Suizid(-versuche): Eure Meinung?

@bayernwastl80
Wie waren die beiden Aufenthalte in der Psychiatrie denn? Ich möchte nämlich auch wieder eine stationäre Therapie machen, aber weiß noch nicht in welcher Einrichtung.. Hört sich ja nicht so gut an.

Das mit den Wartezeiten kenne ich. Glaube es hat bei mir ein halbes Jahr gedauert bis ich in die Jugendpsychiatrie gehen konnte.

@sanatorium
Also von der Psychiatrie habe ich keine guten Erfahrungen zu berichten. Aber es kommt auch immer auf die Psychiatrie selbst an. Bei mir ist es auch so, dass ich eher eine Abneigung gegenüber diesen Einrichtungen habe.

Ich würde auch dir eher eine Psychosomatische Klinik empfehlen. Da gibt es aber auch Unterschiede. Am Besten ist es immer, wenn man sich die Klinik vorab anschaut und sich mit der Klinik ein wenig vertraut macht. Lass dich da auch nicht von einem Arzt zu einer bestimmten Klinik überreden. Du musst dich dort wohlfühlen können, sonst hat die ganze Therapie keinen Sinn. Klar ist aber auch, dass die erste Zeit immer hart ist, egal welche Klinik. Aber du musst das Gefühl haben, dich verstanden zu fühlen. Wenn das Vertrauensverhältnis nicht besteht, darf man sich auch nicht davor scheuen, den Klinikaufenthalt abzubrechen - das ist mir schon so gegangen, es war einfach nicht meine Klinik und mit deren Konzept kam ich so garnicht klar

@bayernwastl80
Joa, die ersten Tage/Wochen sind ziemlich unschön... Aber man gewöhnt sich dann dran und im besten Fall findet man dort sogar nette Mitpatienten.

Danke für deinen Rat! :) Den werde ich auf jeden Fall berücksichtigen und ich wünsche dir auch für deine kommende Therapie viel Erfolg.

Würde gern hier noch weiterschreiben mit dir, aber uns ist das Thread-Thema ganz schön abhanden gekommen :D

@sanatorium
Danke. Das wünsche ich dir auch. Stimmt sind echt ganz schön vom Thema ab, aber auch das gehört irgendwo ja dazu ;)

@bayernwastl80
Danke dir! Ja, stimmt auch wieder.

@bayernwastl80

Vielen dank für deine Antwort.

Schön dass ihr soviel kraft auseinander schöpfen könnt - du und deine Mom !!

@bayernwastl80

Hab mir deine Homepage gestern auch direkt angeschaut.

Find ich toll wie offen du schreibst , das erfordert sicher viel mut !

Alle Achtung von mir :)

Gestern hat Martin Manley sich an seinem 60sten Geburtstag umgebracht, allerdings nicht ohne vorher seine Geschichte aufzuschreiben und eine Webseite daraus zu machen. Er war der Ansicht, dass er sein Leben hatte und nun in Würde gehen wollte.

http://www.martinmanleylifeanddeath.com/ (Archiv-Version vom 16.08.2013)

Ich kann nur empfehlen sich ein bisschen Zeit zu nehmen und reinzulesen, wirklich sehr faszinierend. Ist auch nichts geschmackloses dabei und er warnt auch vor, wenn er auch weniger schöne Details zu sprechen kommt.

@HYPATIA

Die Seite funktioniert nicht, ich bekomme einen 503.

@KillingTime

Hat gestern noch gefunzt.
Ich bereue es, dass ichs zum Lesezeichen hinzugefügt hab, hatt es nur schnell überflogen und wollte später richtig lesen. :(

meine meinung?

wenn jemand mit einer guten begründung zb schwere krankheit mein sich umbringen zu wollen sehe ich keinen grund jemanden zum leben zu zwingen. jeder sollte das recht haben in würde zu gehen.

.. es kommt immer auf das warum an. ausserdem sollte man sich bei dem them auch immer vor augen halten:
kein mensch wird gefragt ob er leben will, wieso sollte er dann nicht selbst entscheiden dürfen wann er geht? wenn das leben aus irgendeinem starken grund nicht mehr lebenswert ist.

und wenn jetz wer sagt wegen der angehörigen sag ich drauf: Hätten sich die angehörigen richtig gekümmert und die zeichen erkannt wäre es garnicht soweit gekommen das sich wer umbringen will (also wenns ne psychologische ursache ist)

Hier ist ein Mirror von der ursprünglichen Seite: http://www.zeroshare.info/
Und hier ist die Seite als ZIP-Archiv: http://www.mediafire.com/download/ab1986c72nc2ctt/martinmanleylifeanddeath.com.zip

am sichersten wäre es sich in den mund zu schießen.
das schwierige ist an eine waffe zu kommen.

Sich vor den Zug zu werfen, kann man niemandem empfehlen. Bei den Verspätungen stirbt man vorher an Altersschwäche.

Geht die Diskussion nach dem vorherigen Beitrag vom theoretischen in den praktischen Teil über?

KillingTime schrieb am 17.08.2013:Die Seite funktioniert nicht, ich bekomme einen 503.

hier kann man es auch lesen, allerdings auf englisch :

http://martinmanley.org/suicide_preface.html (Archiv-Version vom 21.08.2013)

liesst sich sehr flüssig, gefällt mir gut.

