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Ichauflösung

214 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bewusstseinsveränderung, Ich Auflösung, Ichauflösung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ichauflösung

10.01.2014 um 00:43
Natürlich hat das Konsequenzen im realen Jetzt. Ich bin z.B. viel ruhiger und bewusster geworden. Ausserdem verspüre ich ein tiefes Verständnis für Dinge in mir und habe an der damals erlebten unendlichen Energie noch immer Teil in Form von Erinnerung. Diese Erinnerung gibt mir so viel positive Lebensenergie, dass ich in schwierigen Zeiten immer davon innerlich zehren kann. Nur schon die Erinnerung daran gibt mir Lebenskraft und Freude!

Diese gebe ich weiter. ich habe z.B. meiner Ex-Freundin in 6 Wochen Mathemitk beigebracht auf die Stufe, Dreisatz, einfache Gleichungen, Bruchrechnen. Das alles aus dem Nichts, so, dass sie ohne vorherige Schulbildung die Aufnahmeprüfung in die neune Klasse geschafft hat. Das ist ein Wunder, welches wir miteinander geschafft haben. Dieses Schuljahr haben wir zusammen gemeistert und dabei etliche Male bis nach Mitternacht zusammen gelernt. ich habe sie nicht im Stich gelassen. Dann habe ich ich Deutsch beigebracht und obwohl ich Schweizer bin, habe ich immer Hochdeusch mit ihr gesprochen, damit sie die Sprache richtig lernt usw. Heute hat sie eine Lehrstelle, und vorher Praktika gemacht, deren Bewerbungen wir zusammen gemacht haben.

Ich habe ihr ganz viel Liebe und Lebenskraft gschenkt und sie uneingeschränkt und ehrlich an meinem Denken teilhaben lassen, damit sie in eine selbständige Existenz wachsen kann.

Ja ich denke schon, dass ich Erleuchtung lebe, so weit es mir möglich ist und auch, hilft sie mir noch heute, mich laufend weiter positiv in meinem Leben zu verändern, also ja


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Ichauflösung

10.01.2014 um 01:01
Es ist aber auch schwierig damit zu leben. Irgendwie. Wenn du das jemandem erzählst, dann glaubt dir grundsätzlich niemand. Man kann in Büchern von Buddha lesen und seiner Erleuchtung aber Zeitzeugen sind natürlich immer nonkonform und Spinner. Man glaubt also den Toten aber den Lebendigen nicht. Bist immer ein Spinner, wenn du so was sagst. Man hat einfach die Erfahrung, das reicht um sicher zu sein. Es gibt kein Zweifel an der Echtheit für mich und alle einigermassen brauchbaren Weltreligionen sagen dasselbe: Die Aussage Buddhas, dass du selbst Buddhantur bist ist für mich dieselbe Aussage wie Gott, das bist du selbst. Ich behaupte sogar, dass der Buddhismus ein versteckter Monotheismus ist und kann das auch begründen: Wenn ich z.B. die Idee eines monotheistischen Gottes auf das mir mögliche Minimum reduiziere, so müsste Gott ein einziges Bewusstsein sein. Wenn du dir den Zustand der Erleuchtung, also nach dem Egotod anschaust: Die Erleuchtung ist eine Erfahrung von Einheit und in dieser Efahrung ist einziges einigendes Bewusstsein erfahrbar. Wie weit weg ist das von einer Idee einer Existenz eines (natürlich nicht jüdischen, christlichen oder islamischen) Gottes? Es ist dasselbe! Nach dem Egotod und ind der Erfahrung der allumfassenden Einheit ist Bewusstsein vorhanden. Ich bin aber kein fanatischer Spinner, denke ich. Ich bin mir bewusst, dass das alles in einem lebenden und funktionierenden Körper stattgefunden hat und dass die Realität des biologischen Todes eine andere sein kann. Jedenfalls hat der Tod seinen Schrecken für mich verloren, Ehrfurcht habe jedoch umso mehr, ich erchte ihn als ein Abenteuer, da ich denke, dass es die vollkommene Offenbarung der wahrheit über die Existenz ist, welche eine substanzinduzierte Erleuchtung sogar übertreffen kann.


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Ichauflösung

12.01.2014 um 16:48
So ich habe zwar jetzt noch nicht alle 10 Seiten gelesen, werde jedoch jetzt auch mal meine Erfahrungen zu dem Thema beitragen.

Ich hatte vor ungefähr einem Jahr so etwas was man als Ich-Auflösung ansehen könnte.
Angefangen hat alles auf einem privat für den Freundeskreis organisiertem Festival das für viele den einstieg in die Drogenwelt ermöglicht hat.
So hab auch ich dort erstmals mdma und mda ausprobiert.

Zuvor hatte ich bereits erfahrungen mit THC, psylocybin und Salvinorin A (Salvia divinorium - welches rückblickend einen großen Beitrag geleistet hat).
So auf dem besagten Festival brach ich eine meiner wichtigsten Regeln - Über neue Substanzen gut Informieren und langsam antesten.
Bei der Substanz hatte es noch keine großen folgen aber das sollte sich ändern.

Gut 4-5 Wochen später besuchten viele von uns ihr erstes mal die Fusion.
Ich hatte eig noch nicht mal so richtig geplant auf die Fusion zu gehen und hatte auch keine Vorstellung was mich erwarten wird. Dennoch bin ich mit einem Freund Freitags nachgereist und auch ohne Karte aufs Fusiongelände gekommen.
So jeder der die Fusion kennt kann sich die folgende Situation sicher gut vorstellen.
Es war eine neue Welt für mich, ich hatte nun an die 100€ die gut investiert werden sollten und keinerlei regeln mehr wie ich an Drogen rangehe...

Jetzt im nachhinein ist mir bewusst das ich in der Zeit von Freitag-Donnerstag ca. 6-8 Pappen + sehr hohe dosen Mdma + mda + Ketamin + Thc... konsumiert haben musste.

Seltsam ist das ich in dieser Zeit so gut wie keine Optische veränderung gespürt habe
Nun zum eigentlichen Thema.
Ich beschäftige mich zu dieser Zeit sehr mit Persönlicherveränderung, Ich-Auflösungen, und dem Leben im hier und jetzt. War sehr vertieft in die Lehre von Eckhart Tolle und fasziniert von dem Film Fightclub.

SO die Ich auflösung erlebte ich irgendwo und irgendwann auf der Fusion beim Tanzen...ich befand mich in unbeschreibbaren zuständen durch die ganzen Bewusstseinserweiternden Substanzen und dennoch fühlte ich mich verstandlich noch sehr anwesend.
Plötzlich hörte ich in meinem Kopf und ich bin mir mittlerweile sehr sicher das dies keine Halluzination war, wie eine Stimme mich frägt: "Würdest du für Gott dein Ego töten" bzw. würdest du für Gott sterben. Ich weis nicht wie lange ich darüber nachdachte, Zeit existierte in diesem Moment für mich nicht mehr. Schließlich beantwortete ich mit einem "Ja".
Was darauf hin geschah war sehr abgefahren und wird mir erst so nach und nach (mittlerweile ist über ein Jahr vergangen) wieder bewusst.
Ich befand mich nun dauerhaft auf einer "Transzendalen Bewusstseinsebene" (Dissoziativen Bewusstseinsstörung ?).

