Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

Eya schrieb:Doch aber das ist für mich kein Klaps mehr sondern eben Schlagen. Ein Klaps sollte nicht und tut in der Regel nicht weh, deshalb auch meine Frage ob nicht jeder etwas anderes darunter versteht.

Eine Ohrfeige tut weh und ist mMn immer eine große Erniedrigung.

Es geht aber nicht nur darum, wie doll es dem Kind wehtut oder ob es überhaupt wehtut, sondern, daß körperliche Züchtigungen als "pädogogische Maßnahme" dem Kind generell mehr schaden als nützen. Ein jedes Kind hat ein Anrecht auf eine gewaltfreie Erziehung. Und by the way, körperliche Bestrafungen würde ich in jedem Fall als Erniedrigung empfinden, egal welcher Art diese sind oder wie sehr man sie versucht zu verniedlichen.

Libertin schrieb:Es geht aber nicht nur darum, wie doll es dem Kind wehtut oder ob es überhaupt wehtut, sondern, daß körperliche Züchtigungen als "pädogogische Maßnahme" dem Kind generell mehr schaden als nützen

Wenn es nicht weh tut hat es auch keinen Nutzen und kann man nicht als "pädagogische Maßnahme" werten. Welchen Effekt soll das Kind denn dadurch haben, wenn es mehr einem Streicheln als einem Schlag ähnelt? Deshalb ist "Klaps" als körperliche Züchtigung einfach falsch.

Libertin schrieb:Ein jedes Kind hat ein Anrecht auf eine gewaltfreie Erziehung. Und by the way, körperliche Bestrafungen würde ich in jedem Fall als Erniedrigung empfinden, egal welcher Art diese sind oder wie sehr man sie versucht zu verniedlichen.

Brauchst du mir nicht zu erklären, mir ist das bewusst. Mir ging es um die Defintion des Wortes.

Eya schrieb:Wenn es nicht weh tut hat es auch keinen Nutzen und kann man nicht als "pädagogische Maßnahme" werten. Welchen Effekt soll das Kind den dadurch haben, wenn es mehr einem Streicheln als einem Schlag ähnelt?

Es hat auch keinen Nutzen, wenn es wehtut, im Gegenteil, wird beim Kind höchstens nur umso mehr Schaden verursacht.

Das Thema ist ungefähr so rational besprechbar, wie Abtreibung und Knarren in Amerika.

Das bringt nichts und Gewalt gegen auch noch hilflose Menschen ist widerlich und unmenschlich. 🤷‍♂️ hab das mal mitbekommen und dem Vater eine verpasst. Fand er auch doof.

Libertin schrieb:Es hat auch keinen Nutzen, wenn es wehtut, im Gegenteil, wird beim Kind höchstens nur umso mehr Schaden verursacht.

Ich kann mich nur wiederholen, mir ging es um die Definition. Für mich ist ein Klaps ein liebevolles Tetschgerl aufn Zwetschgenpopo. Deshalb verstehe ich den Zusammenhang zwischen Klaps und Bestrafung nicht. Wenn jemand dem Kind den Hintern versohlt ist es schlicht Schlagen und kein "Klapsen".

Ein Klaps ist, wenn er keine relevanten Schmerzen verursacht, eher eine kommunikative Geste. Also ich kann nicht von Körperverletzung sprechen, wenn das Kind faktisch schmerzfrei 5 cm durch die Gegend geschubst wird. und ja, auch ich hab' ne Mutter auf der Straße wegen sowas schon mal angeranzt. Das Kind hat nich geweint. Halte ich inzwischen für übertrieben. Und mein nutzloser Unmut hat natürlich auch nur Gegendruck erzeugt.

Es gibt Kinder, die lachen drüber und es gibt Kinder, denen kullern bei einem ernsten Wort bereits die Tränen. Wie das Kind es erlebt, entscheidet drüber, was für Gewicht eine Handlung hat.

Was ich auch erlebt habe, ein bildhübsches kleines Mädchen (4,5) ist bockig, nicht biodeutscher Opa, nehm ich an, geht lächelnd zu dem Kind und knallt ihm eine, daß es klatscht. Heulkrampf. Das ist keine Erziehung, das ist dumme, eitle Tyrannei.

Eya schrieb:Ich kann mich nur wiederholen, mir ging es um die Definition. Für mich ist ein Klaps ein liebevolles Tetschgerl aufn Zwetschgenpopo. Deshalb verstehe ich den Zusammenhang zwischen Klaps und Bestrafung nicht. Wenn jemand dem Kind den Hintern versohlt ist es schlicht Schlagen und kein "Klapsen".

