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Was ist los in unserer Gesellschaft?

83 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was ist los in unserer Gesellschaft?

14.06.2006 um 21:00
Ich habe letztens im Supermarkt eine Mutter gesehen, die auf ihr kleines Kind (vllt.3-4
Jahre!) so lang eingeredet hat, dass es die Cornflakes nicht haben kann, weil nochwelche
zu Hause sind, bis es sie eigens gelassen hat - ohne eingeschnappt zu sein.
davon war
ich sehr beeindruckt.

Sie hat wirklich sehr deutlich und ruhiggesprochen.


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Was ist los in unserer Gesellschaft?

14.06.2006 um 21:21
ja, im grunde ist es ein fehler anzunehmen, dass eltern irgendeine art von gewalteinsetzten muessen, im umgang mit kindern.
haette diese mutter geschimpft odergeschriehen, so waere die situation viel verfahrener geworden und haette sich in"typische" einkaufssituationen hochgeschaukelt


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Was ist los in unserer Gesellschaft?

14.06.2006 um 21:28
mastermind

sehr gut beobachtet, wenn die Mutter ruhig und deutlichspricht und es wirklich etwas Wahres dahinter hat, funktioniert es in sehr vielen Fällen.Es ist hier wichtig, dass die Eltern das Kind nicht "verarschen" oder einfach etwaserzählen, was gar nicht so ist, um Ruhe zu haben. Es soll ehrlich und nachvollziehbarsein, auch wenn ein kleinen Kind vielleicht die Worte nicht versteht, spürt es einfachdas Vertrauen zur Mutter und gehorcht.

Es ist dies sehr wichtig, immer dieseEhrlichkeit aufrecht zu erhalten. Sollten Eltern beginnen aus Bequemlichkeit KindernDinge zu erzählen, welche gar nicht stimmen, wenn das Kind dies nur ein einziges Malentdeckt , wird das weitriechende Folgen haben. Es wird nicht mehr bedingungslos denEltern vertrauen.

In meiner Kinderspielgruppe musste ich oft nicht einmal etwassagen, ein Blick genügte schon. Und alles soll mit Bewusstheit passieren, nicht nebenbeireden und mit sich selber beschäftigt sein. Wenn man zum Kind schaut und seine ganzeAufmerksamkeit auf das Kind richtet, fühlt es sich so wahrgenommen und berührt, dass esviel leichter ist, dem Kind die Grenzen zu zeigen.

lesslow

ichsehe das eben genau so, diese versteckte psychologische Gewalt ist schwer aufzudecken,wer von den Religionsanhängern erkennt schon, wie Identifikationen zu Trennung führt undeine Form der Spaltung ist? Im Thread "Ein einziger Gott" Seite 21 um 9:13 undSeite 24) schreibe ich über die Folgen der Identifikation.



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15.06.2006 um 05:05
Der Kapitalismus fordert und fordert.

Absehbar.

q.


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15.06.2006 um 05:17
Der Kapitalismus fordert und fordert.

Absehbar.



Das war mir überhaupt nicht bewußt! Wie spektakulär!

Aber dank deinerlehrreichen Ausführungen fühlte ich, wie sich die tiefsten, finstersten Abgründe meinesVerstandes schlagartig erhellten.

Eine wirklich ganz außergewöhnliche undbahnbrechende Erkenntnis! Das kann von meiner Seite aus nur noch als "genial" bezeichnetwerden!

Solches Wissen wird einem Normalsterblichen wirklich nicht alle Tageenthüllt.




Danke.



Gr,

A.



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15.06.2006 um 05:29
@ Sir Lost

>Aber dank deiner lehrreichen Ausführungen fühlte ich, wie sich dietiefsten, finstersten Abgründe meines Verstandes schlagartig erhellten.

Einewirklich ganz außergewöhnliche und bahnbrechende Erkenntnis! Das kann von meiner Seiteaus nur noch als "genial" bezeichnet werden!

