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Waldorfschulen

1.265 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Waldorf ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Waldorfschulen

Waldorfschulen

06.01.2024 um 19:00
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Schwierig, sich als gleichberechtigtes Elternteil aus der Verantwortung zu ziehen, immerhin hast du zugelassen, dass sie sich durchsetzt und/oder sie hatte die besseren Argumente.
Nein, die hatte nur die bessere Unterstützung.
Das ist aber schon alles in diesem Thread gesagt worden, ich brauche mich doch vor dir nicht immer wieder zu rechtfertigen.
Waldorf ist einfach Kacke, an manchen Schulen absolut spaßfrei und Anthropsophie ist wie Hundekacke unter den Schuhen, schleppt das einer rein, wird das im ganzen Haus verteilt.

Wenn der Bund der Freien Waldorfschulen mitbekommt, dass an einer Schule nicht genug gesteinert wird, schickt er einen oder zwei Apologeten und die Schule ist eins drei fix wieder auf Kurs.
Die ganzen Quereinsteiger die nicht genug Steiner schwurbeln werden entweder indoktriniert oder rausgeekelt.

Aber für alle, die hier neu sind:

Wenn Frauen sich was patout in den Kopf setzen dann kann man wenig machen zumal meine Eltern und meine Schwiegereltern auch noch von Waldorf überzeugt waren, wenn ich gewusst hätte, was alles für eine Scheiße im WaldorfKindergarten gelaufen ist, hätte ich mein Veto eingelegt.
Aber was will man machen, wenn einem nichts gesagt wird.

Als die jüngste Schwester meiner Frau ihren Sohn auch auf die Waldorfschule schicken wollte, hab ich meinem Schwippschwager erst mal ein paar infos gesteckt, damit war die Sache erledigt.

Die Ehe meiner anderen Schwägerin, eine ausgebildete Waldorflehrerin, ist zerbrochen, weil ihr Mann ihre Kinder von der Waldorfschule genommen hat.

Meine Frau hat in der Kinderpflegeausbildung an der Hiberniaschule einfach zu viel Unsinn gelernt, und glaubt teilweise immer noch daran, z.B. dass Kinder kleine Tyrannen sind, weil das so in der Kindersprechstunde von Michaela Glöckler stand.

Meine Erfahrungen und Berichte über die Problematik des anthroposophischen Bildungssystems stoßen oft auf Widerstand und Skepsis von Personen, die selbst eine positive Verbindung zu Waldorfschulen oder anderen anthroposophischen Einrichtungen haben. Diese ablehnende Haltung gegenüber kritischen Stimmen kann aus verschiedenen Gründen resultieren:

  • Verklärung der Vergangenheit: Ein häufiges Phänomen ist die Verklärung der eigenen Schulzeit. Ehemalige Schülerinnen und Schüler neigen oft dazu, ihre Schulzeit in einem positiveren Licht zu sehen, da Erinnerungen mit der Zeit idealisiert werden können. Dieses Phänomen, oft als "früher war alles besser"-Syndrom bekannt, führt dazu, dass problematische Aspekte der Schulzeit ausgeblendet oder verharmlost werden.

  • Durch Indoktrination verzerrte Wahrnehmung: In Schulen, in denen anthroposophische Lehren tief verwurzelt sind, kann die kontinuierliche Exposition gegenüber diesen Ideologien zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität führen. Schülerinnen und Schüler, die von klein auf in diesem System aufwachsen und lernen, neigen dazu, die Welt durch die Brille der Anthroposophie zu sehen. Diese Indoktrination kann kritisches Denken und die Fähigkeit, die Lehren objektiv zu hinterfragen, stark einschränken.

  • Loyalität zu den Bildungseinrichtungen: Viele Ehemalige entwickeln eine tiefe Verbundenheit und Loyalität zu ihren Schulen, was dazu führen kann, dass sie nicht bereit sind, kritische Ansichten zu akzeptieren oder zu diskutieren. Diese Loyalität kann durch eine Vielzahl von Faktoren, wie z.B. positive persönliche Erlebnisse, Freundschaften oder eine generelle Identifikation mit der anthroposophischen Gemeinschaft, gefördert werden.