Ist mir schon klar, daß es Dir darum ging, ich griff diese Wortwahl nur Gegenreaktion auf. Am besten befragt man hierzu besser die, die ihre körperlichen Maßnahmen an Kindern so gerne verniedlichen.

Libertin schrieb:Am besten befragt man hierzu besser die, die ihre körperlichen Maßnahmen an Kindern so gerne verniedlichen.

Die können das so nennen aber es macht einfach keinen Sinn. Sobald es um tatsächliche körperliche Züchtigung geht, ist es Schlagen und kein Klapsen. Darunter ordne ich auch dieses "auf die Finger schlagen" wenn es richtig klatscht und kein "Klaps auf die Finger". Ein Klaps ist mMn sanfter Natur und kein Ausdruck von Gewalt. Also wenn jemand das behauptet, dann nur weil er es nicht so deutlich aussprechen will.

An die Klapsvertreter, die glauben ein Klaps sei harmlos.

Über 50 Jahre Forschung zeigen, dass ihr auf dem Holzweg seid:

Umfragen zeigen immer wieder, dass immer noch erschreckend viele Eltern ihre Kinder schlagen – mit extrem negativen Folgen. Doch wie sieht es mit einem kleinen Klaps aus? Die Wissenschaft liefert eindeutige Antworten.

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Wenn man Eltern fragt, ob sie ihre Kinder schlagen, würden die meisten vermutlich empört reagieren. Dass Kinder nicht geschlagen werden sollten, ist glücklicherweise inzwischen den meisten Papas und Mamas bewusst.

Doch wie sieht es mit einem kleinen Klaps aus? Der hat doch noch niemandem geschadet, oder?

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Gewalt bleibt nie ohne Folgen
Auch leichte Schläge wirken sich auf die Entwicklung von Kindern aus. Zu diesem Ergebnis ist eine Meta-Analyse von Studien aus 50 Jahren Forschungsarbeit gekommen. Wissenschaftler der University of Texas und der University of Michigan haben die Ergebnisse zusammengetragen und in der Fachzeitschrift "Journal of Family Psychology” veröffentlicht.

Insgesamt wurden mehr als 160.000 Kinder im Hinblick darauf untersucht, welche Auswirkungen ein gelegentlicher Klaps auf ihre Entwicklung hat.

“Wir haben herausgefunden, dass es schädliche Auswirkungen hat und nicht dazu führt, dass Kinder sich sofort oder auf lange Sicht besser benehmen, was Eltern meist erreichen wollen, wenn sie ihren Kindern einen Klaps geben”, sagte Elizabeth Gershoff, Co-Autorin der Studie.

Zwar glaubten die meisten Eltern, dass ein Klaps etwas völlig anderes sei als harte Schläge, doch wie sich zeigte, hat beides “dieselben negativen Auswirkungen auf Kinder, in nur etwas geringerem Maße”, sagte Gershoff.

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Kinder, die regelmäßig einen Klaps bekommen, widersetzen sich ihren Eltern demnach häufiger. Sie sind aggressiver und unsozialer. Der Grund dafür ist naheliegend:

“Die Ironie ist, dass die meisten Eltern ihren Kindern einen Klaps geben, wenn sie aggressiv sind. Das Kind lernt daraus, dass man schlagen sollte, um das zu bekommen, was man möchte”, erklärte Gershoff dem amerikanischen Sender CBS.

Neben Verhaltensauffälligkeiten gehören auch psychische Probleme und kognitive Schwierigkeiten zu den möglichen Folgen dieser Erziehungsmaßnahme.

Kinder, die häufig einen Klaps bekommen, haben einen niedrigeren IQ

weiterlesen hier https://www.focus.de/familie/eltern/familie-heute/erziehung-was-mit-kindern-passiert-die-ab-und-zu-einen-klaps-bekommen_id_11023814.html
@Eya @Vymaanika @6.PzGren391 und alle anderen Klapsverteidiger

Eya schrieb:Die können das so nennen aber es macht einfach keinen Sinn. Sobald es um tatsächliche körperliche Züchtigung geht, ist es Schlagen und kein Klapsen. Darunter ordne ich auch dieses "auf die Finger schlagen" wenn es richtig klatscht und kein "Klaps auf die Finger". Ein Klaps ist mMn sanfter Natur und kein Ausdruck von Gewalt. Also wenn jemand das behauptet, dann nur weil er es nicht so deutlich aussprechen will.

