Steht die westliche Gesellschaft vor dem Untergang?

Hallo zusammen.

Ich frage mich immer öfter, ob das noch lange so weiter geht mit unserer Gesellschaftsform. Wenn ich so sehe, auf was für Sachen die Menschen hier im Westen so Wert legen, bekomme ich es mit Angst um unsere Menschlichkeit zu tun. Es gibt so viele wichtige Dinge im Leben, von denen sich die Menschen immer mehr distanzieren. Für immermehr Jugendliche scheint nur noch Sex, Geld, Ruhm, Alkohol oder andere Rauschmittel sowie Gewalt das Wahre zu sein. Das war doch bis vor etwa 40 Jahren noch nie in der Geschichte der Menschheit oder verschiedener Zivilsationen der Fall. Jedenfalls bei keiner, die bis heute überlebt hat.


Freue mich auf eure Beiträge.

ich verweise an dieser stelle immer wieder gerne an den 2012-tread! ;)

Das ging aber schnell...

Danke

Link: daserste.ndr.de (extern) (Archiv-Version vom 23.10.2007)

Eigentlich verhält sich die Menschheit seit mehreren Jahrtausenden so.

"Das war doch bis vor etwa 40 Jahren noch nie in der Geschichte der Menschheit oder verschiedener Zivilsationen der Fall."

Sicher, nur in anderen Gewändern gepackt.

Vor ca. 2000 Jahren ergötzen sich die Menschen in Arenen an blutigen und tödlichen Gladiatorenkämpfen und daran wie sich Tiere zerfleischten.

Also Freude an der Gewalt gab´s schon immer, ebenso wie auch die Sensationsgeilheit.

Einen Unterschied gibt es aber, meine ich zumindestens.
Dass die "Opfer" immer jünger werden.
Und insbesondere, dass sogar Kinder in unserer heutigen (zivilisierten) Gesellschaft vergessen, wie es ist Träume zu haben.

Vielleicht passt´s hier oder nicht, aber hier mal ein Panoramabeitrag, mal eine andere Seite der Entwicklung.

http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2007/t_cid-4335234_mid-4340766_typ-reallow_loc-int.html (Archiv-Version vom 23.10.2007)



Find ich auch irgendwie ziemlich erschütternd.

Das Problem ist halt einfach, dass das Leben an sich keinen Sinn hat, es kommt also nur darauf an, welchen Sinn man ihm gibt. Früher waren die Leute sehr unterwürfig und angepasst, es gab kaum Fortschritt, es bestand eine auf Stillstand basierende Stabilität. Ich möchte eigentlich nicht mit früheren Generationen tauschen. Und was heute nicht so gut ist, können wir sehr wohl reparieren, sobald wir nicht die Augen davor verschließen, dass es Probleme gibt ...

Also ich würde gerne mit früheren Generationen tauschen. Manchmal frag ich mich doch ob es früher nicht besser war zu leben, alleine wegen der Gesellschaft. Die scheint mir immer mehr zu verkommen, Jahr für Jahr ! Und das fällt extrem auf.

Vielleicht siehst du heute nur mehr Negatives, weil du aufmerksamer durch das Leben gehst ...

Stimmt, aber das römische Reich ging ja unter.

Wenn ich mir manchmal die Geschichten meiner Grossmutter anhöre, die von ihrer Jugendzeit handeln, stelle ich immer fest, dass die Menschen damals ein viel menschlicheres und tugendhafteres Leben führten, als dies heute der Fall ist.

Freundliche grüsse

Hm, ich weiss es nicht. Das könnte ich Dir in ein paar Jahren erklären.

Mag vielleicht sein.. auf jeden Fall fühle ich mich schon des öfteren unwohl,
wenn ich mir die Gesellschaft so anschaue...

@anto

derartige Klagen stehen schon auf den alt-ägyptischen Papyri! -gg*

an mausi und yoyo

Ich würde ehrlich gesagt auch gerne tauschen.

Ja, muss schon ne tolle Zeit gewesen sein, in der ersten Häfte des 20. Jahrhunderts ...

ging an anto ...

an jafrael

Das glaube ich dir. Denn auch dort existierte keine harmonisierende Gesellschaft. Deshalb sind auch sie untergegangen.

"dass das Leben an sich keinen Sinn hat, es kommt also nur darauf an, welchen Sinn man ihm gibt."

Das Leben hat einen Sinn, sag ich mal. Wovor am allermeisten noch die Augen verschlossen werden, ist, dass man dem Leben EIGENverantwortlich einen Sinn geben muss. Eine Sache vor die sich gern gescheut wird.

"Früher waren die Leute sehr unterwürfig und angepasst,"

Heute sind die Leute das überwiegend ebenfalls, auch wenn sich die Verhältnisse und die Lebensweisen geändert haben. Kirche, Feudalherren, Arbeitgeber, "Staat", Militär, im Prinzip das gleiche, nur andere Institutionen.

"es gab kaum Fortschritt, es bestand eine auf Stillstand basierende Stabilität."

Und technologischer Fortschritt hält die Stabilität geistigen Stillstands nicht aufrecht?
Nicht dass ich etwas gegen Technologie hätte, aber es kommt ja auch darauf an, wofür und wie diese eingesetzt wird.

"Ich möchte eigentlich nicht mit früheren Generationen tauschen."

Wer will das schon? Insbesondere in Bezug auf Information. Nur diese müssen ebenfalls eigenverantwortlich eingeholt werden. ;)

an yoyo

Kommt natürlich an, in welcher Hinsicht.
Mir fällt es manchmal einfach schwer, ein tugendhaftes Leben zu führen. Mir scheint es so, als ob mich fast jeder in meinem Alter davon abhalten möchte.
Nur wenige respektieren es, dass ich keinen Alkohol konsumiere, keine Diskotheken besuchen oder die Dummheit vieler Mädels ausnützen möchte, um meine niederen Triebe zu befriedigen.

Das passt einfach nicht zu mir und widerspricht meinem Gewissen.
Was ist das für eine Gesellschaft, die sowas nicht respektieren kann?

@anto

"dass die Menschen damals ein viel menschlicheres und tugendhafteres Leben führten, als dies heute der Fall ist."

Das wage ich bei meiner Auffassung von "Tugendhaftigkeit" (nicht eher Pflichtbewusstsein? ;)) und Menschlichkeit zu bezweifeln.

@anto
Nur Mut, ich war genauso, nie getrunken, keine Disko, etc. :D

Es kann dir doch egal sein, ob -die Gesellschaft- dich respektiert oder nicht.
Die, ich nenne es gerne Zwangsjacke der Gesellschaft zieht sich wenn noch jeder (eigenverantwortlich) selber an. ;)

Dann halt Pflichtbewusstsein.
Weshalb bezeifelst du es?