Schule tötet Kreativität

@elfenpfad

Dafür habe ich andere Macken. Frag meine Kinder :D


Nein, natürlich halte ich es für falsch, seinem Kind irgendetwas aufzuzwingen, meist etwas, das man villeicht selbst gern gemacht hätte oder geworden wäre, wäre man nicht zu hässlich, faul oder doof dazu gewesen.

Zu Hoch-Zeiten von BumBum-Becker und Nasen-Steffi wurden Kinder zu Tausenden durch Tenniskurse gequält, kaum, dass sie über den Schläger gucken konnten. Übergewichtige Unterschicht-Muttis schleifen ihre Jaqueline-Chantal zum Casting für NeckermannQuelleOtto-Katalog-Shootings, weil sie ihre hässlichen Bratzen als Germanys Next Top Model sehen. Nach der letzten WM verzeichneten Fussball-Vereine einen Run bei <F-Jugend und als Schumi im Kreis fuhr, setzten jede Menge Eltern ihre Gören in Karts, auf dass sie ihnen Ruhm und Ehre (und viel Geld) einfahren mögen.

Bei uns ist es eher so, dass unsere Kinder kommen und sagen: Ich möchte mal dieses oder jenes ausprobieren, und dann sollen sie das auch, egal, ob es sich nun um musische oder sportliche Aktivitäten handelt.
Wenn sie's langweilig oder doof finden, dann zwingen wir sie nicht, dies fortzusetzen.
Meine Tochter spielt Fussball, macht Karate, geht reiten und schiessen. Sie ist halt die "Action-Puppe".
Mein Sohn hat damit weniger am Hut. Er spielt lieber Theater - und geht zum Turnen, aber nur "Weil da die Mädchen sind".

@Doors

Doors schrieb:Dafür habe ich andere Macken. Frag meine Kinder

Davon bin ich auch ohne diese Befragung überzeugt ::D

Doors schrieb:Bei uns ist es eher so, dass unsere Kinder kommen und sagen: Ich möchte mal dieses oder jenes ausprobieren, und dann sollen sie das auch, egal, ob es sich nun um musische oder sportliche Aktivitäten handelt.
Wenn sie's langweilig oder doof finden, dann zwingen wir sie nicht, dies fortzusetzen.

Auch meine Einstellung dazu, wenn es sich im möglichen finanziellen Rahmen bewegt..
Ja, und ich halte auch nichts davon, dass sie dann quasi weitergezwungen werden, falls sie dann die Lust verlieren, denn schliesslich soll es ja Spass machen und keine Pflichübung werden.
Dazu ist ja schon die Schule da ;)


@Topic

Es gibt tatsächlich auch Schulen, in denen die Kreativität gefördert wird. Wenn engagierte Lehrkräfte den Unterricht vielseitig und interessant gestalten, so gut es in ihrem Wirkungsbereich machbar ist.
Habe zumindest hier in unserer Region auch gute Erfahrungen diesbezüglich ...

Was ich positiv finde, ist der eingeführte Unterricht hier, in dem die kids einmal die Woche für zwei Stunden selbst aussuchen können, mit welchem Fach sie sich beschäftigen wollen.
Da sind dann einige, die rechnen, andere schreiben oder mehrere finden sich zur Gruppenarbeit usw.

überhaupt ist Gruppenarbeit und ein Thema ausarbeiten immer mehr Unterrichspraktik
Manchmal müssen sie auch Leute interwieven .....recherschieren im Internet
Das macht es ja auch spannender und fördert die Kreativität.

Es sollte immer ein Bestreben der Lehrer sein, Kreativität zu fördern, ganz gleich wie straff der Lehrplan geregelt ist, oder wie die Schule ausgrichtet ist. Jeder Lehrer hat die Möglichkeit auf einzelne Schüler einzugehen, und auch die Chance in den jeweiligen Fächern, auch mal konstruktive Gespräche anzuleiern. In Form von Fallbeispielen bei Mathematik, in Form von kleinen tagesaktuellen Diskurs in Deutsch oder Englisch. In etwas freieren Projektarbeiten, usw..

Das liegt an den Lehrern, und die brauchen ihre Verantwortung garnicht abzuschieben. Sie haben verdammt nochmal eine Berufung, und keinen nine-to-five Job, der ja so unterbezahlt ist..

@DeadPoet

DeadPoet schrieb:Das liegt an den Lehrern, und die brauchen ihre Verantwortung garnicht abzuschieben. Sie haben verdammt nochmal eine Berufung, und keinen nine-to-five Job, der ja so unterbezahlt ist..

