Sind psychisch Kranke wirklich krank?

fürs erste mal, psychisch krank soll keine diskriminierung sein, sondern nur ein begriff für besseres auseinanderhalten. denn wer kann heutzutage schon sagen was krank (abnormal) und gesund (normal) ist. alles nur ansichtssache
seit längerem beschäftige ich mich mit der frage, ob psychisch kranke garnicht krank sind, sondern sich nur in "trance" versetzten um mit anderen wesen in verbindung zu treten. genauso auch depressive personen. ich glaube sie hatten nur einblick in eine andere welt und brauchen danach zeit (depressionsphase) um das erlebte zu verarbeiten.

Ich kenne einen manisch depressiven, ich versichere dir, DAS ist eine krankheit

Nun ja interessantes Thema...
Wenn man mal überlegt das vor 200 Jahren es noch hieß "Der ist bessesen", heute hat er eine Dissoziative Identitätsstörung oder Multiple Persönlichkeitsstörung.

Sich mit Wesen (Außerirdische, Dämonen usw.) "unterhalten" gilt heute als Teil der Schizophrenie.

Es wird auf jeden Fall schwer zu unterscheiden zwischen der "normalen" Krankheit und etwas anderem, sogar die Kirche tut sich mit ihrer Diagnose der "Bessesenheit" schwer, aber es gibt sie wohl, denn sonst gäbe es ja keine Exorzisten ;)

psychisch kranke haben ein symptom, dass sie vom durchschnitt der menschen abhebt, aber krank sind meiner meinung nach die menschen, die sie aufgrund dieses symptoms aus der gesellschaft ausschliessen

Viele werden aber auch einfach so schon als krank abgestempelt weil sie von Dingen erzählen die andere einfach nur aufgrund mangelnden Wissens nicht nachvollziehen können.
Stellt euch vor eine Bauernfamilie (soll jetzt keine Diskriminierung sein!) weit weg von der Stadt (vielleicht jetzt auch nicht gerade hier in Deutschland) hat einen Sohn der sich für zum Beispiel Physik interessiert und erzählt seinen Eltern dann etwas von Atomteilchen und Quantenmechanik und was weis ich, lauter Wörter von denen die noch nie gehört haben.
Die können da auch nur noch denken, was ist denn mit dem los, was erzählt der für einen Mist, der ist ja krank...

@aspen


Einen wunderschönen guten tag wünsche ich dir*

Depression...ist eine krankheit...es gibt viele facetten von ihnen...wie schon gesagt wurde, Z.b manisch depressiv...mal himmel hoch jauchzend...und im nächsten moment zu tode betrübt*
Ich weiss wovon Ich rede....
Depressiv erkrankte personen sind sehr in sich gekehrt...kämpfen täglich mit sich...und ihre umwelt*
genauso ist es mit den schizos...ect...persönlichkeits-störung...
viele denken sie werden verfolgt...haben personen in sich tragend..reden mit ihnen..
Wenn du einem normal gesunden menschen erklären möchtest das du an einer depressionen erkrankt bist,weiss er im nächsten moment nicht viel damit anzufangen...
Viele denken auch...
ach depri...is doch garnicht so schlimm*doch das ist es....es ist ein Kampf.

Interessante Frage!

Bei Menschen, denen das körperlich nicht anzusehen ist (sabbern, sinnloses Reden), wäre das schon vorstellbar.
Ich nenne das gerne statt "Bewusstseinsstörung Bewusstseinserweiterung. Keine Ahnung, ob das (bei allen) zutrifft, aber denbar wäre das schon.

*denkbar

Ich find die Frage auch sehr interessant..

Wer bestimmt was normal ist und was nicht...fühlt sich vielleicht eine Person nicht vor den Kopf gestoßen, die Sachen erlebt und fühlt, die andere nicht tun und deswegen als krank abgestempelt wird...

Bei einer Depression finde ich die Sache klar, man hätte bestimmt schon von Fällen gehört wo die Menschen sagen sie haben mit anderen Wesen geredet...

Ich bin der Meinung das sind sie.Und das Krankheitsbild kann für diese Menschen sehr verheerend sein.

Ich glaube es wäre nicht so schlimm (z.B. bei einer Bewusstseinserweiterung oder psychotischen Episode), wenn uns nicht von Kind auf an eingetrichtert worden wäre was real und was nicht real ist... klar, wenn auf einmal was passiert, auf das unser Verstand nicht vorbereitet ist, schlittert das Gehirn dahin.