Es folgte ein 2-3 Wöchiger Aufenthalt in einer geschlossenen Anstalt welcher bis jetzt für mich das schlimmste Erlebniss in meinem Leben darstellt.

So jetzt noch im schnelldurchlauf bis zu diesem Moment:

- es folgte eine Depression
- daraufhin eine Phase in der ich wieder wie früher vor den Psychoaktiven Erfahrungen war
- dann ein sehr guter Zugang ins hier und jetzt
- und mittlerweile wieder Zugang zu einer für mich übernatürlichen Bewusstseinsebene

Mittlerweile hab ich den Eindruck die "Psychose" gut verarbeitet zu haben und allen positiven Seiten nutzen zu können. Noch kurz zu dem Thema Ego ... Ich glaube nicht das ich momentan in meinem Verstand ein festes Bild davon habe wie andere mich wahrnehmen bzw. wie ich bin, vielmehr bin ich meistens Gedankenlos, Verstandeslos gegenwärtig und verhalte mich so wie die Situation es gerade von mir fordert.
Falls noch jemand eine Frage hat beantworte ich diese gerne...


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Ichauflösung

12.01.2014 um 19:34
Zitat von pas.de.chancepas.de.chance schrieb:Jetzt im nachhinein ist mir bewusst das ich in der Zeit von Freitag-Donnerstag ca. 6-8 Pappen + sehr hohe dosen Mdma + mda + Ketamin + Thc... konsumiert haben musste.
Sorry nen Candyflip ist ja noch ok sich dann aber noch Keta reinzupfeiffen ist einfach nur leichtsinnig


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Ichauflösung

12.01.2014 um 19:41
Das seh ich ehrlichgesagt genauso...
jedoch muss ich sagen das ich damals auf der fusion nicht wirklich viel erfahrungen mit Drogen hatte und auch sowas wie einen kontrollverlust erlitten hatte ( so wie sicher viele das mit dem Alkohol kennen...man ist eigentlich schon total betrunken und trotzdem trinkt man noch mehr)
Außerdem war es damals auch nicht meine Absicht mit den Substanzen Spirituelle erfahrungen zu machen ich glaube ich hatte damals eigentlich garkeine Absicht.
Und das ganze hätte gewaltig schief gehen können, ich habe genügend auf dauer "hängengebliebene" Menschen in der Klinik kennengelernt


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Ichauflösung

12.01.2014 um 19:49
Meiner Meinung nach ist es sogar falsch nach der ersten Pappe direkt die nächste zu nehmen. So ein Trip sollte ersteinmal gut verarbeitet werden und das kann dauern.
Ich habe hin und wieder immernoch das Gefühl das mein Verstand damals erlebte Eindrücke verarbeitet.


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Ichauflösung

12.01.2014 um 20:00
Das ist schon erschreckend wie selbstverständlich hier von Drogen berichtet wird, wenn es um die Bewusstseinserweiterung oder gar einer Ich- Auflösung geht. Aber gut, wenn man meditiert - dass weiß ich aus eigener Erfahrung - produziert der Körper eigene Drogen und versetzt das Ich in einen Rauschzustand.

In diesem Zustand verschmelzen Wirklichkeit und Illusion... obwohl... das Gehirn ist nur ein "Gerät", welches elektrische und sonstige Signale verarbeitet. Diese Signale gelangen von den Ohren, den Augen, der Haut oder Nase ins Gehirn, wo dann ein Bild der Welt entsteht. Ob diese Welt, so wie wir sie durch Wellen und elektrische Impulse wahrnehmen, auch wirklich so aussieht, wie es uns unser Gehirn suggeriert, dass sei einmal dahingestellt. Vielleicht liegt unser Gehirn in irgend einem Wassertank und wird durch elektrische Impulse versorgt? Doch letztendlich ist unser Gehirn ja dann auch nicht wirklich echt. Würde man es aus dem Schädel entfernen können, und uns (theoretisch) dennoch am Leben erhalten, so könnten wir es sehen und ertasten. Und dieses Bild, resultierend aus unseren Sinnen und den Signalen ans Gehirn, entsteht auch wieder virtuell, also nicht real.

Wie sieht also die Welt um uns herum aus? Und wo befindet sich unser ICH wirklich?

Wie heißt es so schön?

Das Gehirn hat sich selbst "Gehirn" genannt.

Meditiert man, oder hat man gar eine Nahtoderfahrung, so kann man mehr über sein ICH lernen, also das was das Bewusstsein ausmacht. Denn unser Bewusstsein ist das einzig reale in unserer Welt aus Schein.

Was passiert jedoch, wenn sich dieses ICH aufzulösen beginnt? Wo befinden wir uns dann? Wo endet die Existenz und das Sein?

Das kann man, so glaube ich, leichter mit Kleinkindern erforschern, welche erst noch dabei sind ein Bewusstsein zu entwickeln. Das ICH entsteht erst. Es ist bereits... sozusagen zumindest... aufgelöst und festigt sich mit der Zeit.

Warum festigt es sich mit der Zeit? Weil das Gehirn Zeit für die elektrischen Verbindungen braucht? Dann ist alles also Elektrizität? Ist das wahre Ich elektrisch und wir sind, ähnlich wie bei der Quantenphysik, Welle und Teilchen zugleich? Feststofflich und doch eine zerbrechliche Seele?

Bei der Frage nach der ICH- Auflösung muss man, so sehe ich das zumindest, auch die Realität mit einbeziehen. Jene, Realität, welche nur in unseren Köpfen entsteht.

Als Kind ging ich immer davon aus - und das mit einer erschreckenden Selbstverständlichkeit- dass alles um mich herum nur für mich geschaffen worden ist. Meine Eltern, die Freunde, die Tiere und die Welt. Dieser Gedanke war für mich vollkommen normal. Doch ab 10 Jahren verlor ich diese Vorstellung und wurde ein Herdentier der Gesellschaft. Habe ich mich somit dem Fluss der Zeit und des Seins übergeben oder habe ich mich gerade ab diesem Punkt von all dem gelöst was wirklich ist?

Das ist eine verdammt schwierige Frage. Und wenn man weiter über jenen Sinn dahinter nachzudenken beginnt, so beginnt man früher oder später tatsächlich sich selbst zu verlieren oder sich gar aufzulösen. Letzteres endet, wie bei vielen Drogenkranken, in der Geschlossenen Psychiatrie...


