfrage nach eiweißreichem Soja zu decken, haben große Erzeugerländer in Südamerika im vergangenen Jahrzehnt ihre Anbauflächen deutlich ausgeweitet, Brasilien um 160 Prozent und Argentinien sogar um 190 Prozent. Vor allem im Fall Brasilien sehen die Umweltschützer einen deutlichen Zusammenhang mit der fortschreitenden Abholzung. "Dort bedroht der Anbau einmalige Ökoregionen, wie etwa die brasilianische Savanne, den Cerrado mit seinem enormen Artenreichtum", sagt Dräger De Teran vom WWF.http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/raubbau-am-regenwald-fleisch-frisst-land-1.1161723Obwohl Mais und Soja botanisch völlig unterschiedlich sind, haben beide ähnlich reizvolle Eigenschaften: Sie kommen mit ärmeren Böden zurecht, die für den Anbau von Weizen oder Gemüse ungeeignet sind. Und beide dienen vor allem als Kraftfutter in der Massentierhaltung. Doch als Eiweißlieferant ist Soja dem besonders stärkehaltigen Mais weit überlegen. Der Grund: Auf dem Weltmarkt ist Soja so billig, dass es zu 40 Prozent niedrigeren Kosten denselben Energiegehalt liefert wie Getreide. Außerdem eignet sich proteinreiches Futter am besten zur Erzeugung von magerem Fleisch. Und das ist besonders begehrt. http://www.zeit.de/2011/51/Soja/seite-1Außerdem fordere ich ja auch gar nicht, dass die bestehenden Sojaplantagen renaturiert werden müssen (und das alle Menschen Veganer werden, fordere ich ganz bestimmt auch nicht)... aber es wird weitere Rodung folgen, besonders bei weiterhin steigendem Fleischkonsum.
Grundsätzlich ging es mir mit dem Post darum,
@anguz aufzuzeigen, dass der Fleischkonsum (sei es nun durch Weideflächen
http://www.faszination-regenwald.de/info-center/zerstoerung/viehzucht.htm oder Sojaanbau) eine "unnötig" große Rolle bei dem Verlust von Artenvielfalt, die ihm ja sehr am Herzen liegt, spielt.
JohnDifool schrieb:Dagegen ist die Verfütterung des Sojapresskuchens an Schlachtvieh, dessen Ausscheidungen wiederum für die Düngung der Felder eingesetzt werden können, geradezu ein Paradebeispiel für besonders nachhaltige Ressourcenverwertung.
Die Ausbringung von Gülle ist doch zur Zeit sogar eher ein weiteres Problem, welches noch nicht gelöst ist. Und auch (wenn der Trend des erhöhten Fleischkonsums anhält) weiter wachsen könnte.
Die Niederlande weiß schon gar nicht mehr wohin mit ihrer Gülle, weil deren Grenzwerte für Nitrat lange erreicht sind. Deshalb wird bereits fleißig auf deutschen Feldern verteilt.
Die FAO (Food and Agriculture Organization, Welternährungsorganisation der UNO) sagt eine Zunahme der Fleischproduktion voraus von derzeit 229 Millionen auf 465 Millionen Tonnen im Jahr 2050 und für die Milchproduktion von derzeit 580 Millionen auf 1043 Millionen Tonnen.http://www.faszination-regenwald.de/info-center/zerstoerung/viehzucht.htmTrotz technischer Fortschritte bei der Abfallentsorgung werden die Innovationen laut FAO noch zu selten umgesetzt. Wasserverschmutzungen treten vor allem durch ineffiziente Tierernährung und Mistkollektion, -lagerung und -verwertung auf. So wird teilweise in Gebieten mit hohem Viehbesatz der deutsche Grenzwert für Nitratbelastung im Grundwasser (50 mg/l) überschritten (der Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation liegt bei 20 mg/l). Nitratbelastungen verursachen Eutrophierungen und Übersäuerungen von Nutzflächen. 1999 waren zudem auf 90 % der deutschen Waldfläche die kritischen Belastungsgrenzen für eutrophierende Stickstoffeinträge überschritten. Die besonders hohen Überschreitungen fanden sich in Gebieten mit Intensivtierhaltung.Wikipedia: Intensivtierhaltung#Wasserverbrauch und Wasserverschmutzung