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Der freie Wille - existiert er?

279 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Freiheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
rasco ehemaliges Mitglied

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Der freie Wille - existiert er?

07.05.2009 um 21:09
@Bukowski
Zitat von BukowskiBukowski schrieb:Und egal von wo die Ursache kommt, sobald eine Ursache vorhanden ist, ist der Wille nicht mehr frei, da er sich an der Ursache orientiert und von ihr beeinflusst wird.
Nein, so egal ist das nicht, denn wenn die Ursache selber auf dem Freien Willen basiert - und davon spreche ich die ganze Zeit - dann fällt dein Gebäude in sich zusammen.
Zitat von BukowskiBukowski schrieb:Wie meinst du das?
Das sie durch den Glauben an sie entstehen?
Ja, genau!
Zitat von BukowskiBukowski schrieb:Du willst damit sagen, dass man die Realität durch den Glauben an Veränderung verändern kann?
Nicht notwendigerweise durch den Glauben an Veränderung, sondern durch das Erkennen, dass du die Realität bist, die du erfährst, dass sie Ausdruck von dir ist, und nicht außerhalb von dir als Konstante existiert.
Zitat von BukowskiBukowski schrieb:Wenn ich nicht an die Schwerkraft glaube, schwebe ich durch die Straßen?
so ungefährt, ja!
Zitat von BukowskiBukowski schrieb:Wenn mich jemand auf der Straße überfällt und mir sagt ich soll die Geldbörse rausrücken, oder er sticht mich ab, ist das also ein Ausdruck meines Willens?
Ich würde eher sagen, es ist ein Ausdruck seines Willens.
Das ist eben eine bestimmte Wahrnehmung von Realität. Ich meine, dass es tatsächlich Ausdruck deines freien Willens ist. Es kommt nicht auf den anderen an, und was er will. Er erschafft sich seine Realität - du deine.
Zitat von BukowskiBukowski schrieb:Und dieser Wille verändert sich aufgrund gegebener Vorkommnisse, nämlich der Erschöpfung des Körpers von "Ich will wach bleiben" zu "Ich will schlafen".
Er wird also in irgendeiner Art beeinflusst. Und ein beeinflussbarer Wille kann nicht frei sein, oder siehst du das anders?
Aber diese Einflüsse, die du hier beschreibst, halte ich ebenfalls bereits für einen Ausdruck des freien Willens, nämlich des Willens diese Welt so zu erfahren, wie wir sie erfahren. Wir glauben fest an die "natürlichen Bedürfnisse" unserer physischen Körper. Sich ihnen innerhalb dieses Willensausdrucks entgegenzustellen gleicht einem Widerspruch in sich, so, als ob du dir jetzt ein Bad einlässt, dich reinsetzt, um dann den freien Willen als widerlegt zu sehen, wenn du dir im Wasser sitzend experimentell sagst "so, mein freier Wille ist es jetzt, nicht naß zu werden". Damit extrahierst du aus dem Gesamt-Szenario einen einzigen Aspekt, erklärst unter Abzug des Rests alleine diesen zum sog. 'freien Willen', und erschaffst damit ein Erklärungskonstrukt, in welchem du dir die Bestätigung erzeugst, dass es ihn nicht gibt.
Zitat von BukowskiBukowski schrieb:Ob ich Christ werden, Buddhist, Hinduist, Islamist oder irgendetwas anders hat immer einen Grund und dieser Grund ist es, der uns daran hindert frei zu wählen.
Beispielsweise: Ich bin Buddhist weil ich ... blablabla usw. usf. Das sind meine Gründe Buddhist zu sein.
Ich verstehe schon, wie du es betrachtest. Aber wie gesagt... dabei trennst du einen Teil von dir ab, den du "Einflüsse" nennst, auf die du dich in der Abfolge dann reagieren siehst. Ich meine: du bist diese Einflüsse selber; sie sind eine Projektion von dir, die nicht objektiv, unabhängig von dir existieren. Dabei musst du gar nicht mal so ein ziemlich anderes Weltbild einnehmen, wie ich es mache. Es genügt, wenn du auch in deinem Weltbild einen Schritt weitergehst, nämlich indem du (an)erkennst, dass die Gründe, die dich zu einer Handlung veranlassen, in DEINER Wahrnehmung liegen und von DIR so oder so assoziiert und ausgewertet werden.
Zitat von BukowskiBukowski schrieb:Solange es eine Ursache gibt, kann es keinen freien Willen geben.
Wie gesagt... ich sehe die Ursache bereits als Ausdruck des Willens, und halte diese Gleichung für eine Illusion, die mit der Trennung entsteht.
Ich halte auch Kausalität für einen Glauben. Wenn wir heute ein Glas nehmen, und es gegen die Wand werfen, dann erschaffen wir m. E. eigentlich 2 verschiedene und voneinander unabhängige Ereignisse: 1. Das Glas durch unsere Krafteinwirkung gegen die Wand zu transportieren und 2. Den Bruch des Glases. Unsere Wahrnehmung verknüpft auf Basis unseres Glaubens diese beiden Ereignisse zu einem einzigen Geschehen innerhalb einer Kausalkette in Verbindung mit verschiedenen Glauben: der Glaube an Ursache und Wirkung formt die beiden Ereignisse zu einem Geschehen; der Glaube an physikalische Gesetzmäßigkeiten die Bewegung des Glases und der Glaube an die jeweilige Beschaffenheit der beteiligten Materie das Resultat, dass das Glas kaputt geht, die Mauer hingegen nicht.
Zitat von BukowskiBukowski schrieb:Und wie baut sich dein Weltbild auf?
In Kürze beschrieben: was immer wir hier erfahren oder begegnen ist Ausdruck unserer Selbst, den wir vollständig und in jedem Aspekt durch unsere von unserem jeweiligen Glauben geleitete Wahrnehmung selber erschaffen.