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Ichauflösung

12.01.2014 um 20:41
okay das sind jetzt ziemliche viele Theorien und Fragen aufeinmal...
Für mich hat sich ergeben das es 3 verschiedene Bewusstseinsebenen geben könnte, bzw. für mich gibt.
Die erste Bewusstseinsebene ist für mich die "Verstandesebene": Die meisten Menschen befinden sich dauerhaft in Ihrem Verstand, beschäftigt damit über Vergangenheit, Zukunft, oder sonstige "theorien" nachzudenken. Über den Gegenwärtigen Moment aber kann man nicht Nachdenken.
Folgende Situation: Jemand sagt zu dir etwas provzierendes im "Hier und Jetzt" und du denkst dir vlt. etwas wie :"Was soll ich jetzt sagen?" oder: "Warum sagt er so etwas zu mir" oder etwas föllig anderes is ja eig egal...
In der Zwischenzeit ist diese Situation aber schon vorbei und du hast die Chance verpasst für dich angemessen zu handeln...bevor ich jetzt von dem was ich eigentlich schreiben will abschweife komm ich zu der für mich entdeckten zweiten Bewusstseinsebene.

Die zweite Bewusstseinsebene ist meiner Meinung nach das hier und jetzt, der gegenwärtige Moment, der Moment in dem ich gerade hier Sitze und das hier schreibe.
Er ist mit dem Verstand einfach nicht erfassbar. Nur wer es schafft den Verstand, seine Gedanken, abzuschalten und dennoch vollkommen bewusst und annwesend zu sein kann den Moment voll und ganz wahrnehmen.
Viele moderne "Gurus" berichten von dem Hier und Jetzt wie z.B. Eckhart Tolle in seinem Buch Jetzt, welches ich sehr empfehlen kann.
Wenn man es schafft seine Gedanken volkommen abzuschalten und das erscheint anfangs so gut wie unmöglich, dann hat man in dem Moment meiner Meinung nach kein Ego da dieses Selbstbild ein Produkt des Verstandes ist.
Ich persöhnlich hab es über ein Gefühl das ich in meiner Kindheit hin und wieder hatte geschafft.
Das für mich persöhnlich mächtigste Gefühl das existiert. Das Gefühl: " Ich existiere, alles existiert, aber keiner, wirklich garnichts kann mir erklären Warum? oder Woher? "
Damals hat mich das Gefühl jedes mal ziemlich überfordert und ich habe schnell probiert an schöne Dinge zu denken um das gefühl zu unterdrücken bzw. zu verdrängen.
Das Gefühl kam immer seltener und irgendwann garnicht mehr.
Erst in der Zeit in der ich mich mit Spirituellen fragen wieder beschäftigt und Spirituelle Erfahrungen gesammelt hatte kam das Gefühl wieder. Mittlerweile nutze ich es um volkommen ins Hier und Jetzt zu gelangen. Ich stelle mir immer wieder die Frage: "warum existiere ich?" spühre das Gefühl, nehme es an, lasse es zu, und genieße es Existieren zu dürfen...


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Ichauflösung

12.01.2014 um 21:20
Auf Wissenschaftlicher Basis könnte es vlt so aussehen:
Unsere Sinnesorgane nehmen Reize war die wiederum an unser Gehirn weitergeleitet werden und dort verarbeitet werden, unser Gedächtniss + Verstand (gibts da einen Unterschied?) kann mit diesen Informationen arbeiten, jedoch ist es auch möglich Gedächtniss und Verstand auszuschalten und die verarbeiteten, Wahrgenommenen, Informationen direkt zu erleben.


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Ichauflösung

12.01.2014 um 22:15
Das erinnert mich ein wenig an Star Wars. Tut mir leid, wenn ich das jetzt so einführe, aber damals war George Lucas noch kreativ... naja, zumindest was die Interpretation seiner Fans betrifft. Er selbst hat die ganze Genialität seines Urwerkes nie verstanden, geschweige denn überhaupt begriffen... aber lassen wir das.

Bei Star Wars heißt es so schön: "Erforsche deine Gefühle".

Das klingt total banal, doch ich denke darin liegt der Schlüssel. Du hast den Verstand aufgeführt, etwas das uns in der Tat extrem im Weg ist, wenn wir uns selbst finden wollen. Zumindest wenn wir versuchen hinter dem Vorhang unseres Seins zu blicken. Unsere Gefühle sind weitere Hindernisse. Angst, Trauer und Leid können uns von unserem spirituellen Weg abbringen. Ja, wir können uns nicht einmal darauf fokussieren, wenn die Angst (z.B.) die nächste Rechnung nicht bezahlen zu können weitaus größer ist als alles andere.

Man muss also seine Gefühle erforschen und sie somit auch beherrschen. Kann man das, so ist man schon einen guten Schritt weiter. Psychisch Kranke können nicht zwischen Recht und Unrecht unterscheidnen. Ähnlich wie ein Kind. Ist nun deren Horizont erweiterter als der unsrige? Bei Kindern würde ich dies bisweilen bejahen, bei den psychisch Kranken bin ich mir nie ganz sicher ob die Schädigung der Persönlichkeit nicht selbst ein Trugbild erzeugt.

Das mit dem "Hier und Jetzt" klingt spannend, geht dieser Aspekt doch mit der mysteriösen Zeit einher. Auch die Zeit mag nur ein Trugbild sein, hat doch jeder seine eigene Zeitebene. Für mich verging das Jahr 2013 wie im Flug, ein Bekannter hingegen sagte es wäre relativ langsam vergangen und es ist viel passiert. Im Hier und Jetzt habe ich immer das Problem erst zu reden und dann zu denken. Das ist eine große Schwäche von mir, welche ich nur durch das Schreiben zu negieren weiß.

Du gelangst in eine höhere Ebene, wenn du die Existenz von dir und allem um dich herum in Frage stellst. So gelangst du ins Hier und Jetzt, ergo ein Ort fei von Gedanken. Die Gedanken abzuschalten ist für mich derzeit nahezu unmöglich. Wie ein kleiner Motor dreht mein Gehirn auf und immer dann, wenn ich versuche zur Ruhe zu kommen, löst es bei mir (vor allem nachts) das Restless- Leg- Syndrom und bisweilen auch Tinitus aus. Es kommt mir manchmal so vor als verhindere mein Unterbewusstsein, dass ich - wie du sagen würdest - ins Hier und Jetzt gelange.

Vielleicht ist es für mich auch ein Schutzmechanismus, weil ich mich vielleicht selbst vollkommen verlieren würde in diesem Zustand. Jeder Mensch ist individuell. Dem einen tut es gut und ein anderer scheint seinen Verstand dadurch zu verlieren.

Gerne würde ich den Verstand abschalten (die Erinnerungen ruhen lassen), und mich somit auch in die reelle Welt begeben. Doch mein Unterbewusstsein schiebt mir Angst, Unruhe und dergleichen sozusagen als Rigel vor. Was ich einerseits sehr schade finde und andererseits ist es vielleicht auch gut für mich.


