Suizid(-versuche): Eure Meinung?

@El_Gato

Von einem Arzt?

@Aldaris

Jepp, von einem Psychiater und auch für einen Hausarzt war das offensichtlich, obwohl das nicht sein Fachgebiet ist. Zudem hatte ich Anfang Juli noch eine amtsärztliche Untersuchung, dabei kam dasselbe heraus. Außerdem bekomme ich schon seit ein paar Jahren Frührente. Und das nicht ohne Grund.

@El_Gato

Hm, das klingt nicht so gut. Was tust du denn dagegen? Nur Pillen nehmen oder andere Dinge? Wenn du deswegen schon berentet bist, dann muss das Problem ja sehr tiefgreifend sein.

@El_Gato
Das gibt es leider immer noch oft.. Leute die Depressionen und andere Krankheiten als Ausrede, Schwäche etc. darstellen. Ich kannte eine Person, die hat sowas mal schlicht als ,,Pechsträhne" bezeichnet.. ohne Worte.

Ich finde es ganz schrecklich wenn Menschen Suizid als letzten Ausweg sehen. Auch mich macht es wütend wenn sich Leute vor einen Zug werfen oder generell andere Leute mit reinziehen. Aber an sich mag ich den Leuten die ,,gehen" nicht so gerne Vorwürfe machen. Klar gibt es Leute die trotz schwerster Krankheiten etc., weiter kämpfen", aber nicht jeder hat die Kraft dafür.. Ist ein schwieriges Thema, finde ich.

@Aldaris

Ich werd demnächst wohl in eine Rehaeinrichtung nach Nürnberg gehen. Medikamente nehme ich keine, ich hab da ziemliche Vorbehalte. Ich kenn eine Frau, die mal schön schlank war und wegen irgendwelcher Psychopharmaka ging sie auf wie ein Marshmallow. Ich für meinen Teil will weiterhin bei meinen 50 kg bleiben. :vv:

Natrülich ist es schrecklich, wenn Menschen als letzten Ausweg nur noch Suizid sehen, aber ich denke das ist oftmal einfach nur der Wunsch, dass die Menschen mit ihren Problemen abschließen können. Ich kann mir nicht vorstellen, das jemand wirklich ernsthaft sterben möchte.

Ich habe gerade durch Kennntisse von Krebspatienten kaum Verständnis dafür wenn Menschen sich ihr Leben nehmen.

Natürlich kann ich verstehen wenn solche Menschen derartige Probleme haben dass sie keinen anderen Ausweg mehr sehen, dann haben sie es aber längst versäumt sich Hilfe zu suchen als das noch in einer Lebensphase möglich war die man noch bejaht hat.

@Lazarus71
Es gibt IMMER bessere Wege, als sich selbst das Leben zu nehmen. Nur sehen das die Menschen in solchen Situationen nicht. Für sie ist es Auswegslos. Sonst würden sie sich auch nicht umbringen.

El_Gato schrieb:Medikamente nehme ich keine

Gerade Anti-Depressiva sind als Unterstützung aber teilweise sehr effektiv, denn wenn du in depressiven Phasen bist, ist auch dein Hormonspiegel unten und der kann durchaus mit entsprechenden Medikamenten positiv beeinflusst werden. Natürlich reicht es nicht, nur Tabletten zu nehmen, deshalb ist ja meist hilfreich zusätzlich eine Therapie zu machen, um wieder Struktur in sein Leben zu kriegen etc.

El_Gato schrieb:Ich kenn eine Frau, die mal schön schlank war und wegen irgendwelcher Psychopharmaka ging sie auf wie ein Marshmallow.

Ich glaube, dieses heftige Zunehmen wird eher von anderen Medikamenten, wie Neuroleptika, verursacht. Nur ganz ehrlich. Möchtest du lieber dünn bleiben, oder die Chance bekommen, geistig gesund zu werden?

El_Gato schrieb:Ich werd demnächst wohl in eine Rehaeinrichtung nach Nürnberg gehen

Hört sich doch erstmal gut an. ;)

ahri schrieb:Es gibt IMMER bessere Wege, als sich selbst das Leben zu nehmen. Nur sehen das die Menschen in solchen Situationen nicht. Für sie ist es Auswegslos. Sonst würden sie sich auch nicht umbringen.

Das meine ich ja. Aber es gibt immer einen Kippunkt an dem man diese Ausweglosigkeit so noch nicht sieht sondern Alternativen hat. Wer an Selbstmord ernsthaft denkt hat den Punkt längst überschritten.

@Lazarus71
Definitiv! Aber es ist gar nicht so einfach, sich zum "richtigen" Zeitpunkt Hilfe zu suchen. Davor haben leider viele Angst

Aldaris schrieb:Ich glaube, dieses heftige Zunehmen wird eher von anderen Medikamenten, wie Neuroleptika, verursacht.

Ist auch die Frage ob die Medikamente an sich dick machen oder für Hungergefühle sorgen durch die man zunimmt weil mam mehr isst.

ahri schrieb:Definitiv! Aber es ist gar nicht so einfach, sich zum "richtigen" Zeitpunkt Hilfe zu suchen. Davor haben leider viele Angst

Das ist das Gefährliche. Wenn man wirklich überzeugt ist Hilfe zu benötigen ist man meist schon über einen geweissen Punkt hinaus.

Aldaris schrieb:Möchtest du lieber dünn bleiben, oder die Chance bekommen, geistig gesund zu werden?

