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Egoismus

222 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Egoismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Egoismus

23.07.2005 um 18:03
@coelus:

Also ich sehe nicht diesen von Dir wahrgenommenen Widerspruch zwischen (m)einer egozentrischen Sichtweise und der von Dir verstandenen buddhistischen Auffassung, da dieser feste Punkt nicht zwangsläufig für Egozentrik steht. Dieser feste Punkt ist in meinen Augen nicht fest sondern selber nicht absolut und beweglich. Ich frage mich grade, ob Du da nicht eine festgefahrene Sicht der Dinge inne hast. Welche Wirklichkeit willst Du denn ergreifen? Es gibt sie nicht! Was es gibt ist immer nur gegenwärtige Wirklichkeit, aber eben nicht DIE Wirklichkeit.

Das heisst, ich stelle fest, dass tatsächlich ein Mangel an Mitgefühl und Nächstenliebe unter den Menschen vorhanden IST!

Es ist eine Wahrnehmung von Dir, die Du nicht anderen automatisch unterstellen kannst. Es ist DEINE Wirklichkeit, und die ist nicht absolut. Wenn Du davon ausgehst, ein anderer muss dies so wahrnehmen, weil Du es so wahrnimmst, dann gehst Du davon aus, dass Deine Wahrnehmung eine absolute ist, und jemand der das nicht so wahrnimmt, die Dinge nur nicht realistisch sieht. Deine Wirklichkeit ist wirklich, keine Frage, aber eine andere ist das auch - selbst dann, wenn sie diese Dinge nicht wahrnimmt. Du redest und redest und redest, aber ich denke, das Prinzip von Wahrheit hast Du nicht wirklich begriffen, sonst könntest Du so keinesfalls argumentieren.

Als völlig absurd empfinde ich nun deine Schlussfolgerung, dass du mich jetzt auch noch dafür verantwortlich machen möchtest, nur weil ich den IST- Zustand erkenne, ihn beim Namen nenne

Welchen IST-Zustand denn? Doch wohl nur Deinen! Und das ist DEINER, und nicht zwangsläufig der eines anderen!!!!!!!!!!!

Nach deiner verqueren Logik und deiner egozentrischen Weltanschauung würde dies so aussehen: Da du der Mittelpunkt des Universums bist, bin ich nun also ein „Statist“ in deiner Betrachtungsweise, was für dich die/deine Wirklichkeit darstellt. Nun kombiniert mit deiner Schlussfolgerung, würde diese bedeuten, wenn du nun mich als Statist, den du nun verantwortlich machst für den Mangel an Mitgefühl und Nächstenliebe, so müsstest du eigentlich mich eliminieren und schon wäre der Mangel an Mitgefühl und Nächstenliebe „wieder“ vorhanden!

Nein, müsste sie nicht, da Du nicht ihr Erleben von Mangel an Mitgefühl bist, sondern Du stellst in ihrer Wahrnehmung jemanden dar, der das so wahrnimmt. Das ist ein Unterschied. Damit hat _sternschnuppe_ eine Wahrnehmung von jemanden, der das so erlebt. Das ist ihr Anteil an Dir - nicht mehr und nicht weniger.

Abgesehen mal davon, dass er (dieser Mangel) die letzten 5000 Jahre schon vorhanden war!

Warst Du dabei? Oder ist das eine Info, die Du in Deiner Wahrnehmung aus geschichtlichen Überlieferungen hast?

Ich vertraue voll und ganz meinen Wahrnehmungssinne, meinem Herz und meinem für mich erfahrbaren gesunden Menschenverstand.

Jo, das tun andere genauso, und nehmen damit ihre Wirklichkeit wahr. Wenn sie deshalb nicht deckungsgleich mit Deiner ist, heißt das nicht, dass sie weniger kompetent darin wären als Du.

Ausgehend aus diesem Verständnis, ist es ein leichtes, das zu beschreiben WAS IST.

Für andere auch, und für sie ist es genauso WAS IST, wie für Dich, und das ist nicht weniger wahr und wirklich, wie für Dich.

Ich beklage das Elend in dieser Welt, da ich feststelle, dass es einen Mangel an Mitgefühl und Nächstenliebe, flächendeckend auf diesem Globus gibt, also einen akuten Mangel an Mitgefühl und Nächstenliebe vorhanden IST!

Das befindet sich in Deiner Wahrnehmung, nicht aber zwangsläufig in anderer Wahrnehmungen. Es ist DEINE Projektion und die Ursachen hierfür liegen in Dir, nicht in den anderen. Es gibt diesen Mangel an Liebe vielleicht in Deiner Wahrnehmung, weil Du einen Mangel an Liebe annimmst.

Mir ist durchaus bewusst, dass diese Betrachtungsweise für einen Egoisten/Egozentriker absolut ein Greuel ist, weil es würde bedeuten, eine Verantwortung für sich und seine Umwelt zu übernehmen, die in aktive Tätigkeiten ihren Ausdruck erhalten würden! So einfache ist das… ;-)

Es sind keine aktiven Tätigkeiten in der Weise wie für Dich nötig, für jemanden, der diese nicht als nötig erkennt. So einfach ist das... ;-)



Ächz... und jetzt steige ich aus, weil mir Dein Beitrag einfach viel zu lang ist. Es wäre echt klasse, wenn Du Dich mal erheblich komprimierter und kurz und bündig fassen könntest, coelus. Viele hier denke ich klicken von vornherein Deine - durchaus interessanten - Beiträge gleich wieder weg, weil es einfach einer stundenlangen Referatsarbeit gleichkommen würde, sie zu lesen und als weitere Diskussionsgrundlage zu verwenden und darauf zu antworten. Einerseits schade, andererseits aber durchaus verständlich.


Das einzige kosmische Gesetz, das es gibt, ist, dass es kein Gesetz gibt, und das einzig absolute, das es gibt, ist, dass es nichts absolutes gibt!



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Egoismus

24.07.2005 um 18:48
Andere Sichtweisen haben genauso Gültigkeit, sind genauso wahrhaftig und real (und praktikabel!), wie deine eigene es ist. Ich versichere dir, dass ich nicht nur glaube, was ich hier von mir gebe, sondern dass ich mich darin erfahre und auch lebe. Mir liegt nichts an Theorien und intellektuellen Klimmzügen, wie du es hier darstellst. Für mich ist allein Praktikabilität wichtig.


Ich werde nicht auf deinen kompletten Beitrag eingehen, da Geraldo bereits manches erläutert hat, und ich seinen Aussagen voll und ganz zustimme.
Außerdem isser mir auch zu lang ;)


„So, ich denke jetzt haben wir’s, den Kernpunkt der Egoistischen/Egozentrischen Lebensauffassung gefunden und können nun leicht die Konsequenzen, dieser Sichtweise leicht ad absurdum führen. Wie das? Nun hör gut zu…“
„das heisst, es existieren noch andere Aspekte des Seins (wahrnehmbar oder nicht…), des Lebens, die du lediglich in dir und somit nicht bei den anderen akzeptieren kannst, willst, oder aus was für Gründen auch immer. (ist klar die Folge vom beharren auf den Egoismus/Egozentrik…;-))“

Deine obige Aussage ist absurd, da du denn Sinn meiner Worte verdrehst. Denn ich habe dies weder so geschrieben noch war es der Sinn meiner Aussage.

Die Akzeptanz des Ausdrucks anderer BEDINGT, dass ich mich und meine Glaubensannahmen hierüber GLEICHERMASSEN akzeptiere. Es entspricht einer Gleichung – das eine geht nicht ohne das andere. Die Welt, so wie ich sie wahrnehme, ist ein Spiegel meiner Glaubenssysteme.
Wenn ich Aspekte des Seins nicht wahrnehme, dann weder bei mir selbst noch bei anderen! Das bedeutet aber nicht, dass es sie jenseits meiner Wirklichkeit nicht geben kann!


Was mir persönlich überhaupt nicht gefällt, ist deine Darstellung von Statisten.
Ich sehe nicht, dass hier je bestritten wurde, andere Menschen seien in ihrer Realität und ihrem Ausdruck innerhalb meiner Wahrnehmung GLEICH WERTIG, so wie ich auch. Sie als Statisten abzuwerten als wären sie Pappfiguren, ist DEINE Wahrnehmung MEINER Realität, entspricht aber nicht meiner(!) Wahrheit. Wir agieren und erfahren uns, zusammen und jeder für sich in einem gemeinsamen geschaffenen Kontext.


„Das ist wiederum ein so an den Haaren herbei gezaubertes Konstrukt, dass nicht einmal von der „Philosophie“ (ist schlicht übertrieben diese Bezeichnung…) der Egoisten/Egozentriker ins Leben gerufen wurde, sondern einfach abgekupfert und nahtlos in eure Weltanschauung eingebaut wurde… Das ist ja das „schöne“ an der egoistischen/egozentrischen Sichtweise, sie lassen Widersprüche zu und basteln sich was zurecht, da sie ja sowieso der Mittelpunkt des Universums darstellen… ;-)“

Es ist dein Urteil über eine Sichtweise, die nicht der deinen entspricht – und du möchtest wissen, wie man die Welt in ein friedliches Miteinander verwandeln kann??
Akzeptanz und Annahme ( auch anderer Sicht- und Lebensweisen) ist meiner Meinung nach der einzige Weg, der zu innerem und äußerem Frieden führen kann – Voraussetzung ist allerdings, dass das auch gewollt ist. Denn Konflikte bergen sehr viel Stoff, um sich darin zu erfahren und zu erkennen!

~There is a landscape larger than the one you see~


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Egoismus

24.07.2005 um 21:09
@coelus:

ich schließe mich der Meinung von _sternschnuppe_ vollkommen an, und gehe noch auf ein paar restliche Punkte Deines Beitrags ein:

Die ursprüngliche Auffassung vom Nächsten, hat keinsterlei einen Bezug zu dem von dir beschriebenen IST- Zustandes, nämlich, dass viele Menschen von den anderen Menschen ständig etwas wollen, statt ihnen zu geben, so wie es die korrekte Auffassung zum Gleichnis von Jesus verlangen würde.

Es gibt keine ursprüngliche oder korrekte Auffassung davon, sondern immer nur die jeweils wahrgenommene. Das ist wieder so ein Punkt, indem Du Deine Wahrnehmung solch eines Gleichnisses als die richtige und einzig wahre herauszustellen versuchst, weil sie für DICH wahr und richtig ist. Es kommt auf die Wahrnehmung des einzelnen an, weil diese es ist, was er als wahr erfährt, und nicht zwangsläufig Deine Wahrnehmung davon.

Also meine konkrete Frage war ja, ob man nun etwas aktives tun müsste (punkto friedliche Welt erschaffen..),...

immer im Rahmen dessen, was und ob der Einzelne für nötig wahr-nimmt.

