Unglücklich weil glücklich?
09.10.2007 um 19:25Ok, also als erstes mal ein hallo an alle, erste Post hier *winke*
dann kommen wir gleich mal zum Thema: Denkt ihr, es ist möglich unglücklich zu sein, weil man eigentlich nicht glücklich ist?
Vorweg: Wer keine Lust hat den ganzen kram zu lesen (beim schreiben fällt mir gerade auf, dass es doch bissl was an Text wird), ich werde am Ende eine kurze Zusammenfassung schreiben für die Faulen und Uninteressierten.
Was ich meine:
Ich bin eigentlich recht glücklich... hab ne (relativ) intakte Familie, habe gute Freunde, Hobbies, erbringe (relativ) gute Leistungen in der Schule und was weis ich nicht noch alles, was für viele eigentlich selbstverständlich ist, jedoch auch zum "Glück" eines Menschen beiträgt, weil er sich nicht über sein Leben beschweren kann.
Selbstverständlich gibt es auch bei mir Sache die mich (an mir) nerven, aber das hat jeder, dass kann man nicht als "Unglück" bezeichnen (was das ist, ist glaube ich für die Diskussion nicht weiter relevant, also lass ich es weg).
Gut, wo liegt dann aber mein Problem, mir scheint es doch soweit gut zu gehen. Aber genau das ist eigentlich mein Problem. Ich möchte nicht, dass es mir "gut" geht.
Ich habe eine ... naja doch recht... melancholische, depressive Wahrnehmung der Dinge und sehe keinen wahren Grund, warum das Leben einen "Wert" haben sollte... natürlich ist mir das Leben wichtig, aber ich persönlich schätze wesentlich viele Leben als wertvoller ein, als ich es bei meinem eigenen tue.
Und ich weis einfach nicht wieso ich mich so verhalten tu, ich habe noch nie wirkliches "Leid" erfahren, weder physisch, noch psychisch.
Also kurze Zusammenfassung der Dinge, wer nicht alles lesen will:
Mir geht's soweit gut, ich sollte mich eigentlich nicht über mein Leben beschweren können und ich habe noch nie Leid erfahren, dennoch sehe ich keinen "Wert" in meinem Leben. Gut nun wo wir das wissen, kann ich weiter machen.
Was hat das alles mit "Unglück" zu tun, welches ich bereits ansprach? Ich möchte einfach nicht in einer "heilen Welt" Leben, so wie ich es immer tat. Wieso sollte ich die Berechtigung haben ein schönes Leben zu führen, während andere Menschen leiden müsen? Ich verfluche mein "Glück" nicht, aber ich sehe es auch nicht als meine Berechtigung und sehe es deshalb nicht als solches. Ich sehe an vielem nur die negative Seite. Weshalb? Weil ich es nicht anders will, weil ich mir selbst die Welt schlecht darstelle, damit ich wenigstens eine Berechtigung für mein Unglück finden kann. Würde ich keine anti-Menschheits-Einstellung (ich mag den Großteil der Menschheit nicht, viele Menschen sind... ignorant in meinen Augen, und diese Ignoranz ist es, was ich verachte) besitzen, würde ich eventuell wie viele Menschen die ich kenne, welche geblendet von ihrem "Glück" nicht weiter sehen als über den Tellerrand, einfach das Glück welches ich habe, genießen können. (nebenbei: Ich sehe mich nicht als besser an als andere Menschen und denke auch nicht, dass ich ihnen überlegen bin, ich mag sie nur nicht)
Ich selbst sehe auch meine Einstellung gegenüber den Menschen als Ignoranz an, was auch wieder etwas ist, womit ich mir eigentlich die Welt schlechter mache als sie ist. Ich entwickel an mir selbst die Eigenschaften, die ich an Menschen hasse (zwar in einer anderen Sichtweise, aber die Tatsache, dass es die Eigenschaften sind, bleibt erhalten), damit es immer weiter etwas gibt, was ich an mir schlecht machen kann, was mein "Unglück" stärkt.
