Körperwelten, plastinierte Leichen, Kunst aus Leichen.

@c-enigma

Also weil Du Angst vor dem Tod hast.

Liegt wohl u.a. daran, dass er in unserer Gesellschaft so gerne totgeschwiegen wird.^^
(Aber auch deshalb finde ich übrigens eine solche Ausstellung eine sehr zweifelhafte Herangehensweise an dieses Thema.)

@KicherErbse
Ich hab keine Angst vorm Tod an sich, nur den ganzen sooo nah zu sein ist eine merkwürdige Vorstellung für mich!

@c-enigma

Dabei gehört er auf ganz natürliche Weise zum Leben dazu. Aber in unserer Gesellschaft wird er lieber verdrängt - oder wahlweise zur Show gestellt. :/

@KicherErbse
Ja, aber nur so können manche lernen damit umzugehen!

@c-enigma

Wie?

@KicherErbse
ich finde nicht, dass der tod im mittelpunkt der austellung steht sondern der mensch als wunder... hört sich pathetisch an, klar, aber man kommt aus dem staunen einfach nicht mehr raus :) an tod denken nur die die nicht dort waren. wer es gesehen hat ist fasziniert :)

ich glaub ich hab zeitweise sogar vergessen dass das echt mal menschen gewesen waren...

mielikki schrieb:ich glaub ich hab zeitweise sogar vergessen dass das echt mal menschen gewesen waren...

Was die Sache aus meiner Sicht jetzt aber nicht unbedingt besser macht. :D @mielikki

Man sollte nun nicht gerade in der Pubertätsphase zu Körperwelten gehen, denn da kann ich mir schon vorstellen, dass die Plastinate einem Angst machen und allein die Vorstellung, dass dies wirklich tote Menschen sind, veranlasst eine Schocksituation, die die Denkweise beeinträchtigen könnte.

Ansonsten ist Anatomie nicht pervers, es ist das LEBEN! Gäbe es die Anatomie nicht, dann gäbe es auch keine gezielte Heilung.

Ich finde die Ausstellung äußerst interessant und das es sich um Plastinate handelt, tote Menschen, die wirklich einmal auf unserem Planeten Ihr eigens persönliches Leben geführt haben gerät schnell in Vergessenheit, da es wie der Name schon sagt, ziemlich plastisch aussieht.

Eines kann ich noch sagen, wenn Körperwelten, dann das Original van Hagens und nicht die Nachahmer. Die Unterschiede sind enorm und auch die Exponate sind vielfältiger und einfallsreicher.

@KicherErbse
Naja auch Menschen, die nicht wissen wie man mit dem Tod umgehen soll, gehen zu diesen ausstellungen um sich selbst damit zu konfrontieren und dann zu merken, dass es einfach dazu gehört!

@KicherErbse
warum nicht? :D

ich hatte ne plastinierte lunge und leber in der hand und fand das voll toll :)

@mielikki

Jo - voll toll. :D

@KicherErbse
ich glaub so ein schnitt durch den fuß war auch dabei :)

wens interessiert: leber fühlt sich plastiniert wie leder an und die lunge is echt wie ein schwamm. fetzt einfach! :D

Was ich gut an der Ausstellung fand war, dass man mal einen Blick ins Körperinnere hatte. Man konnte einfach mal sehen, wie die einzelnen Organe, Blutbahnen, Muskeln usw... wirklich aussehen, im Körper liegen, wie ein Embryo aussieht usw... Das fand ich wirklich faszinierend. Es ist schon ein Unterschied, immer nur mit diesen Plastikmodellen im Biounterricht zu hantieren oder es mal in "echt" zu sehen.

Was ich nicht gut fand, war der künstlerische Aspekt, also einen Menschen wie einen Schubladenschrank zB. aufzuschneiden. Ehrlich gesagt, das finde ich, geht zu weit. Ein Toter als Anschauungsmaterial ja, als Kunstobjekt nein.

@MissOzeana
wist du schon an welchem du fährst?

@c-enigma
vielleicht in der letzten woche. willst du mit uns fahren zu körperwelten? wenn du da nicht kannst, dann fahren wir in der schulzeit oder so

@MissOzeana
ja klar gern, wenn meine ellies mitspieln!

@c-enigma
hast du auch die dvd davon schon gesehn?

ja von frau K.

Möge diese Welt das richtige tun....
wie auch immer,
möge es jeder Mensch schon richtig wissen,
welches ihm im Leben seinen Wege nach er sich selbst bringt.

Finde es selbst nicht so schön,
aber enthalte mich...

Madadschian

Meines Wissens will Gunther von Hagens die Demokratisierung der Anatomie bewirken und damit letztendlich zu einem gesünderen und bewußteren Leben der Menschen beitragen, was absolut unterstützenswert ist. Und wer eine echte Raucherlunge sieht, denkt eher über seinen eigenen Körper nach (und weiß ihn auch besser zu schätzen). Außerdem werden die Plastinate auch zur Ausbildung von medizinischem Fachpersonal benutzt, nicht nur für die Ausstellungen.

Bei YouTube gibt es noch viele sehenswerte Videos, gebt "autopsy lession" in die Suchzeile ein, es sind mehrere gestückelte Sendungen.

Was die fragwürdigen Aspekte / "Kunst" angeht: Es wird nur getan, womit sich die Körperspender zu Lebzeiten einverstanden erklärt haben (man muß einen umfangreichen Fragebogen ausfüllen). Wenn jemand sich die Ausstellung selbst nicht zumuten will/kann, ist das seine Entscheidung, aber anderen Erwachsenen Vorschriften machen zu wollen, was sie sehen "dürfen", ist Bevormundung und moralisch weitaus bedenklicher!

(Übrigens kann die Körperspende auch eine billige und sinnvolle Alternative zur herkömmlichen Bestattung sein. In letzterem Gewerbe tun sie auch nur pietätvoll, um einem das Geld aus der Tasche zu ziehen, ich meine, wozu braucht man bei einer Feuerbestattung einen Sarg und andere Sperenzchen?)