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Waldorfschulen

1.265 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Waldorf ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Waldorfschulen

Waldorfschulen

04.01.2024 um 14:37
Also meine Fragen beziehen sich auf das aktuelle Geschehen und dabei eher auf den privaten Bereich, da man selbstverständlich IN der Schule keinen Alkohol trinkt und Cola vielleicht auch nicht das ideale Getränk im Unterricht ist.


Und meine Fragen beziehen sich auf 16-18 jährige Jugendliche bzw Erwachsene Philosophen (Eltern) bzw WaldorfschülerInnen.

Noch konkreter: Ich habe einige Praktikanten (16 Jahre alt)im Arbeitsumfeld kennengelernt und da kommt man ja zwangsläufig ins Gespräch.

Ich selbst war nie auf einer Waldorfschule und auch aus meiner Verwandtschaft niemand.

Und mir ist durchaus bewusst, dass nicht jede Schule gleich ist.

Hier bei uns müssen die Eltern und die Kinder zum Putzen kommen am Wochenende und zumindest einige in Baden Württemberg scheinen die Lehren (AKTUELL) sehr sehr konservativ auszulegen. Also quasi alles mehr oder weniger verboten was mit weltlichem Spaß zu tun hat.

Ob das direkt oder indirekt mit Steiner zu tun hat,. weiß ich ja eben nicht und dachte, dass hier vielleicht jemand etwas dazu sagen kann.

Auf direkte Nachfrage bei den BesucherInnen der Waldorfschulen bekomme ich jedenfalls immer Antworten nach dem Motto " das mit Anthroposophie niemand in der Schule was am Hut hat"...

Also alles wie bei allen anderen Schulen auch abläuft und es fast keinen Unterschied gibt.

Ob das stimmt????


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Waldorfschulen

04.01.2024 um 14:45
Zitat von ForesterForester schrieb:Also quasi alles mehr oder weniger verboten was mit weltlichem Spaß zu tun hat.
Das wäre der Zeitpunkt, an dem ich meine Tochter aus der Schule nehmen würde.. :D
Ich lass mir von niemandem vorschreiben, was ich wie im privaten Bereich handhabe und das ist bisher auch noch nicht geschehen.


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Waldorfschulen

04.01.2024 um 18:56
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Mein Kind geht aktuell auf solch eine Schule, also können sich Erfahrungsberichte von Anderen von früher von meinen unterscheiden.. wie das halt nunmal so ist, denn in 30 Jahren entwickelt sich einiges weiter. Manchmal sogar sichtlich innerhalb eines Jahrzehntes.

Zu deiner Frage: während der Schule ist Alkohol natürlich verboten und die Frage stellt sich für mein 10-jähriges Kind auch nicht oder meinst du das auf die Eltern bezogen?

Mal abgesehen davon, dass das sehr übergriffig wäre, habe ich davon noch nie etwas gehört.

Meine Tochter darf am Wochenende oder in den Ferien immer mal wieder Cola trinken- wir sind da schulisch null eingeschränkt.

Zitat von ForesterForester schrieb:
Stimmt es, das man regelmäßig mithelfen muss, auch am Wochenende, die Schule zu putzen?

Keine Waldorfschule ist wie die Andere. An unserer Schule musste noch nie jemand wochenends putzen kommen.
Mag sein, dass du das Glück hast, dass in deiner Zeit als Waldorfmutti an deiner Schule so etwas nicht passiert. Es mag Kollegien geben, die es schaffen, die Betonanthroposophen eine Weile fernzuhalten, vielleicht liegt es aber auch daran, dass du bestimmte Dinge nicht war haben willst und sie deswegen ignorierst.
Waldorfschule ohne Steiner geht einfach nicht, weil die Pädagogik dann substanzlos oder beliebig wäre, zumindest aus der Sicht der Anthroposophen.

