@rascorasco schrieb:Weil diese Erkenntnis m. E. ein Glaube ist, den wir wählen, oder das nicht tun - je nachdem.
Glaube hat mit freiem Willen auch nichts zu tun.
rasco schrieb:Ja, und darüber hinaus, dass es sie auch mit Menschen nicht notwendigerweise geben muss.
Da bin ich anderer Meinung.
Wenn es vor dem Menschen keinen Naturgesetze gab, wie kann sich dann irgendetwas entwickelt haben?! Das wäre ja dann alles nur ein chaotischer Brei gewesen, es hätte keine physikalischen Gesetze gegeben, keine chemischen Reaktionen, denn es hätte ja nirgendwo "gestanden" wie sich bestimmte chemische Stoffe zusammenfinden/binden, ohne chemische Bindung und physikalische Gesetze hätte der Mensch, unser Planet, unser Sonnensystem gar nicht entstehen können.
Da es aber doch entstanden ist heißt das, dass es schon vor dem Menschen Gesetze geben musste die unabhängig von ihm existierten und diese Verkettung von Ereignissen begünstigt haben.
rasco schrieb:Das ist ein (Glaubens-)Weltbild - dein Weltbild/Glaube. Mit gleicher Überzeugung sagen Menschen, dass es einen Gott gibt. Ich sehe es anders, nämlich dass es keine Realität außerhalb von Bewusstsein gibt.
Wie erklärst du dir dann, dass es für den Menschen immer noch Rätsel gibt?
Wenn das Bewusstsein die Realität erschafft, müssten wir (als Bewusstsein) doch alles kennen was sich in dieser von uns geschaffenen Welt abspielt, denn wir haben es ja geschaffen. Wir erschaffen die Gesetze der Wirklichkeit, alle Gesetze. Wieso haben wir dann nicht schon vor 1000 Jahren bestimmte Gesetzmäßigkeiten erkannt, auf die wir erst vor kurzem gestoßen sind? Die müssten wir vor 1000 Jahren doch genau so erschaffen haben, wieso haben wir sie aber nicht erkannt?
Und um auf dein Beispiel mit Gott zurückzukommen.
Es gibt so-und-so viele Menschen auf der Erde die an einen Gott glauben.
Laut dir müsste dieser Gott dann real sein, denn durch den Glauben an ihn, das Bewusstsein seiner Existenz, würde er zur Realität werden.
Es gibt aber auch sehr viele Menschen die glauben nicht an Gott, demnach müsste es keinen Gott geben, denn sie glauben nicht an ihn, erschaffen ihn nicht.
Wie kann es aber sein, dass für ein paar Menschen existiert und für ein paar andere nicht? Es kann nur eines von beiden richtig sein. Entweder ein Gott existiert oder er existiert nicht. Er kann nicht beides. Das heißt, eine Gruppe von diesen Menschen muss recht haben, die andere liegt falsch. Wenn Bewusstsein aber die Realität erschafft, hätten beide Gruppen recht. Das geht aber nicht.
rasco schrieb:Dabei schilderst du aber nun von DEINER Wahrnehmung über Tiger - die eines Tigers kennst du nicht.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Tiger an nichts glauben.
Oder glaubst du die machen sich Gedanken über das eigene Ich, über einen imaginären Gott, über die weiten des Weltalls, kurz, über das was die Welt im innersten zusammenhält?
Und angenommen ich würde glauben, dass Tiger an etwas glauben, ich würde beispielsweise glauben das Tiger höhere Mathematik beherrschen, könnte mir trotzdem kein Tiger eine Differentialgleichungen ausrechnen.
rasco schrieb:Und warum sollte in deiner Wahrnehmung ein Tiger durch den Dschungel schweben, wenn du aber an die Schwerkraft in Relation zu physischen Lebewesen glaubst???
Und wenn ich nicht daran glaube, schwebt der Tiger?!
Es gibt hier im Forum viele Menschen die glauben von Außerirdischen entführt wurden zu sein, aber nur weil sie da fest dran glauben, heißt das nicht, das sie tatsächlich von Außerirdischen entführt wurden.
Ich hab' damals als Kind ganz fest an den Weihnachtsmann geglaubt, der auf dem Nordpol lebt und das ganze Jahr Geschenke herstellt die er dann zu Weihnachten verteilt, aber nur weil ich da ganz fest dran geglaubt habe, heißt das nicht, dass es da wirklich einen Mann am Nordpol gab, der den Kindern Geschenke gebracht hat.
Das war nämlich unser Nachbar gewesen, wie ich später feststellen musste. Und der lebte nicht am Nordpol sondern uns gegenüber.