Z.B. können Personen die schon einmal eine Psychose hatten bei einer weiteren bessere Kontrolle darüber entwickeln.

Eine Klinik in der Schweiz behandelt so etwas nicht mit Medikamenten, sondern schult die Menschen mit ihren Halluzinationen um zu gehen.

@azerate

psychisch kranke haben ein symptom, dass sie vom durchschnitt der menschen abhebt, aber krank sind meiner meinung nach die menschen, die sie aufgrund dieses symptoms aus der gesellschaft ausschliessen

Mönche sind wissenschaftlich und psycholigisch gesehen nicht krank, obwohl sie sich von der Gesellschaft ausschließen. Als depressiv Gesehende schließen sich von der Gesellschaft aus um wieder zu sich zu finden. Sie flüchten vor dem kranken Weltgeschehen. Die Erde ist krank. Geht man freiwillig zum Psychater, dann meist weil man sich durch dieses "Sypmtom" existenzgefährdent sieht.
Es gibt keine definierte Grenze zwischen "normal" und "krank". Sonst müste jeder Außenseiter depressiv sein wenns um die Ausschließung aus der Geselschaft geht.
Werden eigendlich islamistische Terroristen als psychisch krank abgestempelt?

Erstmal möchte ich dir gerne zustimmen: Normen werden gemacht und existieren nicht. Zum Beispiel nicht von Natur aus. Und Normen bedeuten insbesondere für Menschen, die als psychisch krank gelten, ein gesellschaftlicher Ausschluss. Das was im Allgemeinen als psychisch gesund gilt, trifft auf solche Menschen nicht mehr zu. Objektiv betrachtet kann man wohl nicht sagen, wer jetzt krank und wer gesund ist. Dazu müsste man auch erstmal die Frage klären, ob es soetwas wie krank oder gesund tatsächlich gibt. Ich glaube nicht. Als Menschen versuchen wir uns die Welt zu erklären und uns in ihr zurecht zu finden. Dafür erschaffen oder erfinden wir uns Maßstäbe, wie eben krank-gesund. Wenn dich das Thema auch tiefergreifend interessiert- darf ich dir ein Buch empfehlen?- Erich Fromm- Die Pathologie der Normalität. Fromm greift darin unter anderem auf, dass als gesund geltende Menschen eigentlich die sogenannten Kranken sind. Und die sogenannten Kranken sind die, die auf kranke gesellschaftliche Strukturen gesund reagieren. Demnach könnte man also sagen, dass das was wir schaffen, z.B. die Gesellschaft, etwas ist, was destruktiv auf den Menschen wirkt. Ich selber beschäftige mich auch mit dem Thema und hab erst kürzlich ne schriftliche Arbeit über Schizophrenie geschrieben. Es gibt die Theorie, dass schizophrenie eine Erkrankung ist und es gibt eine andere Theorie, dass Schizophrnenie und andere Arten psychischer Erkrankungen sozial konstruiert sind. Foucault sagt z.B., dass die Psychiatrie Schizophrenie selbst erschaffen hat. Der springende Punkt ist, dass gesellschaftlich Schizophrenie weiterhin als Erkrankung gilt. MEiner Meinung nach passen sich Menschen, die als schizophren gelten aber "nur" ihren eigenen Strukturen an. Es gibt Theoretiker, die sich damit beschäftigt haben. Ich könnte noch lange weiter schreiben, aber mag nicht mehr :) Hoffe, dass ich evtl. helfen konnte. Lieben Gruß

ich denke, wer in dieser kranken und perversen welt weggesperrt wird zum schutz eben dieser, der ist gesuender als der rest. meiner meinung nach sehen zum beispiel schizophrene menschen einfach mehr, das ist wie beim radio, das mehr frequenzen empfangen kann. das kann einen aber auch sehr schnell fertig machen, dann wird man krank.