Es gab in den letzten zwei Jahren zwei Schulen, die wegen Qualifikationsmängeln der Leitungen und Kollegien geschlossen werden.
Kritische Eltern fristlos gekündigt

Zwei Elternpaare berichteten, ihnen und weiteren Familien sei der Schulvertrag fristlos gekündigt worden. Davon seien auch weitere Eltern betroffen gewesen. Nachfragen dazu beim Rechtsanwalt der Schule seien unbeantwortet geblieben.

Bereits Ende 2021 hatte der Elternrat beklagt, dass der Schulvorstand sich „nicht um die Vorwürfe kümmere“. Es gebe eine „mangelnde Kooperation des Fördervereins“, „nicht nachvollziehbare Kündigungen von Schulverträgen“ sowie eine „öffentliche Bloßstellung“ von Lehrkräften und Eltern.

Zeitgleich hätten eine Gruppe namens „Die Eltern der Ganztags-Waldorfschule Duisburg e.V.“ einen Brief und eine Unterschriftenliste an die Redaktion der Zeitung geschickt und eine „Intrige“ seitens der LAG unterstellt. Sie positionierten sich damit auf der Seite ihrer Waldorfschule. Auf der Liste befänden sich rund 40 Namen, bei denen nicht immer geklärt sei, ob sie persönlich unterschrieben hätten. Die Absender_innen bemängelten „Intrigen, Vorwürfe und Verschwörungen diverser Lehrer, Eltern und der Landesarbeitsgemeinschaft der Waldorfschulen“.
Quelle: https://anthroposophie.home.blog/2023/03/27/waldorfschule-duisburg-erbitterte-vorwurfe-von-veruntreuung-intrigen-und-rechtsbruchen/

Auch der Bund der freien Waldorfschulen achtet sehr darauf, dass das gebotene Maß an Steiner erfüllt wird.

Mir ist übrigens an der Waldorfschule meiner Kinder aufgefallen, dass die ledigen Mütter regelmäßig zum Putzen kommen mussten, und die Schule war in NRW und nicht in BW.


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Waldorfschulen

04.01.2024 um 19:25
Also wir haben in NDS vor 20 - 25 Jahren alles durch, was man im jugendlichen Oberstufen-Alter so macht.

Jeder hatte seinen Musikgeschmack, wir haben gesoffen, geraucht, gekifft, gevögelt...

Im Privaten sowieso und teils auch auf Klassenfahrt. Wie gesagt, waren meine Oberstufenlehrer bis auf wenige Ausnahmen easy, was das anging.

Es gab bei uns immer die Mischung aus den Müslis, die mit erdfarbenen Wollpulunder und Jesuslatschen rumgelaufen sind und der überwiegende Anteil war ziemlich normal - Also was die Oberstufe anging. Sowohl Schüler als auch Lehrer.

Die versteinerten waren wohl eher in den Unteren Stufen zu finden, wo man schön von Atlantis und den Wurzelrassen schwurbeln konnte.
Meiner unmaßgeblichen Erninnerung jedenfalls.

In unserer Klasse war eigentlich immer der Großteil einigermaßen normal. Natürlich ist das ja auch graduell. Es gab die, wo es zuhause nur Bio-Essen gab, teilweise auch mit Hippie-Eltern, manche Eltern waren Subuds, manche vermutlich Anthroposophen. Aber ich könnte mich in meiner Klasse nicht an Familien erinnern, die wirklich strikte Beton-Antrhoposophen waren.

Ein bisschen strange waren wir zum größten Teil bestimmt, aber irgendwie hat keiner vollständig an de Realität vorbei gelebt.

@Forester
Wie meintest du das mit den Homosexuellen? Ich glaub, ich konnte da nicht ganz folgen.


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Waldorfschulen

04.01.2024 um 19:53
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Mir ist übrigens an der Waldorfschule meiner Kinder aufgefallen, dass die ledigen Mütter regelmäßig zum Putzen kommen mussten, und die Schule war in NRW und nicht in BW.
Also NRW genauso wie BW. Allerdings hat man mir als "nicht Waldi" berichtet, dass auch ältere SchülerInnen putzen müssen, auch am WE.
Zitat von ExWaldiExWaldi schrieb:Wie meintest du das mit den Homosexuellen? Ich glaub, ich konnte da nicht ganz folgen.
Naja, also konkret ist mir eine Waldi Schülerin aufgefallen, die mir in 2023 von ihren "Eltern" berichtet hat, aber im gleichen Atemzug davon gesprochen hat, dass sie ihren Vater nicht kennt und noch nie gesehen hat.