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Ichauflösung

13.01.2014 um 15:08
Ich denke bei Gefühlen muss man unterscheiden.
Meiner Meinung nach gibt es Gefühle die real sind. Wenn ich mich auf der von mir Beschriebenen zweiten Bewusstseinsebene befinde (Das Hier und Jetzt) existieren Gefühle immernoch und wenn ich so in die Vergangenheit schaue um einiges stärker als damals. Jedoch sind dies meistens Gefühle die aus der Situation heraus entstehen. Ich nenne sie mal "Reale Gefühle" , da es eigentlich nur wenig Situationen gibt in denen man wirklich von etwas bedroht ist und deswegen Angst haben müsste, sind dies meist Gefühle wie: Sexuelle anziehungskraft, liebe, zuneigung, freude, dankbarkeit, friede,...
Jedoch weis ich aus meiner Vergangenheit nur zu gut das es auch so was wie im Verstand entstandene Gefühle gibt. Hierzu ein kleines Beispiel: Man kennt da dieses Mädchen und hat sich mit ihr eigentlich noch nie so richtig unterhalten...dennoch stellt man sich sehr viel zukunft zusammen vor und ruft sich vlt immer wieder die Momente ins Gedächtnis in denen man sich gesehen hat. Es wird nicht lange dauern bis man ein Gefühl des verliebt seins entwickelt. Das Problem daran kann sein das sie in Ihrem Kopf komplett andere Gedanken hat, ja vlt sogar dich nicht einmal richtig wahrgenommen hat und somit noch nicht einmal Gedanken für dich hat.
Einen passenden namen hierfür fände ich "falsche Gefühle"

Ich bin der Meinung das "Psychisch Kranke" zu weit gefächert ist. Vlt sprech ich lieber von der mir bekannten "Krankheit" einer Dissoziativen Psychose.
Bei mir war es ungefähr so das ich zwischen der 2 und noch mehr der 3 von mir beschriebenen Bewusstseinsebene hängengeblieben bin, ich hatte vergessen das ich einen Verstand besitze!
Ich war unfähig zu Denken und damit sicherlich nicht ganz unberechtigt für viele unzurechnungsfähig (nicht mehr zu Berechnen)

Unterbewusstsein will ich auch noch kurz nach meiner freien Interpretation erklären.
Der gegenpohl zu Unterbewusstsein ist nehme ich an Bewusstsein. Jedoch ist für mich Bewusstsein so gut wie alles was mit Wahrnehmung zu tun hat.
Unterbewusstsein ist meiner meinung nach etwas lebensnotwendiges.
Das Unterbewusstsein regelt meine Atmung meinen ganzen Organfunktionen vlt. sogar meine "Instinkte" und ich könnte mir Vorstellen das das was meinen Mund betätigt und bestimmt was dabei rauskommt wenn ich sehr Gegenwärtig bin auch das Unterbewusstsein ist. Soll heißen meiner Meinung nach ist das Unterbewusstsein immer aktiv.

Ich denke es ist ganz normal das sich der Verstand nicht ausschalten lässt. Auch Eckhart Tolle beschreibt so etwas wie einen Mechanismus des Verstandes der Selbsterhaltung. Ich denke dir könnte das Buch "Jetzt" von ihm welches ich bereits oben aufgeführt habe sehr weiterhelfen. Sicher ebenfalls förderlich sind Entspannungsübungen, Meditationen, psychedelische Erfahrungen (sollten nur unter den richtigen bedingungen durchgeführt werden), Hypnose,...


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Ichauflösung

10.04.2014 um 07:31
also ich hab mal n video gefunden zugespielt bekommen darin kann man in etwa eine ich-auflösung sich ankucken.
genau wie in dem video sah meine ich-auflösung zumindest aus. oder so in etwa kann man zumindest eine vorstellung von diesem absoluten nicht-horrortrip bekommen.
http://rodobozhie.ru/publ/knigi/mudroslovie/chto_takoe_zhivatma/31-1-0-4398


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Ichauflösung

10.04.2014 um 08:42
ja, wenn man stirbt löst sich das ich auf. also haben das ganz viele erlebt.


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Ichauflösung

09.03.2015 um 20:49
Ach, was hab ich denn da beim Stöbern entdeckt? :D
Einige Beiträge habe ich gelesen.....und hätte zur Thematik etwas Passendes von Ken Wilber, das mit manchen falschen Vorstellungen über die "Ichauflösung" aufräumen dürfte. :)



Ego(losigkeit) - Ich - Selbst

(aus: Integrale Psychologie, Arbor Verlag 2001, S. 109)

Es gibt eine beharrlich andauernde Verwirrung in der Literatur darüber, ob man zum Beispiel das Ich im Verlaufe höherer Entwicklung behält oder verliert. Die meisten transpersonalen Forscher sagen von den höheren Stufen, sie seien "jenseits des Ich" oder "transegoisch", was zu implizieren scheint, daß man das Ich verliert. Aber diese Verwirrung ist fast nur semantischer Art. Wenn man mit Ich eine ausschließliche Identifikation mit dem persönlichen Selbst meint, dann wird diese Ausschließlichkeit zum großen Teil verloren oder in höherer Entwicklung aufgelöst - dieses "Ego" wird zum größten Teil zerstört (und die höheren Stufen werden korrekt transegoisch genannt). Wenn man mit Ich ein funktionales Selbst meint, das sich auf die konventionelle Welt bezieht, dann wird dieses Ich ganz entschieden behalten (und oft gestärkt). Ebenso, wenn man - wie die Psychoanalyse ? der Ansicht ist, daß ein wichtiger Teil des Ich die Fähigkeit zu distanzierter Selbstbeobachtung ist, dann wird dieses Ich mit Sicherheit behalten (und fast immer gestärkt). Wenn Enger sagt, daß "Meditation Ichstärke fördert", dann hat er absolut recht. Auch wenn man mit Ich die Fähigkeit der Psyche zur Integration meint - wie die Ich-Psychologie -, dann wird dieses Ich auch behalten und gestärkt. Kurz, die Ausschließlichkeit einer Identität mit einem gegebenen Selbst (Körper-Ich, Persona, Ich, Zentaur, Seele) wird mit jeder höheren Stufe des Selbstwachstums aufgelöst oder gelockert, aber die wichtigen funktionalen Fähigkeiten jeder Stufe werden behalten, (holarchisch) inkorporiert und oft in aufeinanderfolgenden Stufen gestärkt.

(aus: Einfach Das, Fischer Taschenbuch 2001)

Nun kann vielleicht die Tatsache, dass Ich, Seele und SELBST gleichzeitig gegenwärtig sein können, zu einem besseren Verständnis des Begriffs der "Ichlosigkeit" verhelfen, der immer wieder für große Verwirrung sorgt. Ichlosigkeit bedeutet jedenfalls nicht das Fehlen eines funktionellen Selbst (das wäre ein Psychotiker, kein Weiser); es bedeutet vielmehr, dass man nicht mehr ausschließlich mit diesem Selbst identifiziert ist.

