Kältezeit schrieb am 07.10.2020:Nein, wie könnte ich behaupten, dass an einer staatlich legitimierten Schule tatsächlich Inhalte und Unterrichtsstoff vermittelt werden, so dass sie bei PISA überdurchschnittlich gut abschneidet. Natürlich werden die Kinder den ganzen Tag anthroposophisch verhunzt - in Werken basteln sie zum Beispiel Aluhüte.
Es gibt Lehrer die sind nicht nur Aluhüte sondern missionieren für die anthroposophische "Machtergreifung":
Es gibt einen Grund, die Regierung stürzen zu wollen
23. September 2020 AnthroBlogger
Der Waldorflehrer Nicholas D. verbreitet bei Karlsruher „Querdenken“-Demo Verschwörungsmythen von einer Fake-Pandemie bis hin zu Propaganda-Medien. Er phantasiert sogar vom Sturz der Bundesregierung – und ist damit unter Waldorf-Kollegen kein Einzelfall.
Der Einfluss der Anthroposophen auf die Szene der Corona-Kritiker, -Verharmloser und -Leugner nimmt zu. In zahlreichen Städten von Düsseldorf bis Berlin sind es Lehrer*innen und Ausbilder*innen der esoterischen Privatschule, die auf Demonstrationen Verschwörungsmythen verbreiten und gegen Staat, Medien und Wissenschaft hetzen.
Einen weiteren traurigen Höhepunkt bildet der Auftritt des Karlsruher Waldorfpädagogen und Anthroposophen Nicholas D. Der Lehrer für Geschichte und Ethik bedauert, dass man trotz der „Millionen“ Corona-Demonstanten noch nicht in der Lage sei, „die Regierung zu stürzen“.
Lehrer D. erzählt vom Ideal einer neuen, anthroposophisch orientierten Gesellschaftsordnung, in der man die „Propagandamedien an die Leine nehmen“ könne. Doch vorher verbreitet er zahlreiche Verschwörungsmythen, angefangen mit einem angeblichen Redeverbot für Lehrer an Staatsschulen:
Mythos 1: Maulkorb für Lehrer
„Ich bin Lehrer an der Freien Waldorfschule Karlsruhe. Ich habe gehört, dass ich der einzige Lehrer sein werde, der hier sprechen wird. Seien sie versichert, es gibt kritische Lehrer. Aber sie kriegen große Schwierigkeiten wenn sie öffentlich auftreten. (…) Aber sie haben die Auflage, dass sie auf so einer Demonstration nicht sprechen dürfen. Wie sieht es dann aus mit der freien Meinungsäußerung des Lehrers?“ (Der Karlsruher Waldorflehrer Nicholas D. bei der „Querdenken721„-Demo am 26.09.2020)
Spoiler
Angesichts von Dutzenden Waldorflehrern, die auf Demonstrationen ebenfalls vom Widerstand gegen den Staatsterror phantasieren und trotzdem noch in Lohn und Brot sind, darf diese Theorie angezweifelt werden. Auch von Lehrern an staatlichen Regelschulen ist kein wie auch immer geartetes Redeverbot bekannt.
„Es gibt einen bundesweiten Zusammenschluss von kritischen Lehrern, die überlegen, was sie machen können, wie sie auch Remonstrieren können. Das heißt, als Beamter, wenn ich etwas nicht richtig finde, dass ich da Widerstand äußere. „
Bei einer Remonstration dürfen Beamte rechtswidrige Anweisungen von Vorgesetzten („Müller, erschiessen Sie diesen Hund!“) beanstanden und zurückweisen. Eine durch die Corona-Verordnung gedeckte Aufforderung wie „Müller, tragen Sie eine Mund-Nasen-Bedeckung!“ ist damit nicht gemeint. Privat angestellte Waldorflehrer sind ohnehin nicht betroffen.
Die Freie Waldorfschule Schule Karlsruhe erfülle laut D. aber alle Vorgaben „ganz getreu“, damit man „keine Schwierigkeit bekomme“ – die Maskenpflicht scheint aber optional zu sein:
Man sei ja „frei“ – eine „freie Schule“ mit „freiem Träger“, und daher handele man auch nach eigenem Ermessen. Es klingt, als stehe die Waldorfschule mit ihrer esoterischen Weltsicht, die sich jede Einmischung von Außen verbittet, auch außerhalb irdischer Gesetzgebungen:
Einige Schüler und Lehrer dürfte ohne Maske zur Schule kommen.
