@Rosegirl15:
Für so einen "alten Sack" von 44 Jahren, wie ich das bin, ist es schon erfreulich, wenn er feststellen darf, dass es Jugendliche gibt, die sich Gedanken machen, wie Du sie hier öffentlich vorstellst. Erstmal danke dafür und ein ermunterndes "Weiter so!" von mir. Solange Du noch denkst, bist Du.
Ich habe mir den thread durchgelesen und nirgends Dein Alter gefunden, steht die "15" dafür?
Insgesamt erscheinst Du mir recht sensibel, das verschleift sich sicher noch, bewahr´ Dir ein bisschen davon, aber nicht alles, sonst gehst Du kaputt.
Was soll z. B. an der Geschichte von der jugendlich aussehenden Lehrerin "dreist" sein?
In ein paar ( Schul- ) Jahren denkt die wehmütig daran zurück, wie gut sie mal erhalten war.
Wenn Du in einem Restaurant ( Frittenschmiede, McDoof oder ´n Laden mit Messer und Gabel und vielleicht Stoffservietten? Was ist denn heutzutage der Taschengeldtarif? ) von Anderen bedient wirst, wird es m. E. nicht nur davon abhängen, wie Du gekleidet bist und ob Du und deine Clique Euch für "normal" und ( ich trenne das mal bewusst ) "normal gekleidet" haltet und Eurer Meinung nach Euch auch so benehmt.
Als Gruppe benehmt Ihr Euch mit Sicherheit anders als als Einzelpersonen und werdet anders wahrgenommen. Da kann auch Deine Höflichkeit schonmal als Verarschung rüberkommen, wenn hinter Dir ein "giggelnder Mob" rumfrotzelt. Bei der Kommunikation ist nicht massgeblich, was Du meinst, wichtig ist, was beim Anderen ankommt.
Mit dem, was heute so an Klamotten von vielen Jugendlichen als "normal empfunden" und getragen wird ( insbesondere von jungen Frauen ) kann ich ich z. B. garnichts anfangen. Nicht, weil´s mir nicht stehen würde ( was stimmt! ), ich denke immer, mir wär´ das viel zu kalt.
Hier wurde Einiges darüber geschrieben, dass es "die Jugend" nicht gibt und dass man nicht alle Jugendlichen ( genau wie alle anderen Gruppen ) pauschalisieren soll. Das ist bestimmt richtig oder anders gesagt: was die Jugend angeht, richtig gewesen.
Jetzt kommt nämlich mal was ganz Provokantes von mir und ich will hier niemanden veralbern:
"Die Jugend" heute hat es m. E. schwerer, als ich es hatte, einen eigenen Weg zu finden. Die Jugend ist auf dem Weg in die ( staatlich unterstützte und verordnete )Vereinheitlichung. Von der vehement geforderten "Krippe" an.
Zunehmend in Ganztagsschulen kaserniert ( was für eine Strafe für welches Vergehen denn bitte? ), weil ein zu Hause, wie ich es noch kannte, flächendeckend nicht mehr existiert, da die Bezugspersonen beide malochen ( müssen?! ). Woran und an wem sollen sich die Jugendlichen orientieren?
Individuelle Förderung? Nope. Höchstens noch an abgehobenen Eliteschulen.
Stattdessen zugedröhnt mit ( Werbe- ) Botschaften von Konsum und Coolness. Schwer, dem zu entgehen, verdammt schwer. Was man heute alles haben muss, um "dabei" zu sein, was für ein Stress. Und wer, wenn nicht die Eltern, soll Einem das Selbstbewusstsein beibringen, dass man auch ohne Markenklamotten und den ganzen Krempel "Jemand" ist?
Wie soll einem Jugendlichen heute eine Ausbildung schmackhaft gemacht werden? Mit der Aussicht darauf, dass sein Job von einem Chinesen viel billiger erledigt wird? Und er dann arbeitslos ist? Tolle Perspektive.
Also ich beneide Euch auf keinen Fall, wünsche aber jedem, der sich bemüht, dass er seinen Weg machen möge.
Gute Nacht.
MfG
Dew