Einer der Gründe, warum viele Menschen Schwierigkeiten mit dem Begriff "Ichlos" haben, liegt darin, dass sie alle ihre Phantasien von "heiligmäßig" oder "spirituell" auf ihre "ichlosen Weisen" projizieren, was üblicherweise bedeutet, dass diese dauernd gütig lächeln und vom Hals abwärts tot sein müssen, frei von fleischlichen Begierden und Gelüsten. Von all demjenigen, womit die Menschen üblich erweise Schwierigkeiten haben - also mit Geld, Essen, Sex, Beziehungen, Begierden -, sollen ihre Heiligen frei sein. "Ichlose Weise" sollen "über den Dingen stehen". Redende Köpfe sollen sie sein. Religion heißt für viele Menschen Befreiung von allen niederen Instinkten, Trieben und Bindungen, und deshalb erwarten sie von der Religion nicht Hilfestellung, wie man sein Leben mit Begeisterung leben kann, sondern vielmehr, wie man es unterdrücken und verleugnen, wie man ihm entrinnen kann.

Mit anderen Worten, die meisten Menschen wünschen sich einen spirituellen Weisen, der "weniger als eine Person" ist, der irgendwie frei ist von all den chaotischen, komplexen, pulsierenden, wirren, drängenden Kräften, die die meisten Leute umtreiben. Im Weisen soll all das nicht vorhanden sein, was einem selbst zu schaffen macht! Von allem, was einen selbst ängstigt, verwirrt, quält, soll der Weise unberührt sein. Dieses Nichtvorhandensein, dieses Freisein-von, dieses "Weniger-als-eine-Person-sein" versteht man oft unter "ichlos".

Aber "ichlos" bedeutet eben nicht "weniger als personal", sondern vielmehr "mehr als personal" - alle normalen personalen Eigenschaften und zusätzlich einige transpersonale. Man braucht ja nur an die großen Yogis, Heiligen und Weisen von Moses über Christus bis Padmasambhava zu denken: Dies waren keine schwächlichen Duckmäuser, sondern Leute, die etwas bewegten, die im Tempel die Peitsche schwangen und ganze Völker unterwarfen. Sie begegneten der Welt nicht mit frommem Augenaufschlag, sondern nahmen sie ganz konkret an; viele von ihnen entfachten tief greifende gesellschaftliche Revolutionen, die jahrtausendelang wirksam waren.

Sie konnten dies nicht deshalb tun, weil sie der physischen, emotionalen und mentalen Dimension des Menschseins und dem Ich auswichen, das deren Träger ist, sondern eben deshalb, weil sie diese Dimensionen mit einem Elan und einer Intensität ergriffen, die die Welt in ihren Grundfesten erschütterte. Natürlich hatten sie auch Kontakt zur Seele (dem tieferen Psychischen) und dem Geist (dem formlosen SELBST), die der letzte Ursprung ihrer Durchschlagskraft waren, aber sie verliehen dieser Kraft Ausdruck und setzten sie in konkrete Ergebnisse nur deshalb um, weil sie die niedrigeren Dimensionen in einer spektakulären Weise nutzten, um sich in der Welt Gehör zu verschaffen.

Diese großen Welterschütterer hatten im besten Sinne des Wortes ein ausgeprägtes Ich, weil das Ich, der funktionelle Träger des grobstofflichen Reichs, neben der Seele (der Trägerin des Subtilen) und dem SELBST (dem Träger des Kausalen) existieren kann und existiert. Insoweit diese großen Lehrer im grobstofflichen Reich etwas bewegten, taten sie dies mit ihrem Ich, weil das Ich der funktionelle Träger dieses Reichs ist. Sie waren natürlich keineswegs identisch mit ihrem Ich (dann wären sie bloß Narzissten gewesen); sie hatten einfach entdeckt, dass ihr Ich Kontakt zu einem strahlenden kosmischen Ursprung hatte. Die großen Yogis, Heiligen und Weisen bewirkten nicht deshalb so viel, weil sie kriecherische Speichellecker waren, sondern große Persönlichkeiten mit einem ausgeprägten Ich, die Kontakt zum dynamischen Urgrund und Ziel des Kosmos selbst hatten, zu ihrem eigenen höheren SELBST, weil sie wach für den reinen Atman, das reine Ich-Ich waren, das eins mit Brahman ist. Sie öffneten den Mund und die Welt erbebte, fiel auf die Knie und erkannte ihren strahlenden Gott.

War die heilige Theresia eine große Kontemplative? Ja, aber sie war auch (man muss sich dies einmal bewusst machen) die einzige Frau, die jemals die ganze katholische klösterliche Tradition reformierte. Gautama Buddha erschütterte Indien in seinen Grundfesten. Rumi, Plotin, Bodhidharma, Yeshe Tsogyal, Lao-tzu, Platon, der Baal Shem Tov - diese Männer und Frauen lösten Revolutionen im grobstofflichen Reich aus, die Jahrhunderte und Jahrtausende wirkten, etwas, was weder ein Marx noch ein Lenin, weder ein Locke noch ein Jefferson für sich in Anspruch nehmen können. Aber dies gelang ihnen nicht deshalb, weil sie vom Hals abwärts tot gewesen wären. Nein, es waren Persönlichkeiten mit einem monumentalen, glorreichen, göttlichen Ich, die Kontakt zu einem tieferen Psychischen und dadurch wiederum unmittelbar zu Gott hatten.

Natürlich hat der Begriff der Transzendierung des Ich seinen Sinn. Aber er bedeutet nicht Zerstörung des Ich, sondern vielmehr dessen Hinführung zu etwas Größerem. (Nagarjuna sagte, dass in der relativen Welt Atman wirklich sei; in der absoluten Welt sei weder Atman noch Anatman wirklich. In beiden Fällen sei also Anatta keine zutreffende Beschreibung der Wirklichkeit.) Das kleine Ich löst sich nicht in Luft auf: Es bleibt als funktionelles Zentrum der Aktivität im konventionellen Reich bestehen. Und wie schon gesagt, wird man durch den Verlust dieses Ich nicht zu einem Weisen, sondern zu einem Psychotiker.

"Das Ich zu transzendieren" bedeutet also in Wirklichkeit, das Ich in einer höheren und tieferen Umschließung zu transzendieren und einzuschließen, zunächst in der Seele oder dem tieferen Psychischen, dann im Zeugen oder ursprünglichen SELBST und dann, wenn man die vorangegangenen Stadien bewältigt und in sich aufgenommen hat, im Leuchten des Einen Geschmacks. Dies bedeutet also nicht, dass man sich von dem kleinen Ich befreit, sondern vielmehr, dass man ganz in es einzieht, es mit Begeisterung lebt, es als den notwendigen Träger sieht, durch den höhere Wahrheiten vermittelt werden. Seele und GEIST schließen Körper, Emotionen und Geist ein; sie löschen sie nicht aus.

Kurz: Das Ich ist nicht die Verhinderung des GEISTES, sondern vielmehr die strahlende Manifestation des GEISTES. Alle Formen sind nichts anderes als Leerheit, auch die Form des Ich. Man braucht keineswegs das Ich abzustreifen, sondern man muss es vielmehr mit einer gewissen Überschwänglichkeit leben. Wenn die Identifikation über das Ich hinausgeht und sich auf den Kosmos ausdehnt, entdeckt das Ich, dass der individuelle Atman in Wirklichkeit eins mit Brahman ist. Das große SELBST ist in der Tat kein kleines Ich, und soweit man auf dieses kleine Ich beschränkt ist, ist sehr wohl ein Tod und eine Transzendierung notwendig. Narzissten sind einfach Menschen, deren Ich noch nicht groß genug ist, um den ganzen Kosmos zu umfassen, weil sie versuchen, sich selbst zum Mittelpunkt des Kosmos zu machen.