Mythos 2: Gefährlicher Mund-Nasen-Schutz
„Ich bin von der Freien Waldorfschule, wir haben einen freien Träger, wir müssen uns nicht drum kümmern. Wir sind unabhängig. (…) Unsere Schule hat einen Ermessensspielraum, ob sie erlaubt, dass Schüler oder Lehrer ohne Maske in die Schule kommen. (…) Wir haben eine Handvoll Schüler, die ohne Maske kommen wollen… müssen. Und auch zwei Lehrer, die dürfen dann auch so kommen.“
Auf das Stichwort „Waldorfschule“ jubelt die Menge – die esoterische Alternativschule hat bei Gegnern von Corona-Schutzmaßnahmen einen überaus guten Ruf, der durch die zahllosen Auftritte von Waldorflehrern und -Ausbildern weiter gefestigt wird. Weiter geht es mit Gefahren durch MNS:
„Wie sich das auswirkt, auch psychisch, ich glaube das wird immer schlimmer, je länger es dauert. (…) Auf dem Schulhof muss man Maske tragen, in der Klasse Gott sei Dank nicht mehr.„
Mythos 3: Plandemie
Waldorflehrer D. verbreitet den Verschwörungsmythos einer inszenierten und somit geplanten Pandemie, in Verschwörungs-Sprech „Plandemie“ genannt. Doch Eingeweihte wüssten, was die verantwortlichen Wirtschaftsführer „minutiös geplant“ hätten. Am Ende würden Corona-Kritiker vom Unrechtsstaat „einkassiert“:
„Ich betone das auch, weil ich denke, dass diese Maske Teil einer längerfristigen Strategie ist der Einschüchterung der Bevölkerung. Ich glaube, einige von uns wissen von diesen Absichten. Lesen Sie auf der Website vom Weltwirtschaftsforum in Davos, was da alles geplant ist und wie sie schon minutiös geplant haben, was da passieren soll. Zum Beispiel Pandemie, Maskenpflicht, unser Widerstand ist eingeplant, und dann kommt der nöchste Schritt, wo wir dann einkassiert werden.„
Mythos 4::Zwangsimpfung
Die Maskenpflicht sei nicht notwendig, sondern eine absichtliche „Demütigung“, mit dem Ziel, durch fortwährende Repressionen schrittweise eine „Zwangsimpfung“ einzuführen:
„In diesem Kontext ist diese Maskenpflicht die vollendete Salamitaktik: Ich möchte etwas Unangenehmes der Bevölkerung verkaufen, aber nicht alles auf einmal, sondern ganz klein, kleine Unannehmlichkeiten, kleine Demütigungen mit der Maske – aber so klein, dass die Leute nicht richtig [dagegen] aufstehen. Und wenn sie sich daran gewöhnt haben: Der nächste Schritt, der nächste Schritt… und irgendwann haben wir eine Zwangsimpfung.„
Die Impf-Ablehnung der Anthroposophen ist bekannt. Waldorfschulen gelten laut Stimmen aus WHO, Ständiger Impfkommission und Robert-Koch-Institut traditionell als Hochburgen der Impfgegnerschaft. Die Anthroposophie betrachtet sogenannte Kinderkrankheiten fälschlicherweise als förderlich für die (spirituelle) Entwicklung.
Mythos 5: Manipulierte Staatsmedien
„Wir sind gegen die Maskenpflicht. Wir sind gegen die Fake-Pandemie. Wir sind gegen all die anderen Maßnahmen, die uns einschränken. Wir möchten zurück zum Grundgesetz. Meine Frage ist, ob das Grundgesetz reicht, um eine neue Gesellschaft zu kreieren, wo so etwas besser bekämpft werden kann… Wo zum Beispiel die Propaganda-Medien irgendwie an die Leine genommen werden können. Die sind ja mit unser größter Feind.“
Die Propaganda-Medien als Feindbild? Nicht nur das. Der Staat wie wir ihn kennen muss weg:
Mythos 6: Die Millionen von Berlin
Der Alternativpädagoge verbreitet die Verschwörungserzählung der „Millionen Demonstraten von Berlin„. Danach seien 1,3 Millionen Menschen gegen Corona-Maßnahmen wie die Maskenpflicht auf die Straße gegangen. Nach Aussage der Polizei waren es eher 20.000.
Doch trotz dieser Millionen von Mitstreitern sei die Regierung noch immer nicht gestürzt:
„Ich finde, wir haben ein Problem, dass nicht genügend Leute uns zuhören. (…) Wir hatten ja eine Million in Berlin. Und trotzdem sind wir weit davon entfernt, die Regierung zu stürzen.
Oder eine… was ja… [unterbricht sich]
Es gibt Grund, das zu wollen! [Applaus]
Okay, wir sind uns einig.“
Damit ist klar, dass der Anthroposoph die freiheitlich-demokratische Grundordnung nicht achtet.
Die Lösung: Eine Gesellschaft nach Plänen Rudolf Steiners
Der Waldorflehrer verweist dann auf die „Verfassungsgebende Versammlung“ des Querdenken-Gründers Michael Ballweg und präsentiert als Gegenentwurf zum heutigen „Einheits-Staat“ die Idee einer neuen Gesellschaftsform. Diese solle auf Ideen des Hellsehers Rudolf Steiner beruhen:
„Eine gesellschaftspolitische Idee, die von den Waldorfschulen kommt, die wurde schon vor 100 Jahren geäußert, und wo ich heute eine Möglichkeit sehe, etwas gesellschaftspolitisch grundsätzlich Neues zu machen: Sozusagen eine neue Gewaltenteilung. (…). Da gab es eine Idee dazu, von unserem Schulgründer Rudolf Steiner. Interessanterweise in Stuttgart – es ist interessant, dass unsere Demonstrationen auch von Stuttgart ausgehen.
Wir haben heute einen Einheits-Staat: Alles ist vermischt, alles korrumpiert sich gegenseitig. Wir brauchen einen gegliederten Staat, eine sogenannte Dreigliederung der Gesellschaft – Geistesleben, Rechtsleben, Wirtschaftsleben.„
Der Anthroposoph bringt ein Beispiel: Auf die „Schulmedizin“ zu hören, sei „einseitig und ungesund“ – und stellt die Suggestivfrage nach der Existenz des Virus:
„Die Zentralfrage ist: Was ist mit der Pandemie? Was ist mit Corona? Gibt es den Virus? Ist er gefährlich? Und so weiter. Das ist eine Erkenntnisfrage! Es ist eine Frage des Geisteslebens. Unser Geistesleben in der Bundesrepublik ist total korrumpiert – angefangen bei den schon angesprochenen Medien.„
Soll etwa der hellseherisch begründete Glaube der Anthroposophen die Frage lösen, ob ein Virus „existiert“ oder nicht?
Quelle:
https://anthroposophie.blog/2020/09/23/es-gibt-einen-grund-die-regierung-sturzen-zu-wollen/