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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

6.996 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Selbstmord, Suizid, Freitod ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Suizid(-versuche): Eure Meinung?

26.07.2010 um 11:11
@thehungler

Freitod und Suizid ist ein und dasselbe. Nur manche tun sich mit dem Begriff Freitod schwer. Am Ende haben beide die selbe Konsequenz und selbst wenn die Entscheidung zum Sterben völlig frei und aus ner "gesunden" Haltung kam, bleibt es trotzdem noch nen Suizid, ob man den Suizid nun Freitod nennt oder nicht.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

26.07.2010 um 11:25
@GilbMLRS
Die Semantik ist grundverschieden und wenn 2 Begriffe für die Mehrheit komplett unterschiedlich zu gewichten sind, sollte man eine solche Differenzierung auch beibehalten bzw. deutlich machen.

Genauso wie man sagen könnte "ungut" und böse würden das Gleiche bedeuten, tun sie aber nicht.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

26.07.2010 um 11:28
@thehungler

Suizid ist der Vorgang, wenn man sich selber tötet. Freitod, Selbstmord und hastenichgesehn sind nur andere Umschreibungen dafür beziehungsweise suggestiv mit positiver oder negativer Konnotation unterlegt um im Empfänger ne bestimmte Meinung zur Handlung zu erzeugen. Suizid ist lediglich die wertneutrale Bezeichnung.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

26.07.2010 um 11:40
Zitat von GilbMLRSGilbMLRS schrieb:Suizid ist lediglich die wertneutrale Bezeichnung.
Man konnte im Verlauf sehen, dass Suizid alles andere als wertneutral ist.
Für mich liegen sich beide Begriffe diamentral gegenüber. Sie sind zwar auf einer Ebene. Man kann sie aber weder gleichsetzten noch durcheinander ersetzen.
Die Bezeichnung Freitod enthält andererseits den Gedanken der freien Wahl zwischen Leben und Tod. Meistens wird von den Menschen, die einen Suizid beabsichtigen, der eigene Tod jedoch als der einzig mögliche Ausweg gesehen. Die Entscheidungsfreiheit einer suizidalen Person ist in der Regel stark eingeschränkt. Daher wird die Bezeichnung Freitod ebenfalls von vielen Wissenschaftlern abgelehnt



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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

26.07.2010 um 11:43
@thehungler

Wieso können suizidale Personen dann einen Freitod beabsichtigen? Müssten doch freitodale Personen sein, wenn man die Begriffe nicht gegeneinander eintauschen könnte. Suizid ist die Handlung. Freitod ist lediglich eine blumigere Alternativbezeichnung.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

26.07.2010 um 12:00
Zitat von GilbMLRSGilbMLRS schrieb:Wieso können suizidale Personen dann einen Freitod beabsichtigen?
Lies nochmal, diesmal richtig. Können sie nicht.

Letzter Versuch:
Der Unterschied ist nicht die Handlung, sondern die damit verbundene Wertigkeit, sowie das dahinterstehende logische Konstrukt, die ihnen vom "Volk" zugeschrieben werden.
Vielleicht noch eine Allegorie dazu, Hell- und Dunkelgrün sind zwar die gleiche Farbe aber nicht der gleiche Farbton, und du kannst sie dann nochsoviel angucken ohne etwas wesentlich im Bestandtei zu aendern werden sich die Farben auch nie gleichen.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

26.07.2010 um 12:02
Ich schrieb von Anfang an, dass es nur unterschiedliche Bezeichnungen sind.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

26.07.2010 um 12:18
@thehungler
Zitat von thehunglerthehungler schrieb:Solltest nicht außer Acht lassen, dass die meisten Psychologen eine gewisse Distanz waren müssen um zum einen objektiv zu bleiben und zum anderen nicht selbst in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Wenn sich ein Ps. in den Patienten soweit hineinversetzt, dass er die Gedanken aus der Sicht des Patienten wahrnimmt und mitfühlt, waere er bei rund 500 Patienten im Jahr sehr schnell selbst ein emotionales Wrack. (War auch mein Kündigungsgrund)
Der Spruch "Helfer brauchen Hilfe" kommt nicht von ungefaehr.
Ja das ist auch für Psychologen echt hartes Brot.
Ich kenns halt aus meiner Erfahrung, dass sie immer wieder zum Supervising mussten und selbst aufzuarbeiten.
Zitat von thehunglerthehungler schrieb: Jedes "positive" Erlebnis( Umarmung, Anerkennung, Vertrauen ganz einfach Liebe die einem entgegengebracht wird) dann nur noch seelischen Schmerz der höchsten Güte verursacht, was den "Zugang" schwierig bis unmöglich gestalltet
Es ist nicht einfach, wenn Nähe Bedrückung erzeugt und aggressive Tendenzen hervorruft. Dann ist jedes Gespräch umsonst. Man muss natürlich bereit sein Hilfe zu empfangen und dessen bewusst sein, dass man überhaupt Hilfe benötigt.