Aber die Leute wollen nicht, dass die Weisen ein großes Ich haben; am liebsten wäre es ihnen, wenn sie überhaupt keine manifeste Dimension hätten. Wenn ein Weiser einmal sein Menschsein zeigt - im Zusammenhang mit Geld, Essen, Sex, Beziehungen -, dann sind sie geschockt, weil sie dem Leben überhaupt entrinnen möchten, statt es zu leben, und der Weise, der das Leben lebt, ist ein Ärgernis. Sie wollen hinaus, sie wollen aufsteigen, sie wollen entrinnen, und der Weise, der sich lustvoll ins Leben hineinbegibt, der es bis zur Neige auskostet, der jede Welle des Lebens ergreift und auf ihr bis zum Ende surft - ein solcher Weiser verstört sie zutiefst, erschreckt sie, denn dies bedeutet, dass auch sie sich dem Leben auf allen Ebenen mit Lust hingeben sollen, statt sich bloß in einer Wolke von leuchtendem Äther vor ihm zu verstecken. Sie wollen nicht, dass ihre Weisen einen Körper, ein Ich, Triebe, Vitalität, Sex, Geld, Beziehungen oder überhaupt Leben haben, weil eben dies sie dauernd quält, und sie wollen weg davon. Sie wollen nicht auf den Wellen des Lebens surfen, sie wollen die Wellen loshaben. Sie möchten eine Luftschloss-Spiritualität.

Aber der integrale Weise, der nichtduale Weise, zeigt uns einen anderen Weg. Er, der üblicherweise als "tantrischer Weiser" bezeichnet wird, sagt uns, dass man das Leben transzendieren muss, indem man es lebt. Er betont, dass man Freiheit durch Bindung erlangen muss, dass man das Nirvana mitten im Samsara finden, dass man die totale Befreiung durch vollständiges Sich-Hineinbegeben erlangen muss. Er betritt im vollen Bewusstsein die neun Kreise der Hölle, denn nirgendwo sonst kann man die neun Himmel finden. Nichts ist ihm fremd, denn es gibt nichts, das nicht der Eine Geschmack wäre.

Es kommt wirklich nur darauf an, dass man ganz im Körper und seinen Begierden, im Geist und seinen Ideen, im GEIST und seinem Licht zu Hause ist. Dass man dies alles vollständig, gleichmäßig und gleichzeitig annimmt, weil dies alles gleichermaßen eine Geste des Einen und Einzigen Geschmacks ist. Begib dich hinein in die Lust und beobachte ihr Spiel; nimm die Gedanken an und folge ihrem Glanz; lasse dich vom Geist verschlingen und erwache zu einer Herrlichkeit, für die die Zeit keinen Namen gefunden hat. Körper und Seele und Geist - alles ist gleichermaßen im allgegenwärtigen Gewahren enthalten, das der Grund der ganzen Darbietung ist.
http://integralesleben.org/il-home/il-integrales-leben/grundlagen-des-integralen/kurz-gefasst/egolosigkeit-ich-selbst/


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Ichauflösung

12.03.2015 um 11:55
@Para-doxa
In vielem wunderbar beschrieben, dem wäre eigentlich nichts hinzuzufügen...dennoch ist mir diese Schilderung viel zu eindeutig, denn die Wahrheit ist wie immer paradox: Nur wer die Triebe transzendiert hat, ist nicht mehr getrieben, blindlings seinen Trieben zu folgen.... Die Fülle des Seins sorgt für die spontane Befriedigung aller nicht vorhandenen (weil transzendierten) Bedürfnissen... hehehe
Aber der integrale Weise, der nichtduale Weise, zeigt uns einen anderen Weg. Er, der üblicherweise als "tantrischer Weiser" bezeichnet wird, sagt uns, dass man das Leben transzendieren muss, indem man es lebt. Er betont, dass man Freiheit durch Bindung erlangen muss, dass man das Nirvana mitten im Samsara finden, dass man die totale Befreiung durch vollständiges Sich-Hineinbegeben erlangen muss.Text Er betritt im vollen Bewusstsein die neun Kreise der Hölle, denn nirgendwo sonst kann man die neun Himmel finden. Nichts ist ihm fremd, denn es gibt nichts, das nicht der Eine Geschmack wäre.
Der fettgedruckte Satz ist der wichtigste.: Nur durch das totale Einlassen in das, was immer auch ist, wird die BEFREIUNG vom Ego erlangt. Was uns am Einlassen hindert, ist die Angst vor Ichverlust. Erst das vom Ego befreite ICH ist angstfrei und widerstandslos und von daher ist das Einlassen die Wahre Natur des befreiten Ich.


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Ichauflösung

12.03.2015 um 13:49
Danke @TheLolosophian ja....
das mit den Trieben ist mir auch ein klein wenig aufgestossen. :)
Ich habe es für mich dann am Beispiel der Revoluzzer abgeleitet und übersetzt in; Vitalität, Lebenslust, Aktivität, Freude, - am Sein und Tun, Enthusiasmus, Elan, statt lebensfern im weißen Gewand "fromm" in der Ecke zu hocken. :D


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Ichauflösung

12.03.2015 um 18:56
@Para-doxa
Zitat von Para-doxaPara-doxa schrieb:Ich habe es für mich dann am Beispiel der Revoluzzer abgeleitet und übersetzt in; Vitalität, Lebenslust, Aktivität, Freude, - am Sein und Tun, Enthusiasmus, Elan, statt lebensfern im weißen Gewand "fromm" in der Ecke zu hocken.
Die Wahrheit ist: das befreite Ich jenseits von Ego läßt sich weder definieren noch beschreiben! Es gibt kein einziges Wort, welches den eigenschafts- bzw. izustandslosen Zustand jenseits von Ego beschreiben könnte. Das Ich ist weder lebenslustig noch lebensunlustig, es ist jenseits aller Gegensätze weder dies noch das. Deshalb läßt sich auch ein Meister nicht definieren.

Niur der Mind bzw. der Egomind hat ein dauerndes Bedürfnis, das Unbeschreibbare zu beschreiben und zu definieren. Auch jenseits von Ego besteht für den Mind das BEdürfnis, die Dinge jenseits von Ego zu beschreiben, man ist sich hier jedoch darüber BEWUSST, dass alles, was man darüber sagen kann, nur ANNÄHERNDE Beschreibung sein kann.