...oder weil man ja das Zentrum des Universums sei und das wäre ja nach deiner Auffassung jeder –oder vielleicht existierst ja nur du, wäre auch wieder eine weitere absurde Konsequenz der Egozentrik, da alles was nicht du bist, eine Kulisse darstellt…;-)

falsch! Was Du nicht bist, kann auch niemals eine Kulisse von Dir darstellen, weil Du es erst gar nicht wahrnehmen würdest.

...wie wichtig es ist die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, nur wenn man dies tun würde, so würde man eben auch gleichzeitig die Verantwortung für die Welt übernehmen...

darin stimme ich dir zu - ist kein Widerspruch zur Egozentrik.

...die sich ganz klar im täglichen Handeln (=Aktivität) sich ausdrücken würde!- und da scheint die Denkblockade bei den Vertretern der Egoisten/Egozentiker voll zu zu schnappen und verhindert diesen Vertretern dieser Denkweise ein Blick über den Horizont. Ist ja auch klar warum, weil es eine weitere absurde Konsequenz des Egoismus/Egozentrik offenbart! Vielmehr outen sich die Egoisten/Egozentriker in einem solchen Verhalten, ihre bequeme Entschuldigung, nichts tun zu müssen, es handelt sich ja um eine Kulisse, das Leid ist weder Gut und Böse usw. usf…

Du stellst aber damit diese Form des täglichen Handelns als eine absolut richtige dar, aber das ist sie nicht, sondern lediglich Deine Auffassung davon, was zu tun ist, und die ist richtig und zutreffend, aber nur für Dich. Du leitest daraus dann ein Werturteil von Absurdität ab und dass eine andere Auffassung zwangsläufig falsch ist, was in Deiner Wahrheit sogar stimmen mag, nicht aber zwangsläufig in der eines anderen (meiner z. B.). Und obendrein verhält es sich sogar so, dass Deine in einem absoluten Sinne nicht einmal besser oder richtiger ist als eine andere.

Nun, da könnten wir wieder unterscheiden, ob du jetzt nur deine Welt meinst, wie du sie siehst, oder handelt es sich hierbei auch um die meine Welt, in der ich auch einen Platz habe…

Ist völlig uninteressant, weil Deine Welt Deine Welt ist, und meine Welt ist meine Welt.

Und da wäre noch zu unterscheiden was die Projektion sein solle, ist es die Wahrheit (z.B. Hitler und Holocoust) als Projektion oder als Wahrheit selbst...?!?

Beides, denn Projektion und Wahrheit widersprechen sich nicht, sondern stehen in untrennbarer Verbindung, die nicht zwangsläufig nötig ist, was eine andere Wahrheit hervorbringen kann.

Das ist wiederum ein so an den Haaren herbei gezaubertes Konstrukt, dass nicht einmal von der „Philosophie“ (ist schlicht übertrieben diese Bezeichnung…) der Egoisten/Egozentriker ins Leben gerufen wurde, sondern einfach abgekupfert und nahtlos in eure Weltanschauung eingebaut wurde…

Nein, nicht abgekupfert, nicht an den Haaren herbei gezaubert, kein Konstrukt, sondern boße Erfahrung - darauf kommt es an, nicht auf irgendeine Theorie.

Das ist ja das „schöne“ an der egoistischen/egozentrischen Sichtweise, sie lassen Widersprüche zu und basteln sich was zurecht, da sie ja sowieso der Mittelpunkt des Universums darstellen… ;-)

Jo, Du glaubst zu verstehen, aber tust dies aus meiner Sicht ganz und gar nicht.

Wie man mehr und mehr bewusst wird, beschreiben andere Philosophien, die eben diese Bezeichnung auch verdienen würden, wie zum Beispiel die buddistische Auffassung der Ich-Losigkeit…

Was interessiert mich die Lehre der Ich-Losigkeit - ist nicht mein Ding. Sollen die beschreiben, wozu sie lustig sind - das ist ihre Sache. Deshalb sind sie nicht wahrer, reifer oder berechtigter als meine, auch wenn sie sich, oder Du ihnen, solch einen Stellenwert anzumaßen versuchen.

Wie du unschwer erkennen kannst, so vermögen mich die Egoisten/Egozentriker, nicht mal im Ansatz zu überzeugen, wie die Welt nach ihren Gesichtspunkten funktionieren soll, einfach zu viele Widersprüche und kein lineares Konzept ersichtlich...

Umgekehrt genauso wenig, und das ist ja auch nicht nötig. Es geht hier ja nicht darum, jemanden zu überzeugen, sondern darüber zu diskutieren.

Das einzige kosmische Gesetz, das es gibt, ist, dass es kein Gesetz gibt, und das einzig absolute, das es gibt, ist, dass es nichts absolutes gibt!



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Egoismus

25.07.2005 um 00:25
So ist der Mensch nun mal man kann nichts tun, darum hat gott uns aufgegeben und jeder ist nur noch sich selbts der nächste...oder was?
...aber ich fand in diesen texten bestätigung meiner gedanken, was mich doch wieder etwas glauben läßt, das ich nicht nur noch schlecht menschen geben muß. Hier und da schlummert doch etwas edles. Und edel sei der mensch hilfreich und gut...muß er denn deswegen gleich egoistisch sein? wie läßt sich das überhaupt definieren? Wie wirklich ist die wirklichkeit? Wer sind wir und was machen wir hier? Egoismus regiert die welt schon seit Menschheitsgedenken, doch hier und da gibt es eben doch ausnahmen(zum Glück). Ich weiß nicht so recht ob gute Taten etwas mit Egoismus zu tun haben. Wenn ich etwas selbstlosen für meinen Partner tue, den ich über alles Liebe, dann tue ich das doch nicht aus Egoismus sondern aus nächstenliebe, weil er mir mehr wert ist als ich mir selbst. das ist bei mir nun mal so.
Vielleicht gibt es auch sowas wie einen positiven und einen negativen Egoismus?

Das Leben uniformiert die Menschen zu einem schwarzen Haufen, denen nur noch das Gemeine gemeinsam ist.


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Egoismus

25.07.2005 um 01:30
@Freemon:

Freut mich, dass Du hier mitdiskutieren willst, und Dir der Thread und die Beiträge etwas sagen :-)

Und edel sei der mensch hilfreich und gut...muß er denn deswegen gleich egoistisch sein? wie läßt sich das überhaupt definieren?

Eben, in einem absoluten Sinne gar nicht, sondern das kann nur jeder für sich definieren.

Ich weiß nicht so recht ob gute Taten etwas mit Egoismus zu tun haben.

Ich meine Ja - in jedem Falle.

Wenn ich etwas selbstlosen für meinen Partner tue, den ich über alles Liebe, dann tue ich das doch nicht aus Egoismus sondern aus nächstenliebe, weil er mir mehr wert ist als ich mir selbst. das ist bei mir nun mal so.

Aber Du tust es, weil DU willst, dass es ihm gut geht. Vielleicht, weil es Euere Liebe bereichert, wenn es ihm gut geht. Vielleicht, damit er Dich noch mehr liebt. Vielleicht, damit er sieht, dass und wie sehr Du ihn liebst. Vielleicht, damit er erkennt, dass er liebenswert ist. Es ist Deine Motivation.

Vielleicht gibt es auch sowas wie einen positiven und einen negativen Egoismus?

Nicht in absoluter Hinsicht. Es kommt immer auf die eigenen Beurteilung davon an.

Das einzige kosmische Gesetz, das es gibt, ist, dass es kein Gesetz gibt, und das einzig absolute, das es gibt, ist, dass es nichts absolutes gibt!



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Egoismus

25.07.2005 um 10:02
@geraldo

Also ich sehe nicht diesen von Dir wahrgenommenen Widerspruch zwischen (m)einer egozentrischen Sichtweise und der von Dir verstandenen buddhistischen Auffassung, da dieser feste Punkt nicht zwangsläufig für Egozentrik steht. Dieser feste Punkt ist in meinen Augen nicht fest sondern selber nicht absolut und beweglich. Ich frage mich grade, ob Du da nicht eine festgefahrene Sicht der Dinge inne hast.

Hier müsste ich dich darauf hinweisen, dass ich selbst nicht von einem Widerspruch zwischen (d)einer egozentrischen und der von mir verstandenen buddhistischen Auffassung gesprochen habe, sondern eher von einem Widerspruch innerhalb (d)einer egozentrischen Auffassung…

Per Definition, ist unter Egozentrik die Ich-Bezogenheit zu verstehen; ein Egozentriker stellt das eigene Ich bei allem Handeln und Denken in den Mittelpunkt, er lässt nur sich und sein Handeln gelten!

In der Psychologie wird der Egoismus so betrachtet, als einen Wesenszug des übersteigerten individualistischen Charakters, der in Einheit mit Eigenschaften betonter Ichhaftigkeit und Selbstbezogenheit gekennzeichnet ist und durch gesteigerte Eigennützigkeit und Ausrichtung auf den persönlichen Vorteil bedacht ist.

Der Egoismus stellt den Gegenpol zum Altruismus dar. Er wird häufig in Bedeutung der materiellen Eigennützigkeit verstanden, bezeichnet aber im Prinzip jegliches Streben nach persönlichen Vorteilen mit zugleich unangemesser Benachteiligung anderer und die Ausnutzung persönlicher Vorteile zuungunsten gemeinschaftlicher Interessen, z.B. im Karrierismus . Egoismus ist mit verschiedenen affinen Eigenschaften wie Rücksichtslosigkeit oder Gleichgültigkeit verbunden..!

Nun, diese kurze Beschreibung soll illustrieren, warum die buddhistische Sichtweise, bei einem solchen Verhalten von einem festen Punkt (Ich-Bezogenheit = Mittelpunkt) sprechen. Für mein Verständnis hat so die buddhistische Betrachtung der Ich-haftigkeit, es völlig korrekt beschrieben, wenn sie hier von einem festen Punkt in uns sprechen, während dem sie daraus folgern, dass von dem aus die Wirklichkeit, so wie sie vor uns liegt, so nicht wahrgenommen werden kann…

Folgender Vorschlag Geraldo: Wenn du wirklich das Gefühl hast, dass es in deinen Augen dieser feste Punkt in deiner Auffassung nicht gibt, so verwende bitte nicht den Begriff Egoismus/Egozentrik, um deine Weltanschauung zu beschreiben, Ok?

Dann später sagst du wieder, es gäbe diesen Punkt, nur das dieser nun nicht fest sei, sondern selber nicht absolut und beweglich…??

Meinst du hier wohl die Vorstellung, so etwas wie eine personale, ich- definierte Seele? Was wiederum in Richtung Egoismus/Egozentrik sich verlagern würde… ;-)

Wieso fragst du dich, ob ich eine festgefahrenen Sicht der Dinge inne habe, nur weil ich mich auf die Definitionen von Egoismus/Egozentrik und buddhistische Betrachtungen mich beziehe und beide Gegenüber stelle? Ich selbst erfahre mich absolut nicht als festgefahren, ganz im Gegenteil, da ich eher die buddhistische Weise der Ich-Losigkeit bevorzuge, so öffne ich mich allen Dingen im Kosmos gegenüber, wo hingegen der Egoist/Egozentriker sich selbst als Mittelpunkt aller Dinge betrachtet, so wäre es nach meinem dafür halten, eher angemessen, DIESE (Egoismus/Egozentrik) Haltung als festgefahren zu bezeichnen…


Welche Wirklichkeit willst Du denn ergreifen? Es gibt sie nicht! Was es gibt ist immer nur gegenwärtige Wirklichkeit, aber eben nicht DIE Wirklichkeit.