Soweit ganz normal und LEIDER üblich und das leider auch ohne Waldi.

Auf meine Nachfrage wer dann die "Eltern" sein sollen? habe ich die Antwort bekommen - achtung - : "Alle DREI"""Eltern """ sind Frauen.

Weitere Nachfrage von mir, ob "die Eltern " dann lesbisch (homosexuell) sind, bekam ich ein klares"Ja".

Da ausgerechnet diese Schülerin besonders stark weltlichen Spaß ablehnt und mir sehr antroposophisch rüberkommt, da sie keine Musik hört, keine Cola und kein Energy trinkt sowie selbstgestrickte Wollpullover trägt und esoterische Steine um den Hals trägt habe ich mich u.a. auch gefragt ob man bzw Frau denn Homosexualität so intensiv und offiziell ausleben darf, wenn man ansonsten doch sehr antroposophische Ansichten vertritt.

Die "Eltern" also drei Frauen, haben sich auch bei mir so vorgestellt 🙄

Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass es sich hierbei um eine extreme Ausnahme handelt, da ich -ganz nebenbei - auch noch ein Messi-Syndrom festgestellt habe in eben dieser Patchwork Familie.

Ich kann das ganze nur nicht so gut einordnen, ob das nun einfach mit Waldi in Verbindung steht, möchtegern alternativ ist, oder einfach nur sehr sehr weird (seltsam )ist??

Vielleicht sogar von der Antroposophie abeglehnt?

Oder eben ganz normal und vielleicht sogar Steiner konform?


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Waldorfschulen

04.01.2024 um 20:20
Zitat von ForesterForester schrieb:Da ausgerechnet diese Schülerin besonders stark weltlichen Spaß ablehnt und mir sehr antroposophisch rüberkommt, da sie keine Musik hört, keine Cola und kein Energy trinkt sowie selbstgestrickte Wollpullover trägt und esoterische Steine um den Hals trägt habe ich mich u.a. auch gefragt ob man bzw Frau denn Homosexualität so intensiv und offiziell ausleben darf, wenn man ansonsten doch sehr antroposophische Ansichten vertritt.
Wenn man weltlichen Spaß ablehnt darf man das. Ich weiß von einer ehemaligen Geschäftsführerin einer Waldorfschule, die aus einer bekannten Anthroposophenfamilie aus Dortmund stammte, und bekannt war, dass sie auf Frauen stand, von der wurde gesagt, dass sie der einzige Mann an der Schule sei, weil sie den Gründer abgesägt hat.

In der Hinsicht hatte die wohl ganz vernünftige Vorstellungen, weil der Gründer regelmäßig ältere Schülerrinnen gevögelt hat.

Ansonsten ist Homosexualität, wenn man sie nicht auslebt kein Hindernis an Waldorfschulen, einen wirklichen Aufstieg innerhalb der Anthroposophie bleibt Homosexuellen aber verwehrt.


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Waldorfschulen

04.01.2024 um 20:34
Zitat von ForesterForester schrieb:Mir ist übrigens an der Waldorfschule meiner Kinder aufgefallen, dass die ledigen Mütter regelmäßig zum Putzen kommen mussten, und die Schule war in NRW und nicht in BW.
Also NRW genauso wie BW. Allerdings hat man mir als "nicht Waldi" berichtet, dass auch ältere SchülerInnen putzen müssen, auch am WE.
An "unserer" ersten Schule mussten alle Eltern zum Putzen antreten, sowie alle Schülerinnen und Schüler dann ab der 7. Klasse - unabhängig von irgendwelchen Kriterien.

P.S. Das hat damit zu tun, dass es keine Putzkräfte für die Klassenräume gab.