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Der freie Wille - existiert er?

07.05.2009 um 21:36
Der Mensch wird nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen von seinem Gehirn gesteuert. Gene und Erfahrungen bestimmen sein handeln.


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Der freie Wille - existiert er?

07.05.2009 um 22:00
@The.Secret

Würde das stimmen, müßten unsere Handlungen immer logisch und rational sein.
Sind sie das?


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rasco ehemaliges Mitglied

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Der freie Wille - existiert er?

07.05.2009 um 22:02
@The.Secret

...womit mal wieder bewiesen wäre, wie peinlich kurzsichtig - um nicht zu sagen dumm - wissenschaftliche Strömungen biweilen sein können. Da scheint mir so manche Mythologie noch mehr Lebensintelligenz zu besitzen :D


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Der freie Wille - existiert er?

07.05.2009 um 22:11
@rasco @The.Secret
Beides Empfindung und Verstand sind wichtig, wobei letzteres nicht das entscheidende ist, da wir letztlich immer auf unser Empfinden hören sollten und der Verstand nur als Werkzeug dienen sollte. Ein Werkzeug ist ja auch nicht mehr wert, als der Handwerker, der es benutzt.


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rasco ehemaliges Mitglied

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Der freie Wille - existiert er?

07.05.2009 um 22:20
@Boudica
Zitat von BoudicaBoudica schrieb:Ein Werkzeug ist ja auch nicht mehr wert, als der Handwerker, der es benutzt.
Das bringt diese obskure Trennung schön auf den Punkt, und lässt sich analog auf vieles umsetzen. Da gibt es die Esoterik, die davon spricht, dass Gedanken Macht hätten und sie es seien, die unsere Realität erschaffen, ohne zu erkennen, dass Gedanken null und nichts sind, ohne den Denker dahinter, der sie denkt. Oder die Neurologie, die alle Ursache im Gehirn behauptet, ohne zu erkennen, dass das Gehirn nichts ist ohne denjenigen der es betreibt. Und die Psychologie trennt ein ominöses, machtvolles Unterbewusstsein ab, und sieht uns von diesem beeinflusst, jedoch ebenso macht sie den Schritt nicht, zu erkennen, dass auch das Unterbewusstsein der Mensch ist, der es hegt.