Wie du es selber aufführst, gibt’s immer nur die gegenwärtige Wirklichkeit und die gilt es zu ergreifen, ist doch ganz einfach… und da habe ich ja jetzt Betrachtungen angestellt, wie der Egoist/Egozentriker oder die buddhistische Auffassung mit diesem Umstand umgeht. Wie wir gesehen haben, gibt es da Unterschiede, wie man nun die gegenwärtige Wirklichkeit, so wie sie unmittelbar vor einem liegt, als Gesamtes erfassen kann…


Es ist eine Wahrnehmung von Dir, die Du nicht anderen automatisch unterstellen kannst. Es ist DEINE Wirklichkeit, und die ist nicht absolut. Wenn Du davon ausgehst, ein anderer muss dies so wahrnehmen, weil Du es so wahrnimmst, dann gehst Du davon aus, dass Deine Wahrnehmung eine absolute ist, und jemand der das nicht so wahrnimmt, die Dinge nur nicht realistisch sieht. Deine Wirklichkeit ist wirklich, keine Frage, aber eine andere ist das auch - selbst dann, wenn sie diese Dinge nicht wahrnimmt.

Ja, es ist eine Wahrnehmung von mir und ich stehe voll und ganz zu ihr, ich kann und werde diese meinen Mitmenschen und Umwelt mitteilen und vermitteln. That’s it. Deine Folgerung, diese Mitteilung/Kommunikation sei in deinen Augen eine Unterstellung, ist lediglich eine Annahme von Dir, was anders ausgedrückt bedeuten würde, wenn man eine eigene Wahrnehmung an Mitmenschen vermitteln möchte, mittels Kommunikation, die wiederum die verschiedensten Formen kennt, so nennst du es „Unterstellung“. Nach deiner Auffassung wäre somit jegliche Mitteilung, die von eigener Wahrnehmung als Grundlage ausgeht, eine Unterstellung…! Das kann ich SO nicht sehen...

Nach deiner Logik würde das an einem Beispiel so aussehen: Um Mitternacht klopft es an deiner Tür, du bist schon auf dem Wege ins Bett zu gehen, doch du gehst an die Tür und machst auf. Da steht ein Mann vor der Tür, aufgeregt, er bittet um Hilfe, da seine Frau verletzt noch im Auto sei, da sie einen Unfall gehabt hätten…usw. Nun meinst du also, dass das Geschilderte dieses Mannes, eine Unterstellung sei, er dir somit seine Wahrheit unterschieben will, die nichts mit deiner zu tun zu haben scheint. So könntest du ruhig die Tür wieder schliessen und dem Manne hinterher rufen: Ich habe mit deiner Unterstellung nichts am Hut, es ist nicht meine Wahrheit, schau selbst, wie du dein „Problem“ lösen tust, viel Glück dabei… päng, und Türe zu…

Junge, Junge… ;-)

Auf der anderen Seite sagst du dann wieder, dass seine (Mann der an Türe klopft..) Wirklichkeit, wirklich ist, aber deine sei es auch… ja und nun? Da haben wir schon zwei Wirklichkeiten, die wirklich sind…

Was passiert jetzt mit diesen zwei Wirklichkeiten, die aufeinander treffen? Gibt’s die Möglichkeit eines Austausches in Form von Kommunikation? Wenn ja, so kann die eine Wirklichkeit auf den anderen übertragen werden, so dass sie somit auch Teil seiner nun neu veränderten Wirklichkeit ist!


Du redest und redest und redest, aber ich denke, das Prinzip von Wahrheit hast Du nicht wirklich begriffen, sonst könntest Du so keinesfalls argumentieren.

Aber du schon…?!

Ich argumentiere so, weil ich in der Lage bin, dass was ich erfahren habe auch genau zu verbalisieren, was exakt dem entspricht. Den Eindruck den du und sternschnuppe hier vermitteln, sind entweder blosse Gedankenkonstrukte, die in sich keine Linie verfolgen und widersprüchlich sind, oder ihr seit nicht in der Lage, das was ihr in eurem Leben erfahren habt, auch verbalisieren zu können…;-)


Welchen IST-Zustand denn? Doch wohl nur Deinen! Und das ist DEINER, und nicht zwangsläufig der eines anderen!!!!!!!!!!!

Schon alleine an diesem Satz, können wir einfach erkennen, wie absurd deine Vorstellung von Wahrheit und von dem was IST, ist! Ich würde vorschlagen, dass du mal nach Afrika fliegst und deine Wahrheit den verhungernden Kinder und Frauen erzählst oder den Menschen da unten, die sich ehrenamtlich um die Hilflosen Menschen kümmern!

Die werden dir etwas erzählen können, von dem was IST, vergiss es Geraldo, bitte komm wieder auf den Boden der Tatsachen..!


Nein, müsste sie nicht, da Du nicht ihr Erleben von Mangel an Mitgefühl bist, sondern Du stellst in ihrer Wahrnehmung jemanden dar, der das so wahrnimmt. Das ist ein Unterschied. Damit hat _sternschnuppe_ eine Wahrnehmung von jemanden, der das so erlebt. Das ist ihr Anteil an Dir - nicht mehr und nicht weniger.

Und schon wieder ein jämmerlicher „Windungsversuch“, sich aus der Verantwortung zu nehmen, typisch Ego halt… ;-)


Warst Du dabei? Oder ist das eine Info, die Du in Deiner Wahrnehmung aus geschichtlichen Überlieferungen hast?

Sag mal, das meinst du doch nicht wirklich ernst. Oder?! Vielleicht wäre es von Vorteil, wenn du dich einmal in eine Bibliothek begeben würdest und dir Zeit nehmen würdest, dich in Geschichte mal ein bisschen schlau zu machen, was so in den letzten paar tausend Jahren, so alles passiert ist…


Jo, das tun andere genauso, und nehmen damit ihre Wirklichkeit wahr. Wenn sie deshalb nicht deckungsgleich mit Deiner ist, heißt das nicht, dass sie weniger kompetent darin wären als Du.

Ach, tatsächlich? Ist ja wahnsinnig, eine neue Erkenntnis…

Das „verrückte“ (für dich..) aber ist, dass sehr viele Wirklichkeiten deckungsgleich sind! Zum Beispiel kenne ich viele Menschen, die die Sonne, wie ich als die Sonne erkennen, weiter gibt es viele Menschen, die das Leid auf dieser Erde Anklagen, Amnesty International, Greenpeace usw., ferner noch die Menschen, die es betrifft, die es erleben…

Und abgesehen davon, wenn jemand seine Augen vor Tatsachen verschliessen will, was absolut sein kosmisches Recht ist, muss er sich nun aber nicht wirklich wundern, wenn ihm Inkompetenz attestiert wird… ;-)


Für andere auch, und für sie ist es genauso WAS IST, wie für Dich, und das ist nicht weniger wahr und wirklich, wie für Dich.

Eben wie bereits erwähnt, meine Ahnung, von dem was ist, deckt sich mit Tatsachenbeschreibungen, der Wissenschaft, Amnesty, Greenpeace und mit dem, der gerade am verhungern ist, irgendwo auf diesem Globus usw. usf., sind somit deckungsgleich, wenn du verstehst was ich meine…


Das befindet sich in Deiner Wahrnehmung, nicht aber zwangsläufig in anderer Wahrnehmungen. Es ist DEINE Projektion und die Ursachen hierfür liegen in Dir, nicht in den anderen. Es gibt diesen Mangel an Liebe vielleicht in Deiner Wahrnehmung, weil Du einen Mangel an Liebe annimmst.

Ewig die selbe Leier, irgend ein pseudo- Konstrukt, das durch nichts begründet wird, keine Herleitung, nichts, einfach mal behaupten und so tun, als handle es sich hier um die Weisheit letzter Schluss…!

Ich kann dir versichern, dass ich nicht der Einzige bin, der dies (Mangel an Liebe) SO wahrnehmen kann!!


Es sind keine aktiven Tätigkeiten in der Weise wie für Dich nötig, für jemanden, der diese nicht als nötig erkennt. So einfach ist das... ;-)

Nach dem Motto: was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss…!

Ein weiterer billiger Versuch, den Egoismus/Egozentrik weiterhin zu verherrlichen, wie er schon die letzten tausenden von Jahren, flächendeckend hier auf Erden grassiert. Was wir davon haben, ist zu genüge ersichtlich…

Hast du eigentlich schon bemerkt, dass du den Egoismus/Egozentrik verteidigen willst, der ja eigentlich über tausenden von Jahren praktiziert wurde unter den Menschen, dessen Art und Weise, wir zur Genüge kennen? Ich lege dar, warum diese Sichtweise, keine Überlebenschance längerfristig haben wird, wohingegen die buddhistische Auffassung von ein paar wenigen Praktiziert wurde, diese dann aber mit stumpfsinniger GEWALT unterdrückt und Zerstört wird. Solltest dir vielleicht mal ein paar wirklich tiefe, ganz tiefe Gedanken darüber anstellen…



@_sternschnuppe_

Andere Sichtweisen haben genauso Gültigkeit, sind genauso wahrhaftig und real (und praktikabel!), wie deine eigene es ist. Ich versichere dir, dass ich nicht nur glaube, was ich hier von mir gebe, sondern dass ich mich darin erfahre und auch lebe. Mir liegt nichts an Theorien und intellektuellen Klimmzügen, wie du es hier darstellst. Für mich ist allein Praktikabilität wichtig.

Na, dann sind wir uns in diesem Grundsatz einig, nur dann würde ich mich aber ein bisschen anstrengen, damit dieser Eindruck von dir, dass dir nichts an Theorien und intellektuellen Klimmzügen liegt, gar nicht erst entsteht…

Ich werde nicht auf deinen kompletten Beitrag eingehen, da Geraldo bereits manches erläutert hat, und ich seinen Aussagen voll und ganz zustimme.
Außerdem isser mir auch zu lang


Ok, muss ich wohl oder über akzeptieren, was ich auch tue. Nur hilft euer gegenseitiges auf die Schultern klopfen wenig, da ihr überhaupt nicht kompetenter oder gar wahrhaftiger wirken tut, im Gegenteil. Ihr gebt ein Bild von Schiffbrüchigen ab, die versuchen sich gemeinsam vor dem ertrinken zu retten… ;-)

Und à pros pos, hat Geraldo nach meiner Ansicht, noch viel zu wenig erläutert, so das war die Konstruktion seiner/euer Weltbildes, ersehen könnten…


Deine obige Aussage ist absurd, da du denn Sinn meiner Worte verdrehst. Denn ich habe dies weder so geschrieben noch war es der Sinn meiner Aussage.

