Sidhe schrieb: und Begriffe wie "Seelenheil" sind fremd für sie .....
zum Thema von mir:
Organtransplantationen im engsten Familienkreis haben die größten Chancen auf Erfolg, da hier die genetische Übereinstimmung am größten ist. Es gibt genügend Beispiele wo Eltern ihren Kindern eine Niere gespendet haben und sowohl Spender als auch Empfänger noch mit einer Niere leben und sogar Spaß am Leben haben. Jüngstes mir bekanntes Beispiel ist Ivan Klasnic (für Doors: Stürmer von Werder Bremen, ist eine Fußballmanschaft) der nach erfolgter Transplantation (über deren Sinn allerdings gestritten wird) wieder professionell Fußball spielt und Tore schießt.
Die Mutter würde ich gerne sehen wollen, die ihrem sterbenden Kind eine Niere verweigert, weil sie um das "Seelenheil" beider besorgt ist.
:( *kopfschüttel*
Vielleicht ist es wirklich erst einmal notwendig den Begriff "Seelenheil" zu erklären, da die Vorstellungen dazu doch recht unterschiedlich ausfallen können.
Meines Wissens stammt der Begriff "Heil" aus der germanischen Mythologie und bedeutet etwa soviel wie "Glück im handeln, tun". "Heil" gab es in verschiedenen Variationen u.a. Ernteheil, Jagdheil, Fahrtheil (Reise), Sieg- oder Kriegsheil (Kampf). Das "Heil" haftete meist Personen an (bzw. wurde ihnen nachgesagt) und konnte damit von ihnen auch auf bestimmte Gegenstände oder nahestehende Personen übertragen werden, die somit auch zu Heilsträgern wurden. Besonders wichtig war das Königsheil (wobei die Germanen einen König im heutigen Sinne nicht kannten und auch nicht akzeptierten), da man davon ausging, dass es sich vom Clan- oder Gaufürsten auch auf die Gefolgschaft übertrug. Kam es seinem Träger über längere Zeit abhanden, zog das meist unweigerlich den Verlust von Amt und Gefolgschaft nach sich.
Durch die Christianisierung der Germanen seit Chlodwig wurde meines Wissens dieser Begriff dann auch durch das Christentum übernommen, wobei hier allerdings nach und nach der Begriff der "Erlösung" durch den Segen des "Heiland" in den Mittelpunkt rückte und seine ursprüngliche Bedeutung verloren ging. Ist doch immer wieder erstaunlich wieviel germanischer Glaube vom römisch-katholischen Christentum übernommen werden mußte, damit die ollen Germanen auch zu Kreuze krochen.
;)In der NS-Zeit wurde der Begriff "Heil" dann leider vollkommen zweckentfremdet für den Personenkult von Adolf Hitler verwendet und ist seitdem für uns Deutsche immer mit einem negativen Beigeschmack verbunden da er seine ursprüngliche Bedeutung in unserer Sprache dadurch wohl für immer eingebüßt hat.
Seelenheil kann somit für mich zweierlei bedeuten:
Seelenglück zu Lebzeiten auf Erden, Erlösung der Seele nach dem Tode.
Eine künstliche Verlängerung des Lebens auf Erden mittels Organspende KANN deshalb für den Empfänger und sein Umfeld das Seelenheil zurückbringen bzw. bewahren.
Für die Erlösung der Seele nach dem Tode KANN die Spende eines Organs und damit die Weitergabe eines Lebens aus meiner Sicht nur von Vorteil sein, vorausgesetzt es findet kein Missbrauch statt. Schließlich ist es das oberstes Gebot im Universum Leben zu erhalten und zu verbreiten.
Gruß greenkeeper