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Der freie Wille - existiert er?

07.05.2009 um 22:31
@rasco

Gedanken sind Produkte des Verstandes,
mit der reinen Empfindung hat das manchmal nicht mehr viel gemein.
Aber mach sowas mal jemandem klar, der nur sieht, was für ihn derzeit beweisbar ist.
Vor Erfindung des Mikroskops hat auch keiner geglaubt, daß so ein vermeintlich klarer Wassertropfen eine Unzahl an Leben enthält.


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07.05.2009 um 22:37
@rasco

Was ist bewiesen? Der Großteil der Wissenschaftler sind sich weitgehend einig das psychische Krankheiten beispielsweise oder zumindest die Anlagen dafür vererbar sind, genauso wie nachgewiesen ist wie Veränderungen im Gehirn unser Verhalten verändern, so gibt es Menschen die aufgrund eines Gehirntumors ein vollkommen verändertes Verhalten aufwiesen. Auch die Verhaltensforschung lässt nur zimlich geringen Zweifel daran das jeder Mensch je nach Situation und Erfahrung nach belieben formbar ist.
Du solltest vorsichtig sein. Denn wenn du so denkst unterliegst du der schweren Gefahr dich zu einem nicht hinterfragenden Dogmatiker zu wandeln, falls du nicht schon einer bist. Ich habe gesagt nach AKTUELLEN wissenschaftlichen Erkenntnissen. Doch die Wissenschaft entwickelt sich weiter und mit neuen Erkenntnissen entstehen auch unter Umständen neue Schlussfolgerungen. Bislang geht die Hirnforschung davon aus das unsere gesamte Psyche und unser gesammter Wille nunmal vom Gehirn gesteuert werden und das nicht unbegründet. Wenn du irgendwelche stichhaltigen Beweise hast die das wiederlegen dann nur raus damit!

@Boudica
Zitat von BoudicaBoudica schrieb:Würde das stimmen, müßten unsere Handlungen immer logisch und rational sein.
Sind sie das?
Wie kommst du denn auf den Trichter? Folgst du hier dem typischen Klischee das alle Logik vom Gehirn ausgeht und alle Emotionen von wo anders kommen?
Zitat von BoudicaBoudica schrieb:Beides Empfindung und Verstand sind wichtig, wobei letzteres nicht das entscheidende ist, da wir letztlich immer auf unser Empfinden hören sollten und der Verstand nur als Werkzeug dienen sollte. Ein Werkzeug ist ja auch nicht mehr wert, als der Handwerker, der es benutzt.
Wie gesagt das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. Denn wahrscheinlich geht Emotion sowie Verstand vom Gehirn aus!


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Der freie Wille - existiert er?

07.05.2009 um 22:49
@The.Secret
Ich denke nur, daß wir mehr sind als ein Haufen Moleküle.
Und das, mit dem Verstand derzeit erfassbare, nicht an das heranreicht, was wir durch unsere Empfindungsfähigkeit erfahren können.
Stirbt der Körper, müßten wir einfach aufhören zu existieren, aber ist das wirklich so?
Klar,
Dir würden die Beweise fehlen. Daten, Fakten, Zahlen, Versuchsanordnungen, Bildmaterial ... aber mal ehrlich, wieviel von dem, was heute als festes Wissen verankert ist, erschien den Menschen früher als Phantasterei?


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Der freie Wille - existiert er?

07.05.2009 um 22:49
@rasco
Zitat von rascorasco schrieb:der Mensch IST sein Trieb, er IST sein Unterbewusstsein, er IST sein Gehirn. Es ist Ausdruck von ihm - er ist nicht Opfer/Spielball davon.
Wenn du das ganze natürlich SO siehst ist das was anderes... aber inwiefern wiederspricht das den wissenschaftlichen Erkenntnissen?


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Der freie Wille - existiert er?

