Alkohol verbieten - Sinn oder Unsinn?

@Doors beispielsweise finde ich es hart das deutschland 15mio € im jahr für die "bearbeitung" von straftaten, die ausschließlich mit canabis zu tun haben, ausgibt. mit aller macht sollte man sich dafür einsetzten das dieses geld in aufklärung und prävention investiert wird.

noch etwas, ich will niemanden verfolgen, ganz im gegenteil. aber es ist so und ich finde es nicht falsch.

@Loco_MV

Loco_MV schrieb: das deutschland 15mio € im jahr für die "bearbeitung" von straftaten, die ausschließlich mit canabis zu tun haben, ausgibt.

könnte damit zusammenhängen, dass man es zu einer Straftat gemacht hat, oder?
Stünde es nicht unter Strafe, könnte man sich das auch sparen.

genau, aber warum ist der bezitz von canabis eine straftat und der von alkohol gern gesehen, bei jugendlichen sogar "cool"? ist es euch nicht wichtiger, eure kinder in der zukunft besser geschützt zu sehen als euren "kräutergarten" im gefängnis?

Wie schon geschrieben, es ist mir nun egal, ob derjenige, der mein Kind totfährt, besoffen oder bekifft ist.

"Suchtprävention" gibt es in Deutschland seit den Mässigkeits- und Abstinenzbewegungen Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts. Inwie weit sie effektiv sind, darüber streiten Präventionswissenschaftler. Auf jeden Fall ist die Präventionsbranche ein Riesen-Geschäft, zumal sich vom Outdoor-Event (früher: Wandertag) bis zum kontrollierten Suff (vgl. Lindenmeyer/Rost, Lieber schlau als blau für Jugendliche) allerlei subsummieren lässt.

Diese Debatte Cannabis = gut, Alkohol = böse - oder eben umgekehrt, je nach persönlicher Drogenpräferenz ist ebenso albern wie unproduktiv.

Letztlich haben alle Drogen eines gemeinsam: Sie machen abhängig, zerstören die Persönlichkeit, die soziale Integration und letztlich die gesundheit.

Und sie sind ein RIESENGESCHÄFT!

Ebenso, wie ihre Prävention, Therapie und Verfolgung übrigens.

Doors und Navigato haben in meinen Augen absolut recht. Kümmert euch um euer eigenes Leben und hört auf anderen auf die Nerven zu gehen!
Im Grunde genommen sollte jeder erwachsene Mensch wissen was er sich antut. Tut er es es nicht... sein Problem! Die Problematik liegt darin das Dritte häufig der Meinung sind beurteilen zu können was eine "lebenswerte" Existenz ist und was nicht.
Aufkärung und co. ist selbstverständlich wichtig... denn um eine Entscheidung treffen zu können muss auch über das Hintergrundwissen verfügt werden.

@Doors ich stimme voll und ganz mit dir überein. deshalb halte ich es für gut das verbotenes verboten bleibt, alkohol sich jedoch in die reihe strafrechtlich verfolgter drogen einfügt und dennoch mehr geld für abschreckung und prävention bereit gestellt wird. der einzige aspekt der mich mehr zu canabis, denn zu alkohol hinzieht ist der, das keiner unmittelbar am konsum von gras stirbt.

im übrigen bin ich bereit noch einen draufzulegen und zigaretten auch verbieten zu lassen.

"Doors und Navigato haben in meinen Augen absolut recht."

Darauf nehmen wir jetzt erstmal einen. PROST!

Bitte nicht wieder diese öde "Ich als Kiffer bin ein besserer Mensch"-Debatte, die in diesem Forum schon aus allen Ritzen quillt.

@The.Secret genau das sage ich auch, schauen wir hinter die fassade, sehen wir meist ungeahntes. kannst du mir erklären, was eine lebenswerte existenz ist? vielleicht aus dem blickwinkel eines kindes mit alkoholabhängigen eltern? oder als frau eines spielsüchtigen mannes?
es geht nicht immer um das schicksal eines einzelnen erwachsenen.

@Doors tja, ich muss dich enttäuschen, ich bin kein kiffer.

@Doors

Doors schrieb:Letztlich haben alle Drogen eines gemeinsam: Sie machen abhängig, zerstören die Persönlichkeit, die soziale Integration und letztlich die gesundheit.

Das stimmt aber auch nicht ganz.

LSD zum Beispiel macht nicht abhängig.
Koffein zerstört keine Persönlichkeiten.
Nikotin zerstört nicht die soziale Integration.

Das alle Drogen die Gesundheit zerstören kann ich auch nicht so stehen lassen, da viele Drogen, zum Beispiel in der Medizin, auch eingesetzt werden die Gesundheit wieder herzustellen.

Das einzige was alle Drogen gemein haben ist, dass diese ganzen Substanzen/Pflanzen/Tiere/Pilze in die Schublade "Drogen" geworfen werden.

@Bukowski schön, dieser aspekt war die ganze zeit aussen vor.

