Um die Diskussion zu versachlichen, die Kurzgefasste Sicht von Helmut Zander, der verwendet für Orthodoxe Anthroposophen die die Rassistischen Ausfälle des Gurus gutheißen den Begriff "Betonanthroposophen". Auch die Verschwörungstheorien über den ersten Weltkrieg gehen wohl auf Rudolf Steiner zurück.
Autoritäre Anthroposophie?
Zander schreibt: „Mit dieser Fähigkeit des ‚Hellsehens‘ beanspruchte Steiner, die kosmischen Wirkungen des Pflanzenwachstums zu erkennen, die Reinkarnationsverläufe von Menschen einzusehen, die historischen Hintergründe des Ersten Weltkriegs zu erläutern oder die verborgenen Jahre des Lebens Jesu offenzulegen.“
An diesem Punkt wirft Zander einen kritischen Blick auf die Anthroposophie. Denn sie hat einen Absolutheitsanspruch: Die höhere Erkenntnis ist nicht verhandelbar. Das Totale aber ist „nur eine Handbreit vom Totalitären entfernt“, schreibt Zander – und er belegt anhand zahlreicher Beispiele, dass die Anthroposophie zuweilen auch etwas Autoritäres an sich hat. Die Waldorfschulen etwa.
„Im Kern war Steiner der Meinung, dass die Lehrerin oder der Lehrer auch eine Eingeweihte ist, ein Eingeweihter. Dass sie Erkenntnis höherer Welten haben. Dass sie wissen, welche Reinkarnation ihre Schüler hinter sich haben“, so Zander. „Das heißt, die Lehrerin, der Lehrer ist eine extrem starke Figur in der Waldorfpädagogik. Ja, Waldorfschulen sind in ihrem Kern autoritär.“
Umgang mit rassistischen Aussagen Steiners
Anthroposophen werden das nicht gern hören – und auch an andere Ideen von Rudolf Steiner werden sie vermutlich lieber nicht erinnert. So sprach Steiner von menschlichen Rassen, von Wurzelrassen, von degenerierten Indianern und vom starken Triebleben der – Zitat – „Neger“.
Die Art und Weise, wie Anthroposophen heute mit den rassistischen Aussagen ihres geistigen Mentors Steiner umgehen, bezeichnet Zander als „unsouverän“ – trotz diverser Distanzierungsversuche und etwa der sogenannten Stuttgarter Erklärung des Bundes Freier Waldorfschulen.
Hier offenbare sich ein grundsätzliches Problem: Die Kritik am Gründungsvater werde als Gefahr für das gesamte anthroposophische System wahrgenommen.
„Steiner glaubte, dass diese Vorstellungen Ergebnis seiner Einsichten in höhere Welten seien. Wenn man jetzt ein Stück aus diesen höheren Welten herausschneidet und sagt, dieser Teil stimmt nicht, dann ist unklar, ob nicht wie ein Domino-Effekt andere Teile dieser Einsicht auch fallen.“
Dazu schreibt Zander: „Am Ende geht es um viel mehr, um die Logik seines Weltanschauungshauses. Tief in dessen Inneren sitzt eine Evolutionstheorie, die Steiner aus dem 19. Jahrhundert geerbt hat und in der die ganze Kultur evolutionstheoretisch gedeutet wird. […] Steiners Rassentheorie zu kritisieren bedeutet im Kern, seine Logik der Evolutionslehre infrage zu stellen.“
Zanders Buch ist eine kritische Auseinandersetzung mit der Anthroposophie – aber keine Abrechnung. Er schreibt mit dem beobachtenden Blick des Historikers – als Theologe und Religionswissenschaftler vermag er insbesondere die okkulte und religiöse Dimension der Anthroposophie einzuordnen.
Quelle:
https://www.deutschlandfunk.de/helmut-zander-die-anthroposophie.1310.de.html?dram:article_id=457576Ich halte viele Dinge, die Steiner gesagt hat schlichtweg für Anmaßung und eine Beleidigung meines Intellekts.
Dadurch, dass die Anthroposophie, für sich in Anspruch nimmt Wissenschaft zu sein und nicht Glauben hat sie für mich den Charakter einer durchgeknallten Sekte, die nicht als Bildungs- und Wissenschaftsträger geeignet ist.
Wer behauptet, dass die Erzihungskunst, die Hauszeitschrift des Bund der Freien Waldorfschulen e.V. von den Lehrern an der Waldorfschule seiner Kinder nicht beachtet würde, der sollte sich darüber im Klaren sein, dass der Bund der Freien Waldorfschulen auch für die Inhalte der Waldorflehrerausbildung zuständig ist.
Ich behaupte, der ganze Unfug, der in dieser Zeitung steht wird an vielen Schulen auch durchgezogen und kommt mehr oder weniger ungefiltert bei den Schülern an.
Wer das für richtig hält, der sollte dazu stehen und nicht nicht einfach sagen, "an meiner Schule gibt es so etwas nicht".
Es mag Schulen mit einem jungen Kollegium geben die das alles nicht so eng sehen, aber die lokalen anthroposophischen Zweige haben einen beachtlichen Einfluss auf die Schulen und wenn nach deren Ansicht nicht genug gesteinert wird, dann machen die Druck. Und wenn die aktuelle Ausgabe der Erzihungskunst nicht rechtzeitig ausliegt werden auch schon mal die Geschäftsleitungen der Schulen einbestellt.