Suizid(-versuche): Eure Meinung?
25.05.2009 um 03:11
ich leide unter depressionen seitdem ich ein teenie bin und suizidgedanken begleiten mich seitdem in vielen phasen meines lebens. zu einem suizidversuch ist es bisher nicht gekommen, aber in jüngeren jahren gehörte ich zu den menschen, die sich selbst körperlichen schmerz in form von schnitten u.ä. zugefügt haben. damit habe ich dann irgendwann aufgehört, ungefähr so plötzlich, wie ich damit angefangen hatte. aber ich merke in letzter zeit, dass ich wieder vermehrt daran denke, mir irgendetwas anzutun, wenn es momentan auch noch nicht soweit geht, dass ich mir das leben nehmen möchte. ich habe mich bisher immer gegen antidepressiva gewehrt, da meine angst ist, dass ich im grunde genommen nur betäubt werde und lerne, mit meinen ängsten zu leben statt sie zu bekämpfen, aber nachdem ich schon seit jahren absolute schlafstörungen und angstzustände habe und nur noch das haus verlasse, wenn ich unbedingt muss (pflichtveranstaltungen in der Uni), habe ich nun kapituliert und schlucke seit einer woche tabletten und hab ein sehr ungutes gefühl dabei. überlege zur zeit auch, ob ich nicht doch einmal eine psychotherapie starten soll, aber im moment sträubt sich in mir noch zuviel dagegen, da ich einfach so stark daran zweifle, wie mir ein fremder mensch helfen soll. außerdem sage ich mir, dass ich weiß, wo meine probleme liegen. ich bin sehr selbstkritisch und durchleuchte mein handeln, tun und denken m.E. recht gut selbst. ich weiß auch, dass ich es meiner familie sehr schwer mache und sie sehr viel rücksicht auf mich nehmen muss, sei es, dass meine mutter mir botengänge abnimmt etc., weil ich mich wieder nicht überwinden kann, das haus zu verlassen. ich wohne eigentlich auch nicht mehr bei meinen eltern. aber, wenn ich sie am WE besuchen komme, müssen sie mich immer mit dem auto abholen und wieder zurück fahren, weil ich zuviel angst habe, zug zu fahren, da mir im zug nach hause ja alte bekannte begegnen könnten und ich unwahrscheinliche angst davor habe. im moment kann ich wirklich von glück reden, dass ich meine totalen verpflichtungen noch einigermaßen erfüllen kann,aber ich habe angst, dass das auch bald nicht mehr möglich ist.
naja, zumindest habe ich vor ca. 2 jahren innerhalb von wenigen tagen 2 suizidversuche 2er mir nahestehender menschen verkraften müssen und war dann zum allerersten mal in der position der menschen, die sich sorgen um das leben anderer machen mussten (ich meine, ich mache mir natürlich auch sonst sorgen um menschen in meinem umfeld, allerdings musste ich nie angst haben, dass sich jemand das leben nehmen könnte).... seitdem versuche ich, möglichst wenig über meine gedanken und ängste zu reden, um meine familie zu schonen, aber irgendwie lässt sich das alles nicht verbergen und somit lebe ich mit dem bewusstsein und der schuld, dass ich insbesondere meiner mutter das leben schwer mache und sie selbst schon kaum mehr schlafen kann. in meinem freundeskreis weiß eigentlich kaum jemand, wie es mir wirklich geht. die denken, dass ich einfach ein bisschen einsiedlerisch geworden bin und ein paar kleine minderwertigkeitskomplexe habe und deshalb halt nicht gerne rausgehen. da habe ich aber auch viel zu große angst, mich zu öffnen, da ich vor ein paar jahren die erfahrung machte, dass ich mich einem damals sehr engen freund geöffnet habe und ihm einblicke in die abgründe meines geistes gewährte und am anfang war es so, dass ihm angeblich viele gedanken und eigenschaften an mir vertraut waren und er großes verständnis zeigte, nach einer weile zog er sich aber wieder völlig zurück, weil er anscheinend doch von mir überfordert oder angewidert war. darüber bin ich irgendwie nie hinweg gekommen und habe mich seitdem nie wieder getraut, einem menschen so viel über mich und meine probleme preiszugeben, aus angst, am ende noch einsamer dazustehen als jetzt schon. außerdem habe ich angst vor dem erneuten verlust... man lernt einen menschen kennen, in dem man sich wiederzuerkennen glaubt und der im leben präsent ist, einen unterstützt und von einer sekunde auf die nächste verhält er sich völlig anders, lässt sämtliche fragen nach einem warum und weshalb unbeantwortet.... und man muss sich eingestehen, dass man wohl doch keinen geistigen verwandten hatte und das loch, das hinterlassen wurde, wird allerhöchstens noch durch skepsis und misstrauen gefüllt.