@Bukowski

Dafür zerstört LSD die Persönlichkeit (Gruss an Peter Green!) Koffein macht abhängig und Nikotin schadet in Zeichen der Raucher-Ächtung schon der sozialen Integration.

Kannst Du mir eine legale oder illegale psychoaktive Substanz nennen, die nicht wenigstens einen dieser Faktoren beinhaltet?

@Doors

Doors schrieb:Nikotin schadet in Zeichen der Raucher-Ächtung schon der sozialen Integration.

das gilt doch aber für alle drogen. und ein raucher sieht das wohl aus seiner eigenen perspektive, also ist das nicht gesagt. wenn man also davon ausgeht, wie der einzelne das sieht, habe ich tatsächlich eine droge für dich. Kanabis beinhaltet keinen dieser faktoren.

deshalb halte ich es für gut das verbotenes verboten bleibt, alkohol sich jedoch in die reihe strafrechtlich verfolgter drogen einfügt und dennoch mehr geld für abschreckung und prävention....

Alkohol in die reihe strafrechtlich verfolgter drogen einfügen?
Was soll denn der Blödsinn?
Wenn meine Oma zum Geburtstag zwei Gläser Wein trinkt, ist die bisher noch nie hinterher straffällig geworden.
Auch wenn ich ne Nacht durchfeiere mit reichlich Alkohol werde ich nicht zum Verbrecher, ich kann sogar mein gewohntes Leben weiterführen, ohne Entzugserscheinungen.
Warum sollte denn nun Alkohol eine strafrechtlich-verfolgte Droge werden?

@martialis weil er gift ist. nur weil du damit umgehen kannst gilt das nicht für die mehrheit. das heißt auch nicht, das jeder gleich abhängig wird, aber auch so sind viele reaktionen auf übermäßigen alkoholkonsum oftmals gesellschaftlich untragbar.

weil er gift ist. nur weil du damit umgehen kannst gilt das nicht für die mehrheit


Ich denke mal schon, dass das für die Mehrheit gilt.

@Doors

Doors schrieb:Dafür zerstört LSD die Persönlichkeit (Gruss an Peter Green!) Koffein macht abhängig und Nikotin schadet in Zeichen der Raucher-Ächtung schon der sozialen Integration.

Das stimmt.
Obwohl LSD nicht unbedingt die Persönlichkeit zerstört.
Es werden schließlich auch nicht alle Menschen die Alkohol trinken, Alkoholiker.

Aber du hast Recht das LSD durchaus Persönlichkeiten zerstören kann, genau so wie Alkohol, Kokain, Heroin und noch viele andere Drogen. Aber eben nicht alle.

Doors schrieb:Kannst Du mir eine legale oder illegale psychoaktive Substanz nennen, die nicht wenigstens einen dieser Faktoren beinhaltet?

"Sie machen abhängig, zerstören die Persönlichkeit, die soziale Integration und letztlich die gesundheit."

Also wie gesagt, LSD macht zum Beispiel nicht abhängig, genau so wenig wie Kokain.

Wenn ich abhängig sage, meine ich damit die körperliche Abhängigkeit, und wenn ich Sucht sage, meine ich die psychische Abhängigkeit.

Kaffee (Koffein) zerstört weder die Persönlichkeit, noch schadet es der sozialen Integration. Das wären schon 2 Faktoren die auf das Koffein nicht zutreffen.

folgendes dazu:

Alkohol und Gewalt
Die Studie „Alkohol und Gewalt im Jugendalter“ kam zum Ergebnis, dass Jugendliche im Alter von 13-17 Jahren mit problematischem Alkoholkonsum signifikant häufiger zu Gewalttaten neigen als Jugendliche ohne (problematischen) Alkoholkonsum. Bei Jungen ist rund ein Drittel der verübten körperlichen Gewalt alkoholbedingt, bei Mädchen sind es sogar zwei Drittel. Ein Viertel der Knaben weist einen problematischen Alkoholkonsum auf. Auf dieses Viertel entfallen 50-60 % der durch Knaben verursachten Gewalttaten. Bei den Mädchen sind es 15 %, die einen problematischen Alkoholkonsum aufweisen, diese 15 % begehen 40 bis 50 % der insgesamt durch Mädchen verübten Gewalttaten. Allgemein zeigt sich ein hoher Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und erlebter Gewalt (sowohl als Opfer als auch als Täter), so weist knapp die Hälfte der Jungen und etwa 30-40 % der Mädchen, die Opfer von Gewalttaten werden, selbst einen problematischen Alkoholkonsum auf. Für Abstinente und risikoarm konsumierende besteht demnach eine geringe Wahrscheinlichkeit, sich jemals gewalttätig zu verhalten.

Die Kriminalstatistiken des Jahres 2007 für Deutschland zeigen sogar, dass in manchen Bundesländern bei jeder zweiten Gewalttat, die von Jugendlichen begangen wurde, Alkohol im Spiel war.

Wikipedia: Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen

hierbei geht es "nur" um jugendliche, die mir bei dem ganzen thema die wichtigsten sind. hinzu kommen also noch erwachsene.