Tja, da siehst du nun, was geschieht, wenn man eure Gedanken nimmt, sie sich vergegenwärtigt, sich dann eigene Gedanken dazu macht, die Konsequenzen zieht von dem was gesagt wurde, und hoppla, sehr rasch erkennen wir, dass es tatsächlich absurd wird.

Da hab ich also nun etwas gemacht, was ich bei euch sehr, sehr vermissen tu…;-)


Die Welt, so wie ich sie wahrnehme, ist ein Spiegel meiner Glaubenssysteme.

..und deinem Unvermögen, die verborgen Aspekte, auch wahrnehmen zu können…


Wenn ich Aspekte des Seins nicht wahrnehme, dann weder bei mir selbst noch bei anderen! Das bedeutet aber nicht, dass es sie jenseits meiner Wirklichkeit nicht geben kann![/i]

Aha, jetzt bring bitte diese Aussage zusammen mit den sonstigen Annahmen, eurer egoistischen/egozentrischen Sichtweise… und versuche die Konsequenzen daraus zu ziehen, falls es dir möglich ist, dies zu tun…


Was mir persönlich überhaupt nicht gefällt, ist deine Darstellung von Statisten.

Ja, kann ich mir gut vorstellen…:-)


Ich sehe nicht, dass hier je bestritten wurde, andere Menschen seien in ihrer Realität und ihrem Ausdruck innerhalb meiner Wahrnehmung GLEICH WERTIG, so wie ich auch. Sie als Statisten abzuwerten als wären sie Pappfiguren, ist DEINE Wahrnehmung MEINER Realität, entspricht aber nicht meiner(!) Wahrheit. Wir agieren und erfahren uns, zusammen und jeder für sich in einem gemeinsamen geschaffenen Kontext.

Es geht nicht um Gleichwertig oder nicht… und noch mal zur Erinnerung, ich befinde mich jenseits von Gut und Böse, also hört auf, mir dauernd irgendwelche Wertigkeiten unter zu schieben zu wollen, ist ja wohl nicht gerade die feine Art...

Was ich nichts anderes mache ist, das was ihr eben nicht tut, eure Logik in seiner Konsequenz weiter denken und dies führt eben genau zu solchen Bildern, die eben das Ego schmerzen, da es merkt den Boden zu verlieren… von daher ist deine Reaktion, allzu verständlich und auch wieder nach vollziehbar… ;-)


Es ist dein Urteil über eine Sichtweise, die nicht der deinen entspricht – und du möchtest wissen, wie man die Welt in ein friedliches Miteinander verwandeln kann??

Wie gesagt, habe ich kein Problem damit, das zu beschreiben was vor mir liegtund es beim Namen zu nennen, jenseits von Gut und Böse… ja klar möchte ich wissen, wie man mit einer solchen Einstellung Egoismus/Egozentrik, die Welt in eine friedlichere verwandeln kann, da es dem Egoismus/Egozentrik, wie es offensichtlich der Fall ist, die letzten 5000 Jahre, nicht geschafft hat!!


Akzeptanz und Annahme ( auch anderer Sicht- und Lebensweisen) ist meiner Meinung nach der einzige Weg, der zu innerem und äußerem Frieden führen kann – Voraussetzung ist allerdings, dass das auch gewollt ist. Denn Konflikte bergen sehr viel Stoff, um sich darin zu erfahren und zu erkennen!


Braucht es noch einmal 5000 Jahre und 3,4 Milliarden willentlich umgebrachte Menschen, um endlich verstehen zu können, dass dies keinen wirklichen Sinn machen kann?!?!

Und, ja du sagst etwas, was die buddhistische Sichtweise hervorbringt, Akzeptanz und Annahme, hier widersprichst du dir selbst, passt nicht in das egoistische/egozentrische Weltbild, wie es von euch hier beschrieben wurde, warum plötzlich diese Kehrtwende?


Nun, ich denke es wäre sicher von Vorteil, wenn ihr versuchen würdet, die Konsequenzen eurer Vorstellung weiter zu denken, bis in noch so kleinste Details hinein, denn so könntet ihr einen soliden Boden erschaffen, worauf eure Annahmen sich stützen könnten, aber so wie es ausschaut, scheint euch ja nicht viel daran zu liegen… schade…


Ich weiss, dass ich nichts weiss (sokrates)


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Egoismus

25.07.2005 um 14:41
@coelus:

Per Definition, ist unter Egozentrik die Ich-Bezogenheit zu verstehen; ein Egozentriker stellt das eigene Ich bei allem Handeln und Denken in den Mittelpunkt, er lässt nur sich und sein Handeln gelten!

Was ich als vollkommen richtig erachte und vollkommen unterstütze, fördere und erstrebe.

Deine Definitionen aus der Psychologie aber beschränken Egoismus auf ganz bestimmte Verhaltenszüge und etikettieren diese dann mit "Egoismus", was m. E. nach für die Psychologie richtig und wichtig sein mag, nicht aber dem Begriff Egoismus in einem umfassenderen Verständnis, gerecht wird. Altruismus ist meines Erachtens demnach eine Illusion, da es außer Egoismus nichts gibt, und kann nur in einem begrenzenden Verständnis von Egoismus eine gültige Gegensätzlichkeit aufzeichnen.

Folgender Vorschlag Geraldo: Wenn du wirklich das Gefühl hast, dass es in deinen Augen dieser feste Punkt in deiner Auffassung nicht gibt, so verwende bitte nicht den Begriff Egoismus/Egozentrik, um deine Weltanschauung zu beschreiben, Ok? Dann später sagst du wieder, es gäbe diesen Punkt, nur das dieser nun nicht fest sei, sondern selber nicht absolut und beweglich…?? Meinst du hier wohl die Vorstellung, so etwas wie eine personale, ich- definierte Seele? Was wiederum in Richtung Egoismus/Egozentrik sich verlagern würde… ;-)

Ja und Nein. In meinen Augen gibt es diesen festen Punkt, da er uns ein Erfahren (hier) erst ermöglicht und es deshalb keinen Sinn macht, diesen Punkt verleugnen oder überwinden zu wollen, da wir ja schlussendlich hier sind, zu erfahren. Nur sehe ich diesen festen Punkt nicht absolut, und meine damit, dass Du dieser Punkt bist und zugleich bist Du es auch nicht. Er ist eine Aufmerksamkeit von Dir, die sich gleichzeitig innerhalb Deines All-eins-sein befindet - das ist zumindest meine Erfahrung. Ich glaub in dieser Vorstellung ist das Problem diese Gleichzeitigkeit, da wir gewohnt sind, linear zu verstehen.

Wieso fragst du dich, ob ich eine festgefahrenen Sicht der Dinge inne habe...

Je nu, weil Du sehr auf das Thema Egoismus/Egozentrik reagierst und ein sehr festes und wertgeprägtes Bild davon wiedergibst. Vermutlich ist das aber auch alles eine Definitionssache. Andererseits widerspricht sich Egozentrik nicht mit Deiner All-Eins-Ideologie. Mein Verständnis: Du bist das Zentrum, weil Du Alles bist, und nicht ein Teil von Alles bist. Ein Teil von Alles ist lediglich Deine Aufmerksamkeit hier, innerhalb der es sich genauso verhält: Du bist das Zentrum davon und nicht ein Teil davon. Diese Aufmerksamkeit zu überwinden ist unnötig, denn sie ist der Zweck Deines Hierseins. Kein Wunder dass Buddhas dies damit erreichten, indem sie sich dem Hiersein bis zum Exzess entzogen haben. Ich sehe darin keinen Sinn, hierzusein, um mich dem Hiersein zu entziehen auf der Jagd nach einer Ganzheit, die ich ohnehin zugleich immer bin, auch wenn objektiv vordergründig die fokkusierte Aufmerksamkeit wahrgenommen wird.

Auf der anderen Seite sagst du dann wieder, dass seine (Mann der an Türe klopft..) Wirklichkeit, wirklich ist, aber deine sei es auch… ja und nun? Da haben wir schon zwei Wirklichkeiten, die wirklich sind…

....ja, und die einander nie begegnet wären, wenn sie nicht jeweils zur Wirklichkeit der Beteiligten gehören würden, eine Wirklichkeit, die jeder einzelne davon selber erzeugt hat. Natürlich gibt es hier die Möglichkeit der Interaktion im Rahmen der Wahrheit jedes einzelnen davon. Und die könnte aus meiner Sicht hypothetisch sogar eine völlig unterschiedliche Wirklichkeit ermöglichen, die sogar soweit gehen könnte, dass ich in meiner Wirklichkeit denen die Türe vor der Nase zuknalle, wohingegen ich in ihrer Wirklichkeit ihnen geholfen habe. In der Regel denke ich mal, kommen solch massive Abweichung nicht sehr häufig vor, da wir uns gegeneinander unserem Energieausdruck für gewöhnlich anschließen weil sie unsere gegenwärtige jeweilige Wahrheit wiederspiegeln, aber das ist nicht zwangsläufig nötig und solch ein unterschiedliches Erleben ist möglich.

Aber Du verdrehst hier. Ich bestreite nicht, dass Du erfährst, dass Deine Wahrnehmung der Wirklichkeit auch für andere unverweigerlich zutrifft und dies für Dich ganz wahr sein mag, aber ich sage Dir, dass das nicht der Fall ist, und spreche dabei von mir selber.

Den Eindruck den du und sternschnuppe hier vermitteln, sind entweder blosse Gedankenkonstrukte, die in sich keine Linie verfolgen und widersprüchlich sind, oder ihr seit nicht in der Lage, das was ihr in eurem Leben erfahren habt, auch verbalisieren zu können…;-)

...oder Du bist nicht in der Lage, es zu verstehen (obwohl Du das glaubst), weil es sich jenseits Deiner Erfahrung verhält - schon mal an diese Variante gedacht? Sie scheint mir die schlüssigste zu sein.

Schon alleine an diesem Satz, können wir einfach erkennen, wie absurd deine Vorstellung von Wahrheit und von dem was IST, ist! Ich würde vorschlagen, dass du mal nach Afrika fliegst und deine Wahrheit den verhungernden Kinder und Frauen erzählst oder den Menschen da unten, die sich ehrenamtlich um die Hilflosen Menschen kümmern!

Das ist eine mögliche Wahrheit, an der ich persönlich mich nicht beteilige. Wer dies tut, der soll es tun, mir persönlich ist's völlig egal.

Die werden dir etwas erzählen können, von dem was IST, vergiss es Geraldo, bitte komm wieder auf den Boden der Tatsachen..!

Mir egal, was die erzählen können oder nicht - es interessiert mich nicht und ich beachte es auch nicht groß. Auf welchen Boden denn? Ich bin auf meinem Boden der Tatsachen und Du auf Deinem. Beide sind berechtigt und keiner davon ist realistischer in absoluter Hinsicht.