Spaß haben durften trotzdem alle, wie sie wollten. Das war aber im (liberalen) Hamburg, nicht in Gegenden wie Stuttgart, wo offenbar ein anderer Wind weht.


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Waldorfschulen

05.01.2024 um 08:54
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:dass du bestimmte Dinge nicht war haben willst und sie deswegen ignorierst.
Nein, das ist ausgeschlossen.. wie gesagt, hat noch nie jemand in mein privates Umfeld reingepfuscht, aber glaub DU halt, was du willst.. :D
Zitat von ForesterForester schrieb:Ich kann das ganze nur nicht so gut einordnen, ob das nun einfach mit Waldi in Verbindung steht, möchtegern alternativ ist, oder einfach nur sehr sehr weird (seltsam )ist??
Was ist seltsam? Dass da 3 Frauen sich als Elternteile ausgeben? Wo ist das Problem?
An unserer Schule gibt es auch ein transsexuelles Kind, das während seiner schulischen Laufbahn dort, vom Mädchen zum Jungen transformierte - keiner hat das als abnorm angesehen; Transsexualität wurde in der Klasse besprochen und gut war.
Kann mich nicht daran erinnern, dass Themen wie Homosexualität und Transsexualität in meiner Regelschule jemals auf dem Lehrplan standen.

Willkommen im 21. Jahrhundert, in dem "alternative" Lebenskonzepte toleriert werden. Ja, und das auch an Waldorfschulen.


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Waldorfschulen

05.01.2024 um 12:41
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Nein, das ist ausgeschlossen.. wie gesagt, hat noch nie jemand in mein privates Umfeld reingepfuscht
Beweis durch Behauptung :D
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:ber glaub DU halt, was du willst.. :D
Ich glaub grundsätzlich nichts mehr, insbesondere was Anthros und Waldis so erzählen, weil die zu viel Doppelsprech und alternative Fakten verzapfen.


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Waldorfschulen

05.01.2024 um 13:31
Ich vermute mal, die Schule von Kältezeit ist ähnlich wie meine.

Sie bewegt sich an dem gerade noch so vertretbaren Maß an Fortschrittlichkeit, so daß sie sich weiterhin so nennen darf.

Ich weiß es natürlich nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass es solchen "modernen" Schulen gut gelingt, den Esotherikanteil, den sie noch besitzen, nach Außen hin gut zu verbergen und genauso den Fortschrittsanteil, sofern er nicht an Methoden messbar ist, der Dachorganisation gegenüber soweit zu verschleiern, dass sie damit nicht beim BdFW auffliegen.

Ich meine das ohne Wertung, sondern stelle das nur fest.


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Waldorfschulen

05.01.2024 um 13:37
Zitat von ExWaldiExWaldi schrieb:Ich weiß es natürlich nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass es solchen "modernen" Schulen gut gelingt, den Esotherikanteil, den sie noch besitzen, nach Außen hin gut zu verbergen und genauso den Fortschrittsanteil, sofern er nicht an Methoden messbar ist, der Dachorganisation gegenüber soweit zu verschleiern, dass sie damit nicht beim BdFW auffliegen.
Wobei das Verschleiern Linie der Geschäftsführer der Schulen ist, damit die Schülerzahlen nicht einbrechen.
Was Programm des BdFW ist, kann man allerdings in Publikationen wie der "Erzihungskunst" nachlesen, und das ist überhaupt nicht moderat.

Das ist eine treffende Beschreibung für die anthroposophische Apologetik an moderaten Schulen:
Apologetische Abwehrhaltung (Beitrag von Wurstsaten)


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Waldorfschulen

06.01.2024 um 06:51
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Ich glaub grundsätzlich nichts mehr, insbesondere was Anthros und Waldis so erzählen, weil die zu viel Doppelsprech und alternative Fakten verzapfen.
Ach, ich vergaß. Unbelegte Behauptungen und Erfahrungsberichte sind ja nur gültig, wenn sie in dein Bild passen und am besten kommen diese auch direkt aus deiner Feder..
Dieses Meinungen wegrasieren und der Versuch, aufzuzeigen, wie absurd die andere Meinung und Erfahrung doch sei, kommt mir aus einer anderen Strömung ziemlich bekannt vor. Ich glaub, das ist gerade die, die du prinzipiell hinter Waldorf vermutest.