Solches Wissen wird einemNormalsterblichen wirklich nicht alle Tage enthüllt.




Danke.<

LOL

Weißt Du, was lächerlich ist?

Deine Bemühungen sind es.

Welcher Art auch immer.

Und das Beste:

Du kannst es verstehen.

Gruß,
q.


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15.06.2006 um 10:38
@manjatu

Ich finde Deine Beiträge zum Thema Eltern-Kind-Beziehung sehr gut. Ichsehe es auch so wie Du, dass die zumeist unbewussten subtilen Gewaltpotentiale in denEltern zu einer negativen Einwirkung auf die Prägung des Kindes führen. Ich sehe auch dieGefahr, dass Verhaltensmuster der Eltern in den Kindern gespiegelt werden und somit vonGeneration zu Generation weitergegeben werden. Die gesellschaftliche Schieflage ist fürmich eigentlich die Projektion der Familienproblematik auf einen größeren Maßstab.

Mein Erkenntnisweg führte mich in den letzten Jahren zu intensiven Analysen meinerKindheit und des damaligen Verhaltens meiner Eltern. Manchmal bin ich trotz vieleraufrichtiger und offener Gespräche mit ihnen immer noch erstaunt über den Mangel und auchdie Verweigerung an Selbsterkenntnis, die sie mir heute präsentieren. Dass manche"Programmierungen" über 40 Jahre lang gelebt werden und dennoch nicht erkannt, geschweigedenn abgelegt werden, fordert meine Toleranz ganz schön heraus. Sehe ich doch meineeigenen Probleme teilweise als Produkt eben jener unbewussten Konflikte, die meine Elternnicht sehen und ablegen wollen / können.

Doch andererseits habe ich michmittlerweile davon entfernt, zu denken, ich sei einzig ein Opfer der psychologischenGewalt, die meine Eltern mir gegenüber ausgelebt haben. Mir gefällt die Theorie, dass einneugeborenes Kind nur reine Liebe sei nicht mehr so gut, da ich für mich erkannt habe,dass ich selbst bereits mit einer Prägung auf die Welt kam. Das heisst für mich, dassbestimmte subtile Gewaltpotentiale schon von Beginn meines Lebens an in mir angelegtwaren und ich genau in das Umfeld kam, das mir "erlaubte", diese Potentiale zu entfalten.So merkwürdig es auch für manche klingen mag: Nach meinem Gefühl habe ich mir diesesLeben mit allen unbewussten negativen Verhaltensmustern um mich herum wahrhaftig gesuchtund gefunden.

Dennoch würde ich mir wünschen, dass es ein anderes Bewusstseindafür gäbe, was Ablehnung und Kampf zwischen Eltern und Kindern hervorbringt. Damit würdeGewalt vielleicht nicht aus der Welt geräumt, aber es könnte helfen, manche scheinbarewig währenden Kreisläufe zu durchbrechen. Dazu sehe ich nämlich eine dringendeNotwendigkeit.


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15.06.2006 um 10:54
"Bist Du laut, quasselst andauernd, egal was, giltst Du als rege, kommunikativ undteilnehmend.
Bist Du aber still, in Dich gekehrt, schreibst super Arbeiten und sagstnicht viel, bist Du dumm, unwissend und viel zu still, da Beteiligung ja so viel zählt,egal welchen Blödsinn Du ablässt"

Ja aber das trifft nur auf deine Mitschüler zudie werden dann so denken, und ich mein das sind schüler meist kinder und Jugendliche diehaben noch nicht den weitblick zu wissen wie wichtig gute noten sind.Die Lehrer sehen dieNoten und achten darauf wer im Unterricht nur Labert,der steht nicht besser da imgegenteil, die die ruhig sind und gute Noten schreiben sind den Lehrer Lieber.
Woherich das weiß? Mein Vater ist Lehrer er hat mit seinen Kollegen schon oft über solcheThemen gesprochen, und mit mir jetzt auch:-)


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15.06.2006 um 11:36
kirbert,

dein Beitrag hat mir sehr gut gefallen, spiegelt er doch ein exaktähnliches Empfinden, genau wie ich die Beziehung zu meinen Eltern erlebe. Inklusive allerdieser Gespräche, welche du angesprochen hast.

