@Kältezeit Wikipedia laviert um die Antwort herum, aber da ich zu der Zeit aufgewachsen bin, als das Gesetz verabschiedet wurde: Nach meiner Erinnerung wurde festgestellt, dass ab der 12. Woche sich das Gehirn und die Organe vollständig ausbilden. Es ist die Grenze zwischen embryonal- und Fötal-Stadium, der Fötus hat gerade 5 bis 6cm Größe und ein Abbruch ist noch gesundheitlich unbedenklich durchfür bar.
Man könnte auch sagen: Ab dem Beginn des 4. Monats endet meist die Übelkeit, ein spontaner Abgang wird sehr viel seltener, die Schwangerschaft hat sich "gefestigt".
Man könnte auch sagen: Wenn man einen spontanen Abgang in den ersten 3 Monaten hätte... wer würde da überlegen, ein Begräbnis zu veranlassen?
Viele bemerken bis dahin einen Abgang nur durch starke Regelblutungen. Sollen sie auch trauern müssen? Müsste man dann nicht bei jeder Regelblutung trauern, die die Nidation einer befruchteten Eizelle verhinderte?
Wie klitzeklein müsste so ein Sarg sein, wenn man es beerdigen wollte?
(In der 12ten Woche ist der Fötus 5 bis 6cm groß.)
Oder anders:
Wenn das in den ersten drei Monaten alles seinen natürlichen Gang geht und mit einem Abgang endet, weint niemand dem Fötus eine Träne nach. Wenn die Mutter aber selbst eine Entscheidung trifft, werden dem Fötus allerhand menschliche Qualitäten zugesprochen, oder zur Not Potentiale.
Du würdest Dich wundern, wie viele Schwangerschaften in den ersten drei Monaten einen Abbruch erleben... ganz von alleine. Nur reden nicht viele darüber, was sehr schade ist, da sich viele Betroffene Sorgen machen, dass sie irgendwas falsch gemacht haben. Man kann aber gar nichts falsch oder richtig machen, denn die einen leben ultragesund und erleben einen Abgang, die anderen wissen von nichts, saufen und rauchen und behalten das Kind. Sonst hätten sich viele Film-, Pop- und Rockstars oder Society-Sternchen nie fortgepflanzt.
Darum sind all die "höre auf Deinen Körper"-Ratschläge müßig.
Nun bleibt in der BRD der Frau, deren Körper meint, dass er den Embryo behalten möchte, die Entscheidung, ob sie das möchte... Grips gegen Hormone. Und dann entscheiden sich manche gegen den Embryo.
Sollen sie jetzt, wo sie eine bewusste Etscheidung getroffen haben, wirklich traumatisierter sein, als wenn die Entscheidung ihnen aufgezwungen wird?
Oder werden sie traumatisiert, weil das Umfeld die Entscheidung nicht respektiert und ihnen Schuldgefühle einredet?Ich würde mal auf letzteres tippen.