Ich leben doch ziemlich distanziert von anderen Menschen, selbst den Menschen die ich als "Freunde" bezeichnet, Grund ist eben meine Einstellung und das viele Leute eben deshalb keinen Sinn sehen mit mir wirklich Kontakt aufzunehmen, da ich ja eh alles schlecht mache. Versteht mich nicht falsch, es gibt Sachen die mich erfreuen und an denen ich mich erfreue, ich unternehme etwas mit meinen Freunden, aber dies tue ich nur selten um mein "Glück" darin zu sehen.
nun die Zusammenfassung für die lesefaulen/uninteressierten:
Bin ein Mensch dem es eigentlich an fast nichts mangelt (natürlich stören mich Sachen an mir, aber bei welchem (jugendlichen)Menschen ist das nicht so?) und ich sollte eigentlich "glücklich" sein, weil es so ist. Aber ich will nicht "glücklich" sein und besitze deshalb eine sehr depressive/pessimistische/whatever Sicht der Dinge um mein eigenes "Unglück" zu fördern. Ich sehe keinen wirklichen Wert im eigenen Leben. Ich hätte theoretisch vieles, weshalb ich mich freuen könnte, aber erfreue ich mich doch nur an so Wenigem, weil ich keine Berechtigung sehe "Glück" zu haben.
gut... und was will uns der Typ nun damit sagen? Was erwartet er, dass wir schreiben?
Berechtigte Fragen, würde ich mir selbst auch stellen wenn ich so einen Text lese.
Ich würde von euch wissen, ob ihr auch solche Momente (bei mir ist das zwar der Normalzustand, aber egal) kennt, an denen ihr euer "gutes Leben" einfach nicht haben/akzeptieren wollt.
Ob meine Sicht der Dinge so verkehrt ist, ich höre von manchen Seiten schon, dass ich doch ziemlich... naja "geisteskrank" (trifft's eventuell am besten... )bin.
Ist es falsch sich an eigenem Glück nicht erfreuen zu können, weil man nicht das Gegenstück dazu (sprich: Unglück, Leid) selbst erlebt hat, es jedoch im Bewusstsein existiert?
Ist es berechtigt, sich zu wünschen kein "glückliches Leben" führen zu wollen, jedoch in einer Welt ohne Schmerz und Agonie zu leben? <--- es ist nicht möglich, dass ist mir bewusst.
Na gut, das soll es erstmal von mir gewesen sein, werde nun weiterhin mein glückliches Leben nicht genießen.
so far - Silystic
dann kommen wir gleich mal zum Thema: Denkt ihr, es ist möglich unglücklich zu sein, weil man eigentlich nicht glücklich ist?
Vorweg: Wer keine Lust hat den ganzen kram zu lesen (beim schreiben fällt mir gerade auf, dass es doch bissl was an Text wird), ich werde am Ende eine kurze Zusammenfassung schreiben für die Faulen und Uninteressierten.
Was ich meine:
Ich bin eigentlich recht glücklich... hab ne (relativ) intakte Familie, habe gute Freunde, Hobbies, erbringe (relativ) gute Leistungen in der Schule und was weis ich nicht noch alles, was für viele eigentlich selbstverständlich ist, jedoch auch zum "Glück" eines Menschen beiträgt, weil er sich nicht über sein Leben beschweren kann.
Selbstverständlich gibt es auch bei mir Sache die mich (an mir) nerven, aber das hat jeder, dass kann man nicht als "Unglück" bezeichnen (was das ist, ist glaube ich für die Diskussion nicht weiter relevant, also lass ich es weg).
Gut, wo liegt dann aber mein Problem, mir scheint es doch soweit gut zu gehen. Aber genau das ist eigentlich mein Problem. Ich möchte nicht, dass es mir "gut" geht.
Ich habe eine ... naja doch recht... melancholische, depressive Wahrnehmung der Dinge und sehe keinen wahren Grund, warum das Leben einen "Wert" haben sollte... natürlich ist mir das Leben wichtig, aber ich persönlich schätze wesentlich viele Leben als wertvoller ein, als ich es bei meinem eigenen tue.
Und ich weis einfach nicht wieso ich mich so verhalten tu, ich habe noch nie wirkliches "Leid" erfahren, weder physisch, noch psychisch.
Also kurze Zusammenfassung der Dinge, wer nicht alles lesen will:
Mir geht's soweit gut, ich sollte mich eigentlich nicht über mein Leben beschweren können und ich habe noch nie Leid erfahren, dennoch sehe ich keinen "Wert" in meinem Leben. Gut nun wo wir das wissen, kann ich weiter machen.