Tatsächlich bin auch ichüberzeugt, dass das Neugeborene selbst schon Prägungen mit sich bringt. Wir können jaschon theoretisch eine Annahme machen, wenn die Eltern völlig voller Lebenskraft, Freude,Weisheit und Liebe wären, sie das geeignete Werkzeug an der Hand hätten, diesem Kind zuhelfen, seine eigenen Prägungen zu lösen und sie zu durchschauen. Aber diesertheoretische Fall existiert nicht und das Kind wird zum grossen Tel auf sich selbstgestellt sein überall dort, wo die Eltern unbewusst Leben und "gefangen" sind inVerhaltensmustern, welche sie nicht aufbringen zu ändern, sie ahnen es, sehen es zum Teilauch, aber es fehlt die Kraft eines grundlegenden Richtungswechsel.

In diesenPunkten können sie einem auch nicht helfen und dies ist auch die Distanz, welche dannzwischen mir und meinen Eltern entsteht. So gesehen, überall dort, wo ich weitergegangenbin, empfinden die Eltern es als "Trennung", aber diese Trennung wird von den Elternerzeugt und ist nicht der Wunsch des Kindes. Aber es kann sich dort nicht mit den Elternverbinden, weil dies heissen würde, sich mit ihrem Selbstmitleid, oder ihrer Wut oderihren Ängsten zu verbinden.

Diese Anlage zur Bildung von verfestigten undschablonenhaft arbeitenden Mustern ist bereits bis in die Gehirnstruktur des Menscheneingedrungen und wird so schon quasi im Samen weitergegeben, biologisch, erbbedingt.

Darum sprechen viele "erleuchtete" Menschen davon, wie ihr Gehirn "gereinigt" wurde,wie das "Licht" die Verbindungen neu gesetzt, beziehungsweise gelöscht hat. So arbeitenwir alle mehr oder weniger daran, unser Gehirn neu zu (ent)programmieren, welches wirbekommen haben und über die Jahrtausende der Leben in Konflikt bereits geprägt wurde.

Ich denke hier wirklich genau so wie du und ersehe in unserer Familiensituationund diesem "kleinen oder grösseren" Drama das Experimentier- und Lernfeld, eben allediese Muster zu durchschauen und erkennen. Aber wir sind bestimmt derselben Meinung, esbrauchte nicht Mord- und Todschlag und grobe Gewalt und Psychoterror um als Kind über dasLeben zu lernen. Wir haben hier Dinge, welche aus dem Ruder gelaufen sind.

Habenwir einmal im groben die Muster der Eltern durchschaut, irgendwann treffen wir auch aufdiese "Mutterenergie", ich denke, die Heilung der Verbindung zur Mutter ist einer derletzten Schritt zur Freiheit des Herzens. Damit ist nicht gemeint, sich mit der Mutter zuversöhnen, sondern in erster Linie mit sich selber. Und hier können wir wirklich nichtmehr nur einfach alles der Schuld der Eltern zuschieben, weil wir den Schritt zur Heilungin uns selber tun müssen und unsere Abwendung von der Liebe zu erkennen. Wir tragenwahrlich in uns ein sehr altes Erbe an gutem und weniger gutem und unsere Prägungen gehentiefer als bloss durch unsere Eltern ausgelöst. Sonst würden wir schon als Kind von allerGewalt unbeschadet bleiben, weil sie keine Resonanz in uns erzeugen würde.

