Ichauflösung

@Gummiglas

Gummiglas schrieb:Ich hatte ein Erlebnis, bei dem ich erfahren habe, wie es sich anfühlt, wenn alles an Wert verliert bzw den gleichen Wert hat. Ein unglaubliches Gefühl aber ... weder schön noch unschön.
Ohne Ego gibt es keine Werte, ohne Werte gibt es kein Begehren, ohne Begehren ... was bleibt da noch? Alles ist gleich. Nichts ist schön, nichts ist hässlich, nichts schlecht, nichts gut, nichts groß, klein, usw ...

Das kann deswegen keine Ich-Auflösung gewesen sein, was du hier erlebt hast, denn dann würdest du nicht bemerkt haben können, dass alles gleich, nichts schön, nichts hässlich, nichts schlecht, gut, groß oder klein sein könnte. Doch genau das hast du erlebt.

Die Abwesenheit von all dem zu bemerken, ist noch lange kein aufgelöstes Ich.

@oneisenough
Um das zu erklären müsste man näher darauf eingehen, was das Ego ist und was ich bin.
"Ich" wird hier nämlich zu einem Begriff, der etwas beschreiben soll, das nichts und niemand beschreiben kann.

Wenn du mit "aufgelöstes Ich" das Ego meinst, das sich auflöst, dann kann das sein, und dann bin aber ich immernoch da. Denn das Ego sitzt im Kopf, das Ich ... ist unbeschreiblich. Es hat keinen Standort und ist gleichzeitig überall.

Ich meinte damit, dass sich das Ego im Kopf aufgelöst hat. Was genau meintest aber du für ein Ich?

@Gummiglas

Wenn ich hier und in anderen Threads in diesem Forum von dem "Ich bin" spreche, dann meine ich damit das Gefühl der Anwesenheit, das Wissen "es gibt mich". Dieses "Ich bin" ist es, was morgens als erstes aufwacht, und ohne welches es nicht möglich ist, zu wissen, wie man heißt, ob man Mann oder Frau ist, welchen Beruf man hat, etc., eben all die darauf folgenden "Ich bin dies" oder "ich bin jenes".

Das "Ich bin" ohne jegliche Zusätze, das Gefühl der Anwesenheit, welches das gesamte Leben hindurch immer unverändert bleibt, ist es, was ich meine. Und das kann aufgelöst werden.

Genau das meinte ich auch. Meinung, Vorlieben, Abneigung... Egozentrisches Denken einfach... Ich bin Yasha... oder ich bin auf einmal nicht mehr Yasha... sondern Irgendwas. (betrachtet aus jetztiger Ich - Perspektive)

@oneisenough
du meinst also, bei einer IchAuflösung löst sich auch das Bewusstsein auf?

Warum sind hier eigentlich so viele so scharf drauf, sich aufzuösen? Also ich bin froh, dass ich da bin :D

Besteht irgend eine Notwendigkeit, sein Ich aufzulösen? Wer immer sagt: Ich habs schon erlebt... der muss gelogen haben, denn sonst könnte er so einen Satz ja gar nicht mehr sagen :D

@Fabiano Du scheinst das Thema nicht richtig verfolgt zu haben. Und außerdem hast du dir selber schon die Antwort in der Formulierung deiner Frage gegeben. "Ich habs schon erlebt" ist etwas anderes als "Ich erlebe es". Meinst du nicht auch?

@Gummiglas

Gummiglas schrieb:du meinst also, bei einer IchAuflösung löst sich auch das Bewusstsein auf?

Bewusstsein löst sich ständig auf und entsteht wieder, weil es die zu bemerkenden "Dinge" repräsentiert, die wir alle bemerken, und die ich in meinem Thread

Alles ist Illusion

… als vorübergehende konstruierte Erscheinungen bezeichne. Das "Ich bin" ist auch so ein Konstrukt.

Ich-Auflösung bedeutet, sich in den Zustand VOR der Erschaffung des "Ich bin" zu begeben. Da gibt’s kein "Ich bin", sehr wohl aber Aufmerksamkeit. :)

@yasha

Doch ich habe jeden Beitrag von Anfang bis jetzt gelesen.
Ich habe erlebt ist schon etwas anderes als ich erlebe gerade. Aber letztlich ist eine Ichauflösung wohl kaum wieder rückgängig zu machen. Wer soll das Ich wiederherstellen, wenn es aufgelöst ist?

Kannst du dich selber wieder herstellen, nachdem du dich aufgelöst hast? :D

@oneisenough
Da hast du recht! Dann war das tatsächlich keine Ich-Auflösung, sondern eine reine Auflösung der Werte und Unterschiede in meinem Empfinden.
Alles klar Chef! Habe wieder was verstanden :)

@Fabiano Digger.

Auflösen tut sich hier garnischt :P Ich persönlich sprach vom temporären Verlust des "Ichs", der für einige Sekunden anhielt. Des Weiteren hab ich gesagt, dass ich das nicht beabsichtigt habe, geschweige denn, so Etwas steuern kann.

@Fabiano
Die Frage ist für dich: Wer bist du?
Nicht dein Name, nicht dein Beruf, nicht dein Alter und auch nicht dein Wohnort. Sondern
wer bist du?

Ich bin Ich :D

Nein, weiß ich nicht. Woher soll ich es wissen?
Ich könnte jetzt sagen, ich bin ein Mensch... oder ich bin eine lebende Seele... Aber was ist ein Mensch, was ist eine lebende Seele?