Was hat das alles mit "Unglück" zu tun, welches ich bereits ansprach? Ich möchte einfach nicht in einer "heilen Welt" Leben, so wie ich es immer tat. Wieso sollte ich die Berechtigung haben ein schönes Leben zu führen, während andere Menschen leiden müsen? Ich verfluche mein "Glück" nicht, aber ich sehe es auch nicht als meine Berechtigung und sehe es deshalb nicht als solches. Ich sehe an vielem nur die negative Seite. Weshalb? Weil ich es nicht anders will, weil ich mir selbst die Welt schlecht darstelle, damit ich wenigstens eine Berechtigung für mein Unglück finden kann. Würde ich keine anti-Menschheits-Einstellung (ich mag den Großteil der Menschheit nicht, viele Menschen sind... ignorant in meinen Augen, und diese Ignoranz ist es, was ich verachte) besitzen, würde ich eventuell wie viele Menschen die ich kenne, welche geblendet von ihrem "Glück" nicht weiter sehen als über den Tellerrand, einfach das Glück welches ich habe, genießen können. (nebenbei: Ich sehe mich nicht als besser an als andere Menschen und denke auch nicht, dass ich ihnen überlegen bin, ich mag sie nur nicht)
Ich selbst sehe auch meine Einstellung gegenüber den Menschen als Ignoranz an, was auch wieder etwas ist, womit ich mir eigentlich die Welt schlechter mache als sie ist. Ich entwickel an mir selbst die Eigenschaften, die ich an Menschen hasse (zwar in einer anderen Sichtweise, aber die Tatsache, dass es die Eigenschaften sind, bleibt erhalten), damit es immer weiter etwas gibt, was ich an mir schlecht machen kann, was mein "Unglück" stärkt.
Ich leben doch ziemlich distanziert von anderen Menschen, selbst den Menschen die ich als "Freunde" bezeichnet, Grund ist eben meine Einstellung und das viele Leute eben deshalb keinen Sinn sehen mit mir wirklich Kontakt aufzunehmen, da ich ja eh alles schlecht mache. Versteht mich nicht falsch, es gibt Sachen die mich erfreuen und an denen ich mich erfreue, ich unternehme etwas mit meinen Freunden, aber dies tue ich nur selten um mein "Glück" darin zu sehen.
nun die Zusammenfassung für die lesefaulen/uninteressierten:
Bin ein Mensch dem es eigentlich an fast nichts mangelt (natürlich stören mich Sachen an mir, aber bei welchem (jugendlichen)Menschen ist das nicht so?) und ich sollte eigentlich "glücklich" sein, weil es so ist. Aber ich will nicht "glücklich" sein und besitze deshalb eine sehr depressive/pessimistische/whatever Sicht der Dinge um mein eigenes "Unglück" zu fördern. Ich sehe keinen wirklichen Wert im eigenen Leben. Ich hätte theoretisch vieles, weshalb ich mich freuen könnte, aber erfreue ich mich doch nur an so Wenigem, weil ich keine Berechtigung sehe "Glück" zu haben.
gut... und was will uns der Typ nun damit sagen? Was erwartet er, dass wir schreiben?
Berechtigte Fragen, würde ich mir selbst auch stellen wenn ich so einen Text lese.
Ich würde von euch wissen, ob ihr auch solche Momente (bei mir ist das zwar der Normalzustand, aber egal) kennt, an denen ihr euer "gutes Leben" einfach nicht haben/akzeptieren wollt.
Ob meine Sicht der Dinge so verkehrt ist, ich höre von manchen Seiten schon, dass ich doch ziemlich... naja "geisteskrank" (trifft's eventuell am besten... )bin.
Ist es falsch sich an eigenem Glück nicht erfreuen zu können, weil man nicht das Gegenstück dazu (sprich: Unglück, Leid) selbst erlebt hat, es jedoch im Bewusstsein existiert?
Ist es berechtigt, sich zu wünschen kein "glückliches Leben" führen zu wollen, jedoch in einer Welt ohne Schmerz und Agonie zu leben? <--- es ist nicht möglich, dass ist mir bewusst.
Na gut, das soll es erstmal von mir gewesen sein, werde nun weiterhin mein glückliches Leben nicht genießen.
so far - Silystic