Ich hab deine Berichte aus vergangenen Dekaden auch nie bezweifelt; könnte die jetzt aber auch als alternative Fakten betiteln.
Ich erlebe Waldorfschule jetzt seit 5 Jahren und werde auch weiterhin berichten. Selbstverständlich auch, wenn mir etwas Negatives auffallen sollte.

@ExWaldi
Bei uns hat sich vor einigen Jahren auch die Schulleitung geändert- prinzipiell sind sehr viele junge LehrerInnen angestellt. Interessanterweise haben die selbst alle einen Regelschulhintergrund.
Der Klassenlehrer meiner Tochter ist Anfang 30 und sehr motiviert.
Da ich berufliche Erfahrungen innerhalb mehrerer Regelschulen habe, schaue ich hier auch nicht nur als Elternteil drauf, sondern auch wie ich Schule beruflich und als Schülern erlebt habe.
Mich wundert der Abgang zu alternativen Schulformen (Montessori, Waldorf) daher nicht wirklich..
Die werden immer beliebter.


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Waldorfschulen

06.01.2024 um 09:41
Steiner hatte in meinen Augen eine veritable Vollmeise und die attestiere ich auch jedem, der seinen Schmuh eins zu eins mitgeht.
Die Gründe sein Kind auf eine Schule zu schicken, die seinen Lehren folgt, mögen vielschichtig sein, sonderlich beeindruckende fallen mir da gerade nicht ein.
Die Schulen sind anerkannt und man erhält die Gelegenheit staatlich anerkannte Abschlüsse zu erreichen. Insofern sehe ich wenig Handhabe, ernsthaft gegen sie zu opponieren.
Volksverdummung hat in Deutschland Tradition, Esoterik und ähnliche Fantastereien boomen, Homöopathie findet reißenden Absatz etc.
Eltern entscheiden(bis zu einem gewissen Alter) für ihre Kinder.


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Waldorfschulen

06.01.2024 um 11:34
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Ach, ich vergaß. Unbelegte Behauptungen und Erfahrungsberichte sind ja nur gültig, wenn sie in dein Bild passen und am besten kommen diese auch direkt aus deiner Feder..
Dieses Meinungen wegrasieren und der Versuch, aufzuzeigen, wie absurd die andere Meinung und Erfahrung doch sei, kommt mir aus einer anderen Strömung ziemlich bekannt vor. Ich glaub, das ist gerade die, die du prinzipiell hinter Waldorf vermutest.
Ich kann meine Erfahrungsberichte insofern belegen, dass es eine Große Anzahl von Menschen gibt, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Man hat mich an meiner Schule gezwungen, ein Praktikum in einem Camphill Heim zu machen; als Aufnahmevoraussetzung für das Studienkolleg.

Hier mein Bericht:
Sozialpraktikum
Als Eingangsvoraussetzung für das Studienkolleg, anstelle einer Aufnahmeprüfung, mussten wir ein achtwöchiges Sozialpraktikum in einem Heim für »Seelenpflegebedürftige« machen. Irgendein Gartenbaulehrer hat mir dann erzählt, dass es sich bei geistig Behinderten um Trottelinkarnationen handelt, die selbst an ihrer Behinderung schuld sind, weil sie in einem vorherigen Leben gelogen haben. Seitdem habe ich etwas gegen anthroposophische Heilpädagogik, und wollte da auch nicht hin.