Letzteres und ich denke, daß zehn oder fünfzehn Kilo mehr auf den Rippen bei mir eh nicht wirklich auffallen würden. :vv:

Aldaris schrieb:Natürlich reicht es nicht, nur Tabletten zu nehmen, deshalb ist ja meist hilfreich zusätzlich eine Therapie zu machen, um wieder Struktur in sein Leben zu kriegen etc.

Wunderpillen wie NZT-48 gibts leider nicht. Das Zeug würde ich wohl tonnenweise fressen. :D

Manchmal gibt es konkrete Anlässe, manchmal ist es fehlende Kraft nach jahrelangem Leiden, oder aber schlicht die Erkenntnis, auf dieser Welt fehl am Platz zu sein. Manchmal gibt es keinen Weg etwas zu reparieren, das kaputt ist - die große Mehrheit denkt zB immer noch, dass Depressionen grundsätzlich heilbar wären und alles wieder gut würde, wenn man nur fein seine Pillchen schluckt und in der Klinik Gestaltungstherapie macht, oder generell dass "sich Hilfe suchen" ganz einfach sei, "wenn man es denn nur wolle". Diese "wo ein Wille ist, ist auch ein Weg"-und-"Man kann alles schaffen was man will"-Menschen werden nie begreifen... Auch ein Mensch, eine Seele, kann irreparabel "kaputt gehen". Es gibt kein richtiges Leben im falschen.


Die größte Abschreckung und damit Prävention ist wohl die Angst vor dem Scheitern. Also sollte man mehr über die möglichen Folgen fehlgeschlagener Suizide aufklären. Ob andere Leute mit hinein gezogen werden, interessiert die meisten Suizidalen nicht - man ist in dem Zustand Egoist, man sieht nur sich, man möchte einfach nur weg. Aber die Aussicht, am Ende womöglich doch nicht wegzukommen, sondern vielleicht als Krüppel wieder aufzuwachen und dann erst Recht gefangen zu sein, kann auch bei sehr verzweifelten Menschen eine Zeit lang abschreckend wirken. Dann bleibt Spielraum für Alternativen. Sich in Behandlung begeben oder vegetieren. Mit ersterem kann man Erfolg haben. Man kann aber auch nach Jahren, "austherapiert" und tablettenabhängig, wieder am Punkt "vegetieren" landen...

ich frage mich immer, wie erdrückend ein Leben sein muss, damit man sich das leben nimmt.

@Cherymoya
Einsamkeit, Stress, Versagensangst, immer wieder Rückschläge im Leben. Das sind zumindest die Gründe, die mich fast in den Selbstmord getrieben haben. Natürlich gibt es auch andere Gründe, wie zum Beispiel eine Schwere Krankheit, eine schwere Vergangenheit (z.B. wenn ein Elternteil früh verstorben ist) oder Angst vor der Zukunft.

@Cherymoya

Das ist doch ganz einfach zu erklären. Werde du mal jeden Tag in der Schule/Arbeit fertig gemacht. Dann kommst du nach hause und hast dort auch niemanden. Mit deiner letzte Hoffnung, gehst du in eine Bar und hoffst dort eine Frau zu finden. Das tust du aber nicht. Du kriegst nur zu hören, wie hässlich du bist. Dies wiederholt sich immer wieder.
Danach verziehst du dich in ein Onlineforum, lässt dort deine sorgen raus. Doch was passiert? Die Uder machen sich über dich lustig, beleidigen sich und du wirst vielleicht noch als Troll hingestellt.
Danach denkst du dir, was habe ich in dem Leben noch zu suchen.

Du gehst zu Apotheke und holst die Schlaftabletten. Danach nimmst du sie und legst dich Seelig in dein Bett. Am nächsten Morgen stehst du nicht mehr auf. Su bist von deinen Quallen erlöst worden.

@Cherymoya

Sehr. Es ist wie eine Schlinge um den Hals, die sich zuzieht. Wie wenn die Luft zum Atmen knapp wird...


@Yotokonyx

Oder du kotzt sie aus, wirst rechtzeitig gefunden und landest erstmal in der Geschlossenen.

@deja-vu.

Das ist auch eine Lösung. Doch nicht jedes Forum wird dir helfen. Es ist auch sehr schwierig, sich selber dazu aufzurappeln und in eine Behandlung zu gehen.
Doch leider ist das nicht bei allen der Fall.

deja-vu. schrieb:Sehr. Es ist wie eine Schlinge um den Hals, die sich zuzieht. Wie wenn die Luft zum Atmen knapp wird...

wie eine Schlinge... manche setzen dies in die Tat um...

@Yotokonyx

Naja, eher ungewollte Lösung. Wenn man Schlaftabletten nimmt, dann hofft man ja eigentlich auf Erfolg. Aber es ist wie ich oben schrieb, es kann immer auch schief gehen. Dessen muss man sich bewusst sein.

ahri schrieb: Aber es ist gar nicht so einfach, sich zum "richtigen" Zeitpunkt Hilfe zu suchen. Davor haben leider viele Angst

Oder das Umfeld in dem man sich Rückversichert, ob man ein Problem hat, leugnet dieses konsequent und redet einem ein das man im Grunde ein Simulant ist.

Cherymoya schrieb:ich frage mich immer, wie erdrückend ein Leben sein muss, damit man sich das leben nimmt.

Sehr erdrückend! Wenn Du unter dem Druck unter dem Du stehst kaum noch am Morgen aufstehen kannst, dann wird Dir alles und jeder gleichgültig und am meisten Du selbst. Der Gedanke sich zu befreien, nicht mehr funktionieren zu müssen, ist so verlockend. Endlich Frieden!