Was ist das, was uns Leben gibt? Was ist das eigentliche, was uns sein lässt?
Weißt du es?

Aber was hat das mit den Thema zutun?
Wenn ich mein Ich auflöse, kann ICH auch nicht wissen, wer ICH bin, weil mein ICH ja dann aufgelöst ist. :D


@Gummiglas

@Gummiglas
Dein Ansatz gefällt mir. Hast du dich zufällig mal mit dem Sufismus beschäftigt, erinnert mich stark dran

also ja es ist ein enormes glücks gefühl, ich hatte am ganzen körper gänsehaut ich dachte ich schwebe , innere ruhe nix mehr wahr genommen außer diese gefühl meine antworten kamen teilweise als bilder in den kopf ich weis nich wie ich es sonst beschreiben sollte, ab da an wusste ich das es gott gibt

Kommt das nicht aus dem Buddhismus? Aber das Ich wird sich doch erst im Nirvana ganz auflösen, wo die Seele dann mit dem All-Einen verschmilzt. Im Christentum (Paulusbriefe) gibt es die Ich-Abtötung, was so ähnlich ist. Nur sagt der Buddhist "wie komme ich von meinem Leiden los (und werde auf ewig selig)?" und er antwortet "indem ich nichts mehr wünsche (egoistisch giere)". Der (traditionelle, nicht-protestantische) Christ will ebenfalls in ein leidloses seligmachendes Paradies (allerdings mit Gottesschau) und nimmt, um dies zu erreichen, allerlei Kummer und Schmerz und Kreuze auf sich, wobei (wie etwa jetzt wieder in der Fastenzeit) die Wünsche und Begierden abgetötet werden (man sich kasteit).

Das was ihr hier meint, scheint mir eher die UNIO MYSTICA zu sein, die viele Heilige erfahren haben, das mystische Einswerden mit Gott (wo sich ähnlich wie im Nirvana das eigene Ich in Gott auflöst und man unglaubliche Glücksgefühle empfindet). Na ob das wirklich ein kurzes Eintauchen ins Paradies ist, lasse ich mal dahingestellt sein.
Es ist nicht gut, so etwas zu wünschen, die Dämonen schlafen nicht und sind wahrscheinlich auch in der Lage, solche Effekte zu produzieren (mal ganz abgesehen von unseren Hormonen).

Ihr könnt ja erlebt haben, was ihr wollt oder meint....

Ich halte immer noch nichts von einer Ich-Auflösung, auch nichts von einer Ich-Abtötung. Wozu soll das gut sein? Ich wüsste keinen Grund mein Ich aufzulösen oder abzutöten. Der einzige Grund den ich erkennen könnte, wäre, wenn ich nicht mehr Ich sein wollte oder wenn ich überhaupt nicht mehr sein wollte... :D

Ich halte eine Ich-Auflösung, also das Loslösen des Egos, für unmöglich... und die Möglichkeit dessen, in Betracht gezogen, ist ein Mythos aus der Esoterik-Szene.

Lol... am schönsten sind immer diejenigen Eso-Typen/innen, die genau DAS behaupten, nämlich das sie ihr Ego 'auflösen', 'weglassen' etc. können...

Und genau so eine Dame habe ich kennen gelernt... und die hat jede Woche wegen Mietstreitigkeiten vor Gericht gestanden... die hat wegen jedem kleinen Scheiß ihre Vermieter verklagt. Und auch sonst immer ihr "Recht" bei allem eingefordert, wo es nur ging.

Aber zu Hause tonnenweise "Erleuchtungsbücher" im Regal stehen gehabt.

Dat sind mir immer die liebsten... alles Scheinheilige.

all das ist doch keine ich-auflösung... dieses ganze meditieren und drogen dingens... ne..


eine komplette auflösung ist nicht möglich, da wir nur durch die gegenseitige wirkung zweier entgegengesetzter kräfte existieren können, nur so ensteht ein kontrast.

es gibt so ein spruch: ohne das geschöpf gibt es keinen schöpfer und ohne den schöpfer kein geschöpf

das ego ist unsere einzige antriebskraft, wenn es verschwindet, verschwinden auch wir - also tot, toter am totesten^^

natürlich kann es gut möglich sein, dass der mensch tatsächlich seinen egoistischen bezug zur umwelt ändern kann aber das ist ziemlich schwer vorstellbar und ist bestimmt nicht das wovon viele da berichten... das sind höchstens einbildungen, wahnhafte schübe, psychologische einbildungen etc.

das ist so wie wenn ich nen hamburger esse und mich gut dabei fühle -> psychologische einbildung plus egoistisch.



@moric

das ist bei allen so, dass es weniger ein versuch ist altruistisch zu sein (wobei die meisten eh ein falsches verständnis von ego- und altruismus haben), sondern viel mehr der wunsch ist a la ''wie kann ich mein umfeld noch besser ausnutzen und zum grössten krebsgeschwür des planeten werden?'', sollte klar sein.

das ist ja das interessante, der mensch erkennt sich zuvor nicht als egoist und nach diesen vermeintlichen erleuchtungen glaubt er auch noch gut oder sogar altruistisch geworden zu sein, wobei offensichtlich ist, dass sie nur ihr ego vergrössert haben - ihr tierisches ego sei angemerkt.