Jederdurchbrochene negative Kreislauf setzt Energie frei, diese wieder frei im Fluss, bringtuns immer mehr zurück zu uns selbst. Diese Energie selber ist in sich kreativ und bewusstund arbeitet in uns sehr effizient. Von der groben Gewalt finden wir den Weg zur subtilenGewalt und irgendwann werden wir nicht mehr fähig sein, Gewalt anzuwenden, weil wirnichts mehr zu verteidigen hätten. Wer wirklich lebt und erfüllt ist, hat das Geschenk insich erfahren, das das Leben in ihm wirklich aufblühen konnte und eine Blüte konnte ihreninnersten Sinn verwirklichen und darum kann sie auch sterben und verwelken ohne Kummerund ohne Angst, sie gibt und lässt los.

Es ist in meinen Augen möglich, dieGewalt restlos und vollständig aus sich zu entlassen, etwas anderes kann ich nichtakzeptieren, es wäre mir selber eine gewaltvolle Aussage und eine Beschneidung meinesPotentials, wenn jemand sagt, es sei nicht möglich.


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15.06.2006 um 11:47
@ manjatu

"Darum sprechen viele "erleuchtete" Menschen davon, wie ihr Gehirn"gereinigt" wurde, wie das "Licht" die Verbindungen neu gesetzt, beziehungsweise gelöschthat. So arbeiten wir alle mehr oder weniger daran, unser Gehirn neu zu(ent)programmieren, welches wir bekommen haben und über die Jahrtausende der Leben inKonflikt bereits geprägt wurde"

Nur das diese "Entprogrammierung" an sich imKern ebenso eine Art von Muster/Programm ist und letztendlich leben und agieren wir allenach Vorlagen/Schablonen, die schon seit Jahrtausenden genetisch vorhanden sind.
Dasist bedingt Evolution.



Gewalt/Kinder/Erziehung : once and again


Du sagst, Du hast Dein Kind ohne "Gewalt" erzogen, auch wenn man sich über dieDeutung des Begriffes bestimmt streiten kann.

Du hast also nie, dem Kind seineGrenzen aufgezeigt, indem Du es bestimmte Dinge nicht hast ausführen lassen, was an sichauch eine Art von Gewalt ist, da Du weder argumentativ (in jüngeren Jahren), nochverständnisvoll leiten kannst (pubertät)?
Du sollst das nicht weil..
Du darfstdas nicht weil..
Die Scheibe geht sonst kaputt wenn..
die Liste ist unendlichmöglich

Ich sage nicht, das es unmöglich sein kann, nur das es mehr alsunwahrscheinlich ist...


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15.06.2006 um 12:01
das mit der beteiligung in der schule finde iuch auch dumm. tatsächlich wuseln sich sodie durch, die dreimal pro stunde sagen "ich muss aufs klo."
allerdings wer immerpünktlich, oderntlich, anwesend ist, aber still und mittelmäßig in den arbeiten, derkommt auch durch.
es ist eher so, dass man nicht negativ auffallen darf, noch immer.und das sehe ich eigentlich in allen bereichen, außer in der kunst oder den medien...


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15.06.2006 um 12:24
maccabros

ich habe selber keine Kinder, habe aber ein Kind von 1 bis 6regelmässig betreut und ein Jahr eine Kinderspielgruppe mit vielen Kindern zwischen 3 und6 geleitet. Ich würde mein Kind nach meinem Vermögen am liebsten ohne Gewalt erziehenaber ich kann mir nicht vorstellen, wie ich sie in diese Gesellschaftsstruktur einfügensoll oder was ich über die Schule denken soll, es kämen sehr gewichtige Probleme auf michzu, weil ich mir im klaren bin, dass Gewalt alltäglich ist und die Kinder damitkonfrontiert sein werden.

Ehrlich gesagt habe ich keine Kinder, weil dieFamilien- und Freundesstruktur zuwenig danach ausgerichtet ist und auch das Umfeld nichtdie Weite und den Raum hat, welchen ich für meine Kinder wünschen würde.

