@der_wicht >>Das ist ein Philosophischer Ansatz, nichts anderes. Wenn wir uns in den Bereich der Philosophie begeben, muss aber auch klar sein, das es zu einem einzigen Punkt hundertausende philosophische Ansatzmöglichkeiten gibt, ohne nie einen gemeinsamen Nenner zu finden.
Aber ok, ich gehe drauf ein und versuche es mit einem philosophischen Ansatz zu widerlegen.
Ihr kennt doch diese Mär von dem Baum, der im Wald steht und umfällt.
Stellt euch vor, keiner ist da der das Geräusch beim Umfallen aufnehmen, oder hören kann. Stellt sich die Frage, macht denn der Baum auch tatsächlich ein Geräusch. Natürlich kann man aufgrund der Physik behaupten, es muss so sein. Nur wird es nie einer feststellen können.
Nebenher stellt sich dann auch die Frage, ob ein Geräusch, das nicht gehört werden kann auch wirklich ein Geräusch ist, da es von keinem wahrgenommen werden kann. Ergo gibt es kein Geräusch, da es keiner hört.
Das ist realitätsfremd, genauso, wie zu sagen, weil er die Wahl nicht sieht, existiert sie auch nicht. Sie existiert, nur nicht in "seiner" Wahrnehmung. Da aber andere die "Wahl" sehen können, existiert sie doch.<<
Das ist nicht nur ein philosophischer Ansatz, sondern auch Erfahrungswissen.
Zu deiner Argumentation:
wie ich schonmal schrieb, wenn der betreffende eine Wahl nicht kennt, hat er keine Wahl.
Wenn einer in nem Haus verbrennt, weil er nicht durch den Notausgang geht (den er kennt) ist er selber Schuld.
Wenn einer aber einen versteckten notaustgang nicht kennt, dann hatte er keine Möglichkeit außer in den Flammen zu verbrennen, weil er eben die zwar theoretisch existente, aber für ihn unmöglich zu treffende wahl nicht entscheiden konnte.
___________________________________________________
>>
Doch gibt es. Die Philosophie darüber, würde den Rahmen von OT aber sprengen, daher gerne in einem anderen Thread, oder per PN.<<
Okay, gut, lassen wir das, auch wenn ich dem weiterhin nicht zustimme.
___________________________________________________
>>
Also man muß aber wenigstens theoretisch zugeben, daß es objektiv gesehen immer eine andere Verhaltensmöglichkeit gibt......oder?
ob sie dann praktisch vom Subjekt wahrgenommen werden kann, ist etwas anderes....
Ich finde den Willen zu leben, sowie den Willen zu sterben nicht egoistisch....also nicht im negativen Sinne egoistisch<<
Okay, damit kann ich mich arrangieren, dass beides nicht im negativen sinne egoistisch ist.
Allerdings ist eben die objektivität hier nicht ausschlaggebend, weil der einzige der Handeln kann eben der in seiner subjektiven welt gefangene Selbstmordgefährdete ist.
Objektiv sein kann man nur von außen und versuchen ihm zu helfen.
_______________________________________________________
>>
Ein Selbstmörder entschliesst sich im Schlafzimmer, oder auf dem Dachboden zu erhängen, oder erschiessen(kommt oft genug so vor). Er schreibt einen Abschiedsbrief und dann gehts los.
Frau und Kind kommen nach Hause, der Kleine, oder die Kleine(ist Wurscht) rennt ins Schlafzimmer, oder auf den Dachboden und findet seinen Vater erhängt, oder erschossen(was weit schlimmer wäre, wenn der Bub das Gehirn auch noch sehen müsste.
In dem Fall, war es dem Vater egal, welche Konsequenz diese Tat für den Sohn/Tochter haben kann. Das Kind kann einen unreparablen psychischen Schaden bekommen und schlimmstenfalls selbst zum Selbstmörder werden.
Somit ist es eine egoistische Tat, da es ihm egal war, was mit den Menschen, trotz Abdschiedsbrief, passiert, wenn sie ihn finden.<<
Das sehe ich anders.
Natürlich ist es auf den ersten Blick selbstsüchtig vom vater, seine familie allein zu lassen.
Auf den zweiten Blick zeigt der Abschiedsbrief aber, dass er reue dafür empfindet, seine Familie allein zu lassen, und sie z.B. wissne lasse will, dass sie nicht Schuld sind usw..
Der Vater wollte also eindeutig NICHT, dass seine Familie wegen ihm unglücklich ist.
Nun könnte man sagen, er nahm es in kauf.
Aber wenn er das nicht wollte, es aber trotzdem tut, dann bedeutet das, er war einem zwang ausgesetzt, er ihn TROTZDEM zu einer tat gegen seinen eigentlichen willlen trieb.
Insofern ist es eine zwanghandlung.
Wie schonmal gschrieben zögern sehr viele gefährdete ihre freunde und familie allein zu lassen, manchmal jahrzehnte lang, bis sie irgendwann zusammenbrechen und es doch tun.
<<