Ja, aber Du weisst doch : sie sind reihenweise vom Burn out Syndrom gebeutelt ;)
Da helfen auch die schön übers Jahr verteilte und im Gegensatz zu anderen Berufskategorien verteilten langen Ferien nichts scheinbar ^^

@elfenpfad


Was ich positiv finde, ist der eingeführte Unterricht hier, in dem die kids einmal die Woche für zwei Stunden selbst aussuchen können, mit welchem Fach sie sich beschäftigen wollen.

Da antworten gewiss wieder einige Schüler:

Müssen wir schon wieder machen, was wir wollen?

@Doors

Doors schrieb:Müssen wir schon wieder machen, was wir wollen?

vielleicht, weil sie eh lieber spielen würden ;)

@elfenpfad

Ich kann mir auch Gründe vorstellen die zu einem Burnout führen. Ein Menschen schlag mit hohen Zielen und Erwartungen gegenüber den Schülern, die in der schulischen Realität meist nicht erfüllt werden, Die meisten Lehrer bekommen sicher nicht den Platz den sie wollen. Vielleicht ist es nicht der Traumarbeitsplatz, sondern eine Hauptschule in einer schlechten Gegend, keine Festeinstellung, zuviele Schüler, zu straffer Lehrplan.

Feindseeligkeiten gegenüber den Lehrkräften.. und dann ist der/die Lehrkraft leider oft ein Menschenschlag, der selbst Bildung hochhällt und sich in ihr sonnt, vielleicht ein Feingeist, Freigeist, und muss sich nun jeden Tag aufs neue in die Löwengrube wagen.

Und dann darf er nicht mal zum Rohrstock greifen, um die Meute zu bändigen. :D

Nachvollziehbar ist vieles, doch ich denke - dass Lehrer da einfach viel besser vorbereitet werden müssen, und auch ausgesiebt werden müssen - damit sie mit diesen jungen, oft starken Persönlichkeiten in einer Klasse einerseits umgehen können, und einen Zugang zu ihnen finden, und andererseits auch wissen, dass Kreativität zu fördern nicht nur bedeutet mit Fingerfarben zu malen, oder mal ein Theaterstück zu besuchen.

Klar, jeder kann mal "ausbrennen"..Vor diesen Situationen ist keiner sicher..

@DeadPoet


Lehrer befinden sich quasi im Kreuzfeuer oftmals widerstrebender Interessen von Kultusbehörden, Eltern, Schülern, Kollegen und öffentlicher bzw. veröffentlichter Meinung. Unter Feuer neigt man zum Burnout.

@DeadPoet

Das ist mir auch klar, hab einige Lehrer in Freundes und Familienkreis :)

Aber manchmal kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren, dass sie meinen, sie wären die einzigsten, die immer höheren Anspüchen gerecht werden müssen und es schwer hätten.
Viele sind sich den heutigen Anforderungen in der Wirtschaft garnicht so bewusst ....

Und wie gesagt: im Verhältnis gesehen zu anderen Berufskategorien, haben sie wirklich regelmässig Ferien am Stück, um regenerieren zu können.
Auch wenn ein Teil davon Weiterbildung bedeutet und Vorbereitung.

@elfenpfad

elfenpfad schrieb:Und wie gesagt: im Verhältnis gesehen zu anderen Berufskategorien, haben sie wirklich regelmässig Ferien am Stück, um regenerieren zu können.
Auch wenn ein Teil davon Weiterbildung bedeutet und Vorbereitung.

Ja, ich denke mal das Burnout nicht unbedingt mit viel Freizeit behoben werden kann. Ich kenne auch einen Freiberufler der mehr Zeit zur Verfügung hat als er braucht, und trotzdem kämpft er mit dem Burnout, Grund psychisches Pingpong, gleichzeitig Kreativ sein, und gegen Existenzangst angehen, zu oft beruflichen Leerlauf haben, aber immer erreich- und abrufbar sein.

Aber und da geb ich dir vollkommen recht, Lehrkräfte bekommen Schulungen aller Arten und müssen geistig einfach gefestigte Persönlichkeiten sein.

@Doors

Doors schrieb:Lehrer befinden sich quasi im Kreuzfeuer oftmals widerstrebender Interessen von Kultusbehörden, Eltern, Schülern, Kollegen und öffentlicher bzw. veröffentlichter Meinung. Unter Feuer neigt man zum Burnout.

