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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

6.785 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Abtreibung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Rao ehemaliges Mitglied

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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

16.02.2017 um 15:21
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Es ist nie leicht, wenn man das Offensichtliche vor Augen geführt bekommt.Aber eine Tötung eines Lebens oder eines heranwachsenen Lebens ist es schon, oder wie würdest du es denn beschreiben?
Tötungen gehören dummerweise zum Leben dazu, egal ob Du Fleischesser bist oder "nur" die Salatpflanzen und Radieschen im Garten ermordest.


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

16.02.2017 um 15:22
@Kältezeit
Bevor es nicht lebt, ist es kein Leben! Und wenn es eine Spaetabtreibung aufgrund von schweren Behinderungen ist, wuerde ich es Sterbehilfe nennen.

Hoechstens dann, wenn die Abtreibung vorgenommen wird, weil sonst die Mutter stirbt, wuerde ich von einer Toetung sprechen, aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass in einem solchen Fall gleich abgetrieben wird. Da wird man eher darauf setzen, das Kind frueh zu holen und zu versuchen, es als Fruehchen durchzukriegen.


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16.02.2017 um 15:23
Zitat von RaoRao schrieb:Tötungen gehören dummerweise zum Leben dazu, egal ob Du Fleischesser bist oder "nur" die Salatpflanzen und Radieschen im Garten ermordest.
Es ist was anderes, wenn ich etwas töten lasse, das aus mir besteht und nur durch mich auch entstehen konnte.


Ich verurteile keine Frau per se, die abtreibt. Aber ich mag auch diese Schönmalerei nicht, das Negieren von dem, was da eigentlich passiert. Auch wenn es wohl Selbstschutz ist.


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16.02.2017 um 15:24
Zitat von AlarmiAlarmi schrieb:Bevor es nicht lebt, ist es kein Leben! Und wenn es eine Spaetabtreibung aufgrund von schweren Behinderungen ist, wuerde ich es Sterbehilfe nennen.

Hoechstens dann, wenn die Abtreibung vorgenommen wird, weil sonst die Mutter stirbt, wuerde ich von einer Toetung sprechen, aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass in einem solchen Fall gleich abgetrieben wird. Da wird man eher darauf setzen, das Kind frueh zu holen und zu versuchen, es als Fruehchen durchzukriegen.
Ab wann lebt denn für dich etwas? Sind Frühchen, die im 6. Monat auf die Welt kommen, kein Leben, das es gilt, zu erhalten?


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16.02.2017 um 15:26
@Kältezeit
Hast schon gelesen, was ich geschrieben habe, oder? Da muesste die Antwort eigentlich ganz klar drin stehen!


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16.02.2017 um 15:28
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Ja, der Körper sagt "Bier!" weil er einen Inhaltsstoff benötigt, der in diesem Bier enthalten ist. Und ich gehe stark davon aus, dass es nicht der Alkohol ist. :D
Also doch lieber nicht auf die signale des körpers hören, wenn man nichtmal weiß, was genau er damit sagen will :D Allein der hunger nach süß kann nicht zwangsläufig durch fruchtzucker gestillt werden, weil bspw auch magnesium- oder selenmangel in frage kommen, aber auch eine pilzbesiedelung des darmes (die freuen sich allerdings über zucker in jeder form :D ). Je nach grund wäre gemüse futtern bzw zuckerentzug die richtige wahl. Da hilfts auch nicht erdbeeren statt sahnetorte zu vertilgen. Hormonelle gründe sind nochmal ne andere baustelle, aber kein zeichen eines mangels.


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16.02.2017 um 15:33
@Kältezeit
Falls es doch noch nicht ganz klar war, was durchaus sein koennte wenn ich es jetzt so lese:

Wenn es keinen Herzschlag UND ein zumindest rudimentaer funktionierendes Gehirn gibt, ist es fuer mich kein Leben. Ich wuerde auch bei einer Organspende nicht von einer Toetung sprechen.


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16.02.2017 um 15:49
@Kältezeit
Deine Leber steht auch in Interaktion mit Deinem Körper und braucht dies und das, und wird durch anderes geschädigt, trotzdem ist der Leber-Zellklumpen kein eigenständiges Wesen. ;)

Natürlich wäre es wünschenswert, dass alle Menschen sich immer total verantwortungsbewusst verhalten und keine Fehler machen.
Dann gäbe es keine Gewalttaten, keine Kriege, keinen Betrug, keine Drogensucht, keine Jugendsünden, ....... und keine ungewollten Schwangerschaften.
Es passiert aber, denn Menschen machen nunmal Fehler.
Es gibt Fehler, deren Konsequenzen man zwingend tragen muss, und andere, aus denen man lernen kann, und dritte, die man "ausbügeln" kann.

