martenot schrieb:Nicht arbeiten zu gehen und zuhause Füße hochlegen sind ja auch zwei ganz verschiedene Dinge.
Ja. Ich sage ja nicht, dass
er das so gemacht hat. Die werden sich schon beschäftigt haben. Haben halt auch Haus und Garten, da findet man ja immer etwas zu tun.
Vielleicht haben sie schöne Reisen gemacht, das ist ja oft vor allem ein zeitliches Problem. Auf jeden Fall hat es mich gefreut, dass er schon 25 Jahre seinen Ruhestand genießen kann (bei meinem Vater ist das auch bald der Fall).
Ich habe es oft anders gekannt. Wenn die Leute früher als Hauptfeldwebel mit 53 pensioniert worden sind - heute müssen sie ja auch länger gehen - haben sich sehr viele einen Nebenjob gesucht. Der Vater meiner Freundin ist z. B. noch viele Jahre Bus gefahren, also hat Personenbeförderung gemacht.
martenot schrieb:Und dass ich meine Zeit frei verfügbar für Aktivitäten hätte, die mich interessieren und begeistern. Da gäbe es mehr als genug davon und ich würde sicher nicht zuhause herumsitzen.
Hätte ich auch, da mache ich mir keine Gedanken. Ich würde mich mit 52 aber irgendwie noch zu jung fühlen, um mich "Rentner" zu nennen. Ist wahrscheinlich Kopfsache 🤔
Frau.N.Zimmer schrieb:Was das jetzt damit zu tun hat, ob man Kinder hat, oder nicht, verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Kinder sind doch keine Zeitvertreiber
Das sehe ich komplett anders, wenn die Kinder noch im Haus sind. Vor allem auch vom Geldbedarf her...
Bei erwachsenen Kindern könnten wiederum auch schon Enkelkinder da sein. Auch die könnten Zeit und auch Geldausgaben mit sich bringen.
Diesen "Heckmeck" hat man als Kinderlose/r freilich nicht.
Ich erlebe es gerade gerade auch bei einer jüngeren Kollegin - sie ist 52 - dass sie sich jetzt viel um ihre alten Eltern kümmern muss, vor allem um den 88jährigen Vater, der vor einigen Monaten in ein Pflegeheim kam. Sie hat da auch viel um die Ohren.
Frau.N.Zimmer schrieb:Ein gewisses Alter haben Kinder doch schon, wenn man in Rente geht.
Mit 52? Je nachdem, wann man die Kinder bekommen hat, sind die noch zu Hause und müssen unterhalten werden. Oder studieren auswärts. Der Vater meiner Freundin war bei der Geburt seiner Kinder 26, 31 und 36.
Und manche werden halt auch erst mit Ende 30/Anfang 40 (oder noch später) Vater.
PurePu schrieb:dass einige auch etwas stagnieren im Denken und Handeln. Durch die mangelnde Struktur und eventuell weniger Antrieb
Ein Kollege wurde mit 57 Jahren krankheitsbedingt nach 40 Dienstjahren frühpensioniert. Er hat mir mal erzählt, dass es sehr wichtig sein, seinem Tag eine Struktur zu geben. Arbeit gibt ja Struktur und füllt einen guten Teil des Tages aus. Wenn das wegfällt, muss man sich quasi neu "sortieren".
Er erzählte mir, dass er erst so in den Tag hinein gelebt habe. Das ließ ihn aber auch Dauer unzufrieden werden. Der Tag schien zu "zerrinnen".
Er musste erst lernen, seine neu gewonnene Zeit mit Inhalten zu füllen.
PurePu schrieb:suchen sich sinnvolle Ziele und Aufgaben. Ehrenamtliche Arbeit zum Beispiel
Besagter Kollege hat sich einem Shantychor angeschlossen (worin er zu den Jüngsten dort gehörte). Sie haben auch Auftritte gemacht, eine CD aufgenommen usw. - der Kontakt zu dem Ex-Kollegen ist inzwischen abgerissen, so dass ich da jetzt nicht mehr up-to-date bin.
Seine Frau war 11 oder 12 Jahre älter und krank. Sie musste er auch öfters zum Arzt usw. fahren.
Zudem interessierte er sich für Computer. Auf dem Gebiet wird er auch einiges gemacht haben.
Frau.N.Zimmer schrieb:das Leben ist doch nicht komplett anders, wenn man in Rente geht?
Wie gesagt, wenn man Vollzeit arbeiten geht verändert sich da schon etwas recht einschneidend, alleine durch den Zeitfaktor.
Das Freizeitverhalten kann ausgebaut werden, was positiv ist. Natürlich muss auch, je nach Hobbys, das finanzielle Fundament stimmen.