Gut, aber nun genug des Verständnisses. :D

@elfenpfad


Ich fürchte, dass der Lehrerberuf, wie auch andere soziale oder medizinische Berufe Menschen anziehen, die "weich" sind (was sie in diesem Bereich auch sein müssen/sollten), die dann aber den Härten des beruflichen Alltags doch nicht ganz gewachsen sind. Ähnliche Beobachtung habe ich im Bereich Medizin/Psychologie gemacht. Nicht umsonst sind Suchterkrankungen und Suizide gerade in diesem Bereich weit verbreitet.

@Doors

Denke ich auch, ein Therapeut z.B bedarf nicht selten selbst einer Therapie, und/oder hat u.U seinen berufliches Ziel erst eben erst durch seine eigenen psychischen Schwierigkeiten gefasst. Allerdings sind gerade diese feinfühligen Charaktere prädestiniert. Und besser "so einer" als einer mit Amtsarztmentalität.

Auf die Schule übertragen, ist das Beispiel allerdings kipplig, denn hier gibt ein schwacher Lehrer den Schülern ncith zwangsläufig mehr freiheiten. Erkann sie shclicht und einfach nicht kontrollieren, und somit auch nicht fördern.

@Doors

Wenn Du das *Weichsein* mit einer Art *Berufung* assozieirst ; dem Wunsch nach sozialer Tätigkeit in der Gesellschaft etwas bewirken können .... ja ist sicher was dran

Aber ich kenne auch einige Lehrer, bei denen ganz andere Motive für die Berufswahl dahinterstecken. Nicht zuletzt ein Druck vom Elternhaus, zu studieren, und mangels andererer Interessen wurde dann halt dieser Beruf gewählt. ( die langen Ferienl waren auch verlockend dabei ;)



Was ich immer wieder festgestellt habe und feststelle ist, dass es vielen Lehrpersonen einfach auch an Humor im Umgang mit den kids fehlt.
Also reiben sie sich mit Auseinandersetzungen auf im Umganang, was sich oft mit Humor verhindern liesse .....

Ansonsten denke ich eigentlich, dass eher starke Perönlichkeiten Berufe auswählen, die ja eine Verantwortungsübernahme beinhaltet ...

@elfenpfad

Bankmanager :D

@Doors

Doors schrieb:Bankmanager :D

Diiiiieeee brauchen nur ein dickes Fell und Scheuklappenblick :D ^^

@Doors

Ich denke da genau wie du, dass man nie genug lernen kann und für Blödheit und Faulheit sollte sich wohl auch jeder selbst entscheiden dürfen.

Allerdings wird Bildung als Wettbewerb gesehen und gute Bildung kostet mittlerweile und somit denke ich das ziemlich viele in Zukunft auf der Strecke bleiben werden.
Nicht weil sie dumm sind, sondern weil Eltern sich in der frühen Kindheit nicht kümmern und in verschiedenen Schichten der Bildungsweg vorprogrammiert ist, natürlich gibt es bestimmt einige Ausnahmen.

Ich meinte in meiner Aussage, die du zitiert und kommentiert hast, dass das Interesse von innen heraus kommen sollte, dass Eltern den Kindern Wissen und Motivation interessant vermitteln und nicht aufzwingen bzw. fordern ohne Ende sodass die Kindheit verloren geht, sondern dass sich aus eigenen Ideen und Erfahrungen( durch Spiel, Sinnesreize... o.ä.) Kreativität entwicklen kann.
Schließlich hat Kreatität etwas mit "sich selbst etwas beibringen" zu tun und das ist für mich einer der positivsten Aspekte in der persönlichen Bildung - aus eigenen Erfahrungswerten dazu lernen und darauf aufbauen!
Eigene positive Verstärkung

@UniversAngel


Meine Schulbildung hörte auf, als ich 16 war und keinen Bock mehr auf Schule hatte, weil ich eigenes Geld verdienen wollte, raus von zu Hause und auf eigenen Füssen stehen wollte.
Von uns vier Kindern hat es lediglich eine bis zum Abi geschafft (dafür ist sie dann in Leben kläglich gescheitert), mehr hätten wir uns damals nicht leisten können.
Aber das man mit der Schule aufhört, heisst ja nicht zwingend, dass man aufhört, sich zu bilden.

Das Argument: "Ich bin ja nur eine armes Proletenkind und muss daher doof bleiben" zieht daher in meinen Augen nicht. Es ist genau so falsch wie die irrige Annahme, jemand "aus gutem Hause" müsse klüger gemacht werden oder besser im Leben zurecht kommen.

Schule ist doch meistens nur etwas temporäreres. Man merkt sich einige Fakten, gibt sie dann wieder und wird als "klug" bezeichnet.

Immerhin kann ich noch Prozentrechnung. Das genügt in meinem Job.