@FerneZukunft
Du meinst, für einen Fehler muss man bereit sein, sein gesamtes Leben und das des Vaters umzukrempeln, massive Belastungen von Beziehung und Familie auf sich zu nehmen, Einbußen im Beruf und möglicherweise horrende Kosten zu tragen? Ist das nicht ein bisschen viel verlangt, das auch von anderen zu verlangen, nur weil man selbst dazu bereit wäre?


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

16.02.2017 um 16:05
Zitat von GranaPadanoGranaPadano schrieb:Diese Sichtweise finde ich doch ein bisschen schlicht. Ich komme selbst aus einer dysfunktionalen Familie mit einer völlig überforderten Mutter. Nach 18 Jahren in dieser Familie waren mehr Türen geschlossen, als jemals offen standen.
Ich selbst bin daher auch kein Anhänger dieser "Leben um jeden Preis"-Sichtweise.
Danke, du bringst es auf den Punkt.

Es scheint sich niemand darüber Gedanken zu machen (wenn, dann habe ich es überlesen), wie es erst einem Kind ergehen muss, das nicht gewollt ist und dennoch geboren und großgezogen wird, weil man das eben so macht.

@FerneZukunft
Ich war so ein Kind und jetzt eklär mir mal, wie man nach 18 Jahren einfach darüber hinweg sehen soll, dass man sein ganzes Leben emotional vernachlässigt wurde. Das Gehirn funktioniert nicht so, dass man es einfach abhaken kann. Ich habe heute mit 26 Jahren noch damit zu kämpfen, dass meine Bedürfnisse, die ein jedes Kind eben erfüllt bekommen muss, um gesund aufwachsen zu können, nicht erfüllt wurden. Ich trage heute und wahrscheinlich bis an mein Lebensende die Konsequenzen dafür und das ist alles andere als einfach. Es wirft mich immer wieder im Leben zurück, es ist ein immerwährender Kampf.

Dahingegen scheint mir eine Abtreibung noch das kleinere Übel zu sein.


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16.02.2017 um 16:10
Zitat von gastricgastric schrieb:Also doch lieber nicht auf die signale des körpers hören, wenn man nichtmal weiß, was genau er damit sagen will :D Allein der hunger nach süß kann nicht zwangsläufig durch fruchtzucker gestillt werden, weil bspw auch magnesium- oder selenmangel in frage kommen, aber auch eine pilzbesiedelung des darmes (die freuen sich allerdings über zucker in jeder form :D ). Je nach grund wäre gemüse futtern bzw zuckerentzug die richtige wahl. Da hilfts auch nicht erdbeeren statt sahnetorte zu vertilgen. Hormonelle gründe sind nochmal ne andere baustelle, aber kein zeichen eines mangels.
Wenn Du weißt welche Nährstoffe Bier enthält und Bier wegen des Alks pfuibäh ist, kannst Du die Stoffe durch etwas anderes ersetzen, etwa durch B-Vitamine aus Hefe. Es setzt also ein gewisses Wissen voraus.
Der ganze Komplex von Nährstoffen, Heißhunger auf Süßes, möglicher Darmpilzbefall und hormonelle Gründe sind bei Schwangerschaft sowieso vermischt, weil ein Fötus bekanntlich das Immunsystem der Mutter teilweise lahmlegt, um nicht als Fremdkörper bekämpft zu werden, was Erregern wie Pilzen die Vermehrung erleichtert, die Hormone durcheinanderbringt und darüber auch wieder den Zuckerhaushalt (siehe Schwangerschafts-Diabetes). Hängt alles miteinander zusammen.


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16.02.2017 um 16:18
Zitat von IntemporalIntemporal schrieb:Dahingegen scheint mir eine Abtreibung noch das kleinere Übel zu sein.
Sehe ich ähnlich. Mit Anfang 20 befürchtete ich einmal eine ungewollte Schwangerschaft. Mir war völlig klar, ich würde das Kind abtreiben, wäre es tatsächlich so. Ich war damals lange nicht soweit, meine Kindheit und alles, was mir passiert ist, hinter mir zu lassen und einen Teil davon werde ich sowieso immer mit mir herumschleppen - da geht es mir ähnlich, wie dir.
Ich war nicht schwanger, aber wusste ohne Zweifel, wie ich mich entscheiden würde. Ich wollte nicht weitergeben, was ich erlebt hatte und es brauchte einfach Zeit, um zu verarbeiten und mich zu distanzieren.