07.05.2009 um 23:02
@Boudica

Richtig, vieles erschien dem Menschen früher als Fantasiererei, nur habe ich es ja bereits gesagt das die Wissenschaft sich weiterentwickelt. Niemand der noch bei Verstand ist sagt das etwas so IST, so lange es noch nicht sicher BEWIESEN ist.
Wie sehr getrübt unsere Empfindsungsfähigkeit sein kann, wird klar wenn man sich mit religiösen Fundamentalisten oder schweren Geisteskranken unterhält (beides kann man durchaus in ein und dem gleichen Atemzug nennen). Das Problem ist das viele Menschen aufgrund ihrer Empfindungsfähigkeit meinen SIE wären im Recht. Von all den Glaubensrichtungen und Religionen die sich allesamt wiedersprechen aber von denen jeder meint das er Recht und der andere Unrecht hat, kann zwangsläufig nur maximal einer den Plan haben... die restlichen Millionen von Menschen die auf ihre Empfindungen hören tappen zwangsläufig im dunkeln. Wenn man sich das vor Augen hält scheint es zumindest mir als relativ unklug sich von seinen Empfindungen sein Urteil alzusehr vernebeln zu lassen.


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07.05.2009 um 23:08
@The.Secret
scheint es zumindest mir als relativ unklug sich von seinen Empfindungen sein Urteil alzusehr vernebeln zu lassen.

Man sollte eben auch seinen Verstand nutzen und sich immer ein eigenes Urteil bilden.


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07.05.2009 um 23:19
@Boudica

Richtig und daraus Schlussfolgere ich: Was bewiesen ist, ist bewiesen, was logisch ist, ist logisch und was unlogisch ist, ist unlogisch. Nicht mehr und nicht weniger. o_O
Das unser Verhalten unserem Gehirn unterworfen ist gilt als weitgehend bewiesen. Das es einen freien Willen jenseits dessen gibt, gilt bis dato als unbewiesen und unbegründet, nicht ausgeschlossen aber unbewiesen.


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07.05.2009 um 23:24
Es kann keinen freien Willen geben, denn wir haben, wenn Du ihn hast, ist es Deiner und dann ist er schon eben nicht mehr frei. Sagen wir mal, Du bist ein freier Wille, dann ist die Frage frei von was. Ein solcher Wille wäre frei von jeder Ursache, jeder Kausalität, er wäre dann von einer Zufallsentscheidung nicht zu unterscheiden.

Stellen wir uns mal zwei Personen vor, die unterscheiden sich im Charakter und eben in dem wie sie sich in bestimmten Situationen entscheiden, man könnte sagen, sie haben beide ihren eigenen und freien Willen. Aber genau das eben haben sie nicht, den dann würde man sie nicht charakterlich unterscheiden können, sie würden alle Entscheidungen so frei wie zufällig gewürfelt treffen.


Leben impliziert das es nicht Leben gibt, also den Tod, wobei wir bei Leben in der Regel sich seiner bewusst sein meinen, also nicht Leben wie nur eben auch eine Zelle lebt. Tod dann also im Sinne von sich seines Ich's nicht bewusst sein, aber so ein Zustand kann nicht erfahren werden.

Betrachten wir unser ich unser Leben, dann sind wir eine Summe von Teilchen, welche in einem ständigen Austausch mit dem Ganzen dem All was ist steht.

Das was lebt ist nur eine Vorstellung, ein Kreis den wir ziehen, Grenzen welche wir erschaffen und dann das darin benennen. Die Teilchen existieren vor und nach unserer Geburt, das was wir als uns betrachten ist nur eine Form und die Grenzen dieser sind dazu nicht mal real.

Also bleibt erstmal von Leben und geboren werden, nur sich bewusst geworden sein, und einen anderen Zustand seiner selbst kann man nicht erfahren. Ich bin gerade mir meiner nicht bewusst geht nun ja nicht so richtig.

Die Sache mit dem Ich lässt sich eben so nett zerlegen. Nun müsste man sich die Bedürfnisse mal näher betrachten. Ich sehe es schon so, das es einen freien Willen gibt, aber eben nur einen.


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rasco ehemaliges Mitglied

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Der freie Wille - existiert er?