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Waldorfschulen

06.01.2024 um 21:30
Aus Schwurbeln mit Rudolf Steiner, GA93a S. 241ff.
Es gab auch eine Zeit auf der Erde, in der die Menschheit unmittelbar verknüpft war mit dem Tierischen, eingesenkt in das Tierische und sich auch von dem Tierischen ernährte.
Diese Art der Ernährung wird schwer verstanden werden von dem, der nicht hellseherische Kräfte hat.
Eine Vorstellung davon können wir uns aber bilden, wenn wir die regelmäßige Ernährungsweise der Säugetiere betrachten, die durch ihre eigene Milch ihre Jungen ernähren.
Mit der Spaltung der Produktionskraft trat auch diese Art der Ernährung auf.
Früher konnten die Menschen den Nahrungsstoff aus der unmittelbaren Umgebung aufnehmen, so wie heute die Lunge die Luft aufnimmt.
Der Mensch war damals durch Saugfäden verbunden mit der ganzen ihn umgebenden Natur, so ähnlich wie heute der menschliche Embryo im Leibe der Mutter ernährt wird.
Das war die alte Ernährungsform auf der Erde. Ein Rest davon ist das heutige Säugen der Säugetiere, und die Milch ist wie die Nahrung, die der Mensch in der vorlemurischen Zeit genoß, sie ist die alte Götternahrung, die erste Form der Nahrung auf der Erde.
Damals war eben die Natur der Erde so, daß diese Nahrung überall herausgesogen werden konnte.
So ist die Milch ein Produkt aus der ersten menschlichen Ernährungsform.
Als der Mensch im Physischen noch näher dem Göttlichen war, da sog er die Milch aus der Umgebung heraus.
Die Okkultisten wissen, wie die Menschen zusammenhängen mit der Natur.
Der Milchgenuß ist eine uralte umgewandelte Ernährungsform.
Die erste Nahrung war für den Menschen immer die Milch.
In dem Ausspruch: Die Milch der frommen Denkungsart - ist diese mit Absicht so genannt.
Wir fragen, was hat das ursprünglich bewirkt, daß die Milch so, wie das damals war, aus der Umgebung herausgesogen wurde?
Die Mondkräfte in der Erde haben das möglich gemacht; sie waren wie ein allgemeines Blut der ganzen Erde.
Aber als der Mond heraustrat, konnten die Mondkräfte nur noch konzentriert werden auf besondere Organe in den Lebewesen.
Der Okkultist nennt die Milch: die Mondnahrung. Mondsöhne sind diejenigen, die sich von Milch nähren.
Der Mond hat die Milch gereift.
Es hat sich bewahrheitet, daß die orientalischen Heiler, die nur von Milch leben, die Urkräfte wieder aufnehmen, die auf der
Erde waren, als die Milch noch in Strömen auf der Erde floß.
Sie sagten sich: Das sind die Kräfte, die den Menschen ins Dasein riefen.
Diese hervorbringenden Kräfte müssen auch gesundheitsbringend sein, also eignen wir uns die Macht an, Gesundheit zu fördern, wenn wir nur Milch genießen und alles andere ausschließen.
Versetzen wir uns in die vorlemurische Zeit.
Da herrschte also der Zustand, daß die Milch äußerlich aus der Umgebung gesogen wurde.
Dann kam ein Zustand, da die Milch allgemeine Menschennahrung wurde, und dann der Zustand, da die Muttermilch genossen wurde.
Vor der Zeit, in der die Milch allgemein aus der Natur gesogen wurde, da gab es eine Zeit, in der die Sonne noch mit der Erde verbunden war.
Da bestand eine Sonnennahrung.
Ebenso wie die Milch vom Monde zurückgeblieben ist, sind auch Produkte zurückgeblieben, die von der Sonne gereift sind.
Alles was von der Sonne durchscheint wird, Blüten und Früchte der Pflanzen, gehören zur Sonne.
Sie waren früher dem Mittelpunkt der mit der Sonne verbundenen Erde zugeneigt.
Sie steckten in der Sonne mit den Blüten.
Als sich die Erde von der Sonne trennte, blieben die Pflanzen bei ihrem alten Charakter: sie wendeten ihre Blüten nun wieder der
Sonne zu.
Der Mensch ist die umgekehrte Pflanze.
Was an der Pflanze oberhalb der Erde wächst, verhält sich ebenso zur Sonne wie die Milch zum Monde, ist also Sonnennahrung.
Es trat an die Stelle der bloßen Milchnahrung allmählich eine Art von Pflanzennahrung,
und zwar von den oberen Teilen der Pflanze.
Das war die zweite Art der menschlichen Ernährung.
https://waldorfsalat.letscast.fm/episode/16-silvesterspecial-schwurbeln-mit-steiner

Habt ihr davon alle auch schon Saugfäden gekriegt?


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07.01.2024 um 07:15
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Diese ablehnende Haltung gegenüber kritischen Stimmen kann aus verschiedenen Gründen resultieren:
Oder aber schlichtweg: positive Erfahrungen.. :D
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Das ist aber schon alles in diesem Thread gesagt worden, ich brauche mich doch vor dir nicht immer wieder zu rechtfertigen.
Schon witzig, ist doch eher das Gegenteil der Fall. Jetzt hab ich dir halt auch einfach mal nicht geglaubt..


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07.01.2024 um 10:33
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Oder aber schlichtweg: positive Erfahrungen..
Ich will ja gar nicht bestreiten, dass man, wenn man an den Schwachsinn glaubt, auch positive Erfahrungen machen kann, aber das ist halt so, für den Einen ist es eben nur eine Klorolle, für den Anderen die wahrscheinlich längste Serviette der Welt.

Geh doch einfach mal rational an die Sache, Steiner hat einen Trümmerhaufen von Lehrgebäude hinterlassen, das von seinen Anhängern immer wieder zur Rechtfertigung von allem möglichen Unsinn herangezogen wird, und eine Waldorfschule ohne Steiner wird es nicht geben. Schau dir doch mal die ganzen Publikationen an, von Erziehungskunst, Flensburger Hefte, bis Info3 an.

Das ist voll mit Steinerapologetik, wie @ExWaldi bereit sagte, gibt es einen erheblichen Druck vom BdFW.
Zitat von ExWaldiExWaldi schrieb:Ich weiß es natürlich nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass es solchen "modernen" Schulen gut gelingt, den Esotherikanteil, den sie noch besitzen, nach Außen hin gut zu verbergen und genauso den Fortschrittsanteil, sofern er nicht an Methoden messbar ist, der Dachorganisation gegenüber soweit zu verschleiern, dass sie damit nicht beim BdFW auffliegen.
Ich habe die Querelen mitbekommen, als mein Vater im Vorstand einer Waldorfschule war, Anthroposophen sind einfach verrückt.
Ich denke du bist deshalb so auf Waldorf fixiert, weil du im regulären Schulsystem in Deutschland ,wie viele andere auch, als Lehrer keinen Anschluss gefunden hast.