Ich bin mit sechs Mitschülern in ein Camphill-Heim nach Schottland gegangen.
Das Heim war in einem ziemlich heruntergekommenen alten Herrenhaus und den Nebengebäuden untergebracht.
Als wir dort ankamen, mussten die Insassen die Wände der mir zugewiesenen Wohngruppe vom Ruß reinigen, der durch einen Brand einige Tage vorher entstanden war.
Einer der Insassen hatte es da wohl nicht mehr ausgehalten und deswegen Feuer gelegt.
Das einzige Problem der Betreuer war, dass die Feuerwehr in den darüber liegenden Raum eingedrungen ist, wo sich der Zweig traf, und diesen damit entweiht hatte.

Die Insassen waren durchweg Jugendliche und junge Erwachsene aus der britischen Oberschicht und dem Landadel, viele sprachen auch deutsch.
Die meisten Betreuer waren schwer von den Insassen zu unterscheiden, am letzten Tag habe ich noch jemanden, den ich für einen Insassen gehalten habe als Betreuer identifiziert.
Ian war so ein Fall, der war dafür zuständig das, das Unkraut was nicht von der Ziege, den Betreuern oder Insassen aufgegessen wurde mit einer Motorsense klein zu halten.
Seine einzige Qualifikation dafür war, dass seine Schwester dort auch als Betreuerin beschäftigt war.

Hauseltern
Birgitta war die Hausmutter von der Wohngemeinschaft der ich zugeteilt war, der Hausvater war ihr vor einiger Zeit abhanden gekommen.
Stattdessen gab es in der Wohngruppe einen älteren Engländer mit leicht autistischen Zügen, der immerzu „isn’t it“ murmelte.
Birgitta, wenn auch nicht ganz so adipös, hat mich wegen ihres sauren Geruchs und ständigen moralisierens stark an Frau Gienapp erinnert.

Karnickel
Der Leiter dieser Einrichtung war ein älterer Anthroposoph, der Karl König noch persönlich kannte, seine Eltern waren wohl in den 1930er Jahren mit ihm nach England emigriert.
Sein jüngster Sohn, etwas jünger als wir Praktikanten, lebte noch bei ihm in der Wohngemeinschaft, fand seine Situation aber nicht so toll.
Er war u.a. für die Dezimierung der Kaninchen zuständig, die den Hügel unterhöhlten auf dem das Herrenhaus stand.
Es gab unter den Betreuern bei allen möglichen oder unmöglichen Gelegenheiten endlose Debatten, ob es ethisch vertretbar sei, die Kaninchen mit einem Kleinkaliebergewehr zu erlegen (fair kill?),
letztendlich kam immer das gleiche Ergebnis da bei heraus: die Kaninchen mussten verzehrt werden.
Mehrere Tiefkühltruhen waren bis zum Bersten mit küchenfertigen Kaninchen gefüllt, viele Betreuer verschmähten Fleisch und der Sohn des Leiters mochte auch keine Kaninchen mehr.
So wurden wir Praktikanten für die kulinarische Bestattung der Kaninchen herangezogen, was die Situation in den Kühltruhen nicht wirklich verbesserte.
Carolyn
Einige in Mädchen in der Wohngruppe waren sehr adipös, anscheinend war es den Betreuern nicht möglich die Nahrungsaufnahme dieser Bewohner effektiv einzuschränken, obwohl alle Vorratsschränke und selbst die Tiefkühltruhen mit Schlössern gesichert waren.
Wenn das Essen, das ihnen ausgegeben wurde nicht reichte, wurde eben am Komposthaufen genascht.
Ein Mädchen mit Downsyndrom hat sogar ein halb gefrorenes Huhn, das zum Auftauen auf der Kühltruhe lag, versucht zu essen.
Carolyn war circa 140cm groß und wog geschätzte vier Zentner.
Eine neue Betreuerin hat sie versehentlich in die Badewanne gesteckt, es hat mehrere Stunden gebraucht, um sie da wieder herauszuholen. Manchmal fragt man sich, wer ist hier eigentlich behindert.

