Groucho schrieb:Bei vielen glaube ich fast, die haben Angst ihre unterdrückte Homo- oder Bisexualität würde dann ausbrechen.
Mir ist das auch schon öfter passiert, da sagt man dann halt "Danke, aber danke nein" und gut is.
Ich glaube das kann eine Rolle spielen,
bei vielen glaube ich aber auch, dass die Aggressionen gegen homosexuelle Männer daher rühren, dass sie "alternative" Männlichkeitskonzepte abwerten müssen. Da geht es viel ums Eindringen und die Macht über Frauen, woher sich deren Männlichkeitskonzept speißt. Dominanz usw.
Vor allem wenn Gruppen von hegemonialen Männlichkeiten einem einzelnen homosexuellen Mann gegenüber stehen oder sich in der Gruppe zu Homosexualität positioniert wird.
Wenn ich mich dem als Mann dann vermeintlich "verweigere" indem ich homosexuell bin und mutmaßlich sogar noch der Penetrierte bin, dann muss ich abgewertet werden, damit deutlich wird, wer das Alphamännchen ist und was es ausmacht eines zu sein. Das Privileg kann nicht aufgegeben werden, ohne dass das von der hegemonialen Männlichkeit sanktioniert wird.
Besonders aggressiv werden sie ja, wenn Männer freiwillig "weibliche" Attribute leben. Also z.B. eine entsprechende Gestik haben, das Sozialverhalten weiblich gelesen wird. Weil sie Weiblichkeit verachten und sich von ihr Abgrenzen müssen. Deswegen geht sowas auch immer mit Sexismus einher. Frauen werden von diesen Männern nicht dafür gestraft, dass sie weiblich sind. Sie sind einfach nicht ebenbürtig und wenn ein Mann verweiblicht ist das eine Schande.
Für mich war es ganz wichtig zu begreifen, dass ich im Patriarchat (in dem wir nun mal leben) eine untergeordnete Männlichkeit bin. So kann ich mich besser abgrenzen. Verachtet habe ich solche Männer immer schon. Aber zu wissen, dass diese Männer mich so behandeln wie sie es tun, weil sie selber ihre Postion stärken müssen, lässt mich dem gegenüber gleichgültiger werden.