Die Anthroposophie ist inzwischen so abgedreht, dass die nicht mehr in der Lage ist, die Schulen mit geeigneten Waldorflehrern zu versorgen, weil aus den Ausbildungsinstituten nur noch Schrott kommt. Witten-Annen hatte ein massives Querdenkerproblem, und anderswo sieht es auch nicht besser aus. In Niedersachsen hat es sogar Hellseherkurse für Waldorflehrer gegeben.


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07.01.2024 um 11:21
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Ich denke du bist deshalb so auf Waldorf fixiert, weil du im regulären Schulsystem in Deutschland ,wie viele andere auch, als Lehrer keinen Anschluss gefunden hast.
Kannst du mir das näher erläutern?
Inwiefern finden LehrerInnen keinen Anschluss?
Davon ab: ich bin keine Lehrkraft, sondern habe in der Verwaltung gearbeitet und da bekommt man nunmal sehr viel mit. Nicht nur die Lehrerseite, sondern auch die der Eltern und SchülerInnen ..

Und nochmal: Steiner interessiert mich nicht. Ich finde die Form der Didaktik gut und interessant.


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07.01.2024 um 11:42
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Und ehrlich gesagt, interessiert mich Steiner einen scheiß, ich hab hier kein einziges Buch von dem stehen, der war ein Mann seiner Zeit und hatte natürlich, wie Andere damals auch, Vorstellungen, die auf falschen Annahmen beruhten.
Nur eine Randbemerkung, das es hier ja um die Schule geht und nicht um den Meister:
Sein Werk ist m. E. nicht dubios, weil er einem Zeitgeist folgend falschen Vorstellungen anhängt. Der war auch damals schon ein Außenseiter, den man außerhalb seiner eigenen Kreise ausgelacht und verspottet hat. Für wissenschaftliche Meriten reichte es auch nicht.


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07.01.2024 um 17:06
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Inwiefern finden LehrerInnen keinen Anschluss?
Davon ab: ich bin keine Lehrkraft, sondern habe in der Verwaltung gearbeitet und da bekommt man nunmal sehr viel mit. Nicht nur die Lehrerseite, sondern auch die der Eltern und SchülerInnen ..
Z.B. Ein Prominentes Beispiel fürkeinen Anschluss im regulären Schulsystem finden, ist Nicholas Wiliams, der hat dann aber später die Kurve gekriegt:
Nicholas Williams, Jahrgang 1981, kennt die Binnensicht gut. Er war Waldorflehrer in Baden-Württemberg - und hat der Schule inzwischen den Rücken gekehrt. Ein Protokoll.
...

Meine Mutter war keine Steiner-Anhängerin. Zur Waldorfschule kam sie aus der Not heraus. Sie hatte in England studiert und als Lehrerin gearbeitet, aber ihr Abschluss wurde in Deutschland nicht anerkannt. Die Waldorfschule war für sie die einzige Möglichkeit, weiter ihrem Beruf nachzugehen. Mit der Esoterik hat sie sich irgendwie arrangiert.

Mich haben meine Eltern erst an ein normales staatliches Gymnasium geschickt. Ich hatte als Jugendlicher aber vermeintlich Besseres zu tun als zu lernen. Ich hatte Lust auf Revolution und Musik und habe schließlich, mit 16 Jahren, die Schule abgebrochen, um einen Freiwilligendienst zu machen. Danach wollte ich es doch noch mit dem Abitur versuchen und meine Mutter meinte: Warum nicht hier an der Waldorfschule?

...

Als ich vor etwa zehn Jahren mit dem Lehramtsstudium fertig war, wurden meine Eltern beide krank. Ich musste mich um sie kümmern. Es bot sich an, dass ich direkt meine Mutter für ein paar Wochen an ihrer Waldorfschule vertreten konnte. Ich hatte ganz gute Erinnerungen an die Schulzeit und habe mich gefreut, ein paar meiner alten Lehrer wiederzusehen und Erfahrungen zu sammeln. Esoterisches habe ich nicht viel erlebt. Befremdlich war für mich nur, dass eine Debatte unter den Lehrkräften damit beendet wurde, dass jemand Rudolf Steiner zitierte. Es ging um irgendeine allgemeine gesellschaftliche Frage, gar nicht mal um die Schule. Aber Steiner hielt sich ja für einen Gelehrten auf allen Gebieten. Damals habe ich noch nicht geglaubt, wie waldorftypisch diese Steiner-Hörigkeit ist. Ich habe das für den persönlichen Spleen dieses einen Kollegen gehalten.

Mit einem Mal saß ich in sogenannten Kindesbesprechungen. Da hocken zehn bis fünfzehn Waldorflehrer zusammen und beratschlagen lang und ausführlich, was mit einem speziellen Kind los sein könnte. Über eine Schülerin hieß es zum Beispiel: Dass sie blonde Haare und braune Augen habe, erzeuge eine innere Spannung in ihr. Sie habe zu viel Schwefel im Körper und brauche spezielle Bewegungsübungen und homöopathische Mittel - für die es natürlich keinen Wirknachweis gibt. Weder die betroffenen Kinder noch deren Eltern haben zuvor etwas von diesen Besprechungen erfahren. Ich glaube, viele hätten nicht schlecht gestaunt, wenn sie gewusst hätten, was dort mit großem Ernst beredet wird.

...