@GilbMLRS
Der Unterschied besteht im Vollbesitz der geistigen Kräfte. Jemand der Suizid begeht muss nicht klar bei Verstand sein, was aber der Freitod voraussetzt.
Daher hat @thehungler schon recht^^


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

26.07.2010 um 12:29
Freitod [Bearbeiten]

Der Begriff Freitod wurde Anfang des 20. Jahrhunderts aus Friedrich Nietzsches „Vom freien Tode“ gebildet, das in seinem Werk Also sprach Zarathustra enthalten ist.[gd 4]

Diese Bezeichnung geht davon aus, dass sich ein Mensch im Vollbewusstsein seines Geistes und selbstbestimmt „zur rechten Zeit“ tötet. Wer nach Nietzsche einen freien Tod vorhat, sollte ein „edles“ Sterben wählen. Jesus, so Nietzsche, sei nicht zur rechten Zeit gestorben, da er den Menschen noch viel hätte geben können.

„[…] Seinen Tod stirbt der Vollbringende, siegreich, umringt von Hoffenden und Gelobenden.
Also sollte man sterben lernen; und es sollte kein Fest geben, wo ein solcher Sterbender nicht der Lebenden Schwüre weihte! […]“
„[…] Dass euer Sterben keine Lästerung sei auf Mensch und Erde, meine Freunde: das erbitte ich mir von dem Honig eurer Seele.
In eurem Sterben soll noch euer Geist und eure Tugend glühn, gleich einem Abendroth um die Erde: oder aber das Sterben ist euch schlecht gerathen. […]“ (Zitate aus Also sprach Zarathustra, Erster Teil, Vom freien Tode)

Ein Beispiel dieser Art des Sterbens kann im Tod des Sokrates gesehen werden, der auf eine Flucht verzichtete, das richterliche Urteil mit Respekt vor den Gesetzen annahm und bis zuletzt mit seinen Freunden philosophisch diskutierte. Auch Seneca, der bereits schwer krank gewesen ist, hat nach dem missglückten Anschlag auf Kaiser Nero sein Todesurteil im Geiste der Stoa als sittlich gleichgültiges Ding (Adiaphora) angenommen und sich mit seinen Freunden mündlich und schriftlich ausführlich mit Sterben und Selbsttötung auseinandergesetzt. Dabei kritisierte er jene Philosophen, die Selbstmord zur Sünde erklärten.

Aus psychiatrischer Sicht handelt es sich um eine Form der rationalen Bewältigung suizidaler Tendenzen, wie sie etwa der schwer traumatisierte Schriftsteller Jean Amery vorgenommen hatte.[6]
Problematik der Freiwilligkeit [Bearbeiten]

Die Bezeichnung Freitod impliziert den Gedanken des freien Willens als Ausdruck des Selbstbestimmungsrechts des Menschen. Sie wird jedoch in der Psychiatrie abgelehnt, weil die Entscheidungsfähigkeit einer suizidalen Person aufgrund des präsuizidalen Syndroms stark eingeschränkt ist.

Aus Sicht der Medizin ist der Suizid in vielen Fällen das Symptom einer behandlungsdürftigen psychischen Störung wie einer Depression, bipolaren Störung, Schizophrenie oder anderer schwerer Krankheiten oder Behinderungen, die der betroffene Mensch nicht mehr länger ertragen kann. Einigkeit besteht, dass durch erhöhte diagnostische Bemühungen, der Patient zwar besser, aber nicht vollständig geschützt werden kann. Suizide aus anderen Gründen (z. B. als Konsequenz eines Gesichtsverlustes oder einer Lebenskrise) sollen dagegen seltener vorkommen.

Unklar ist, ob es einen rationalen Suizid aufgrund philosophischer Erwägungen gibt. Der Philosoph Wilhelm Kamlah spricht von einem Entschluss zur Selbsttötung nach reiflicher Überlegung und aus innerer Ruhe und Freiheit heraus. [7]

In begrifflicher Nähe dazu steht der von Alfred Hoche eingeführte „Bilanzsuizid“, die Selbsttötung nach rationaler Abwägung der Lebensumstände. Bilanzsuizide im Sinne einer rational kalkulierten Entscheidung entsprechen einem subjektiven Empfinden. Viktor Frankl spricht sich daher dafür aus, die Bezeichnung Bilanzsuizid ausschließlich für die Sicht des Betroffenen zu verwenden.[8]


Es kommt also auf philosophische Grundhaltungen an, wie man den Suizid bezeichnet. Wenn Freitod im Vollbesitz der geistigen Fähigkeiten passierte, warum beinhaltet dann der Bilanzsuizid, der dieselben Voraussetzungen erfüllt, das Wort Suizid? Warum heißt er dann nicht Bilanzfreitod.