Jahre später bekam ich dann mein Wunschkind, mit dem Wissen, dass ich soweit war, selbst Mutter zu sein.

Ich kann diese "Hauptsache Leben"-Sichtweise nicht nachvollziehen. Wie es dem Kind dann geht, das ja am Leben ist, ist eigentlich egal. Wie es aufwächst, was es erlebt, was das Kind prägt - pah, egal, wird schon.


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16.02.2017 um 16:22
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Ich habe viel rotes Fleisch gegessen.
Dazu Vitamin C-haltige Nahrungsmittel, das erleichtert dem Körper die Eisenaufnahme. 

Ich hatte die ganze Schwangerschaft über mit Eisenmangel zu kämpfen, auch ein paar andere Werte waren nicht top, durch eine chronische Krankheit bedingt. Die Eisenwerte gingen rapide bergab, waren auch vor der Schwangerschaft nie gut und ich kam nichtmal mit Eisenpräparaten dagegen an. Fleisch essen ging gar nicht, obwohl ichs als eigentliche Vegetarierin versucht habe. 

Zusammengefasst hatte ich in der ganzen Schwangerschaft Probleme (körperlich Übelkeit, Kreislaufprobleme, Blutdruckschwankungen, Ödeme, Schmerzen im Unterbauch und Rücken bis zu Taubheitsgefühlen in den Füßen, vorzeitige Wehen, verkürzter Gebärmutterhals und vermutlich zig andere Dinge, die ich verdrängt habe, dazu extremer Stress wegen Ex samt neuer Freundin) und dachte, es kann nicht schlimmer werden. Bis zur Geburt, ich habe Wochen gebraucht, um wieder halbwegs fit zu werden. 


Zum anderen Themenbereich, der hier gerne immer wieder auftaucht (behindertes Kind bekommen oder nicht) frage ich mich oft, ob die, die sofort, "JA, AUF JEDEN FALL!" oder auch "NEIN, NIEMALS!" brüllen, sich die Entscheidung im echten Leben auch so leicht machen würden? 


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

16.02.2017 um 16:28
@GranaPadano
Ich kann deine Entscheidung gut nachvollziehen. Würde ich davon betroffen sein, würde ich mich wohl ebenso für eine Abtreibung entscheiden.

Sicher, ich setze alles daran, dass ich erst gar nicht schwanger werde, aber ich kann auch begreifen, dass ich nicht für jede Frau stehe. Möchte ich, dass es anderen Kindern genauso widerfährt, wie mir? Absolut nicht.

Diese 'immer austragen, komme was wolle'-Mentalität empfinde als viel egoistischer, als die Entscheidung einer Frau, die weiß, dass sie dem Kind nicht gerecht werden kann. Auf eine makabere Art und Weise, macht genau das in manchen Fällen eine gute 'Mutter' aus.


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16.02.2017 um 16:48
Ich denke auch, daß sich die "komme was wolle"- Einstellung stark daran orientiert, daß immer andere davon betroffen sind aber man selber nicht, und man die tatsächlichen Belastungen gar nicht wahrnehmen oder wahrhaben will so nach dem Motto "wenn die Leute nicht so egoistisch sind dann wird das schon". Aber es gehört imho schon gewaltiger Masochismus dazu, sich seine ganze eigene Lebensplanung wegen etwas komplett Ungewolltem kaputtmachen zu lassen, vor allem wenn man den Rest des Lebens auch noch in Armut leben muß, weil der Behinderte tausend Ansprüche stellt und das Sozialamt nur einen Bruchteil davon finanziert. Selber arbeiten ist dann ja mit hoher Wahrscheinlichkeit nix mehr, und ob der Partner ewig löhnen kann oder will wissen die Götter.


