ADHS - Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung
26.11.2016 um 17:13@Apfelkuchen65
Du sagst es. Gegeben hat es das schon immer, nur wurde es anderen Ursachen zugeordnet.
@alle
So wie es Zeiten gab, in denen man für physikalisch Unerklärliches Götter, Dämonen, Feen und anderes Fantasie Zeugs bemühte, so gab und gibt es auch (heute noch) Zeiten, in denen man eben neurologische Probleme oder so manche Krankheit nicht erklären konnte/kann, weil man eben noch nicht in der Lage war/ist, zB Gehirnströme zu messen oder Bakterien unterm Mikroskop zu sehen.
Daneben gibt es neurologische Probleme, die in bestimmten Situationen eventuell gar nicht auffallen oder nicht stören, genauso, wie es Probleme gibt, die in wiederum anderen Situationen erst mal richtig auffällig werden.
Wenn man einer Beschäftigung nachgeht, die nicht viel Konzentration verlangt, oder in der man nicht ruhig sitzen bleiben muss, fällt ein mildes ADHS u.U. gar nicht zur Last. Wenn man sich obendrein ständig bewegt, erschöpft man auch schneller körperlich und es bleibt keine Energie mehr fürs „Auszucken“. Und das Problem bleibt unbemerkt und nervt auch nicht sonderlich.
OK, man räumt nicht besonders gründlich auf, aber wenn man in Familien lebt, in denen dann wer hinter einem her räumt, passt es schon.
Etwas problematischer wird es, wenn der ADHS Betroffene dann derjenige wäre, der aufräumen sollte.
Schon mal gefragt, warum in „früheren“ Zeiten fast ausschließlich Frauen als schlampig oder faul betitelt wurden, wenn sie ihre Wohnung nicht in Schuss hielten? Viel seltener Männer? Das wurde dann mit „Jungesselle eben“ belächelt. Hier wurde männliches ADHS durch gesellschaftlich unterschiedliche Rollennormen super kaschiert.
Bei Frauen und Kindern fiel sie aber auf, und wurde ihnen als eigene Schuld in die Schuhe geschoben.
Denn gerade die Geschichten im Struwelpeter zeigen, dass es diese Probleme "früher" schon gab, man sie aber als schuldhaftes Fehlverhalten der Betroffenen interpretierte. Und denen zusätzlich zu ihren Problemen das Leben damit noch schwerer machte.
Wer glaubt, ein ADHSler fühle sich mit seinen Wirrungen und unnötigen Zuckungen im Gehirn wohl, der weiß nicht, wovon er spricht und sollte besser schweigen oder/und sich mal seriös darüber informieren.
Es ist nicht lustig, sich nicht konzentrieren zu können. Bei jedem Geräusch oder Lichtstrahl aus seinen Gedanken rausgerissen und von seinen Handlungen abgehalten zu werden.
Selbst in milden Fällen resultiert das darin, dass man die meisten Dinge nicht zu Ende bringen kann. Alles rumliegen lässt und Gefahr läuft, ein Messie zu werden.
Da hilft auch nicht, wenn mal zwecks erhöhter Einschaltquoten ein TV Team vorbei schaut und aufräumt. Das ändert schließlich nichts an den neurologischen Fehlvorgängen im Kopf der Betroffenen.
ADHS ist kein angelerntes Verhalten, sondern genetisch bedingte, chemische Mängel, und kann daher nicht einfach nur durch Einsicht und Übungen zum Verschwinden gebracht werden.
Es bedarf in schwereren Fällen eben genau jener fehlenden Körperchemie.
Es ist strohdumm und verantwortungslos von Eltern, sich dagegen zu wehren, dass wenigstens ihre Kinder heutzutage die Chance haben, fehlende Botenstoffe einfach in Tablettenform einzuwerfen.
Du sagst es. Gegeben hat es das schon immer, nur wurde es anderen Ursachen zugeordnet.
@alle
So wie es Zeiten gab, in denen man für physikalisch Unerklärliches Götter, Dämonen, Feen und anderes Fantasie Zeugs bemühte, so gab und gibt es auch (heute noch) Zeiten, in denen man eben neurologische Probleme oder so manche Krankheit nicht erklären konnte/kann, weil man eben noch nicht in der Lage war/ist, zB Gehirnströme zu messen oder Bakterien unterm Mikroskop zu sehen.
Daneben gibt es neurologische Probleme, die in bestimmten Situationen eventuell gar nicht auffallen oder nicht stören, genauso, wie es Probleme gibt, die in wiederum anderen Situationen erst mal richtig auffällig werden.
Wenn man einer Beschäftigung nachgeht, die nicht viel Konzentration verlangt, oder in der man nicht ruhig sitzen bleiben muss, fällt ein mildes ADHS u.U. gar nicht zur Last. Wenn man sich obendrein ständig bewegt, erschöpft man auch schneller körperlich und es bleibt keine Energie mehr fürs „Auszucken“. Und das Problem bleibt unbemerkt und nervt auch nicht sonderlich.
OK, man räumt nicht besonders gründlich auf, aber wenn man in Familien lebt, in denen dann wer hinter einem her räumt, passt es schon.
Etwas problematischer wird es, wenn der ADHS Betroffene dann derjenige wäre, der aufräumen sollte.
Schon mal gefragt, warum in „früheren“ Zeiten fast ausschließlich Frauen als schlampig oder faul betitelt wurden, wenn sie ihre Wohnung nicht in Schuss hielten? Viel seltener Männer? Das wurde dann mit „Jungesselle eben“ belächelt. Hier wurde männliches ADHS durch gesellschaftlich unterschiedliche Rollennormen super kaschiert.
Bei Frauen und Kindern fiel sie aber auf, und wurde ihnen als eigene Schuld in die Schuhe geschoben.
Denn gerade die Geschichten im Struwelpeter zeigen, dass es diese Probleme "früher" schon gab, man sie aber als schuldhaftes Fehlverhalten der Betroffenen interpretierte. Und denen zusätzlich zu ihren Problemen das Leben damit noch schwerer machte.
Wer glaubt, ein ADHSler fühle sich mit seinen Wirrungen und unnötigen Zuckungen im Gehirn wohl, der weiß nicht, wovon er spricht und sollte besser schweigen oder/und sich mal seriös darüber informieren.
Es ist nicht lustig, sich nicht konzentrieren zu können. Bei jedem Geräusch oder Lichtstrahl aus seinen Gedanken rausgerissen und von seinen Handlungen abgehalten zu werden.
Selbst in milden Fällen resultiert das darin, dass man die meisten Dinge nicht zu Ende bringen kann. Alles rumliegen lässt und Gefahr läuft, ein Messie zu werden.
Da hilft auch nicht, wenn mal zwecks erhöhter Einschaltquoten ein TV Team vorbei schaut und aufräumt. Das ändert schließlich nichts an den neurologischen Fehlvorgängen im Kopf der Betroffenen.
ADHS ist kein angelerntes Verhalten, sondern genetisch bedingte, chemische Mängel, und kann daher nicht einfach nur durch Einsicht und Übungen zum Verschwinden gebracht werden.
Es bedarf in schwereren Fällen eben genau jener fehlenden Körperchemie.
Es ist strohdumm und verantwortungslos von Eltern, sich dagegen zu wehren, dass wenigstens ihre Kinder heutzutage die Chance haben, fehlende Botenstoffe einfach in Tablettenform einzuwerfen.