Sag mal, das meinst du doch nicht wirklich ernst. Oder?! Vielleicht wäre es von Vorteil, wenn du dich einmal in eine Bibliothek begeben würdest und dir Zeit nehmen würdest, dich in Geschichte mal ein bisschen schlau zu machen, was so in den letzten paar tausend Jahren, so alles passiert ist…

Doch, das meine ich ernst. Die Vergangenheit ist genauso relativ wie die Zukunft, und ebenfalls eine Wahrnehmung des Einzelnen - meine Sicht, mein Erleben!

Das „verrückte“ (für dich..) aber ist, dass sehr viele Wirklichkeiten deckungsgleich sind! Zum Beispiel kenne ich viele Menschen, die die Sonne, wie ich als die Sonne erkennen, weiter gibt es viele Menschen, die das Leid auf dieser Erde Anklagen, Amnesty International, Greenpeace usw., ferner noch die Menschen, die es betrifft, die es erleben…

Das ist doch kein Widerspruch. Du erzeugst ja auch die Wahrnehmung der Individuen um Dich herum, die das ebenso wahrnehmen wie Du.

Und abgesehen davon, wenn jemand seine Augen vor Tatsachen verschliessen will, was absolut sein kosmisches Recht ist, muss er sich nun aber nicht wirklich wundern, wenn ihm Inkompetenz attestiert wird… ;-)

Das ist arroganter Quatsch, der vielleicht in Deiner Wirklichkeit zutrifft, nicht aber in meiner! Es ist kein Verschließen vor Tatsachen. Du setzt hier wieder eine mögliche Wahrheit als eine absolute an. Die Existenz oder Nicht-Existenz solch einer Tatsache in der Wahrnehmung ist bereits die Tatsache selber. Du stellst hier die Häufigkeit einer wahrgenommenen Wirklichkeit oder die Wahrnehmung anderer als bedeutsam und entscheidend für Wirklichkeit in eine Bedingung, was sie aber nicht sind. DEINE Wahrnehmung ist entscheidend - es kommt nicht auf die anderen und ihre Wahrnehmung oder auf mögliche Wirklichkeiten an, es sei denn, Du wählst dies so, aber dann ist es auch nicht verwunderlich, dass es sich für Dich so verhält, und Du nicht in der Lage bist, Deine Wirklichkeit ohne Änderung des Kollektivs verändern zu können. Du machst Dich selber machtlos und bemerkst es noch nicht mal.

Eben wie bereits erwähnt, meine Ahnung, von dem was ist, deckt sich mit Tatsachenbeschreibungen, der Wissenschaft, Amnesty, Greenpeace und mit dem, der gerade am verhungern ist, irgendwo auf diesem Globus usw. usf., sind somit deckungsgleich, wenn du verstehst was ich meine…

Egal... darauf kommt es nicht an, mit wem sich was deckt oder nicht.

Ewig die selbe Leier, irgend ein pseudo- Konstrukt, das durch nichts begründet wird, keine Herleitung, nichts, einfach mal behaupten und so tun, als handle es sich hier um die Weisheit letzter Schluss…!

Jo, Deine Wahrnehmung davon, nichts weiter. Für mich ist es gegenwärtig der Weisheit letzter Schluss.

Ich kann dir versichern, dass ich nicht der Einzige bin, der dies (Mangel an Liebe) SO wahrnehmen kann!!

Spielt keine Rolle - Du entziehst Dich deshalb Deiner Verantwortung, weil andere dies auch so wahrnehmen. Es klingt lächerlich, sprichst ausgerechnet Du immer von Verantwortung, aber nimmst sie selber so offenbar nicht wahr.

Nach dem Motto: was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss…!
Ein weiterer billiger Versuch, den Egoismus/Egozentrik weiterhin zu verherrlichen, wie er schon die letzten tausenden von Jahren, flächendeckend hier auf Erden grassiert. Was wir davon haben, ist zu genüge ersichtlich…


Nein, es ist die Übernahme von echter Verantwortung, coelus. Dein Verständnis von Verantwortung ist eine Pseudoverantwortung, die immer auf Einmischung und Veränderung anderer nach eigenen Vorstellungen basiert. DAS mein Lieber ist es, was Du feststellst, dass in den letzten tausenden von Jahren flächendeckend hier auf Erden grassierte. Und dass ist es, was auch Du unterstützt.

Hast du eigentlich schon bemerkt, dass du den Egoismus/Egozentrik verteidigen willst, der ja eigentlich über tausenden von Jahren praktiziert wurde unter den Menschen, dessen Art und Weise, wir zur Genüge kennen?

Genau das ist nicht der Fall, denn diese Form von Egoismus, den Du hier meinst, ist letztlich ganz genau das gleiche, wie Du die Welt zu ändern für nötig befindest, nur dass Du Deine Motivation als edel und der Nächstenliebe gewidmet siehst, und den von Dir aufgezeichneten Egoismus aus deinem subjektiven Verständnis als schlecht befindest. Ein geringfügiger undbedeutender Unterschied, coelus, aber letztenendes ganz genau das selbe Muster.

Ich lege dar, warum diese Sichtweise, keine Überlebenschance längerfristig haben wird, wohingegen die buddhistische Auffassung von ein paar wenigen Praktiziert wurde, diese dann aber mit stumpfsinniger GEWALT unterdrückt und Zerstört wird. Solltest dir vielleicht mal ein paar wirklich tiefe, ganz tiefe Gedanken darüber anstellen…

Hahaha, das einzige, was wirklich zu tiefen, ganz tiefen Gedanken anregen sollte, ist, warum diese buddhistischen Weisen eine Zerstörung ihrer Selbst erzeugten.

Nun, ich denke es wäre sicher von Vorteil, wenn ihr versuchen würdet, die Konsequenzen eurer Vorstellung weiter zu denken, bis in noch so kleinste Details hinein, denn so könntet ihr einen soliden Boden erschaffen, worauf eure Annahmen sich stützen könnten

Nichts anderes tun wir und taten wir, um auf unsere Erkenntnisse und Erfahrungen zu kommen. Du führst unsere Vorstellungen nur im Rahmen Deines Verständnisses in einer theoretischen Abhandlung zu den Resultaten, die Du hier wiedergibst. Mir zeigen aber Deine gesamten Argumentationen deutlich auf, dass Du meine Sicht und mein Verständnis der Dinge eben gerade nicht verstanden hast, obwohl Du meinst, dies zu tun.

Das einzige kosmische Gesetz, das es gibt, ist, dass es kein Gesetz gibt, und das einzig absolute, das es gibt, ist, dass es nichts absolutes gibt!



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Egoismus

25.07.2005 um 21:36
@geraldo

Hey Geraldo, schön, dass du dich doch wieder eingeklinkt hast..! :-)

Deine Definitionen aus der Psychologie aber beschränken Egoismus auf ganz bestimmte Verhaltenszüge und etikettieren diese dann mit "Egoismus", was m. E. nach für die Psychologie richtig und wichtig sein mag, nicht aber dem Begriff Egoismus in einem umfassenderen Verständnis, gerecht wird. Altruismus ist meines Erachtens demnach eine Illusion, da es außer Egoismus nichts gibt, und kann nur in einem begrenzenden Verständnis von Egoismus eine gültige Gegensätzlichkeit aufzeichnen.

Nein Geraldo, nicht die Psychologie beschränkt den Egoismus auf ganz bestimmte Verhaltenszüge, sondern ergänzt diese! Dies will heissen, Rücksichtslosigkeit oder Gleichgültigkeit sind eine psychologische Beschreibung/Charakteristika, eine Ausprägung/Erscheinung des Egoismus. Es ist also quasi die psychologische Seite eines jeden Egoisten gemeint…

Wer wohl hier gerade an diesem Punkt, liebend gerne den Egoismus beschränken möchte. Mein lieber Geraldo…hmmmm…?! ;-)


Ja und Nein. In meinen Augen gibt es diesen festen Punkt, da er uns ein Erfahren (hier) erst ermöglicht und es deshalb keinen Sinn macht, diesen Punkt verleugnen oder überwinden zu wollen, da wir ja schlussendlich hier sind, zu erfahren. Nur sehe ich diesen festen Punkt nicht absolut, und meine damit, dass Du dieser Punkt bist und zugleich bist Du es auch nicht. Er ist eine Aufmerksamkeit von Dir, die sich gleichzeitig innerhalb Deines All-eins-sein befindet - das ist zumindest meine Erfahrung. Ich glaub in dieser Vorstellung ist das Problem diese Gleichzeitigkeit, da wir gewohnt sind, linear zu verstehen.

Jetzt wirst du sehr konkret Geraldo, danke..!

Ich denke hier macht es Sinn uns Zeit zu nehmen, die Dinge ein bisschen genauer unter die Lupe zu nehmen. Wir erinnern uns, dass die buddhistische Sichtweise im Verständnis von diesem festen Punkt spricht, von dem sich die Wirklichkeit nicht er-greifen und rational be-greifen liesse… Nun, dieser feste Punkt setzt du mit dir selbst plus Ego gleich und wiederum nicht…

Jetzt passiert folgendes ( Selbst + EGO u. Selbst – EGO):

In dem Moment, wo du diesen festen Punkt mit dir selbst gleichsetzt, spricht die buddhistische Sichtweise immer noch nicht von dieser Form! Was geschieht wirklich? Zusätzlich zu deinem Selbst, setzt du auch gleich dein Ego, deine Egozentrik -dies mit deinem freien Willen selbst entschieden, zum Egoisten/Egozentriker zu werden-, mit diesem Punkt gleich. Die buddhistische Sichtweise, sieht darin aber nur die Verbindung des Ego’s mit dem genannten Punkt, nicht aber auch des Selbst!

Im anderen Moment, wo du diesen festen Punkt mit dir selbst nicht gleich setzt, da entsprichst du genau der buddhistischen Auffassung, das Ego bindet sich nicht an diesen „festen“ Punkt, von dem aus sich die Wirklichkeit er-greifen und rational be-greifen liesse!

Wenn du sagst, dass wir hier seien, um zu erfahren, so könnten wir nun diese Aussage durchaus in einem anderen Lichte betrachten. Oder? ;-)


Je nu, weil Du sehr auf das Thema Egoismus/Egozentrik reagierst und ein sehr festes und wertgeprägtes Bild davon wiedergibst. Vermutlich ist das aber auch alles eine Definitionssache. Andererseits widerspricht sich Egozentrik nicht mit Deiner All-Eins-Ideologie. Mein Verständnis: Du bist das Zentrum, weil Du Alles bist, und nicht ein Teil von Alles bist. Ein Teil von Alles ist lediglich Deine Aufmerksamkeit hier, innerhalb der es sich genauso verhält: Du bist das Zentrum davon und nicht ein Teil davon. Diese Aufmerksamkeit zu überwinden ist unnötig, denn sie ist der Zweck Deines Hierseins. Kein Wunder dass Buddhas dies damit erreichten, indem sie sich dem Hiersein bis zum Exzess entzogen haben. Ich sehe darin keinen Sinn, hierzusein, um mich dem Hiersein zu entziehen auf der Jagd nach einer Ganzheit, die ich ohnehin zugleich immer bin, auch wenn objektiv vordergründig die fokkusierte Aufmerksamkeit wahrgenommen wird.