Ivette
Wir hatten auch eine Französin unter den Mitarbeitern der Wohngruppe.
Ob die wirklich Ivette hieß weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall war das ein scharfes Gerät und hatte einen Faible für einen Insassen.
Henry war Autist der eigentlich nicht sprach, aber sehr gut aussah.
Mit dem Interesse von Ivette konnte er gar nicht umgehen und hat sich immer verdrückt wenn sie ihn angeschmachtet hat.
Brigitta hatte das wohl auch bemerkt, wollte aber nicht einschreiten, am Tag meiner Abreise sprach Henry mich auf deutsch an, ob ich ihn nicht da raus holen könnte.
Ich sage ihm, dass ich als Praktikant da nichts machen könne.

Miky
Miky war ein Insasse meiner Wohngruppe mit Downsyndrom, der drei Akkorde auf der Gitarre konnte und deswegen ein Popstar werden wollte.
Ian hat ihm erzählt, dass man sich dafür einen Irokesenschnitt zulegen muss, und hat das dann auch ausgeführt.
Mikys Mutter hat bei der Abholung zu den Sommerferien geweint, als sie ihn so gesehen hat.

Aleister
Samstags gab es die sogenannte Handlung der Christengemeinschaft, für die Insassen, danach öffnete für eine halbe Stunde ein Kiosk, an dem die Insassen Süßigkeiten kaufen konnten.
Aleister, ein Insasse mit Prader Willi Syndrom wurde einmal, weil er eine Minute zu spät kam, der Kiosk vor der Nase zugemacht, da hat er Anlauf genommen und die Kiosktür eingerannt --vier Zentimeter Eiche.

Praktikantenverwendung
Eigentlich konnte die Einrichtung mit so vielen Praktikanten gar nichts anfangen, da vierzehn Tage nach unserer Ankunft die Sommerferien für die Insassen begannen.
Nur einige wenige Insassen, die aus irgendwelchen Gründen nicht von ihren Eltern abgeholt wurden, waren noch da.
Sabine, eine Mitreisende hat gemutmaßt, dass die uns nur genommen haben, weil die Betreuer keine Kaninchen essen wollten.

Arbeitsatmosphäre
Von einer Arbeitsatmosphäre kann man eigentlich gar nicht sprechen, Camphill ist ein totalitäres System, das mittels moralischem Drucks alle Mitarbeiter und auch deren Familienangehörigen vereinnahmt.
Was mir Ton, ein niederländischer Mitarbeiter und auch der Sohn des Leiters erzählt haben, hätte ich nicht geglaubt, wenn ich es nicht auch mit eigenen Augen gesehen hätte.
Mein Schwager arbeitet als Heilerziehungspfleger in einer anthroposophischen Einrichtung bei Lüneburg, der sagte mal, dass sich zuweilen ahrimanische Wesenheiten in einen sozialen Organismus einschleichen und diesen von innen heraus vergiften.
Quelle: Meine Aufzeichnungen

@Kältezeit, wenn du mir das nicht glauben möchtest, hör dir doch diesen Podcast an:

https://waldorfsalat.letscast.fm/episode/15-mit-manuela-lohwasser-werkstaetten-fuer-behinderte-menschen


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Waldorfschulen

06.01.2024 um 11:47
@Wurstsaten
Ich glaube dir ja, aber deine Erfahrungen sind nunmal auch eine Weile her.

Und genauso wie du negative Erfahrungen von Anderen als Referenz und Beweis für deine Behauptungen heranziehst, kann ich das mit meinem positiven Erfahrungen machen, die sich ebenfalls mit vielen Anderen decken.


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Waldorfschulen

06.01.2024 um 13:07
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Und genauso wie du negative Erfahrungen von Anderen als Referenz und Beweis für deine Behauptungen heranziehst, kann ich das mit meinem positiven Erfahrungen machen, die sich ebenfalls mit vielen Anderen decken.
Es mag sein, dass wenn man von den Schmonzes überzeugt ist die Dinge ganz anders sieht.

Ich bin von Steiners Lehre nicht überzeugt, ja und lehne die kategorisch ab.
Ich denke, ich habe dafür nachvollziehbare Gründe, wie @Heide_witzka in seinem Beitrag schon sagte, Steiner hatte eine Vollmeise und die Anthroposophen haben mehr oder weniger auch eine.