07.05.2009 um 23:28
@The.Secret

Ich halte sämtliche naturwissenschaftliche Erkenntnisse für eine Glaubensrealität - wie letztlich aus meiner Sicht alles Glaubensrealität ist. Wer dem materialistischen Weltbild anhängt, für den sind solche Erkenntnise DIE Wahrheit, so, wie für einen Anhänger des christlichen Glaubens alles von Gott geschaffen und gelenkt wird.
Zitat von The.SecretThe.Secret schrieb:Wenn du das ganze natürlich SO siehst ist das was anderes... aber inwiefern wiederspricht das den wissenschaftlichen Erkenntnissen?
In Ursache und Wirkung. Die Naturwissenschaften sehen in der Materie die Ursache - ich sehe sie im Bewusstsein, die materiell entsprechend zum Ausdruck kommt. Genau an dieser finden die Naturwissenschaften ihre Grenzen - zumindest so lange, bis hierin ein Paradigmenwechsel stattfindet.


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Der freie Wille - existiert er?

07.05.2009 um 23:35
@rasco
Zitat von rascorasco schrieb:Ich halte sämtliche naturwissenschaftliche Erkenntnisse für eine Glaubensrealität - wie letztlich aus meiner Sicht alles Glaubensrealität ist. Wer dem materialistischen Weltbild anhängt, für den sind solche Erkenntnise DIE Wahrheit, so, wie für einen Anhänger des christlichen Glaubens alles von Gott geschaffen und gelenkt wird.
Na das musst du mir mal erklären! Wir alle bewohnen immerhin diesen kleinen Planeten. Mehrere Realitäten wären doch da irgendwo ein Paradoxum oder? Nehmen wir beispielsweise mal an ich halte mich für den stärksten Menschen der Welt und will mich mit einem Muskelprotz prügeln, dieser schlägt mich dann allerdings erbärmlich zusammen, wäre damit dein Weltbild nicht automatisch wiederlegt?
Zitat von rascorasco schrieb:In Ursache und Wirkung. Die Naturwissenschaften sehen in der Materie die Ursache - ich sehe sie im Bewusstsein, die materiell entsprechend zum Ausdruck kommt. Genau an dieser finden die Naturwissenschaften ihre Grenzen - zumindest so lange, bis hierin ein Paradigmenwechsel stattfindet.
Dagegen könnte argumentiert werden, das Drogen beispielsweise die ja Materie sind unser Bewusstsein und unser Verhalten stark verändern könnten was ja bei deinem Scenario schwer möglich wäre... außer du würdest jetzt so argumentieren das wir uns die Wirkung von Drogen auch nur persönlich und individuell einbilden.


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Der freie Wille - existiert er?

07.05.2009 um 23:37
@rasco

Ich halte sämtliche naturwissenschaftliche Erkenntnisse für eine Glaubensrealität - wie letztlich aus meiner Sicht alles Glaubensrealität ist.

Muss aber nicht so sein, nur weil Du es glaubst.


Wer dem materialistischen Weltbild anhängt, für den sind solche Erkenntnisse die Wahrheit, so, wie für einen Anhänger des christlichen Glaubens alles von Gott geschaffen und gelenkt wird.

Nein, Religion und Naturwissenschaften gleich zu setzen ist schon frech und nicht nur falsch.

Und Du hast da noch einiges offen, nett dass Du wieder da bist, hoffe Deine Tastatur ist gut geölt. :)


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Der freie Wille - existiert er?

07.05.2009 um 23:48
@rasco
Zitat von rascorasco schrieb:Nein, so egal ist das nicht, denn wenn die Ursache selber auf dem Freien Willen basiert - und davon spreche ich die ganze Zeit - dann fällt dein Gebäude in sich zusammen.
Ok, die Ursache (der Grund) warum manche Mensche nicht rauchen ist, dass sie wissen das Rauchen schwere gesundheitliche Schäden nach sich ziehen kann. Daraufhin entscheiden sie sich nicht zu rauchen.

Wie kann diese Ursache, die Erkenntnis der Schädigung des Körpers, etwas mit dem freien Willen zu tun haben?!