EinKind festhalten ist keine Gewalt, es wird es auch nicht so auffassen, wenn der Erwachseneaus der Notwendigkeit der Situation heraus handelt. Vielleicht muss man ein Kindeinsperren "Zimmerarrest" oder man muss eine angemessene Strafe finden wie Verzicht aufetwas und so weiter, die Möglichkeiten sind gross und man kann sie der Situationanpassen.

Einzig was ich sage, sei schlecht und verderblich, ist das Ausspielenvon Gewalt und der Machtmissbrauch. Dazu das schlagen, prügeln, ins Gesicht schreien,ausflippen, unter Drogen sein vor Kindern (also für sie nicht mehr erreichbar) etc. etc.

Jeder kann die Kinder festhalten, auch einmal Zimmerarrest verteilen oder etwasverbieten, es würde hier immer dort die Grenze überschritten, wo man es nicht mehr demKind zu liebe macht, sondern aus eigener Bequemlichkeit, aus eigener Gleichgültigkeit.Die Strafen müssen nachvollziehbar sein für das Kind. Man muss darauf achten, dass dasKlima dem Kind entspricht, wenn man mit einem Kind stundenlang auf Einkaufstour ist odereine lange Autofahrt hinter sich hat und es wird unruhig, weinerlich und stressig, mussman erkennen die Belastung des Kindes und nicht glauben, es müsse da brav sein, wenn esstundenlang sich nicht bewegen konnte oder was auch immer, es hat dann das Recht, auchmal sich zu melden. Aber Hallo, in was für ein Laden schleppt ihr mich den hier mit?

Also, die Strafen sollen nie zu einem Machtspiel werden, wo Eltern dem Kind zeigenmüssen, dass sie stärker sind. Jede Strafe und jedes Festhalten soll durch die Situationbegründet sein, also erklärbar für das Kind. Während dem strafen gibt man dem Kind zuverstehen, dass man es liebt, dass man es trotzdem liebt, man kann dies dem Kind nichtoft genug sagen, aber man soll es nicht nebenbei sagen, sondern das Kind dabei wahrnehmenund ihm dieses Gefühl der Geborgenheit und Wärme vermitteln. Es muss erkennen, wennes bestraft wird, dass es wirklich nur um sein "Vergehen" sich handelt, es aber alsMensch vollkommen geliebt und angenommen wird.

Solle der Erwachsene dieSchnauze voll haben oder gestresst sein oder was weiss ich, dann soll er dem Kind sagen,dass er ihm jetzt nicht Grenzen aufsetzt wegen ihm, sondern man sag dem Kind, dass man imAugenblick selber überlastet ist und keine Kraft findet. Die wahre Ursache wird das Kindviel besser verstehen als verdeckte Spielchen. (Ich bin jetzt müde, also bestrafe ichmal, damit ich keine arbeit mehr mit dem Kind habe etc.) Nur die Lüge, derVertauensmissbruch oder künstlich herbeigeführte Situationen, welche dann eine Strafenach sich ziehen, welche das Kind nicht erkennen und verstehen kann, verletzen das Kindim Herzen derart, dass es sich zurückzieht.

Also, Ohrfeigen und Schläge sindschlichtweg unnötig. Aber was bringen diese Ratschläge, wenn man Mitten drin ist alsElternteil und am Verzweifeln ist? Nichts, aber man sollte wenigstens im Herzen sichnicht der Illusion hingeben, das es nicht auch anders gehen könnte. Und es gibt immer dieMöglichkeit einen Kurs zu belegen über die Erziehung des Kindes.



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15.06.2006 um 12:34
Ergänzung:

Es ist ein Unterschied, ob wir selber die Muster produzieren (innereAngst- und Gewaltmuster, Abhängigkeiten etc. etc.)

oder ob wir innerlich freisind von diesen Mustern und die Evolution selber das Muster hervorbringt (das Menschsein,die Natur, die Farben und Formen)

In unseren eigenen Mustern sind wir gefangenund arbeiten schablonenhaft, in den Mustern der Evolution liegt das Potential von Dingen,welche eine derart grosse Freiheit mit sich bringen, dass wir hier wirklich nicht mehrvon Mustern und Schablonen sprechen dürfen.