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

16.02.2017 um 16:50
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Es gibt schon genug Männer, die sich trennen, wenn eine Frau ein gesundes Kind bekommt. So ein Mann ist absolut nichts wert und man soll froh sein, wenn er sich schleicht. Das selbe gilt für den Freundeskreis. Wenn Leute mit mir den Kontakt abbrechen, nur weil ich einen Pflegefall daheim habe, sind das keine Freunde! In diesen Fall würde ich mir sofort einen neuen Bekanntenkreis aufbauen. Entweder über eine Selbsthilfegruppe (da gibt es einige) oder eben mit Leuten, die auch zur Therapie müssen. Die haben dafür Verständnis.
Du machst es dir viel zu leicht. Hast du ein behindertes Kind? Ich ja. Und ich kann dir versichern, dass früher oder später auch die besten Freunde nicht mehr Fragen, ob man mit ins Kino will, weil die Antwort eh nein ist. Und warum? Weil man nicht einfach so weg kann, zudem kostet es Geld (Eintritt, Taxi, weil aufm Dorf um 20 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden, Babysitter), das ist nicht machbar, wenn man keinen Job hat. Du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich drum beneide, dass du arbeiten gehen kannst! Dass du dadurch eine gewisse Unabhängigkeit hast und dich nur vor deinem Arbeitgeber und dir selbst rechtfertigen musst für "Verfehlungen" oder Jobwechsel. Ich muss mich jeden Tag rechtfertigen, vor Mitmenschen, weil ich ja eh nur ne faule Schmarotzerin bin, zu dumm oder unfähig, Kind und Job unter einen Hut zu bringen und ja arbeiten könnte, wenn ich wollte. Vor Ämtern, wenn man dieses oder jenes beantragt. Blöde Fragen, warum das Kind nicht ganztägig in den Kindergarten geht, ist ja schließlich ab Sommer Schulkind (Nachteil einer nicht sichtbaren Behinderung: alles zigfach erklären, weils viele nicht kapieren (wollen) oder glauben, deswegen hab ich immer aktuelle Befunde dabei). 

Aktuelles Beispiel, das meine Nerven arg strapaziert: Mitte Juni 2016 Antrag auf Kostenübernahme zur interdisziplinären Frühförderung gestellt, damit mein Kind einigermaßen auf die Schule vorbereitet werden kann. Der Antrag lag dann nach diversen Stationen (Kinderarzt, Frühförderstätte, Krankenkasse) seit Ende September beim zuständigen Amt. Wann habe ich die Zusage bekommen? Anfang dieser Woche. Therapiebeginn ist Ende März (!!) und endet am 31.07., dann ist es vorbei mit Frühförderung, denn die endet mit Beginn der Schulpflicht. Vier Monate Therapie also. Danach muss alles neben der Schule ambulant weiterlaufen. Und keiner fühlt sich zuständig. 

Wegen zig solcher Sachen würde ich unter keinen Umständen ein zweites Kind wollen. Denn dann würde ich keinem Kind gerecht werden können. Für mich würde sich nichts ändern. Keine Zeit für sich bliebe keine Zeit für sich^^ auch wenn mir eine Ärztin schonmal mehr oder weniger direkt gesagt hat, dass ein Geschwisterchen meinem Kind guttun würde. Da fehlten mir tatsächlich die Worte, weil die Ärztin genau wusste, wie unsere Situation zu der Zeit war, ich nicht mehr als ein bis zwei Stunden pro Nacht schlafen konnte, mein Kind grundlos aggressiv und gewalttätig war usw. 


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Rao ehemaliges Mitglied

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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

16.02.2017 um 17:15
Zitat von BeckyBecky schrieb:Wegen zig solcher Sachen würde ich unter keinen Umständen ein zweites Kind wollen. Denn dann würde ich keinem Kind gerecht werden können. Für mich würde sich nichts ändern. Keine Zeit für sich bliebe keine Zeit für sich^^ auch wenn mir eine Ärztin schonmal mehr oder weniger direkt gesagt hat, dass ein Geschwisterchen meinem Kind guttun würde. Da fehlten mir tatsächlich die Worte, weil die Ärztin genau wusste, wie unsere Situation zu der Zeit war, ich nicht mehr als ein bis zwei Stunden pro Nacht schlafen konnte, mein Kind grundlos aggressiv und gewalttätig war usw.
Das ist auch so ein Punkt, der bei genauem Hinsehen ziemlich pervers ist, daß jemand, der eigentlich kinderlieb ist, auf ein weiteres und potentiell gesundes Kind verzichten muß, weil das behinderte einfach eine zu große Belastung ist. Normalerweise hat nämlich ein Neugeborenes immer erste Priorität, egal wie gesund oder defekt und anspruchsvoll seine Vorläufer sind, aber das wäre hier gar nicht möglich.

Man darf das gern in die Zukunft projizieren, wenn gern gehofft oder gewünscht wird, daß sich Kinder eines Tages auch um ihre alten Eltern kümmern, weil man sich ja nicht auf Renten (gerade bei alleinerziehenden Müttern, den klassischen Armutskandidaten) verlassen kann und so, und spätestes dann wird die Mutter eines Behinderten ein weiteres mal abgestraft, weil sie vom Behinderten nichts erwarten kann und ein gesundes Kind, wie hier, nicht da ist.
Also Benachteiligungen ohne Ende, bis ans Lebensende.
Aber leicht vermeidbar z. B. per rechtzeitiger Abtreibung (wenn möglich).
Abtreibung von Kranken, nicht von Gesunden.
"Egoistisch" ? ? ? 