Mit einem Mal saß ich in sogenannten Kindesbesprechungen. Da hocken zehn bis fünfzehn Waldorflehrer zusammen und beratschlagen lang und ausführlich, was mit einem speziellen Kind los sein könnte. Über eine Schülerin hieß es zum Beispiel: Dass sie blonde Haare und braune Augen habe, erzeuge eine innere Spannung in ihr. Sie habe zu viel Schwefel im Körper und brauche spezielle Bewegungsübungen und homöopathische Mittel - für die es natürlich keinen Wirknachweis gibt. Weder die betroffenen Kinder noch deren Eltern haben zuvor etwas von diesen Besprechungen erfahren. Ich glaube, viele hätten nicht schlecht gestaunt, wenn sie gewusst hätten, was dort mit großem Ernst beredet wird.

In einem anderen Fall ging es um ein Kind, das etwas hibbelig war. Im Laufe des Gespräches war eine Kollegin sich schließlich sicher: Dieses Kind ist deswegen so unruhig, weil es zwischen den letzten beiden Inkarnationen nicht genügend Zeit zur Therapie bei den Engeln gehabt hätte. Auf so etwas bauen die pädagogische Diagnosen auf! Eine ernsthafte therapeutische Qualifikation hatte an der Schule niemand. Das trifft auch auf die pädagogische Qualifikation der Lehrerschaft insgesamt zu: Etwa die Hälfte der Kollegen, die mir an Waldorfschulen begegneten, hatte weder ein Studium absolviert noch sonst einen staatlich anerkannten Abschluss.
ch habe mich schnell dafür entschieden, doch ein Referendariat an einer staatlichen Schule zu machen. Das habe ich 13 Monate absolviert, dann musste ich aus gesundheitlichen Gründen abbrechen. Anschließend bin ich wieder an eine Waldorfschule gegangen. Man kann sich fragen, warum ich mich noch einmal darauf eingelassen habe. Vielleicht habe ich die Waldorfschule in einem milderen Licht gesehen, nachdem ich erlebt habe, was alles im staatlichen Schulsystem schiefläuft. Außerdem stand diese Schule im Ruf, weniger esoterisch zu sein, und ich sollte nur in der Oberstufe unterrichten.

Der Versuch ging trotzdem schief. Eine Kollegin aus dem Referendariat ist mit mir an diese Waldorfschule gewechselt und wir waren beide völlig verdattert, als wir zu Schuljahresbeginn mit dem Kollegium mehrstimmig einen Wochenspruch aus dem Seelenkalender von Rudolf Steiner einstudierten. Damit sollten wir die Kinder begrüßen. 'Der Weltengeist, er strebet fort, in Selbsterkenntnis neu belebt; und schafft aus Seelenfinsternis des Selbstsinns Willensfrucht.' So etwas. Rudolf Steiner hielt sich ja nicht nur für einen Universalgelehrten, sondern wohl auch für einen Poeten vor dem Herrn. Ich fand das eher zum Fremdschämen - meiner Kollegin und mir wurde dabei regelrecht körperlich unwohl, so sektenhaft wirkte das. Die Anthroposophen glauben aber, dass allein diese Worte schon magische Wirkung auf die Kinder haben. Wie Zaubersprüche.
Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/bildung/100-jahre-waldorfschule-erfahrung-kritik-1.4588339


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07.01.2024 um 17:42
@Wurstsaten
Achso, das bezog sich auf WaldorflehreInnen ..
Ich bin ja aber weder Waldorflehrerin, noch war ich Waldorfschülerin. Das hatte mich verwirrt.


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07.01.2024 um 18:02
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Achso, das bezog sich auf WaldorflehreInnen ..
Ich bin ja aber weder Waldorflehrerin, noch war ich Waldorfschülerin. Das hatte mich verwirrt.
Also bist du nur von der »tollen« Didaktik begeistert, die gibt es aber nicht, wenn leistungsschwache Schüler an Waldorfschulen besser klarkommen, dann liegt das nicht an der Waldorfpädagogik, sondern an der Individuellen Leistung des Lehrers, der sich um die schwächeren Schüler kümmert, meistens auf Kosten der Leistungsstarken. Eine Differenzierung ist von der Waldorfpädagogik her nicht vorgesehen. Ich weiß nicht wie das heute ist, aber 2017 war das bei meinem jüngsten Sohn noch so, dass kein Wert auf das Abitur gelegt wurde, und die Lehrer sich auch keine Mühe in der 13. Klasse gegeben haben, weil das Wichtige der Waldorfabschluss war, womit man vielleicht Waldorflehrer oder Eurythmietänzer werden kann.

Ich habe damals ein Scheiß Abi gemacht, nicht weil ich dumm und Faul war, sondern weil meine Lehrer gemeint haben, dass ich das nicht besser verdient habe.


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07.01.2024 um 18:28
Die alte Nazi Erziehungsideologie lebt in der Waldorfpädagogik weiter:
Nazi-Erziehungsideale, die nicht weichen

Schreiende Babys einfach zu ignorieren und „schlimme“ Kinder zu schlagen, ist nach wie vor üblich. Das hat ungeahnte Auswirkungen.

Noch vor wenigen Jahrzehnten war Kindererziehung einfach – zumindest auf den ersten Blick. Getan wurde, was die Eltern sagen. Wenn das Kind nicht folgte, gab es eine Tracht Prügel – und fertig. Das war Konsens, das wurde nicht hinterfragt. Für einfühlsame Erziehung war weder Platz noch Zeit. Diese autoritären Muster aus der Nazi-Zeit wirken weiter, sie werden von den Großeltern an die nächsten Generationen weitergegeben. Viele Väter und Mütter fragen sich noch im Jahr 2023, ob sie ihr Kind nicht zu sehr verwöhnen, verweichlichen und damit zum Tyrannen machen. Sie setzen auf Strenge und Disziplin - ein Zugang, der in die Zeit vor 90 Jahren zurückführt.