Gerade eben, weil unser Kern formlosund vollkommen frei ist, kann er jede beliebige Evolution und Schöpfung hervorbringen.Nur das ungebundene und unermessliche kann das hervorbringen, was messbar und endlichist, aber ohne darin verstrickt zu sein.

Somit glaube ich nicht, dass dieFreiheit von allen Mustern nur ein anderes Muster wäre. Nein, es gibt dasjenige, was freiist von allen Mustern ohne selber ein Muster zu sein oder sich in Mustern verfangenkönnte.


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15.06.2006 um 12:34
@ majatu

"Ehrlich gesagt habe ich keine Kinder, weil die Familien- undFreundesstruktur zuwenig danach ausgerichtet ist und auch das Umfeld nicht die Weite undden Raum hat, welchen ich für meine Kinder wünschen würde. "

Wenn ich Deinebisherigen, nicht gerade kurzen Beiträge lese, dürfte es, jedenfalls theoretisch keinProblem sein, ein Klima in Deinem Umfeld derart zu schaffen, oder danach auszurichten.

Kinderziehung ist nicht einfach oder mal eben nebenbei gemacht.

Strafenoder ähnliches sollten als Lernerfolg benutzt werden, um Richtungen zu weisen, nichtwegen der eigenen Unzulänglichkeit, da gehe ich mit Dir "D’accord".

DasVertrauen des Kindes, die Liebe die dir entgegengebracht wird, ist eines der schönstenGeschenke, die Du empfangen kannst.


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15.06.2006 um 12:38
maccabros

danke für deine aufmunternden Worte, ich nehme es mir zu Herzen!


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15.06.2006 um 12:51
@ manjatu

Merci

Weiterhin gute Diskussionen - also : Grußfrequenzengeöffnet lassen :)


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15.06.2006 um 13:10
@manjatu

Wieder einmal Zustimmung zu großen Teilen Deines Beitrags! Vondenjenigen Idealisten, die mir hier begegnen, bist Du mir einer der liebsten!

Ein paar Anmerkungen zu Deinem Posting:

Was die Verfestigung von Mustern imGehirn und im Erbgut betrifft... Hm, ich tue mich mit solchen materialistischenBetrachtungen etwas schwer. Nach meinem Gefühl verheißen sie, dass man auf materiellerEbene einfach nur einen Hebel umzulegen brauche, um eine unerwünschte Schablone zuentfernen. "Herr Doktor, mein Kind und ich haben Schwierigkeiten - kriegen Sie das malden Griff!" - so funktioniert das nach meinen Erfahrungen aber nicht. Ich denke, Dusiehst das auch so, oder? Viele werden jetzt vielleicht sagen: "Die Wissenschaft ist nurnoch nicht weit genug! Bald aber haben wir das Gewalt-Gen unter Kontrolle!" Tja, wirwerden sehen...

Nach meinem (persönlichem) Verständnis sind Gehirn und ErbgutAusdruck unseres Bewusstseins. Daher spiegeln sich meiner Meinung nach unsereGlaubensmuster, die Gewaltpotentiale erzeugen, materiell, genauso wie sich dasBewusstsein von "Reinigung" einiger "Erleuchteter" materiell spiegelt. Das beschreibt dereine dann als das Vordringen in neue Bereiche des Gehirns oder ein anderer vielleicht alsemotional und körperlich empfundene Leichtigkeit. Als Grundlage dafür sehe aber eineWahl, die ich zunächst treffen muss, die dann erst einen veränderten materiellen Ausdruckmeiner selbst zur Folge hat.