ich ''erfreue'' mich seit ich 12 oder 13 bin einer schizotypischen pers. stoerung, es kommen halt ultra viele informationen die bei einem ''normalen menschen'' rausgefiltert
werden auf mich zu. wenn ich ein wort hoere verzerrt es sich automatisch vor meinem inneren ohr, es ist so als wuerde etwas in meinem schaedel alles was ich wahrnehme nachtraeglich verarschen, verdrehen usw... ist schon anstrengend, und viele wuerden an meiner stelle durchdrehen. ich hab diese macke aber mehr oder weniger im griff, ein paar wirklich kranke phantasien ausgeschlossen.... musste auch schon mal zum psychologen weil ich grosse scheisse gebaut habe aber hat iwie nichts gebracht.

ich bring euch alle um ! Muahahahahaaaa......................
*scherz*
PS: wie arm dass ich das noch dazu schreiben muss :(

Ganapati schrieb:Fromm greift darin unter anderem auf, dass als gesund geltende Menschen eigentlich die sogenannten Kranken sind. Und die sogenannten Kranken sind die, die auf kranke gesellschaftliche Strukturen gesund reagieren.

Und dieses gesunde reagieren wird als Provokation empfunden !

Ich spiele kein <Lotto> ich bin schlau genug um zu erkennen das ich auch nach Jahrelangem spielen die Wahrscheinlichkeit 6 richtige zu erwischen niedrig bleibt, es geht aber hier nicht ums gewinnen sondern die Mehrzahl der Spieler die nicht gewonnen haben Hoffnung zu verkaufen da ich das auch das festgestellt hab brauche ich diese Art von Hoffnung gar nicht :)

Das sollte kein Lotto heissen das ich nicht spiele :)

@SoundTrack
jo seh ich genauso. die ''gesunde gesellschaft'' mit ihrem ganzen unnatuerlichen besessenen amtlich- und ordentlichkeitsgetue, aus der angst entstanden es gibt doch noch etwas grosses unbekanntes, das ihre kleinen erbaermlichen konservativen aersche
in frage stellt.
jesus wurdeweil er die wahrheit sagte gekreuzigt.
galileos freund giordano bruno wurde verbrannt weil er die wahrheit sagte.
warum sollte sich heute etwas an diesem verhalten der gesellschaft geaendert haben?

voltaire - jede grosse errungenschaft beginnt als blasphemie

peace

@Ganapati

Sehr interessant dein Post - und lesenwert. Vll sollte man auch erwähnen, daß in manchen Kulturen "Verrückte" als heilig und als ganz besondere Menschen gelten..."verrückt" meine ich jetzt nicht abwertend, sondern eher aus unserer Welt entrückt, also somit aus den existierenden Normen "verrückt" (nicht bekloppt oder so), ein Stück weg eben - mir fällt grade das passenden Synonym nicht ein :D. Sorry - aber entrückt trifft schon was ich meine.

@Thalassa

fuer die indianer ist der wunsch der weissen nach mateiellem besitztum eine geisteskrankheit. ich denke die haben damit recht.

@Ganapati
hab mir soeben die pathologie der normalitaet bei amazon gekauft, genau son buch hab ich gesucht.... vielen dank fuer den tipp!

@all wenn ihr mal wissen wollt wie das ist fuer 5 stunden richtig schizophren zu sein,
esst mal n paar pilzchen aus mexico:)

@Thalassa

Ja, sehr fein. Verschiedene Kulturen-verschiedene Normen. Und ich finde du hast absolut den Nagel auf den Kopf getroffen: ver-rückt. Und unsere geltenden Normen entscheiden dann leider, ob man schon als krank gilt oder nicht. Ich selber und bestimmt viele viele andere bewegen bewegen sich da an der Grenze. Ein Drahtseilakt. Menschen, die mit unserem politischen System zufrieden sind und sichs auf ihren beispielsweise Bonzen-Kissen warm un bequem gemacht haben finde ich eher unverständlich. Es kommt auf die Perspektive an. Aber leider reicht es ja noch weiter. Menschen werden ausgeschlossen. Ich arbeite selbst in nem psychiatrischen Krankenhaus. Und ich meine sagen zu können, dass eine solche Unterbringung einer Abschiebung gleicht. Im Dritten Reich wurden Menschen mit Behinderungen ermordet, heute abgeschoben. Das Dritte Reich ist vorbei, aber die Gesinnung ist noch immer spürbar. Und das ist denke ich nicht nur eine nationalsozialistische Gesinnung, sondern eine menschliche. Es ist eben nicht allein die Politik.

Es ist normal verschieden zu sein.