Der obige Text aus dem Integral Life Magazin ist zwar nicht direkt falsch, aber auch nicht ganz richtig. Ich glaube, dass da zuweilen der Hinweg mit dem Rückweg verwechselt wird, wie dies oftmals der FAll ist. In meiner Sprache: Auf dem Hinweg zu Gott bzw. zur SELBSTverwirklichung ist es m. E. so, dass der männliche Weg der Askese, der Weltverleugnung i.d.R. irgendwann mal aufgegeben wird zugunsten des weiblichen Wegs der Erlaubnisgebung, d.h. des Sich-Einlassens auf alles, was ist - primär natürlich auf sich selbst...

WAs mir auch nicht gefällt, ist das Übergehen der Schwere des Weges, es ist z.B. keinesfalls leicht, sich in Schattenprozesse einzulassen. Und dass das Ego durch tatsächliche Sterbeprozesse geht, wird nur ganz am Rande erwähnt.

Dass das Ich durch den Individuationsprozess stärker wird, stimmt, aber es wird nicht "besser". Es wird nur darin stärker, insofern es dem Willen des SELBST gehorchen lernt. Es funktioniert zwar im Alltag, aber auch nicht besser als zuvor...d.h. das Ich hat dieselben "Schwächen" wie diesseits von Ego , der Unterschied: es bewertet diese nicht als Schwächen. Die "Schwäche", die Wehr- und Widerstandslosigkeit des befreiten Ichs ist seine Stärke. Es folgt dem Lauf des Wassers und gibt dem Kaiser, was des Kaisers ist, d.h. es revoltiert bzw. rebelliert in der Regel nicht mehr gegen weltliche Obrigkeiten. Wobei die Ausnahme die Regel bestätigt... wie gesagt, es läßt sich nichts Eindeutiges darüber aussagen.
Zitat von Para-doxaPara-doxa schrieb:Es kommt wirklich nur darauf an, dass man ganz im Körper und seinen Begierden, im Geist und seinen Ideen, im GEIST und seinem Licht zu Hause ist. Dass man dies alles vollständig, gleichmäßig und gleichzeitig annimmt, weil dies alles gleichermaßen eine Geste des Einen und Einzigen Geschmacks ist. Begib dich hinein in die Lust und beobachte ihr Spiel; nimm die Gedanken an und folge ihrem Glanz; lasse dich vom Geist verschlingen und erwache zu einer Herrlichkeit, für die die Zeit keinen Namen gefunden hat. Körper und Seele und Geist - alles ist gleichermaßen im allgegenwärtigen Gewahren enthalten, das der Grund der ganzen Darbietung ist.
Das hört sich alles sehr einfach an, ist es aber keineswegs, weil wir alle eine WahnsinnsAngst vor dem Sich-Einlassen auf das Leben haben. Was man zunächst annehmen muss, ist diese Unfähigkeit bzw. diese ANgst , sich aufs Leben einzulassen. Um dies zu tun, müssen wir uns unserer Prägungen und Konditionierungen bewusst werden, was wiederum große Achtsamkeit und großen Mut erfordert. HAH! Seine Begierden annehmen - sag das mal einem schwarzchristlich erzogenen Katholiken, dem der Hass auf seinen Körper im frühkindlichen Altern schon eingeprügelt wurde ! Ich war ein solcher... ich kann Lieder davon singen! Oder sag das einem Menschen, der als Kind sexuelle mißbraucht wurde... Der kann nicht so ohne weiteres seine Begierden annehmen und sich lustvoll "vom GEIST verschlingen lassen"... der kann sich weder annehmen noch hingeben...
Was die "Herrlichkeit" (der Fülle) angeht, da hat man vergessen, die große Heillige Nüchternheit und Leere zu erwähnen, ohne die keine "Herrlichkeit" gegeben ist.

Ich meine, man sollte alle diese Texte zum Teufel schicken und sich selbst auf den Weg machen, denn sie wecken nur falsche Vorstellungen. (Die meinen inbegriffen, LOL!)


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Ichauflösung

12.03.2015 um 21:20
@TheLolosophian
Die Wahrheit ist: das befreite Ich jenseits von Ego läßt sich weder definieren noch beschreiben! Es gibt kein einziges Wort, welches den eigenschafts- bzw. izustandslosen Zustand jenseits von Ego beschreiben könnte. Das Ich ist weder lebenslustig noch lebensunlustig, es ist jenseits aller Gegensätze weder dies noch das. Deshalb läßt sich auch ein Meister nicht definieren.
Naja, aber Freude, Gelassenheit, Vitalität, Leichtigkeit, und man sagt auch Glückseligkeit sei bei einem befreiten Ich wohl anzutreffen. Deswegen muss man das Ich nicht darauf festlegen.
Zitat von TheLolosophianTheLolosophian schrieb:Niur der Mind bzw. der Egomind hat ein dauerndes Bedürfnis, das Unbeschreibbare zu beschreiben und zu definieren. Auch jenseits von Ego besteht für den Mind das BEdürfnis, die Dinge jenseits von Ego zu beschreiben, man ist sich hier jedoch darüber BEWUSST, dass alles, was man darüber sagen kann, nur ANNÄHERNDE Beschreibung sein kann.
Ja, K.Wilber ist sich wohl dessen auch bewusst.

Etwas zu beschreiben kann davon abgesehen auch einfach nur Spass an der Freud sein. :)
Zitat von TheLolosophianTheLolosophian schrieb:Der obige Text aus dem Integral Life Magazin ist zwar nicht direkt falsch, aber auch nicht ganz richtig. Ich glaube, dass da zuweilen der Hinweg mit dem Rückweg verwechselt wird, wie dies oftmals der FAll ist. In meiner Sprache: Auf dem Hinweg zu Gott bzw. zur SELBSTverwirklichung ist es m. E. so, dass der männliche Weg der Askese, der Weltverleugnung i.d.R. irgendwann mal aufgegeben wird zugunsten des weiblichen Wegs der Erlaubnisgebung, d.h. des Sich-Einlassens auf alles, was ist - primär natürlich auf sich selbst...