Wahrscheinlich mache mir mit meiner Sicht keineFreunde unter denjenigen, die glauben, die pränatale Programmierung sei eine Funktion derDNS, die Eltern ihren Kindern weitergeben. Interessant wäre für mich mal eineimmaterielle Betrachtung der Vererbungslehre. Ich kann allerdings nicht viel dazuvorgeben, dazu fehlt mir Wissen und Erfahrung. :)

Es ist in meinen Augenmöglich, die Gewalt restlos und vollständig aus sich zu entlassen, etwas anderes kann ichnicht akzeptieren, es wäre mir selber eine gewaltvolle Aussage und eine Beschneidungmeines Potentials, wenn jemand sagt, es sei nicht möglich.

Ichunterschreibe diese Aussage! Ich glaube ja auch daran, dass nichts unmöglich ist. Ichhoffe nur Manjatu, dass Du Dich nicht selbst zu stark verurteilst, wenn Du Dich dann dochmal dabei ertappst, Gewalt in subtiler Art und Weise anzuwenden. Damit meine ich auchGewalt, die gegen Dich selbst gerichtet ist, z.B. in Form von Strafe, Unterdrückung,Verstellung, Genußverweigerung, etc.
Ich finde es toll, wenn MenschenGewaltlosigkeit und Liebe zum Ziel haben, doch laufen manche auch Gefahr, wegen ihresIdeals ihr fehlerbehaftetes Menschsein abzulehnen und ihr Leben in Widersache gegen sichselbst und darauf resultierend gegen andere zu leben. Ich selbst bin auch ein Kandidatdafür.


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15.06.2006 um 14:32
kribert

Da denke ich wiederum ganz in deine Richtung. Es ist dies unserBewusstsein, welches das Gehirn (Gedankenflut, Netz der Gedanken) und schlussendlich denKörper (Haltungsschäden, Herzinfarkt) prägt. Also wäre es der falsche Ansatz, mitMitteln der materiellen Welt (Symptombekämpfung, die Pille für alles, Genforschung) denSchaden zu beheben. Er wäre nicht wirklich behoben, denn seine Ursache liegen imgeistigen/seelischen Bereich, also in der Ausrichtung unseres Bewusstseins.

Der Mensch, der aus Einsicht nicht mehr kämpf ist der einzige, welcher es verdient hat,ein gewaltloser Mensch genannt zu werden. Seine Einsicht ist zugleich das Bewusstsein,welches aufgehört hat, Zwänge, Ängste und alle Unterdrückungen im Körper zu entfachen.

Wenn ich von Prägungen im Gehirn selber spreche, dann meine ich damit, wenndas Bewusstsein über Generationen hinweg das Gehirn mit einem illusionären Ich prägt,wird diese Prägung selber materiell. Energie, welche schablonenhaft arbeitet, wird zuMaterie. Das ist eine Tatsache aus der Physik. Materie ist eine Art gleichbleibende undgleichschwingende Energieladung.

Kein Mittel wird jemals dem Menschen die Gewaltnehmen, Mittel können ihn ruhigstellen oder entfremden aber kein friedliches Wesen ausihm machen. Darum ist die Erkenntnis eines Menschen der Stein, der die Lawine ins Rollenbringt und sein nachträgliches Leben und seine Gesundheit ändert, dies aber dennoch Zeitbraucht, bis der materielle Schaden wieder behoben ist. Heilungsprozess.

Dieseimmaterielle Sicht der Vererbungslehre, welche du ansprichst, muss irgendwann erkanntwerden zusammen mit der Erkenntnis, dass auch wenn diese Bewusstseinsfelder (noch) nichtspür/messbar sind, doch in ihnen die Ursachen begraben liegen und nur durch dieErkenntnis im Bewusstsein dauerhafte, wirkliche Freiheit entstehen kann.

Derscheinbare Friede, das nette Lächeln, die freundlichen Worte....