Denn die Vorstellung vom durch Liebesentzug „robust“ gemachten Kind war in den 1930er-Jahren populär. In dem 1934 während der Nazizeit in Deutschland erschienenen Buch „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“ der Ärztin und überzeugten Nationalsozialistin Johanna Haarer findet sich der Hinweis, dass das Eingehen auf Bedürfnisse von Babys und Kleinkindern diese zu „Haustyrannen“ machen würde. Zu viel Zuwendung und Körperkontakt wären schädlich. Wörtlich heißt es in Haarers Machwerk: „Auch das schreiende und widerstrebende Kind muss tun, was die Mutter für nötig hält, und wird, falls es sich weiterhin ungezogen aufführt (…) in einen Raum gebracht, wo es allein sein kann, und so lange nicht beachtet, bis es sein Verhalten ändert.“

Die Buchautorin war im NS-Regime ungemein populär. Ihr Buch wurde in jeweils überarbeiteten und entschärften Fassungen bis 1987 neu aufgelegt und insgesamt 1,2 Millionen Mal verkauft.
Quelle:
https://www.wienerzeitung.at/a/nazi-erziehungsideale-die-nicht-weichen?utm_source=pocket-newtab-de-de

Michaela Glockler hat anscheinend auch bei Johanna Haarer abgeschrieben.


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08.01.2024 um 08:00
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Verklärung der Vergangenheit: Ein häufiges Phänomen ist die Verklärung der eigenen Schulzeit. Ehemalige Schülerinnen und Schüler neigen oft dazu, ihre Schulzeit in einem positiveren Licht zu sehen, da Erinnerungen mit der Zeit idealisiert werden können. Dieses Phänomen, oft als "früher war alles besser"-Syndrom bekannt, führt dazu, dass problematische Aspekte der Schulzeit ausgeblendet oder verharmlost werden.

Durch Indoktrination verzerrte Wahrnehmung: In Schulen, in denen anthroposophische Lehren tief verwurzelt sind, kann die kontinuierliche Exposition gegenüber diesen Ideologien zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität führen. Schülerinnen und Schüler, die von klein auf in diesem System aufwachsen und lernen, neigen dazu, die Welt durch die Brille der Anthroposophie zu sehen. Diese Indoktrination kann kritisches Denken und die Fähigkeit, die Lehren objektiv zu hinterfragen, stark einschränken.

Loyalität zu den Bildungseinrichtungen: Viele Ehemalige entwickeln eine tiefe Verbundenheit und Loyalität zu ihren Schulen, was dazu führen kann, dass sie nicht bereit sind, kritische Ansichten zu akzeptieren oder zu diskutieren. Diese Loyalität kann durch eine Vielzahl von Faktoren, wie z.B. positive persönliche Erlebnisse, Freundschaften oder eine generelle Identifikation mit der anthroposophischen Gemeinschaft, gefördert werden.
Mit allen drei Mechanismen kann ich mich zumindest teilweise identifizieren.

Ich habe immer noch Probleme, ein differenziertes Bild aufzubauen. Mehr und mehr erinnere ich mich an viele Dinge, von denen ich früher noch gesagt habe:
"Das war bei uns aber nicht so"

Es stellt sich mehr und mehr raus, dass es eben doch so war.

Karma und Reinkarnation und Behinderung war Thema. Atlantis und die Rassentheorie. Wir haben teilweise nicht richtig schreiben gelernt. Ich hatte Heileurythmie. Mir wurde vom Lehrer eine Geisteskrankheit unterstellt, weil wegen Unterforderung ständig gestört habe.
Sankt Michael und der Kampf gut gegen Böse war Unterrichtsinhalt.
Die total verschwurbelte Menschenkunde wurde unterrichtet - Die Tiere stammen vom Menschen ab - ja ne, is klar...
Wir hatten böses Mobbing. Ein Herr Doktor Rauer hat uns erzählt, dass das Universum bei Pluto aufhört.
Die Sache mit den Kackhörnchen wurde uns auch gelehrt.

Das alles gab es und ist einfach nicht zu leugnen.

Ganz oft, wenn ich Erfahrungsberichte lese oder höre, kommen plötzlicher wieder Erinnenrungen hoch, die eigentlich schon vergessen waren. Die Absurditäten der esotherischen Lehre werden immer mehr in meiner Erinnerung.
Die gesamte Unterstufenzeit wurde ich von einem Betonanthroposophen nach den hellseherischen Thesen Steiners unterrichtet.

Mehr und mehr kommt dieser ungute Anteil in die Waagschale meiner Erinnerungen, und es fällt immer schwerer ein positives Gesamtbild zu behalten. Ohne zweifel gab es positive Auswirkungen, die ich hier ja schon beschrieben habe. Aber auf welche Kosten?

Für mein Ingenieusstudium war ich jedenfalls null vorbereitet. Wertvolle Zeit in der ich anständig hätte Rechnen lernen können wurde mit Eurythmiegehampel und Eso-Schwurbeleien vergeudet.

Schön und heimelig wars teilweise irgendwie trotzdem.


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08.01.2024 um 08:01
@Kältezeit

Ich weiß ja nicht, in welchen Klassen dein(e) Kind(er) ist/sind, aber steht in den Epochenheften etwas von den oben genannten Dingen? Atlantis usw.?