Wenn es zur "erzieherischen Maßnahme" dienen soll, dann hat auch der vermeintliche "sanfte Klaps auf die Finger" in der Erziehung nichts zu suchen. Andernfalls tut man nämlich genau das, was hier schon die ganze Zeit angeprangert wird: Relativierung/ Legitimierung von Gewalt in der kindlichen Erziehung. Und nein, ob der "Klaps" dem Kind wehtut oder nicht hängt nicht davon ab, ob man in dem Fall von Gewalt sprechen kann. Was ein "sanfter Klaps" erreichen soll, lässt sich genauso gut auch mit Worten erreichen.

tudirnix schrieb:“Die Ironie ist, dass die meisten Eltern ihren Kindern einen Klaps geben, wenn sie aggressiv sind. Das Kind lernt daraus, dass man schlagen sollte, um das zu bekommen, was man möchte”,

Das sollte eigentlich jedem einleuchten..

@tudirnix

Wo habe ich geschrieben, dass ich "Klapse" verteidige?Ich bin gegen Schläge und auch Klapse.

Libertin schrieb:Wenn es zur "erzieherischen Maßnahme" dienen soll, dann hat auch der vermeintliche "sanfte Klaps auf die Finger" in der Erziehung nichts zu suchen.

Ich finde dieses auf die Finger hauen/klapsen sowieso ziemlich banane (neben anderen körperlichen Züchtigungen). Dies wurde immer so verharmlost aber ich fand es einfach falsch die kindliche Neugier sinnlos zu "bestrafen".

tudirnix schrieb:und alle anderen Klapsverteidiger

Du hast wohl überlesen in welcher Situation ich die Klapse meinte und zwar nicht in aggressiven Situationen oder zum Maßregeln. Also lass bitte solche Unterstellungen in Zukunft.

@Vymaanika
Das war falsch ge@et sry

@Eya
Das habe ich leider auch schon miterlebt. Die Tochter einer Freundin ist gleich alt und hat jemanden gekratzt. Die Mutter nahm ihre Hand und gab einen Klaps auf die Hand, verbunden mit einem „Nein“.

Mir tat es weh, das anzusehen, auch wenn sie nicht geweint hat und es auch nicht weh tat, aber alleine die Geste empfand ich schon als abwertend.

Aljana schrieb:Das habe ich leider auch schon miterlebt. Die Tochter einer Freundin ist gleich alt und hat jemanden gekratzt. Die Mutter nahm ihre Hand und gab einen Klaps auf die Hand, verbunden mit einem „Nein“.

Mein Kind hatte mal die Beißphase, wäre das Selbe hätte ich ihn dafür auf den Mund gehauen. Ja ich habe das auch oft erlebt und mir wurde das auch nahegelegt aber ich habe das abgelehnt und bin auch ohne dem bisher gut gefahren. Das bis drei zählen hat sich am stärksten bewährt :D

Eins kann man glaube ich einfach mal behaupten: Wenn man als Erwachsener an die Backpfeife zurückdenkt und eher die Demütigung/Hilflosigkeit als ihr Grund in den Sinn kommt, dann war die Aktion Mist..

Bei mir ganz persönlich ist der emotionale Gehalt entscheidend. Körperlicher Schmerz ist egal. Im Nachhinein. Gut, ich kann die körperliche Gewalt meiner Eltern an einer Hand abzählen und hab Finger übrig. Rückblickend sehe ich da ganz andere Baustellen.

Hier war „dududu“ scheinbar nicht ausreichend. Mir wäre (Zu recht) der Kopf Abgeschraubt worden wäre ich da dabei gewesen. Aber ich bin mir sicher die drei dürfen in Zukunft nicht mehr miteinander spielen.

01:26 28.07.2020, 17:16 | FOCUS Online/Wochit
150.000 Euro Schaden
Einbrecher-Trio randaliert in Oberschule - Täter sind erst 11 und 12 Jahre alt
Im niedersächsischen Bissendorf haben drei Randalierer am Sonntag in einer Oberschule gewütet. Mit zerbrochenen Fenstern und Etagen voller Wasser beläuft sich der Schaden auf mindestens 150.000
Euro. Mittlerweile sind die Täter, die erst 11 und 12 Jahre alt sowie polizeilich bekannt sind, gestellt worden.

Quelle: https://m.focus.de/panorama/welt/polizeibekannte-taeter-sind-erst-11-und-12-jahre-alt-einbrecher-trio-randaliert-in-oberschule-und-richten-150-000-euro-schaden-an_id_12258099.html