Es gibtsehr viele scheinbar nach aussen friedliche Menschen - der grösste Teil leider - welcheaber, würde sich ihnen ein Widerstand entgegen stellen, sie erst sich ihrerGewaltbereitschaft bewusst werden würden. Solange alles ihren Erwartungen und Wünschenentsprechend verlauft, haben sie keinen Grund, feindliche Gefühle zu hegen oder Gewaltanzuwenden, würden sie aber um ihren Genuss betrogen oder ihres Guthabens beraubt,schlagen sie um sich und die ganze Rohheit kommt zum Vorschein.

Will man sichselber nun kennen lernen, muss man sich eben dem Leben stellen und auch alle dieselatenten und verborgenen Anlangen hervorlocken. Wir sprechen nicht von der Verteidigungaus Notwehr oder der gesunden Reaktion, ein Unrecht zu verhindern. Der Wunsch, nichtgestört zu werden um ein sorgenfreies Leben führen zu können, ist eine weitere Form derAggression. Leben ist Störung und Einfluss. Es ist dies unser Umgang, völlig offen,empfänglich zu bleiben und trotzdem sorgenfrei Leben zu können, der das Fenster offenhält, damit die Liebe in unser Leben eintreten kann.

Will man eine Suchtbeenden, muss man auch einmal streng mit sich selber sein und sich einen Ruck geben. Sindaber einmal die groben Sachen aus dem Weg geräumt, verlagert sich die Strenge undDisziplin immer mehr in den Bereich der Aufmerksamkeit.

Ich weiss noch,irgendwann vor sieben Jahren hat es mich fast erschlagen, die Erkenntnis derununterbrochenen Wahrnehmung. Bis zu diesem Zeitpunkt fühlte ich mich immer wieder inverschiedenen Situationen und Lebensbereichen aufwachen, überall waren diese Filmschnitteund Szenenwechsel, ich konnte von einer Welt in die andere hüpfen. Doch plötzlich war daeine anhaltende, mein ganzes Leben durchziehende Grundwahrnehmung, aus welcher ich nichthinaus gehen konnte. Dieses Gefühl, dass es keine Flucht mehr gibt von sich selber, mansich nirgendwo mehr verstecken kann und sich nicht mehr verlieren kann, war schockierend.

kribert, auch deinen Rat nehme ich mir gerne zu Herzen und fühle, wie wichtig esist, mit mir selber sanft und versöhnlich umzugehen.



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15.06.2006 um 14:45
Ergänzung: es ist ein Akt der Gewalt, ideale zu haben :)

Wäre ich ein Idealistwürde ich ein trügerisches Leben führen zwischen meinen Idealen und meiner tatsächlichenWelt.


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Was ist los in unserer Gesellschaft?

15.06.2006 um 15:23
@manjatu

Ergänzung: es ist ein Akt der Gewalt, ideale zu haben

Interessant! Darüber werde ich noch ein wenig nachdenken. Verzeih' mir, falls Du dieBezeichnung "Idealist" nicht mögen solltest.

Das Trügerische, wie Du es nennst,also dieser Grenzgang zwischen dem eigenen Ideal und seinem ganzheitlichem Menschsein,ist das, was mir manchmal noch schwer zu schaffen macht. Und auch anderen, wenn ich michso umschaue! :)

Ansonsten: vielen Dank für Deinen letzten Beitrag! Dem habe icheigentlich nichts hinzuzufügen. Vielleicht noch was persönliches: Mein Erkenntniswegzeichnet sich durch eine ziemliche Entscheidungsfreude aus, die mich - obwohlursprünglich ein ängstliches Wesen - stets in neue Situationen führt, durch die ich michvon neuem kennenlernen kann. Manchmal bin ich dann richtig glücklich über meineErfahrungen und Schlussfolgerungen, trotz immer noch vorhandener Ängste und einerkränkelnden Gesellschaft um mich herum. "Ist eigentlich schon ganz okay, das Leben!" -irgendwann wird mich dieses Gefühl nicht mehr verlassen.

Liebe Grüße!


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