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Waldorfschulen

08.01.2024 um 08:58
Zitat von ExWaldiExWaldi schrieb:Ich weiß ja nicht, in welchen Klassen dein(e) Kind(er) ist/sind, aber steht in den Epochenheften etwas von den oben genannten Dingen? Atlantis usw.?
Meine Tochter ist in der 4. Klasse und Atlantis wurde bisher nicht thematisiert.
Sie hatten schon ganz unterschiedliche Epochen, wie die Bauepoche, in der sie - vom Fundament bis zum Dach - ein Haus für Laufenten gebaut haben oder letztens in der Mensch- und Tierepoche mehr über Biologie gelernt haben.
Ich glaub, aus dem Märchen- und Sagenalter sind sie mit 10 Jahren auch schon raus. :D


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Waldorfschulen

08.01.2024 um 11:59
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Meine Tochter ist in der 4. Klasse und Atlantis wurde bisher nicht thematisiert.
Das machen heute nur noch vollverstahlte Lehrer, und wird auch nicht gerne gesehen, weil das angreifbar ist, Mein älterer Sohn hat das noch gehabt, obwohl sein Klassenlehrer nicht ganz anthroverstahlt war. Dafür erzählen die jetzt andere grenzwertige Dinge die nicht im Fokus der Kritik sind.

@Kältezeit: Zitier doch mal aus dem Epochenheft deiner Tocher.


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Waldorfschulen

08.01.2024 um 13:27
Ich kann mir vorstellen, dass manche Schulen soweit es geht, den gröbsten Unfug wegzulassen. Andererseits sind sie aber an den sogenannten Richter-Lehrplan gebunden.
Leider habe ich den nicht, aber ich denke, das der BdFW dieser Lehrplan wohl verpflichtend sein wird.

Interessant ist auch die Geschichte einer Hamburger Schule, die zusammen mit BdFW "Waldorf ohne Waldorf" versucht hat. Leider hat der Bund diese Zusammenarbeit ganz schnell beendet, weil sie wohl Mathe und Deutsch nicht Epochen unterrichten wollten.

Hier sieht man, dass eine zu große Abweichung nicht toleriert wird, und man darf sich dann nicht "Waldorf" nennen.

Waldorf ohne Steiner ist praktisch unmöglich.

Ich vermute, dass es um so einfacher in der Oberstufe wird, sich zu entsteinern, so dass man da praktisch nichts mehr von der Anthroposophie merkt.
Aber was die Unter- und Mittelstufe angeht, würden mich weitere Erfahrungsberichte schon interessieren. Ich glaube nicht, das fundamentale Dinge, wie die unverrückbaren Ansichten, zu welchem Zeitpunkt, welcher Lernschritt nötig ist, änderbar sind.

Das bringt mich zu der derzeitigen Meinung, dass TROTZ und nicht wegen des Systems Waldorf die Erfolge erreicht werden. Es wird vermutet, dass aufgrund der Auswahl der Schüler, die zu einem sehr großen Anteil aus Bildungsnahen Familien kommen ein vergleich mit Regelschulen zu positiven Ergebnissen für die Waldorfschulen kommt.

Wenn man davon ausgeht, dass insbesondere in der Unterstufe weiterhin wichtige Fächer wie Deutsch und Mathe in Epochen unterrichtet werden und dass ein früherer Zugang zu Bildung kathegorisch abgelehnt wird, würde ich sagen, dass das System ungeeignet ist und das gegenteil von individueller Förderung ist.

Aber konkrete Belege oder Beweise kann ich da natürlich nicht vorlegen und es bleibt am Ende nur Spekulation.

Meine persönliche Geschichte zeigt mir jedenfalls im Rahmen meiner jetzigen Aufarbeitung, dass die tatsächliche Versteinerung stattgefunden hat, ohne dass ich das in allen Belangen bemerkt und vor allem auch erinnert habe.

Sie hat stattgefunden - und teilweise auch massiv. Aber es ist nicht immer so offen zu Tage getreten. Insofern ist eine pauschale Beurteilung mit Belgen nur schwer möglich - Wie soll man so etwas belegen oder falsifizieren können?


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Waldorfschulen

08.01.2024 um 15:21
Zitat von ExWaldiExWaldi schrieb:Ich vermute, dass es um so einfacher in der Oberstufe wird, sich zu entsteinern, so dass man da praktisch nichts mehr von der Anthroposophie merkt.
Aber was die Unter- und Mittelstufe angeht, würden mich weitere Erfahrungsberichte schon interessieren. Ich glaube nicht, das fundamentale Dinge, wie die unverrückbaren Ansichten, zu welchem Zeitpunkt, welcher Lernschritt nötig ist, änderbar sind.
Es gibt nichts Wahres im Falschen sagte Adorno sinngemäß, Anthroposophie ist so etwas von falsch, warum sollte man die Kinder darauf prägen?

Das einzige was man sinnvoll machen kann, ist die Waldorfschule in einen anthroposophische Bekenntnisschule umzuwandeln, da gehen nur die Vollverstrahlten hin.

Das ist auch für die Anthros viel entspannter, die brauchen sich dann weder über die Wiederworte der Kinder ärgern noch um qualifiziertes Personal kümmern.