Warum den wertgeprägt? Das ich da reagiere, ist ja eine Sache… aber eine Wertprägung habe ich nicht gemacht, es erscheint dir nur so, nirgends habe ich geschrieben, wenn man dies nicht so und so, ja dann sei das schlecht oder nicht gut…!

Doch Geraldo, in DER Form, wie ich die Egozentrik und auch die buddhistische Betrachtungsweise, dies als Verbindung mit diesem festen Punkt erkennt, von dem man nicht in der Lage ist, die Wirklichkeit zu er-greifen und rational zu be-greifen. Deshalb wird es schwierig mit dem Bewusstsein, des ALL EINS sein.

Ein weiterer Punkt wäre deine ungeprüfte Annahme, dass wenn man ALL EINS sei, du automatisch dessen Zentrum bist… Dein Selbst unabhängig, von deinem Ego, ist sowieso Teil eines Ganzen, dein materieller, sowie immaterieller „Ausdruck“, ist nichts weiter als eine Kreation, eine Musiknote, wenn du so willst, in der gesamten Symphonie!

Die Problematik liegt nun darin, dass du dein Ego, also dein Bewusstsein als Egoist/Egozentriker, nun zu diesem nicht absoluten (wie du sagst) Bezugspunkt und damit zum Zentrum des Ganzen/Kosmos/Universums machst!

Diese bewusste Haltung, entspricht nicht der buddhistischen Auffassung von Bewusstsein, seines Selbst. Das Ego soll sich bewusst werden, dass es nicht das Zentrum sein kann, da sein Selbst es sowieso nicht ist! Eine solche bewusste Haltung, ermöglicht es seinem Bewusstsein, die Wirklichkeit wie sie unmittelbar vor einem liegt, zu erkennen, nicht aber, wenn sich das Bewusstsein (Ego-Vorstellung) als Zentrum selbst sieht.

Wichtig in diesem Zusammenhang sollte sein, dass deine Befürchtungen, betreffend der Ich_Losigkeit im Bewusstsein, nicht mit deinem Hier sein bis zum Exzess entziehen zu tun hat, ganz im Gegenteil denn,

dies heisst nicht, dass wir unberührt und unbeteiligt alles der Beliebigkeit überantworten sollen!

Es geht ganz klar um das hier sein! Da hast du was Unkorrektes interpretiert… Deine Vorstellung von dauernd im Yoga-Sitz vor sich hin meditieren, um dieses Bewusstsein zu erlangen, sei nicht gemeint, dies stellt lediglich eine Methode dar, um seinen Geist zu „trainieren“…


Und die könnte aus meiner Sicht hypothetisch sogar eine völlig unterschiedliche Wirklichkeit ermöglichen, die sogar soweit gehen könnte, dass ich in meiner Wirklichkeit denen die Türe vor der Nase zuknalle, wohingegen ich in ihrer Wirklichkeit ihnen geholfen habe.

Ja, kommt lediglich auf den Standpunkt der Betrachtung an, ist ein völlig normaler Umstand, passiert am laufenden Band. Fakt ist aber noch, dass für beide „Wirklichkeiten“ du die Türe zu geknallt hast…!! ;-)


Aber Du verdrehst hier. Ich bestreite nicht, dass Du erfährst, dass Deine Wahrnehmung der Wirklichkeit auch für andere unverweigerlich zutrifft und dies für Dich ganz wahr sein mag, aber ich sage Dir, dass das nicht der Fall ist, und spreche dabei von mir selber.

Könntest du dies, bitte noch auf „gut“ deutsch ausdrücken, was du da genau meinst…?


...oder Du bist nicht in der Lage, es zu verstehen (obwohl Du das glaubst), weil es sich jenseits Deiner Erfahrung verhält - schon mal an diese Variante gedacht? Sie scheint mir die schlüssigste zu sein.

Aber dies sollte dir doch eigentlich klar sein, dass ich diese Variante in meinem Bewusstsein vorhanden habe, nur bietest du mir bis jetzt keine Möglichkeit, dass ich deine Variante als die schlüssigste, betrachten könnte.


Das ist eine mögliche Wahrheit, an der ich persönlich mich nicht beteilige. Wer dies tut, der soll es tun, mir persönlich ist's völlig egal.

Ein solcher Ausdruck, könnte niemals geschehen, wenn sich das Bewusstsein, nicht als Zentrum selbst betrachtet…


Mir egal, was die erzählen können oder nicht - es interessiert mich nicht und ich beachte es auch nicht groß. Auf welchen Boden denn? Ich bin auf meinem Boden der Tatsachen und Du auf Deinem. Beide sind berechtigt und keiner davon ist realistischer in absoluter Hinsicht.

Bist du Bürger von irgend einem Land hier auf Erden? Zahlst du Steuern? Gehst du wählen, wenn du wählen kannst, in deinem Land, da wo du wohnen tust? Gehst du in den Supermarkt, dein Essen einkaufen? Arbeitest du für irgendeine Firma? Hast du Kinder und eine Familie? usw. usf.

Das sind Tatsachen, mein lieber Geraldo!

Eine weitere Erläuterung erübrigt sich wohl…


Das ist doch kein Widerspruch. Du erzeugst ja auch die Wahrnehmung der Individuen um Dich herum, die das ebenso wahrnehmen wie Du.

Sind wir schon wieder bei der völlig absurden Behauptung, die sich auf nichts stützen kann, sich als blosse Hypothese entpuppt, als ein unüberlegtes Gedankengebilde, deren Konsequenz es wäre, im Umkehrschluss, dass wenn ich nicht wäre, es keine Hungersnot mehr auf der Welt gäbe… ai,ai,ai... wenn, das kein deftiger Widerspruch darstellt… :-)


Die Existenz oder Nicht-Existenz solch einer Tatsache in der Wahrnehmung ist bereits die Tatsache selber.

Womit alles eine simple Illusion wäre, auch die Hungersnot, ein völliges imaginäres Konstrukt also…


Du stellst hier die Häufigkeit einer wahrgenommenen Wirklichkeit oder die Wahrnehmung anderer als bedeutsam und entscheidend für Wirklichkeit in eine Bedingung, was sie aber nicht sind.

Ja, stell dir vor, ist natürlich für einen überzeugten Egoisten/Egozentriker, überhaupt nicht nachvollziehbar, das kann ich durchaus nachvollziehen… ;-)


DEINE Wahrnehmung ist entscheidend - es kommt nicht auf die anderen und ihre Wahrnehmung oder auf mögliche Wirklichkeiten an, es sei denn, Du wählst dies so, aber dann ist es auch nicht verwunderlich, dass es sich für Dich so verhält, und Du nicht in der Lage bist, Deine Wirklichkeit ohne Änderung des Kollektivs verändern zu können. Du machst Dich selber machtlos und bemerkst es noch nicht mal.

An einem solchen Argument, kann man wahrlich einen „echten“ Egoisten/Egozentriker erkennen. Warum diese Unlogik in ganzen zwei Sätzen?

Natürlich ist meine Wahrnehmung entscheidend! Wenn sich diese dann noch deckt mit anderen, die selber befunden haben, dass es keinen Sinn macht, dass in Afrika Menschen sterben, weil wir nichts dagegen unternommen haben, indem wir passiv unser Ego- Dasein fristen, es dann noch viele werden, die sich dessen bewusst werden, tja, Geraldo dann passiert eben gerade das Gegenteil, als das was du annimmst, nämlich die Macht nimmt zu und die Lage (Hungersnot) wird verändert, so dass sie keine mehr ist!


Egal... darauf kommt es nicht an, mit wem sich was deckt oder nicht.

Aha?! Sehr tief schürfend… ;-)


Jo, Deine Wahrnehmung davon, nichts weiter. Für mich ist es gegenwärtig der Weisheit letzter Schluss.

Ah, das ist mir aber entgangen, dass ich mich hier mit einem “Erleuchteten“ unterhalte, bitte verzeih meine Unpässlichkeit…


Spielt keine Rolle - Du entziehst Dich deshalb Deiner Verantwortung, weil andere dies auch so wahrnehmen. Es klingt lächerlich, sprichst ausgerechnet Du immer von Verantwortung, aber nimmst sie selber so offenbar nicht wahr.

Die die erleuchtet sind, können natürlich einfach so pauschal um sich schlagen, es spielt ja eh keine Rolle…


Nein, es ist die Übernahme von echter Verantwortung, coelus. Dein Verständnis von Verantwortung ist eine Pseudoverantwortung, die immer auf Einmischung und Veränderung anderer nach eigenen Vorstellungen basiert. DAS mein Lieber ist es, was Du feststellst, dass in den letzten tausenden von Jahren flächendeckend hier auf Erden grassierte. Und dass ist es, was auch Du unterstützt.

Herzlichen Dank, endlich habe ich das Stichwort gefunden… Pseudoverantwortung, genau das ist es, wovon du sprichst..!!


Genau das ist nicht der Fall, denn diese Form von Egoismus, den Du hier meinst, ist letztlich ganz genau das gleiche, wie Du die Welt zu ändern für nötig befindest, nur dass Du Deine Motivation als edel und der Nächstenliebe gewidmet siehst, und den von Dir aufgezeichneten Egoismus aus deinem subjektiven Verständnis als schlecht befindest. Ein geringfügiger undbedeutender Unterschied, coelus, aber letztenendes ganz genau das selbe Muster.

Nie habe ich von edel, weder von schlecht gesprochen, lieber Geraldo! Da hast du wahrscheinlich nicht ganz gut aufgepasst…

..der Rest sollte ja jetzt geklärt sein…


Hahaha, das einzige, was wirklich zu tiefen, ganz tiefen Gedanken anregen sollte, ist, warum diese buddhistischen Weisen eine Zerstörung ihrer Selbst erzeugten.

Finde ich nicht so stilvoll, drum kein Komentar…


Nichts anderes tun wir und taten wir, um auf unsere Erkenntnisse und Erfahrungen zu kommen. Du führst unsere Vorstellungen nur im Rahmen Deines Verständnisses in einer theoretischen Abhandlung zu den Resultaten, die Du hier wiedergibst. Mir zeigen aber Deine gesamten Argumentationen deutlich auf, dass Du meine Sicht und mein Verständnis der Dinge eben gerade nicht verstanden hast, obwohl Du meinst, dies zu tun.

Da wäre ich aber jetzt nicht mehr so sicher. Oder?

Ich denke, das wichtigste habe ich eingehend in diesem Post behandelt, die Differenzierung von deinem Selbst plus das Bewusstsein, in deinem Fall die Überzeugung zum Egoismus/Egozentrik…

Dass du dich noch einmal eingeklinkt hast, hat mich gefreut, besten Dank und ich denke, dass wir den Dingen einen Schritt näher gekommen sind…


Ich weiss, dass ich nichts weiss (sokrates)


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Egoismus

25.07.2005 um 22:10
„…nur dann würde ich mich aber ein bisschen anstrengen, damit dieser Eindruck von dir, dass dir nichts an Theorien und intellektuellen Klimmzügen liegt, gar nicht erst entsteht…“

Warum sollte ich? Ich muss niemanden überzeugen, noch etwas beweisen.