Es gibt in Deutschland zwar Meinungs- und Religionsfreiheit, aber die hat auch Grenzen.
Von mir aus kann jeder glauben was er will, solange das nicht beweisbar ist, hat das aber Privatsache zu sein.
Steiner hat seinen Irrsinn als wissenschaftlich fundiertes Lehrgebäude verkauft und damit ist das keine Privatsache.

Wenn du da echte Argumente für Steiner hast, dann hic Rhodus, hic salta :D


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Waldorfschulen

06.01.2024 um 14:05
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Ich bin von Steiners Lehre nicht überzeugt, ja und lehne die kategorisch ab.
Ich
Und trotzdem hast du deine 2 Kinder auf ne Waldorf geschickt..
Da muss es doch irgendwann diesen einen Punkt gegeben haben, der dich vom anthrosophischen, rückständigen Schwurbler zum aufgeklärten, modernen Waldi-Kritiker hat werden lassen?
Finde deinen Werdegang bzw. diesen Punkt der Meinungs- und Lebens(ver)änderung überhaupt nicht nachvollziehbar und greifbar.
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Von mir aus kann jeder glauben was er will, solange das nicht beweisbar ist, hat das aber Privatsache zu sein
Schwierig. Willst du die katholischen Schulen etwa auch dicht machen?


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Waldorfschulen

06.01.2024 um 15:47
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Und trotzdem hast du deine 2 Kinder auf ne Waldorf geschickt..
Da muss es doch irgendwann diesen einen Punkt gegeben haben, der dich vom anthrosophischen, rückständigen Schwurbler zum aufgeklärten, modernen Waldi-Kritiker hat werden lassen?
Ich war eher wie Charlie the Unicorn, ich wollte das nicht, aber meine Frau hat behauptet, dass es nicht so wie früher sei. War es aber doch, teilweise mit den Kindern von den Betonanthroposphen von damals als Lehrer.

Dass Steiner an Waldorfschulen keine Rolle spielt halte ich für eine dreiste Propagandalüge.

Hier ist ein schöner Podcast zum Schlapplachen oder Gruseln:
https://waldorfsalat.letscast.fm/episode/16-silvesterspecial-schwurbeln-mit-steiner

Beide Söhne werfen mir vor, dass ich sie zu einer Beklopptenschule geschickt habe, und ich kann nur sagen, macht das mit eurer Mutter aus.


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Waldorfschulen

06.01.2024 um 16:00
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Schwierig. Willst du die katholischen Schulen etwa auch dicht machen?
Zumindest würde ich die Kleriker da rausschmeißen und alles sehr engmaschig kontrollieren.

Was die Waldorfschulen betrifft, ich respektiere die Meinungs- und Religionsfreiheit, deswegen fordere ich nicht generell eine Schließung aller Waldorfschulen, sondern eine Umwandlung in anthroposophische Bekenntnisschulen, mit entsprechender Kontrolle der Curricula und der Sicherstellung des Kindeswohls.

Wenn sich eine Schule der Kontrolle entzieht muss die natürlich dichtgemacht werden.

Anthroposophische Bekenntnisschule (Beitrag von Wurstsaten)


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06.01.2024 um 17:31
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Beide Söhne werfen mir vor, dass ich sie zu einer Beklopptenschule geschickt habe, und ich kann nur sagen, macht das mit eurer Mutter aus.
Schwierig, sich als gleichberechtigtes Elternteil aus der Verantwortung zu ziehen, immerhin hast du zugelassen, dass sie sich durchsetzt und/oder sie hatte die besseren Argumente.

Und ehrlich gesagt, interessiert mich Steiner einen scheiß, ich hab hier kein einziges Buch von dem stehen, der war ein Mann seiner Zeit und hatte natürlich, wie Andere damals auch, Vorstellungen, die auf falschen Annahmen beruhten.
Mir als Elternteil geht es um die Form des Unterrichts, wie dieser gestaltet wird, dass fächerübergreifend Inhalte vermittelt werden und so weiter.


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