WAs mir auch nicht gefällt, ist das Übergehen der Schwere des Weges, es ist z.B. keinesfalls leicht, sich in Schattenprozesse einzulassen. Und dass das Ego durch tatsächliche Sterbeprozesse geht, wird nur ganz am Rande erwähnt.
Der Artikel stammt aus der Rubrik: "Wilber kurz gefasst". Entsprechend komprimiert fallen die Erklärungen aus.
Zitat von TheLolosophianTheLolosophian schrieb:Das hört sich alles sehr einfach an, ist es aber keineswegs, weil wir alle eine WahnsinnsAngst vor dem Sich-Einlassen auf das Leben haben. Was man zunächst annehmen muss, ist diese Unfähigkeit bzw. diese ANgst , sich aufs Leben einzulassen. Um dies zu tun, müssen wir uns unserer Prägungen und Konditionierungen bewusst werden, was wiederum große Achtsamkeit und großen Mut erfordert. HAH! Seine Begierden annehmen - sag das mal einem schwarzchristlich erzogenen Katholiken, dem der Hass auf seinen Körper im frühkindlichen Altern schon eingeprügelt wurde ! Ich war ein solcher... ich kann Lieder davon singen! Oder sag das einem Menschen, der als Kind sexuelle mißbraucht wurde... Der kann nicht so ohne weiteres seine Begierden annehmen und sich lustvoll "vom GEIST verschlingen lassen"... der kann sich weder annehmen noch hingeben...
Was die "Herrlichkeit" (der Fülle) angeht, da hat man vergessen, die große Heillige Nüchternheit und Leere zu erwähnen, ohne die keine "Herrlichkeit" gegeben ist.
Es ist sicher schwer, aber nicht unmöglich.
Zitat von TheLolosophianTheLolosophian schrieb:Ich meine, man sollte alle diese Texte zum Teufel schicken und sich selbst auf den Weg machen, denn sie wecken nur falsche Vorstellungen. (Die meinen inbegriffen, LOL!)
Naja, klar sollte man sich selbst auf den Weg machen, aber ganz ohne Texte zu lesen muss es ja auch nicht sein. :)
Es kommt immer darauf an was wir aus einem Text schließen und für uns mitnehmen, oder nicht, ob wir überhaupt etwas Festes daraus kreieren, wie einen neuen Glaubenssatz.
Gute Texte können auch bestätigend, anleitend und aufklärend sein, und/oder das Herz ansprechen.


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Ichauflösung

13.03.2015 um 01:24
Hat hier irgendjemand schon mal eine Ichauflösung erlebt. Wenn ja würde mich malinteressieren, wie das is.
Das ich löst sich nicht auf, das Ego bleibt das Ich-Bewusstsein, nur kann man über dieses erhaben werden, man kann zum eigenschaftslosen Beobachter seiner Selbst werden, seine eigenen Gedanken das Ich-Perspektive überwinden. Es ist das Erwachen aus einer ganzen Bandbreite aus Persönlichkeiten die konditioniert wurden. Man wird sein Selbst erkennen, ein Selbst das wie eine Zwiebel unter Eigenschaften der Fassetten der eigenen Persönlichkeiten unter den Spezifischen "Ichs" liegt.

Eine Erleuchtung der man sich gewiss wurde und in jedem bewussten Moment werden kann. Anschließend folgt eine Reifung der Persönlichkeiten. Man kann damit seine eigenen Gedankengänge hinterfragen und auch beobachten. Somit kann man sich auch die eigene Rationalität und auch Intuition mehr und mehr in Einklang bringen.
Der Rausch von psychoaktiven Drogen wird in drei Dimensionen eingeteilt:
1.ozeanische Selbstentgrenzung
2. Ichauflösung
3. visionäre Umstrukturierung

1.: - man ist eins mit der Welt.
- man ist nicht mehr an Raum und Zeitgebunden
- man hat eine Ahnung von einer höheren Wirklichkeit
2.: - man hatextreme Angst
- man hat das Gefühl eine Marionette zu sein
- man denkt,dass es nie wieder vorbei geht
3.: - einfach gesagt, man hat Hallus
Punkt 1 ist richtig, doch schon nach diesem Punkt werden Punkt 2 und 3 nicht mehr mit Angst, sondern Verständnis erfahrbar werden. Denn man hat erkannt, nur das Ego hat Angst die Bedeutungshoheit zu verlieren.

Die wahre Kunst wird es sein, das Ich und das Selbst in Einklang zu bringen, sie sind einander nur solange "Feinde" wie das Ego nicht lernt loslassen zu können. Die "Hallus" sind ja am Ende nur die Illusionen an denen das Ego klammert. Es braucht Orientierung, es braucht Vorstellungen, einen gewissen Glauben und auch eine Führung. Doch hat man ein Selbstbewusstsein entwickelt, wird man zum Führer seiner Selbst. Das ist die wirkliche Emanzipation und beschreibt das wirkliche Erwachen. Der "Teufel" steckt nur in den Details und klammert an diesen, dies schafft auch die innere, wie auch äußeren Spaltungen und Zustände die das Denken bestimmen und prägen.

Das Ich wird sich nicht auflösen aber man kann es in der Meditation oder dem reinen Bewusstsein, dem gedankenlosen Denken temporär loslösen. Ich selbst habe da eine Einstellung entwickelt die man mit dem Zen-Buddhismus beschreiben könnte:

Den Weg zu studieren heißt sich selbst zu studieren, sich selbst zu studieren heißt sich selbst vergessen. Sich selbst zu vergessen bedeutet eins zu werden mit allen Existenzen.

Wenn unser Geist die Ruhe findet, verschwindet er von selbst.



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Ichauflösung

13.03.2015 um 18:49
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Hat hier irgendjemand schon mal eine Ichauflösung erlebt. Wenn ja würde mich malinteressieren, wie das is.
Die Ich-Auflösung ist in meiner Erfahrung ein Erwachen aus der Struktur der Persona (Maske), in der wir in der Regel fest verhaftet und involviert sind, hin zu unserem eigentlichen Sein - zur wahren Natur.
Wenn der Schleier dieser Illusion fällt findet man sich im UrSein wieder und hat entsprechende Einblicke, die, so viel ich weiß, meistens nicht auf Dauer bestehen bleibt, aber einen Desidentifikationsprozess von der Persona zur Folge hat, der sukzessive Schichten der (Fehl-)Konditionierungen abträgt. Vorausgesetzt die "Erfahrung" war tiefgreifend genug.

Abegsehen davon, dass ich keine Drogen konsumierte, hatte ich in dem Moment weder Angst noch das Gefühl eine Marionette zu sein.

Zu 1 Ja, und man hat nicht nur eine Ahnung, man erlebt eine andere Wirklichkeit. Ich habe gesehen, dass ich über meine Persönlichkeit hinaus existiere. Und das die Persönlichkeit, die Person für die ich mich hielt, und das was sie als Eigenschaften und Muster etc. beinhaltet nur in sofern mit mir zutun hat, das sie durch mich erscheint. Ich habe mich als grenzenloses und undefinierbare Existenz, reiner Präsenz unendliche Weite jenseits von Raum und Zeit erlebt. Eigentlich mit Worten nicht, oder nur schwer zu beschreiben.

Zu 2: Das klingt so, als sei Erwachen etwas Fürchterliches das schnell wieder vorüber gehen soll. ;)
So habe ich das nicht empfunden.
Diese Angst könnte mit den Drogen zusmmenhängen, oder auf einen Widerstand gegen den „Perspektivwechsel“ hindeuten. Weiß ich aber nicht.

Das Gefühl eine Marionette zu sein hatte ich in dem Moment nicht, aber einige Zeit später, da ich nun wusste, dass die Persona die ich glaub(t)e zu sein, bloß ein Konstrukt ist, und nicht identisch mit mir-als wahre Natur, stellte sich dieser Gedanke immer wieder mal ein: „Ich bin das ja gar nicht -wirklich. :) Alles spielt sich nur in mir ab...mich gibt`s ja gar nicht" etc. haha ;) :D das Übliche halt was im Anschluss passiert...

Zu3: Hallus hatte ich keine. Also, das was im allgemein unter Hallus verstanden wird.


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