„… da ihr überhaupt nicht kompetenter oder gar wahrhaftiger wirken tut, im Gegenteil.“

Es ist mir völlig egal, ob ich in irgend jemandes Augen wahrhaftiger oder kompetenter wirke oder nicht.


„Ihr gebt ein Bild von Schiffbrüchigen ab, die versuchen sich gemeinsam vor dem ertrinken zu retten“

Also, mein Schiff ist nicht untergegangen - auch wenn dir das gut ins Bild zu passen scheint.


„…und hoppla, sehr rasch erkennen wir, dass es tatsächlich absurd wird.“

Klar, wenn deine Schlussfolgerungen absurd sind – wo sonst sollten sie hinführen?


„..und deinem Unvermögen, die verborgen Aspekte, auch wahrnehmen zu können“

… und deinem Unvermögen :)


„Was ich nichts anderes mache ist, das was ihr eben nicht tut, eure Logik in seiner Konsequenz weiter denken und dies führt eben genau zu solchen Bildern, die eben das Ego schmerzen, da es merkt den Boden zu verlieren… von daher ist deine Reaktion, allzu verständlich und auch wieder nach vollziehbar… ;-)“

Meine Reaktion zeigt lediglich, dass du m.E. nicht verstehst und ich dir zu erklären suchte – nicht mehr, nicht weniger. Weder schmerzt mein Ego, noch verliert es seinen Boden :)


„Und, ja du sagst etwas, was die buddhistische Sichtweise hervorbringt, Akzeptanz und Annahme, hier widersprichst du dir selbst, passt nicht in das egoistische/egozentrische Weltbild, wie es von euch hier beschrieben wurde, warum plötzlich diese Kehrtwende?“

Wenn du eine Schublade über Egozentrik/Egoismus aufziehen willst, in die ich nicht hineinpasse, ist das deine Sache.



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Egoismus

25.07.2005 um 22:11
Wie auch mein Beitrag davor - war er an dich, @coelus, gerichtet :)

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Egoismus

25.07.2005 um 22:31
Danke, sternschnuppe.

Liebe sternschnuppe, deine Antwort, illustriert gerade, wie man „unbequemen“ Frage ausweicht, indem man nicht auf sie eingehen tut und stattdessen, aus dem Zusammenhang gerissene Sätze, die eine Vorgeschichte haben, einfach als Antwort umkehrt… da hat sich Geraldo im Gegensatz zu dir, aber richtig Mühe gegeben und ich denke, dass ich sehr wohl, dadurch etwas lernen konnte!

Aufgefallen in seinem letzten Beitrag, ist mir die Differenzierung zwischen Selbst und Bewusstsein, das sich für die Egozentrik oder Ich-Losigkeit entscheiden kann…

Danke, für deine Mühe… :-)


Ich weiss, dass ich nichts weiss (sokrates)


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Egoismus

25.07.2005 um 22:54
@coelus

Zweifellos hat sich Geraldo wirklich bemüht, und ich zolle ihm Respekt für seine Geduld und seine wirklich gut formulierten Beiträge.

Ich kann in deinem Beitrag keine "unbequeme" Frage an mich erkennen. Es schien mir eher so, als ginge es dir nicht mehr darum, wirklich etwas erfahren zu wollen, sondern mit einfacher Polemik die Sichtweise anderer in eine Absurditität zu führen, um deine eigene Sicht zu rechtfertigen. Sollte ich dies missverstanden haben, sorry :)

Danke auch für deine Mühe.





~There is a landscape larger than the one you see~


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Egoismus

25.07.2005 um 23:23
@sternschnuppe

Dürfte ich dich freundlichst daran erinnern, dass du selbst meine Beiträge als zu lang empfunden hast, um darauf einzugehen und Geraldo hat sich aus der Diskussion ausklinken wollen, weil es ihm auch zu lang und zu viel Auseinandersetzung mit sich bringen würde, du dich ihm auch angeschlossen hast…

Ja, was denkst du, jetzt ohne werten zu wollen, was man davon halten könnte… aber, ist ja akzeptiert, wenn es denn nun keine unbequemen Fragen sind, bin ich ja eigentlich auch froh… :-)


Ich weiss, dass ich nichts weiss (sokrates)


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Egoismus

26.07.2005 um 07:03
@geraldo
"Du erzeugst ja auch die Wahrnehmung der Individuen um Dich herum, die das ebenso wahrnehmen wie Du."

Ich sehe nicht, dass wir die Wahrnehmung der Individuen um uns herum erzeugen. Ich erzeuge Beteiligung, jedoch nicht deren Realität!? Oder wie meintest du das?


~There is a landscape larger than the one you see~


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Egoismus

26.07.2005 um 07:14
@coelus
"Dürfte ich dich freundlichst daran erinnern, dass du selbst meine Beiträge als zu lang empfunden hast, um darauf einzugehen und Geraldo hat sich aus der Diskussion ausklinken wollen, weil es ihm auch zu lang und zu viel Auseinandersetzung mit sich bringen würde, du dich ihm auch angeschlossen hast… Ja, was denkst du, jetzt ohne werten zu wollen, was man davon halten könnte…"

Was soll das? coelus, ich bin auf Punkte eingegangen, die mir persönlich wichtig erschienen, entsprechend meiner Zeit und Stimmung. Des weiteren hatte ich mich nicht aus der Diskussion ausgeklinkt, sondern mich kurz gehalten. Ich hoffe, du weißt diesen Unterschied zu würdigen :)

~There is a landscape larger than the one you see~


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Egoismus

26.07.2005 um 08:45
..aber sicher sternschnuppe, ich weiss dein Engagement zu würdigen! :-)

Und wenn man sich die Konsequenz bedenkt, wenn auch die Wahrnehmung der Individuen um sich herum, von einem selbst erzeugt worden wäre, so wäre nämlich die eigene Wahrnehmung auch von einem/mehreren anderen Individuum erzeugt worden, was die Sache enorm kompliziert macht… und am Ende würde das bedeuten, dass man nicht die geringste Möglichkeit hätte, irgend etwas selber zu beeinflussen, man wäre völlig machtlos…

Eine andere Konsequenz könnte auch sein, dass eigentlich „nur“ 1 Mensch (Geraldo, Du, Ich, Irgendwer..?) wirklich existieren würde, und dieser eine Mensch würde alles was es gibt erzeugen, andere Individuen plus ihre Wahrnehmung dazu!

Vielleicht verstehst du jetzt, liebe sternschnuppe, warum ich den Begriff „Statisten“ für die Individuen verwendet habe. Bei einer solchen Betrachtungsweise, wo wir die Wahrnehmungen der Individuen auch gerade noch miterzeugen, so wären diese eben Statisten und wir selber eigentlich auch, was in meiner Auffassung, klar nicht der Fall ist, wie ich bereits erläutert habe… ;-)


Ich weiss, dass ich nichts weiss (sokrates)


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Egoismus

26.07.2005 um 16:15
@coelus:

Nee, wäre schade, sich hier auszuklinken. Ich finde unsere Diskussion sehr interessant (mit Dir kann man sich wenigstens intellektuell austauschen, was nicht oft der Fall hier ist), und egal, ob wir da auf einen Konsens kommen oder nicht, ich denke, jeder von uns beiden zieht daraus sehr viel - und sei es nur, dass einem das eigene Verständnis durch die Spiegelung im anderen klarer und tiefer verständlich wird ;)

Nein Geraldo, nicht die Psychologie beschränkt den Egoismus auf ganz bestimmte Verhaltenszüge, sondern ergänzt diese...

Genau das sehe ich umgekehrt, weil ich Egoismus ja in einem viel umfassenderen Verständnis betrachte, aus dem die Psychologie ganz bestimmte Ausdrucksformen als besondere selektiert und diese unter den Begriff Egoismus stellt. Ich bestreite hier nicht die Sinnhaltigkeit davon innerhalb einer psychologischen Betrachtung und Aktionsfähigkeit, aber sie wird dem Begriff Egoismus nicht gerecht, weil sie subtile und indirekte Ausdrucksformen ausschliesst.

Die buddhistische Sichtweise, sieht darin aber nur die Verbindung des Ego’s mit dem genannten Punkt, nicht aber auch des Selbst!

Hier liegt es am jeweiligen Verständnis. Ich habe ja diese Definition eines Ego's nicht. Ich betrachte das Selbst letztlich als das All-Eins und diesen genannten Punkt als eine (von vielen gleichzeitigen) darin befindliche und bewegliche Aufmerksamkeit, die jegliche Identifikationen und Definitionen der darin erfahrenen Wirklichkeit mit einschließt - so auch das Ich. Eine Wahrnehmung neben dieser Aufmerksamkeit bzw. über sie hinaus ist für mich eine Aktion des ständig gegenwärtigen Selbst, die ich persönlich immer wieder erfahre.

Im anderen Moment, wo du diesen festen Punkt mit dir selbst nicht gleich setzt, da entsprichst du genau der buddhistischen Auffassung, das Ego bindet sich nicht an diesen „festen“ Punkt, von dem aus sich die Wirklichkeit er-greifen und rational be-greifen liesse!

Jo, letztlich eigentlich das gleiche was ich meinte, nur in einem etwas anderen Verständnis, weil Du diese Aufmerksamkeit, von der ich spreche, nochmals in ein Ego unterteilst, was ich nicht mache, weil ich das Ego für nicht existent halte - zumindest nicht in der klassischen Form.

Wenn du sagst, dass wir hier seien, um zu erfahren, so könnten wir nun diese Aussage durchaus in einem anderen Lichte betrachten. Oder?

Das versteh ich jetzt nicht ganz, wie Du das meinst, bzw. kann ich Deinen Rückschluss nicht so recht nachvollziehen. Erklärst Du's mir bitte?

Warum den wertgeprägt? Das ich da reagiere, ist ja eine Sache… aber eine Wertprägung habe ich nicht gemacht, es erscheint dir nur so, nirgends habe ich geschrieben, wenn man dies nicht so und so, ja dann sei das schlecht oder nicht gut…!


...was nicht nötig ist, es so zu bezeichnen, um es dennoch zum Ausdruck zu bringen - ich erkenne das aus Deinen Schlussfolgerungen und Deiner Argumentationsrichtung.

Doch Geraldo, in DER Form, wie ich die Egozentrik und auch die buddhistische Betrachtungsweise, dies als Verbindung mit diesem festen Punkt erkennt, von dem man nicht in der Lage ist, die Wirklichkeit zu er-greifen und rational zu be-greifen. Deshalb wird es schwierig mit dem Bewusstsein, des ALL EINS sein.