Nochwas: Suizid (von neulateinisch suicidium aus caedes: „Tötung“ und sui: „seiner selbst“, also sui caedes: „Tötung seiner selbst“)

Tötung seiner selbst heißt Suizid also und damit trifft es auf ALLE zu, die sich selber töten egal, ob sie es aus reiflicher Überlegung oder aus Krankheitsgründen machen. Freitod ist dahingehend ein Euphemismus oder eine nähere Bezeichnung der Beweggründe. Nicht aber gegensätzlich zum Suizid.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

26.07.2010 um 12:41
@GilbMLRS
Von gegensätzlich war ja keine Rede. Es ist dennoch ein Unterschied darin.
Du nimmst eine Schraube zum befestigen und ebenso eine Mutter.
Beide dienen zum befestigen und sind dennoch nicht dasselbe, auch wenn man zum Mutter ansetzen schrauben sagt^^


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

26.07.2010 um 12:43
@GilbMLRS
Übrigens sagt Dein Wiki Text auch schon, dass der Freitod einen klaren Verstand fordert und die bewusste Handlung^^


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

26.07.2010 um 12:49
@GilbMLRS
Zitat von GilbMLRSGilbMLRS schrieb:Tötung seiner selbst heißt Suizid also und damit trifft es auf ALLE zu, die sich selber töten egal, ob sie es aus reiflicher Überlegung oder aus Krankheitsgründen machen.
Dann haette jemand der an einen selbstverschuldeten unbeabsichtigten Unfall stirbt ebenfalls Suizid begannen.
Zitat von GilbMLRSGilbMLRS schrieb:Diese Bezeichnung geht davon aus, dass sich ein Mensch im Vollbewusstsein seines Geistes und selbstbestimmt „zur rechten Zeit“ tötet. Wer nach Nietzsche einen freien Tod vorhat, sollte ein „edles“ Sterben wählen. Jesus, so Nietzsche, sei nicht zur rechten Zeit gestorben, da er den Menschen noch viel hätte geben können
Sind sie denn im Vollbewusstsein ihre Geistes?
Laut Nietsche waere dann sehr wohl Suizid und Freitod verschiedene Dinge.

Davon ab würde ich nicht so viel zitieren, wenn die meisten deine Position schwaechen. Und sehr wohl nahelegen, egal wie sie die Begriffe zuteilen, dass "Freitod" getroffen im Vollbewusstsein des Geistes etwas anderes ist, als sich auf Grund eines wirklichsfremden subjektiven Weltbilds/Selbstbildes heraus zu töten.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

26.07.2010 um 12:49
Nehmen wir ein Bespiel.

Nehmen wir an, jemand wird von seiner großen Liebe verlassen und fällt tiefes emotionales Loch, ist nicht in der Lage dazu klare Gedanken fassen, hat schwere Depressionen.
In dieser Verfassung begeht er Selbsmord. Dann ist es zwar ein suizid, aber eine der aus einer emotionalen Ausnahmesituation heraus geschehen ist und somit kann man nicht von Freitod sprechen :)


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26.07.2010 um 12:52
@der_wicht
Genau. :-)


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

26.07.2010 um 12:53
@thehungler
Während der Freitod auch ein suizid ist :D :D :D


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

26.07.2010 um 13:09
@thehungler

Falsch, denn das Wikizitat geht ja noch weiter: Suizid (von neulateinisch suicidium aus caedes: „Tötung“ und sui: „seiner selbst“, also sui caedes: „Tötung seiner selbst“), auch Selbsttötung, Selbstmord oder Freitod, ist das willentliche Beenden des eigenen Lebens, sei es durch beabsichtigtes Handeln oder absichtliches Unterlassen von lebenserhaltenden Maßnahmen, z. B. lebenswichtige Medikamente, Nahrungsmittel oder Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

Wenn es unbeabsichtigt war, dann nennt man es UNFALL. Schonmal was davon gehört?


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

26.07.2010 um 13:14
@GilbMLRS
Freitod = suizid OK
suizid = Freitod Nicht OK


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

26.07.2010 um 13:19
@der_wicht

Wie oft muss ich nun noch schreiben, dass Freitod oder Selbstmord lediglich Begriffe sind, die ein beschönigendes oder abwertendes Urteil in die suizidale Handlung implizieren?


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

26.07.2010 um 13:21
@GilbMLRS
Das ist einfach nicht korrekt!
Die Wertung, die Du beschreibst, kommt durch den Volksmund und nichts anderes!
Von der psychologischen Sicht wird keine Wertung impliziert!


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

26.07.2010 um 13:30
@der_wicht

In der psychologischen (zumindest der medizinischen) Sicht gibt es nur den Suizid. Kein Psychologe oder Psychiater differenziert hinterher ob der Patient Selbstmord oder Freitod begangen hat. Er hat einfach Suizid begangen. Freitod und Selbstmord sind volksmundige Umschreibungen für Suizid, sind von Philosophen gewählte Begriffe. Der Verwender des Wortes Selbstmord impliziert in den Suizid eine Sünde, wie es der Mord ist. Denn schon allein das Wort "Mord" gibt dem Ganzen einen negativen Charakter.

Verwender des Wortes Freitod zeigen damit, dass sie den Suizid als legitime Entscheidung im Leben annehmen und den Betroffenen damit nicht verurteilen. Die Medizin unterscheidet nicht zwischen Selbstmord und Freitod. Noch dazu sind alle Begriffe im von mir zitierten Artikel unter Suizid aufgeführt, sind also lediglich Synonyme.


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