Valkyre schrieb am 17.08.2013:und wenn jetz wer sagt wegen der angehörigen sag ich drauf: Hätten sich die angehörigen richtig gekümmert und die zeichen erkannt wäre es garnicht soweit gekommen das sich wer umbringen will (also wenns ne psychologische ursache ist)

Menschen, die sich das Leben nehmen wollen, erkennt man häufig daran, dass sie plötzlich sehr glücklich wirken, da sie für all ihre Probleme eine endgültige Lösung gefunden haben. Es ist aber allgemein nicht unbedingt leicht zu erkennen. Schließlich sprechen wir hier nicht von Menschen, die Aufmerksamkeit suchen, sondern daran interessiert sind, ohne Störfälle aus dem Leben zu scheiden. Der Suizid wird ja in der Regel geplant.

@Aldaris

Aldaris schrieb:Menschen, die sich das Leben nehmen wollen, erkennt man häufig daran, dass sie plötzlich sehr glücklich wirken

Findest du? Ich kenne drei Menschen, die sich umgebracht haben und alle drei haben sich kurz davor sehr zurückgezogen. Aber gut, ich denke auch hier kann man einfach nicht verallgemeinern.

In den Fällen, die ich kenne hätte ich nur von einer Person damit "gerechnet". Wobei damit gerechnet dafür wahrscheinlich das falsche Wort ist. Die anderen habe ich nie als "traurige" Menschen wahrgenommen. Daher kann ich auch schlecht sagen, sie waren nur kurz vorher sehr glücklich..

Ich finde immer, man merkt den Menschen im Allgemeinen schwer an, dass sie so verzweifelt sind. Das sehe ich allein bei mir im Freundeskreis. Aber genau das ist ja meistens der Fall bei Menschen, die sich umbringen - man hätte es nie von ihnen gedacht.

Aldaris schrieb:Menschen, die sich das Leben nehmen wollen, erkennt man häufig daran, dass sie plötzlich sehr glücklich wirken

Oftmals lässt es sich wirklich gut erkennen. Gerade jene die es planen. Und das ist ja auch einleuchtend, denn derjenige weiß.. die Qual bald ein Ende haben wird. Da kann man dann auch entspannt sein.

Z.B. .. bei dem Torwart..oje wie war sein Name nochmal? Er hatte auch nen ziemlichen Kampf.

@Hornisse
Er hieß Robert Enke
Ja, du hast recht. Ich hab mich mit der Sache nicht groß beschäftigt, aber ich glaub er harte schwere Depressionen :/

ahri schrieb:Findest du? Ich kenne drei Menschen, die sich umgebracht haben und alle drei haben sich kurz davor sehr zurückgezogen. Aber gut, ich denke auch hier kann man einfach nicht verallgemeinern.

Ja, deswegen schrieb ich ..

Es ist aber allgemein nicht unbedingt leicht zu erkennen. Schließlich sprechen wir hier nicht von Menschen, die Aufmerksamkeit suchen, sondern daran interessiert sind, ohne Störfälle aus dem Leben zu scheiden. Der Suizid wird ja in der Regel geplant.

Es ist natürlich von Einzelfall zu Einzelfall unterschiedlich, aber es kann eben ein Indiz sein, wenn der Betroffene plötzlich sehr glücklich ist. Vor allem da er in der Regel vorher meist sehr schlecht drauf bzw. verzweifelt ist, z.B. aufgrund von Depressionen etc. Oft gehen die Betroffenen vorher einen langen Leidensweg und stehen vor unlösbaren Problemen. Die Entscheidung für den Suizid lässt all diese Probleme mit einem Schlag verschwinden und deshalb kommt es eben, ich sage es dieses mal ganz vorsichtig, häufiger vor, dass sie plötzlich positiver gestimmt sind. Das aber so zu erkennen, ist ohne Frage sehr schwer und wie bereits gesagt, stark vom Einzelfall abhängig.

Ich glaube, dass man Menschen, die sich entschieden haben, durch die eigene Hand zu sterben, davon nicht abhalten kann. Ein mir sehr wichtiger Mensch hat mal 2 Jahre in einer Psychiatrie gearbeitet und jede Menge Geschichten parat, die man kaum glauben kann. Keine noch so unfassbar anmutende Methode des Selbstmords wurde dort nicht in die Tat umgesetzt, eben, weil diese Menschen einfach sterben wollten und nichts und Niemand sie davon hätte abhalten können. Das sind keine Menschen, die ein Zeichen setzen oder eine Hilferuf loswerden wollen. Diese Menschen wollen, aus welchem Grund auch immer, nicht mehr und das muss man respektieren.
Wer sterben will, stirbt, er wird einen Weg finden. Und es mag sich komisch lesen, aber ich finde, die sollten sich nicht vor einen Zug werfen. Ist sicher eine sehr sichere Methode, zieht aber andere Menschen, vor allem den Lokführer in Mitleidenschaft.

Heute gegen Mittag hat sich hier in unserer Stadt auch wieder ein Mensch das Leben genommen, in dem er vor einen Güterzug gelaufen ist.
Ich weiß das ein solcher Mensch zu der Zeit wohl kaum klar denken wird, aber ich finde es dennoch immer wieder schrecklich, wie Lokführer von den Selbstmördern als Waffe missbraucht werden.

Selbstmord ist keine Lösung

Für eine selbstmordfreie Welt

Wer Selbstmord begeht ist ziemlich egoistisch