Aber Du setzt damit Wirklichkeit in eine Hirarchie, und nimmst an, dass die wahrgenommene Wirklichkeit in Verbindung mit diesem festen Punkt nicht wirklich eine Wirklichkeit oder eine weniger bedeutsame oder eine illusorische Wahrnehmung davon ist, und es eine Art gibt, mit der man andererseits in der Lage ist, diese zu überhaupt erst bzw. wirklicher zu erkennen. Das halte ich für völlig falsch und gefährlich. Oder bezogst Du das auf die Wirklichkeit der Vorstellung des All-Eins?

Ein weiterer Punkt wäre deine ungeprüfte Annahme, dass wenn man ALL EINS sei, du automatisch dessen Zentrum bist…

Was zwangsläufig der Fall ist, weil es kein Du/Ich darin gibt, somit auch kein Teil von etwas, sondern nur Eins, das Alles ist.

Dein Selbst unabhängig, von deinem Ego, ist sowieso Teil eines Ganzen

Nein, es ist bereits das Ganze.

dein materieller, sowie immaterieller „Ausdruck“, ist nichts weiter als eine Kreation, eine Musiknote, wenn du so willst, in der gesamten Symphonie!

Ich sehe diesen Ausdruck von mir als die gesamte Symphonie, nicht als Musiknote (natürlich innerhalb dieser Aufmerksamkeit). Die Musiknoten wäre in meiner Betrachtung die Aspekte des Gesamtausdrucks (andere Individuen, Wahrheiten, Situationen....). Und außerhalb davon.... da gibt es aus meiner Sicht keine Symphonie, in der Musiknoten existieren, sondern nur eine Ganzheit, die sich in viele Symhonien kreiert.

Ja, kommt lediglich auf den Standpunkt der Betrachtung an, ist ein völlig normaler Umstand, passiert am laufenden Band. Fakt ist aber noch, dass für beide „Wirklichkeiten“ du die Türe zu geknallt hast…!! ;-)

Das sehe ich nicht. Bitte zeig mir das auf.

Könntest du dies, bitte noch auf „gut“ deutsch ausdrücken, was du da genau meinst…?

Ich hab mir das nochmals angesehen, und um hier aufzuzeigen, was ich meinte, müsste ich unsere letzten Beitragsdialoge gegenüberstellen und daraus abhandeln. Es ist aber eigentlich sehr nebensächlich, und trägt nicht wirklich etwas zur Diskussion bei. Deshalb schlage ich vor, wir lassen das so stehen.

Ein solcher Ausdruck, könnte niemals geschehen, wenn sich das Bewusstsein, nicht als Zentrum selbst betrachtet…

Doch coelus, er geschieht, und das tagtäglich, und das ist völlig legitim und hat nur am Rande mit Egozentrik zu tun. Ganz einfach, weil wir individuelle Wahrheiten haben und erfahren, und nicht alle möglichen Wahrheiten dieser Welt. Was kümmert mich die Wahrheit eines anderen irgendwo auf dieser Welt? Ich will es Dir sagen: Nichts, solange sie nicht in meiner Wahrheit liegt.

Bist du Bürger von irgend einem Land hier auf Erden? Zahlst du Steuern? Gehst du wählen, wenn du wählen kannst, in deinem Land, da wo du wohnen tust? Gehst du in den Supermarkt, dein Essen einkaufen? Arbeitest du für irgendeine Firma? Hast du Kinder und eine Familie? usw. usf. Das sind Tatsachen, mein lieber Geraldo! Eine weitere Erläuterung erübrigt sich wohl…

Das ist kein Widerspruch. Sagte ich mit einem Wort, dass ich keine Wahrheiten habe? Natürlich habe ich auch meine Wahrheiten, die deshalb Tatsachen sind - wenn auch keine absoluten. Wieso erübrigt sich da eine Erläuterung - du hast nichts damit ausgesagt.

Sind wir schon wieder bei der völlig absurden Behauptung, die sich auf nichts stützen kann, sich als blosse Hypothese entpuppt, als ein unüberlegtes Gedankengebilde, deren Konsequenz es wäre, im Umkehrschluss, dass wenn ich nicht wäre, es keine Hungersnot mehr auf der Welt gäbe… ai,ai,ai... wenn, das kein deftiger Widerspruch darstellt… :-)

Das ist nicht abstrus. Wenn Du nicht wärst, coelus, dann wäre für Dich die Wahrheit einer Hungersnot auf dieser Welt nicht mehr existent, weil Du sie nicht mehr wahrnimmst, da Du sie mit Deiner Wahrnehmung in Deiner Realität erzeugt hast, und da kommt es nicht darauf an, ob Du der Erzeuger bist, oder Dich den Energien anderen Schöpfungen einfach anschließt und aus ihnen Deine Realität kreierst. Ob sie deshalb in der Wahrnehmung anderer weiter vorkommt oder nicht, ist unerheblich. Es kommt darauf nicht an, weil das ihre Wahrheit ist, und die ist so, wie sie ist - unabhängig von Deiner Wahrnehmung, weil es ihre Erfahrung und ihre Wahrnehmung ist, die sie erzeugen, worauf sie ihr Recht haben, so wie Du es auch hast.

Womit alles eine simple Illusion wäre, auch die Hungersnot, ein völliges imaginäres Konstrukt also…

Nein, denn Deine Realität ist keine Illusion sondern ganz wirklich, auch wenn Du es bist, der sie in Deiner Wahrnehmung so erschafft. Was macht es für einen Sinn, die Resultate dieses Umstandes deswegen als Illusion abzutun - sie sind für Dich deshalb nicht weniger wirklich. Im übertragenen Sinne bist Du die Darsteller, die Kulisse, der Regisseur, der Drehbuchschreiber, der Film, der Projektor... - alles in einem.

Ja, stell dir vor, ist natürlich für einen überzeugten Egoisten/Egozentriker, überhaupt nicht nachvollziehbar, das kann ich durchaus nachvollziehen… ;-)

Es ist nachvollziehbar und verständlich für mich, weil es mal eine Zeit in meinem Leben gab, wo ich eben in dieser Weise wahrgenommen habe. Aber es ist etwas, das ich unter keinen Umständen mehr für erstrebenswert halte - das ganze Gegenteil ist der Fall. Für mich kommt es einer Selbstentmachtung gleich und einem sekundären statt primären Verstehen von Wirklichkeit. Aber auch das unterliegt dem freien Willen, so zu wählen.

Natürlich ist meine Wahrnehmung entscheidend! Wenn sich diese dann noch deckt mit anderen, die selber befunden haben, dass es keinen Sinn macht, dass in Afrika Menschen sterben, weil wir nichts dagegen unternommen haben, indem wir passiv unser Ego- Dasein fristen, es dann noch viele werden, die sich dessen bewusst werden, tja, Geraldo dann passiert eben gerade das Gegenteil, als das was du annimmst, nämlich die Macht nimmt zu und die Lage (Hungersnot) wird verändert, so dass sie keine mehr ist!

Das ist eine Illusion - wir müssen nichts verändern, es sei denn Du wählst dies als Deine Wahrheit. Und auf diese Weise, wie Du das meinst, läßt sich ohnehin nicht wirklich etwas verändern - am wenigsten in Deiner Wirklichkeit darüber, und nur darauf kommt es an. Zudem wird sich für andere nichts ändern, solange für sie dieser Erfahrungsbedarf weiter besteht, weil Du NIEMALS das Leben anderer Individuen verändern kannst, wenn diese es nicht so wählen. Wenn sie das tun, dann würde sich aber auch ohne Dein Zutun etwas für sie verändern.

Egal... darauf kommt es nicht an, mit wem sich was deckt oder nicht.
Aha?! Sehr tief schürfend… ;-)


Ja, durchaus tiefschürfend, nur nicht als solches von Dir erkannt. Deine Wahrheit und Wirklichkeit ist unabhängig davon, ob sie sich mit der anderer deckt oder nicht und in welchem Ausmaß dies geschieht. Dies zu erkennen ist ein wichtiger Schritt, den viele nicht zu gehen in der Lage sind, weil sie nämlich ihre Wirklichkeit von dem Deckungsgrad der Wahrnehmung anderer abhängig machen. Ein fataler Automatismus.

>Ah, das ist mir aber entgangen, dass ich mich hier mit einem “Erleuchteten“ unterhalte, bitte verzeih meine Unpässlichkeit…

Ju, ne - so sei es Dir verziehen! Aber was ist denn schon Erleuchtung? Wir alle sind erleuchtet!

Herzlichen Dank, endlich habe ich das Stichwort gefunden… Pseudoverantwortung, genau das ist es, wovon du sprichst..!!

Weil ich mich nicht für die anderen und deren Wirklichkeit verantwortlich sehe, deshalb interpretierst Du das so. Und überhaupt.... ich meinte damit natürlich Dein Verständnis von Verantwortung ;)

Da wäre ich aber jetzt nicht mehr so sicher. Oder?

Sicherer als je zuvor, und ich werde mir darin täglich sicherer, da es sich mehr und mehr bestätigt, und sich in meinen Erfahrungen niederschlägt.

Das einzige kosmische Gesetz, das es gibt, ist, dass es kein Gesetz gibt, und das einzig absolute, das es gibt, ist, dass es nichts absolutes gibt!



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Egoismus

26.07.2005 um 16:22
@_sternschnuppe_:

"Du erzeugst ja auch die Wahrnehmung der Individuen um Dich herum, die das ebenso wahrnehmen wie Du."

Jo, fiel mir im Nachhinein auch auf, dass das ziemlich missverständlich von mir formuliert ist. Ich meinte natürlich damit, dass Du in/mit Deiner Wahrnehmung auch die anderen Individuen erzeugst, die Dinge so wie Du sehen, und nicht, dass Du deren Wahrnehmung erzeugst. Das tut natürlich jeder für sich. Deine Wahrnehmung von Person B kann bisweilen eine völlig andere, ja sogar gegensätzliche sein, als ein anderes Individum Person B wahrnimmt, oder auch, wie Person B sich selber wahrnimmt. Du erzeugst aus seiner Wesensenergie Deine individuelle Person B in Fleisch und Blut.

Das einzige kosmische Gesetz, das es gibt, ist, dass es kein Gesetz gibt, und das einzig absolute, das es gibt, ist, dass es nichts absolutes gibt!



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Egoismus

27.07.2005 um 04:06
....hehehe, und damit's jetzt noch ein wenig "klarer" wird das Ganze, geb ich noch einen obendrauf: Du erzeugst natürlich auch DEINE Wahrnehmung der Wahrnehmung anderer, was aber nicht zwangsläufig gleich ihrer Wahrnehmung entsprechen muss, das Du diese nicht für sie sondern für Dich erschaffst. So, nu is genug!

Das einzige kosmische Gesetz, das es gibt, ist, dass es kein Gesetz gibt, und das einzig absolute, das es gibt, ist, dass es nichts absolutes gibt!



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Egoismus

27.07.2005 um 12:24
*lol*

Na ich weiß net.

Ist das nicht eher ein Urteil, welches auf meiner eigenen Wahrnehmung beruht?

Entdecke die Möglichkeiten ;)


~There is a landscape larger than the one you see~


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