Der Zusammenhang zwischen dem freien Willen und der Erkenntnisgewinnung erschließt sich mir überhaupt nicht. Da gibt es keine Verbindung.
Zitat von rascorasco schrieb:Ja, genau!
Ohne Menschen würde es also keine Naturgesetze geben, ist es das was du sagen willst?
Zitat von rascorasco schrieb:Nicht notwendigerweise durch den Glauben an Veränderung, sondern durch das Erkennen, dass du die Realität bist, die du erfährst, dass sie Ausdruck von dir ist, und nicht außerhalb von dir als Konstante existiert.
Sicher ist die Realität Ausdruck meiner Wahrnehmung, aber sie existiert auch außerhalb meiner Wahrnehmung. Realität würde es auch geben, wenn es keinen Menschen geben würde, der sie erfassen könnte.
bukowski schrieb:
Wenn ich nicht an die Schwerkraft glaube, schwebe ich durch die Straßen?
Zitat von rascorasco schrieb:so ungefährt, ja!
Wieso schweben dann Tiger nicht durch den Dschungel?
Die glauben ja bestimmt nicht an die Schwerkraft.
Die glauben, denke ich, an gar nichts.

Warum schweben die also nicht?

Wenn ich an etwas nicht glaube, existiert es nicht?
Das ist doch Blödsinn. :D
Zitat von rascorasco schrieb:Ich meine, dass es tatsächlich Ausdruck deines freien Willens ist.
Wie kann denn ein Überfall auf mich Ausdruck meines Willens sein?!
Will ich etwas überfallen werden?!
Zitat von rascorasco schrieb:Aber diese Einflüsse, die du hier beschreibst, halte ich ebenfalls bereits für einen Ausdruck des freien Willens, nämlich des Willens diese Welt so zu erfahren, wie wir sie erfahren. Wir glauben fest an die "natürlichen Bedürfnisse" unserer physischen Körper.
Wenn ich also nicht sterben will, sterbe ich nicht?!
Und wenn ich nicht schlafen will, dann schlafe ich nicht, egal wie lange ich wach bleibe?
Wieder Blödsinn, tut mir leid. ;)
Zitat von rascorasco schrieb:Sich ihnen innerhalb dieses Willensausdrucks entgegenzustellen gleicht einem Widerspruch in sich, so, als ob du dir jetzt ein Bad einlässt, dich reinsetzt, um dann den freien Willen als widerlegt zu sehen, wenn du dir im Wasser sitzend experimentell sagst "so, mein freier Wille ist es jetzt, nicht naß zu werden".
Aber genau das sagst du, wenn du meinst das der Wille die Welt formt.
Zitat von rascorasco schrieb:Damit extrahierst du aus dem Gesamt-Szenario einen einzigen Aspekt, erklärst unter Abzug des Rests alleine diesen zum sog. 'freien Willen'
Was ist denn dann der "wahre" freie Wille im Gesamtszenario betrachtet?
Zitat von rascorasco schrieb:Ich verstehe schon, wie du es betrachtest. Aber wie gesagt... dabei trennst du einen Teil von dir ab, den du "Einflüsse" nennst, auf die du dich in der Abfolge dann reagieren siehst. Ich meine: du bist diese Einflüsse selber; sie sind eine Projektion von dir, die nicht objektiv, unabhängig von dir existieren.
Die UV-Strahlung der Sonne auf meine Haut (der Einfluss) existiert also nicht außerhalb von mir? Es gibt also keine UV-Strahlung und keine Sonne, sie sind nur Konstrukt meiner Gedanken?
Zitat von rascorasco schrieb:Wie gesagt... ich sehe die Ursache bereits als Ausdruck des Willens, und halte diese Gleichung für eine Illusion, die mit der Trennung entsteht.
JFK wurde erschossen.
Die Ursache seines Todes war ein Kopfschuss.
Und diese Ursache, der Schuss in seinen Kopf der zum Tod führte, war Ausdruck seines Willens?!
Zitat von rascorasco schrieb:Wenn wir heute ein Glas nehmen, und es gegen die Wand werfen, dann erschaffen wir m. E. eigentlich 2 verschiedene und voneinander unabhängige Ereignisse: 1. Das Glas durch unsere Krafteinwirkung gegen die Wand zu transportieren und 2. Den Bruch des Glases. Unsere Wahrnehmung verknüpft auf Basis unseres Glaubens diese beiden Ereignisse zu einem einzigen Geschehen innerhalb einer Kausalkette in Verbindung mit verschiedenen Glauben: der Glaube an Ursache und Wirkung formt die beiden Ereignisse zu einem Geschehen;
So sehe ich das auch.
Zitat von rascorasco schrieb:der Glaube an physikalische Gesetzmäßigkeiten die Bewegung des Glases und der Glaube an die jeweilige Beschaffenheit der beteiligten Materie das Resultat, dass das Glas kaputt geht, die Mauer hingegen nicht.
Wenn also jeder denken würde, ein Glas wäre härter als Stahl, könnte man ein Glas auf einen Amboss schmeißen und der Amboss würde zerbrechen?!
Auch das halte ich für Blödsinn.
Zitat von rascorasco schrieb:was immer wir hier erfahren oder begegnen ist Ausdruck unserer Selbst, den wir vollständig und in jedem Aspekt durch unsere von unserem jeweiligen Glauben geleitete Wahrnehmung selber erschaffen.
Dann frage ich mich, warum so viele Menschen im Elend leben müssen.
Die müssten demnach ja eigentlich nur glauben das es ihnen gut geht, und es würden ihnen gut gehen. Ich glaube daran kein Aids zu haben und schon hab' ich kein Aids.
Ich glaube daran das mich die Granate die mir den halben Körper weggefetzt hat nicht umbringt, und ich lebe weiter.