In meine subjektiven Realität, habe ich geglaubt, dass der Weihnachtsmann am Nordpol lebt, aber da draußen in der objektiven Wirklichkeit hat er nicht am Nordpol gelebt, es gab ihn nicht mal, es gab nur meinen Nachbarn der sich verkleidet hat.
rasco schrieb:Blödsinn? Du lieferst dir zahllose Beweise dafür. Nimm deinen Tiger von vorhin als eins dieser Beispiele. Existiert der fliegende Tiger für dich? Nein!
Ich glaube nicht daran,
weil er nicht existiert.
Ich sage nicht, ich glaube nicht daran
also existiert er nicht.
Wenn ich letzteres sagen würde, könnte mir jemand eine Kugel durch den Kopf jagen und ich bräuchte nur nicht an die Verletzungen glauben und würde weiter leben.
Ich glaube nicht daran, dass diese Kugel mir Schaden zufügt, also fügt sie mir keinen Schaden zu.
Das ... ist ... Blödsinn.
:Drasco schrieb:Wolltest du die Erfahrung machen, überfallen zu werden, wenn du überfallen wurdest? Ich meine: Ja, weil wir nichts erfahren, was wir nicht erfahren wollen.
Dann wollten die ganzen minderjährigen Missbrauchsopfer vergewaltigt werden, ich verstehe. Das wäre doch mal eine Verteidigung vor Gericht.
Angeklagter: "Herr Richter, diese Kinder wollten von mir vergewaltigt werden, denn der Mensch erfährt nichts, was er nicht erfahren will."
Richter: "Klage abgewiesen."
rasco schrieb:Hast du es verstandesmäßig gewollt, überfallen zu werden? Vermutlich nicht, aber darauf kommt es nicht an, denn wir sind nicht nur das, was wir bewusst denken oder wollen.
Du sagst doch selbst wir sollen sowas nicht trennen:
"die Psychologie trennt ein ominöses, machtvolles Unterbewusstsein ab, und sieht uns von diesem beeinflusst,
jedoch ebenso macht sie den Schritt nicht, zu erkennen, dass auch das Unterbewusstsein der Mensch ist, der es hegt."
Also trenne den Verstand nicht vom Gefühl und vom Wollen, denn auch das ist alles der Mensch der lenkt.
rasco schrieb:Den von dir festgestellten Blödsinn führst du selber ad absurdum, und zwar (unter anderem) auch mit deinen vorzitierten Sätzen. Sieh dir mal die Entschiedenheit an, mit der du es als Blödsinn abtust. Was steckt dahinter? Dein Weltbild, dein Glaube, deine Überzeugungen, wie die Welt ist. Diese SIND bereits dein Wille! Dein Wille, an dem Glauben festzuhalten und ihn für dich und jeden als allgemeingültig zu sehen. Und dieser Glaube ist, dass der Mensch schlafen muss, dass er sterben muss, und nichts anderes! Dir mal eben zu sagen "so, heute "will" ich für einen Monat mal nicht schlafen" wird daran nichts ändern, weil es nicht das ist, was du wirklich glaubst und glauben willst.
Nehmen wir mal ein Baby als Beispiel.
Es ist noch völlig neu in dieser Welt, weiß noch nichts davon.
Ich lasse diesem Baby mit allerlei Tricks über die Jahre glauben machen, dass Menschen fliegen können, wenn sie ein bestimmtes Wort sagen und in die Hände klatschen.
Es ist 6 Jahre alt und hat in seinem Leben nur Menschen gesehen die, wenn sie in die Hände geklatscht und dieses eine Wort gesagt haben, angefangen haben zu schweben.
Für das Kind ist es Realität, dass man fliegen kann, wenn man das Wort sagt und in die Hände klatscht. Es hat noch nie einen Menschen gesehen, bei dem das nicht geklappt hat. Alle flogen wenn sie das Wort sagten und in die Hände klatschten.
Jetzt probiert es das selbst mal aus.
Nach deiner Auffassung der Wirklichkeit, würde das Kind anfangen zu fliegen, obwohl alle Flugkünste der Menschen die es gesehen hat nur Illusion waren, aber es glaubt ja zu 100% daran, dass man mit dem Klatschen + Wort sagen fliegen kann, also fliegt es.
So würde die von dir beschriebene Welt aussehen.
rasco schrieb:Du kannst dir z. B. denken, dass du heute ausgehen willst, und tust es aber dann doch nicht. Dein tatsächlicher Wille zeigt sich in dem, was du tust, nicht notwendigerweise in dem, was du dir denkst.
Etwas wollen und etwas tun, sind zwei unterschiedliche Dinge.