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Waldorfschulen

08.01.2024 um 18:35
Zitat von NemonNemon schrieb:Der war auch damals schon ein Außenseiter, den man außerhalb seiner eigenen Kreise ausgelacht und verspottet hat. Für wissenschaftliche Meriten reichte es auch nicht.
@Nemon
Könnte es möglicherweise sein, dass du Pädagogik grundsätzlich als unwissenschaftliches Geschwurbel betrachtest? :D

Ich hatte in meinem Lehramtsstudium an der Uni über ein ganzes Semester ein Seminar zu Steiners Didaktik und Biografie. Regelschullehrer dürfen Steiners Erkenntnisse genauso in ihrem Regelschulunterricht einbinden wie die von Hunderten anderer Didaktiker. Die wenigsten Didaktiken sind so bewährt und durchdacht, dass sie bis heute als eigene Schulform funktionieren (wie die von Steiner, Montessori ... oder Freinet). Zahlreiche Didaktiker beziehen sich auch nur auf einzelne Fächer und finden erst ab Sek.1 wesentliche Berücksichtigung, wo Lehrer ihren Fachunterricht erteilen, statt durchgängig in einer Klasse alles zu unterrichten.

Und jetzt die große Frage, welche Didaktik wäre ideal, um Schülern zukünftig auch das zu lehren, was die KI ihnen nicht ausspucken kann?
Es liefe neben dem digitalisierten Unterricht auf ein zusätzliches Lernen mit allen Sinnen, mit Hand- und Fuß hinaus. Eine besondere Förderung würde der Kreativität, der Bewegung, der sozialen Kompetenz und dem Umgang mit Emotionen zukommen.
Also all das, was für Waldorfschüler Alltag ist.


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Waldorfschulen

08.01.2024 um 19:11
@kosmonautin
Ich bin jetzt ein wenig verwirrt. Wie komme ich aufgrund meiner Aussage zu dieser Reaktion?
Ich habe keine Ahnung von Didaktik und habe Steiner nie als Didaktiker gesehen. Zumal mir nicht bekannt ist, dass er ein systematisch aufgebautes Werk hinterlassen hätte. Seine „Erkenntnisse“ entspringen seinem besonderen Draht zur höheren Sphäre statt wissenschaftlicher Arbeit, und meines Wissens war er im Wesentlichen auch Autodidakt.

Die Anforderung mit ohne KI, die du da in den Raum stellst — gibt es die?
Und existiert die Waldorf-Schule weiterhin, weil Steiner so gut war und seine didaktische Lehre, falls es die gibt, so durchdacht, oder weil partout schon mal all seine Jünger ihren Nachwuchs dahinschicken und weil das insgesamt ein Sammelbecken für Schüler ist, für die aus verschiedenen Gründen Alternativen gesucht werden?

Dass den Schülern dort etwas besonders gut beigebracht wird qua ausgefeilter Didaktik, konnte ich bisher so überhaupt nicht herauslesen aus den Erfahrungsberichten. Und das anthroposophische Bild der Persönlichkeitsentwicklung, auf das diese Schule abgestimmt ist, ist pure Fantasie des großen Wirrkopfes, oder?.

Aber was weiß ich schon. Sollen Andere was sagen.
Es wird bspw. auch Homöopathie im Pharmaziestudium gelehrt. Was erstere nicht adelt, sondern zweiteres diskreditiert


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Waldorfschulen

08.01.2024 um 19:30
@kosmonautin

Ich kann dir mal schnell auf die Sprünge helfen was Steiner für ein begnadeter Pädagoge und moralisch richtungsweisender Mensch war:

Steiner in den Konferenzen der ersten Waldorfschule Stuttgart 1919 bis 1924:
Dr. Steiner: Es ist sehr notwendig, daß wir uns darüber klar sind, daß
wir in die Schule herein nicht lauter Engel bekommen. Das darf uns
in keinem Falle hindern, unseren Ideen und unseren Idealen nach-
zugehen. Diese Dinge dürfen uns nicht dazu führen, auch nur zu
Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 30 0a Seite:72
25.9.1919 73
denken: wir können nicht erreichen, was wir uns vorgenommen
haben. Wir müssen immer klar vor uns haben auf der einen Seite, daß
wir das, was in den Intentionen liegt, die wir im Kursus durchgeführt
haben und auch sonst, verfolgen. Wieviel wir davon nicht erreichen,
ist eine andere Frage; die müssen wir für sich behandeln und von Zeit
zu Zeit genau besprechen. Heute ist noch zu kurze Zeit vergangen.
Sie werden nur sagen können, wie stark die Rangenhaftigkeit zum
Ausbruch gekommen ist.
Aber eines möchte ich Sie doch bitten, daß Sie es recht berücksich-
tigen. Das wäre das, daß wir als Lehrerschaft selbst — was die ande-
ren machen durch die Kinder, das ist eine Sache für sich —, daß wir
als Lehrerschaft versuchen, möglichst nicht unsere Schulangelegen-
heiten in die Öffentlichkeit hinauszutragen. Ich bin jetzt erst seit
Stunden wieder da, aber ich habe schon so viel Geschwätz gehört,
wer eine Ohrfeige gekriegt hat und so weiter; es geht schon ins Gren-
zenlose, dieses Geschwätz durch die Leute hindurch, daß es mir
schrecklich war. Nicht wahr, wir brauchen uns nicht zu kümmern,
wenn es durch alle möglichen unrichtigen Fugen herauskommt. Da
sind wir harthäutig dagegen; aber tragen wir nur ja nicht selber dazu
bei. Schweigen wir über alles das, was wir handhaben in der Schule.
Halten wir uns an eine Art Schulgeheimnis. Reden wir nicht zu den
Außenstehenden, außer zu den Eltern, die mit Fragen zu uns kom-
men, und da wiederum immer nur über die eigenen Kinder, daß nicht
zu Geschwätzen Veranlassung gegeben wird. Es gibt Leute, die reden
aus Sensationslust und mit Wollust über solche Dinge. Das ist Gift für
unsere ganze Unternehmung, wenn sie in dieser Weise in Klatsch
übergeht. Das ist ja leider besonders in Stuttgart, daß viel in anthro-
posophischen Kreisen geklatscht wird. Das ist auch, was uns viel
schadet, dieser Klatsch, der mir in widerwärtiger Weise schon ent-
gegengetreten ist, und der von uns Lehrern nicht in irgendeiner Weise
unterstützt werden darf.
Quelle: GA300a Konferenzen mit den Lehrern der Freien Waldorfschule in Stuttgart 1919 bis 1924. Erster Band. Das erste und zweite Schuljahr S.72 f.