So ist die Welt nicht beschaffen.
Zitat von The.SecretThe.Secret schrieb:Der Mensch wird nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen von seinem Gehirn gesteuert. Gene und Erfahrungen bestimmen sein handeln.
@Boudica
Zitat von BoudicaBoudica schrieb:Würde das stimmen, müßten unsere Handlungen immer logisch und rational sein.
Sind sie das?
Gefühle sitzen auch im Gehirn.
Man muss deshalb also keineswegs nur rational und logisch handeln.

@rasco
Zitat von rascorasco schrieb:...womit mal wieder bewiesen wäre, wie peinlich kurzsichtig - um nicht zu sagen dumm - wissenschaftliche Strömungen biweilen sein können
Man könnte das gleiche auch von deiner Vorstellung der Welt behaupten.
Was lässt dich denn glauben, dass wir uns nicht mit dem Gehirn steuern?

Der Wissenschaft ist das ja nicht über Nacht im Fiebertraum eingefallen, sondern ist über Forschung zu diesen Erkenntnissen gekommen.
Zitat von rascorasco schrieb:Da gibt es die Esoterik, die davon spricht, dass Gedanken Macht hätten und sie es seien, die unsere Realität erschaffen
Das sagst du doch auch:
Zitat von rascorasco schrieb:was immer wir hier erfahren oder begegnen ist Ausdruck unserer Selbst, den wir vollständig und in jedem Aspekt durch unsere von unserem jeweiligen Glauben geleitete Wahrnehmung selber erschaffen.
@Boudica
Zitat von BoudicaBoudica schrieb:aber mal ehrlich, wieviel von dem, was heute als festes Wissen verankert ist, erschien den Menschen früher als Phantasterei?
Das heißt aber nicht das jeglichen Spinnerei irgendwann mal wissenschaftlich erfasst wird. :D


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Der freie Wille - existiert er?

07.05.2009 um 23:53
@The.Secret
Zitat von The.SecretThe.Secret schrieb:außer du würdest jetzt so argumentieren das wir uns die Wirkung von Drogen auch nur persönlich und individuell einbilden.
Das könnte man widerlegen, indem man Menschen ihnen unbekannte Stoffe verabreicht und dann die Wirkung abwartet.


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07.05.2009 um 23:54
@Bukowski

Stimmt... richtig!


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