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16.02.2017 um 17:24
@Rao
Es ist nur logisch, dass ein beachtlicher Anteil der Gegner-Fraktion Menschen sind, die entweder bereits Kinder oder zumindest einen Kinderwunsch haben. Sie können sich überhaupt nicht in die Lage von Frauen versetzen, die einfach nicht so gestrickt sind. Die suchen sich nicht aus, so zu sein, werden aber trotzdem an allen Ecken und Kanten mit Vorwürfen und Spott überhäuft.

Aber da man ja nicht in der Haut solcher Frauen steckt, kann man das ja ganz easy.


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16.02.2017 um 17:32
@Rao

Ja, da ist viel Wahres dran. Ich würde mein Kind gegen kein anderes (gesundes) eintauschen wollen, aber ich würde gerne einmal erleben, das jemand sieht, wies wirklich ist, statt immer mit theoretischem Blabla zu kommen. Aber sind ja nur "Ausnahmen". 

Man kann sich nicht vorstellen, wie sowas ist, wenn mans maximal aus dem Fernsehen, Erzählungen oder durch nen kurzen Besuch bei Bekannten kennt. 

Aber kann ja jeder gerne mal ausprobieren: einfach nen Monat maximal eine oder zwei Stunden nachts schlafen, Hobbys und Freunde sind in der Zeit ebenfalls nicht existent und man verbringt Stunde um Stunde bei Ärzten, Therapeuten und Ämtern. Letzteren versucht man dann mit Engelsgeduld zu erklären, dass ein Kreis rund und nicht Quadratisch steht. Alltägliche Pflichten wie Waschen, Rechnungen bezahlen usw macht man in der sehr wenigen kinderfreien Zeit oder wenn das Kind schläft. Denn Kind zum Spielen schicken ist nicht drin. 

Natürlich gewöhnt man sich dran, keine Frage. Belastend bleibt es aber. Auch wenn das von der Gesellschaft und den "es gibt aber überall Hilfen!!!!!111"-Brüllern gerne negiert wird^^


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16.02.2017 um 19:16
Zitat von AlarmiAlarmi schrieb:Wenn es keinen Herzschlag UND ein zumindest rudimentaer funktionierendes Gehirn gibt, ist es fuer mich kein Leben.
Interessant.

Das Herz beginnt schon ca. ab dem 22. Tag zu schlagen.
Nach ca. 6 Wochen entstehen dann die Anlagen zu Hirnstrukturen wie Brücke und Kleinhirn, Thalamus und Großhirnrinde.
Zitat von gastricgastric schrieb:Also doch lieber nicht auf die signale des körpers hören, wenn man nichtmal weiß, was genau er damit sagen will :D Allein der hunger nach süß kann nicht zwangsläufig durch fruchtzucker gestillt werden, weil bspw auch magnesium- oder selenmangel in frage kommen, aber auch eine pilzbesiedelung des darmes (die freuen sich allerdings über zucker in jeder form :D ). Je nach grund wäre gemüse futtern bzw zuckerentzug die richtige wahl. Da hilfts auch nicht erdbeeren statt sahnetorte zu vertilgen. Hormonelle gründe sind nochmal ne andere baustelle, aber kein zeichen eines mangels.
Doch, natürlich auf die Signale hören, aber sie richtig deuten.

Eine Mutter, die Bier trinkt - alkoholisches - weil ihr Körper ihr es so befiehlt, hat einfach keinen blassen Schimmer 1. dass es dem Kind schaden könnte und 2. welche Nährstoffe der Körper eigentlich wirklich benötigt, die er sich aus dem Bier ziehen mag, aber auch anderswo herbekommen könnte. Wie hier schon erwähnt wurde, kann das Hirn natürlich nur einen Mangel von Nährstoffen mithilfe von Appetit auf Lebensmittel erfassen, die ihm bekannt sind.


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16.02.2017 um 19:55
Zitat von FFFF schrieb:Deine Leber steht auch in Interaktion mit Deinem Körper und braucht dies und das, und wird durch anderes geschädigt, trotzdem ist der Leber-Zellklumpen kein eigenständiges Wesen. ;)
Meine Leber hat aber auch nie und nimmer das Potential dazu, Füße und Beine zu entwickeln und irgendwann breit grinsend vor mir herzukrabbeln. ;)


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