"So ein bisschen Prügel schadet nichts wenn die Eltern davon nichts mitbekommen"

Vorsicht, mit rassistischem Einwurf:
Dr. Steiner: Das Mädchen L. K. in der 1. Klasse, da wird irgendeine
recht schlimme Verwickelung da sein mit dem ganzen Inneren. Da
wird auch nicht viel zu machen sein. Das sind diese Fälle, die immer
häufiger vorkommen, daß Kinder geboren werden und Menschen-
formen da sind, die eigentlich in bezug auf das höchste Ich keine
Menschen sind, sondern die ausgefüllt sind mit nicht der Menschen-
klasse angehörigen Wesenheiten. Seit den neunziger Jahren schon
kommen sehr viele ichlose Menschen vor, wo keine Reinkarnation
vorliegt, sondern wo die Menschenform ausgefüllt wird von einer Art
Naturdämon. Es gehen schon eine ganze Anzahl alte Leute herum,
die eigentlich nicht Menschen sind, sondern naturgeistige Wesen und
Menschen nur in bezug auf ihre Gestalt. Man kann nicht eine
Dämonenschule errichten.
X.: Wie ist das möglich?
Dr. Steiner: An sich ist nicht ausgeschlossen, daß im Kosmos ein
Rechenfehler geschieht. Es sind doch lange füreinander determiniert
die hinuntersteigenden Individualitäten. Es geschehen auch Genera-
tionen, für die keine Individualität Lust hat hinunterzukommen und
sich mit der Leiblichkeit zu verbinden, oder die sie auch gleich am
Anfang verlassen. Da treten dann andere Individuen ein, die nicht
recht passen. Aber dies ist wirklich jetzt sehr häufig, daß ichlose
Menschen herumgehen, die eigentlich keine Menschen sind, die nur
menschliche Gestalt haben, naturgeistähnliche Wesen, was man
nicht erkennt, weil sie in menschlicher Gestalt herumgehen. Sie
unterscheiden sich auch sehr wesentlich von den Menschen in bezug
auf alles Geistige. Sie können es zum Beispiel nie zu einem Gedächt-
nis bringen in den Dingen, die Sätze sind. Sie haben eigentlich nur
Wortgedächtnis, kein Satzgedächtnis.
Die Rätsel des Lebens sind nicht so einfach. Wenn eine solche Wesen-
heit durch den Tod geht, dann geht sie zurück in die Natur, woher sie
Copyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch:300c Seite:7 0
5.7.1923 71
gekommen ist. Der Leichnam zerfällt; eine richtige Auflösung des
Ätherleibes ist nicht da, und das Naturwesen geht in die Natur zu-
rück.
Es könnte sein, daß irgendwie automatisch etwas geschehen könnte.
Der ganze Apparat des menschlichen Organismus ist da. Man kann
unter Umständen in den Gehirnautomatismen eine Pseudomoral
züchten.
Man redet sehr ungern über diese Dinge, nachdem wir ohnedies viel-
fach gegnerisch angefallen werden. Denken Sie, was die Leute sagen,
wenn sie hören, hier wird erklärt, daß es Menschen gibt, die keine
Menschen sind. Aber es sind Tatsachen. Wir würden auch nicht sol-
chen Niedergang der Kultur haben, wenn ein starkes Gefühl dafür
vorhanden wäre, daß manche Leute herumgehen, die gerade da-
durch, daß sie rücksichtslos sind, etwas werden, daß die keine Men-
schen sind, sondern Dämonen in Menschengestalt.
Aber wir wollen das nicht in die Welt hinausposaunen. Die Gegner-
schaft ist so schon groß genug. Solche Dinge schockieren die Men-
schen furchtbar. Es hat einen furchtbaren Schock hervorgerufen, als
ich genötigt war zu sagen, daß ein ganz berühmter Universitätspro-
fessor, der einen großen Ruf hat, daß der, nach einem sehr kurzen
Leben zwischen Tod und neuer Geburt, ein wiederverkörperter
Neger war, ein Forscher.
Aber diese Dinge wollen wir nicht der Welt verkünden.
Quelle: GA300c S. 70 f.

Es gibt Menschen, die sind eigentlich keine Menschen, sondern Naturdämonen. Steiner macht das daran fest, dass die nicht an die Geistige Welt glauben (das ist mit »Rücksichtslosigkeit« gemeint)

Siehe auch: Anthroposophie – Zwischen Erleuchtung und Kontrovese (Beitrag von Wurstsaten)


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Waldorfschulen

08.01.2024 um 19:50
@kosmonautin
Was kann man heutzutage studieren? Die Erziehungskunst? Ist das das didaktische Vermächtnis des Schwurbelkönigs?
Das stehen wieder Sachen drin, mannoman.
http://anthroposophie.byu.edu/vortraege/294.pdf (Archiv-Version vom 26.02.2024)


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