Ich kann zum Beispiel in den Urlaub fahren wollen, aber dann doch zu Hause bleiben, weil ich arbeiten muss. Das ändert aber nichts daran das ich wirklich in den Urlaub fahren will.
Ich sitze in der Schule und schau ständig auf die Uhr, weil ich nach Hause will, aber muss noch sitzen bleiben weil wir noch 10 Minuten Unterricht haben. Mein tatsächlicher Wille ist das nach Hause gehen. Ich will tatsächlich nach Hause, kann aber nicht, weil noch Unterricht ist.
Der tatsächliche Wille drückt sich also nicht unbedingt in den Handlungen aus.
rasco schrieb:Was wir glauben und wollen, das erfahren wir - durchaus völlig real und materiell greifbar. Nur für absolut gültig und somit objektiv und unabhängig vom Individuum existent sehe ich das nicht.
Sag' ich doch, für dich existiert also keine Sonne und auch kein Planet Erde und auch kein anderer Mensch auf dieser Welt. Das ist für dich zwar "durchaus völlig real und materiell greifbar" aber "für absolut gültig und somit objektiv und unabhängig vom Individuum existent sehe ich das nicht". Oder sehe ich das falsch?
Bukowski schrieb:
JFK wurde erschossen.
Die Ursache seines Todes war ein Kopfschuss.
Und diese Ursache, der Schuss in seinen Kopf der zum Tod führte, war Ausdruck seines Willens?!
Rasco schrieb:
Ja!
Er wollte also erschossen werden.
Und die Kinder im illegalen Pornogeschäft, wollen Pornos drehen.
Und der Typ den sie hier letztens zu viert zusammengeschlagen haben, wollte von 4 Anderen Krankenhausreif geschlagen werden.
Und das Kind das aus dem 6. Stock geschmissen wurde, wollte aus dem 6. Stock geschmissen werden.
Das ist schon ein ziemlich krankes Weltbild, wenn ich das sagen darf.
:|rasco schrieb:Selbst wenn das Glasbehältnis aus Titan, und somit härter als Stahl wäre, würde deshalb der Ambos noch lange nicht zerbrechen.
Aber du sagst doch, dass genau das geschehen würde, wenn man wirklich daran glaubt:
"Dir mal eben zu sagen "so, heute "will" ich für einen Monat mal nicht schlafen" wird daran nichts ändern, weil es nicht das ist, was du wirklich glaubst und glauben willst."
Das impliziert, dass du meinst, dass man nur fest an etwas glauben, wirklich glauben, es für real halten muss, damit es real wird.
rasco schrieb:Und? Glauben sie das? Nein! Glauben sie denn, dass es auf ihren Glauben in Verbindung mit ihrer Situation ankommt? Nein!
Die Kinder die jeden Tag im Dreck verrecken sind also selbst dran Schuld.
Bräuchten sie doch nur an eine schöne Villa mit Land glauben und sie hätten sie.
/ironie
bukowski schrieb:
Ich glaube daran kein Aids zu haben und schon hab' ich kein Aids.
Ich glaube daran das mich die Granate die mir den halben Körper weggefetzt hat nicht umbringt, und ich lebe weiter.
Und? Glaubst du es?
Antwort - und ich zitiere dich:
bukowski schrieb:
So ist die Welt nicht beschaffen.
Es ist nicht so,
weil die Welt so nicht beschaffen ist und nicht weil ich nicht daran
glaube, dass die Welt nicht so ist.
Du legst hier etwas fest, dass die Welt durch den Glauben verändert wird, dass man nur wirklich glauben muss nicht zu sterben und man stirbt nicht, hast dafür aber keinerlei Beweise. Das scheint dir einfach mal so eingefallen sein, oder hast du irgendwas greifbares, was diese "Glauben erschafft Wirklichkeit"-Theorie unterstützt?
rasco schrieb:Wissenschaft erschafft ebenso Realität, aber ebensowenig "DIE" Realität, auch wenn sich manche Vertreter dieses Mäntelchen gerne anziehen
Die Wissenschaft hat zumindest einen jahrtausende andauernden Weg hinter sich auf dem sie zu den Erkenntnissen gekommen ist die wir jetzt als Realität ansehen. Jede Theorie eingehend geprüft, einige verworfen, andere neu aufgebaut, wieder andere weiter geführt bis zu dem Punkt an dem wir heute stehen.
Die Wissenschaft behauptet doch auch gar nicht
die Realität zu schaffen, deshalb sind ja alles auch nur Theorien. Diese Theorien haben sich allerdings schon sehr häufig bestätigt, sonst wären wir wohl kaum dazu in der Lage beispielsweise Autos zu bauen, Flugzeuge, Raumschiffe, Computer, Kraftwerke etc.