Borderline und Depressionen
20.08.2006 um 23:05
So, ich erzähle jetzt mal von mir...denke dass dieser Umriss meines Lebens erklärt, wiees zur Persönlichkeitsstörung kommt/kommen kann und was z.B. Selbstverletzendes Verhaltenbewirken kann, allerdings sind dies Fakten aus meinem Leben, die Beweggründe andererkönnen nochmals etwas anderst gelagert sein, aber Paralellen und Ähnlichkeiten wirdder/die ein, oder ander(e) zu seinem/ihrem Leben erkennen können !
Ich wurde am05.05.1971 als zweite Tochter meiner Eltern und einen Monat zu früh geboren. Ich wurdemeiner Mutter sofort weggenommen und kam in die Kinderklinik. Vom 06.- auf den 07.05.71erlitt ich einen Kreislaufkollaps, der zu spät erkannt wurde. In den Jahren darauf hatteich immer wieder schwere Atemwegsinfektionen und als ich vier wurde, liessen sich meineEltern scheiden, sicherlich auch weil sie mit meinem gesundheitlichen Zustand ebenfallsnicht klar kamen und erhebliche Probleme unter den Familien meiner Eltern bestanden,keiner war keinem recht genug.
vom 13.04.-29.04.76 war ich wegen einem schwerenFieberkrampf in die Kinderklinik mit dem Notarzt gebracht. Meine heutige Epilepsie kannan beiden Ereignissen liegen, denen ich als Säugling und Kleinkind ausgesetzt war und beidenen eine Sauerstoffunterversorgung bestand. Ich verweigerte Nahrung und Trinken ummeinen Vater dazu zu bewegen zu uns zurück zu kommen ich litt furchtbar unter derTrennung, weinte viel und vermisste meinen Papa.
Im Laufe der Zeit war ich nochöfter krank, häufig musste ich in die Klinik.1978 kam ich in die Waldorfschule, dort warich das stille zurückgezogene Kind aus "weltlichem" Elternhaus, wir haten TV und Radio,assen Fleisch und verabschheuten "Körnerfrass", ich war der Freak unter Freaks und warOpfer von körperlichen Übergriffen der Mitschüler. Ich wurde gezwungen mich auszuziehenund wurde geschlagen immer auf die selbe Stelle, bis mein Schlüsselbein anbrach. Ichwurde von einer Antroprosophen Ärztin als "schwachsinnig" Diagnostiziert. Irgendwannentschieden sich Grosseltern und Mutter mich aus der Waldorfschule zu nehmen und mich aufdie Grund und Hauptschule zu geben.
Dort erlebte ich erneut Ablehnung und hatteProbleme im Unterricht, ich konnte mich nicht konzentrieren. Zum einen wegen derAbsancen-Epilepsie und zum anderen wegen der Vorfälle im Elternhaus mit meinem Stiefvaterund meiner Schwester. Nach einem Jahr wwar dieses Gastspiel beendet und ich kam auf dieRohräckerschule, eine Schule für Lernbehinderte Kinder und Jugendliche...
Istnur in Abriss meiner Geschichte, die Krankheit, Missbrauch und Konflikte ziehen sichdurch mein ganzes Leben, teilweise noch bis in´s Jetzt hinein. Lange war für michkörperlicher Schmerz und Blut symbolisch für mein Leid über das ich nie gesprochen hatte,weil ich keinem zur keiner Zeit vertrauen konnte, irgendwann vertraute ich nichtmal mehrmir selbst und begann meine Persönlichkeit abzuspalten und schlimme Dinge zu verdrängen.Ich konnte wirklich mit keiner Sau reden, da ja alle die ich liebte sonst bedroht gewesenwären. Ich wollte nichtsmehr fühlen, die Emotionen waren nur ein einziger Schmerz, wobeider körperliche selbstzugefügte noch viel besser war, zumindest besser kontrollierbar.Vieles, verdammt vieles habe ich verschwiegen und verdrängt und anderes weiss ichwirklich nichtmehr, weil Traumatisierungen regelrechte Schockzustände bewirkten, die michaus Gnade vergessen liessen...
Vieles habe ich erst jetzt entdeckt, seit ichmich mit meiner eigenen Geschichte auseinandersetzen kann, wobei mir die erste grosseLiebe in meinem Leben mein Mann unsagbar viel Kraft und Mut gab diese Selbstkonfrontationzu beschreiten !
Ich habe mir selbst geschadet, weil ich dachte, nein glaubteund davon überzeugt war nicht´s Wert zu sein, irgendwie gab ich mir an vielem Mitschuld,denn wäre ich nicht das Problemkind gewesen, dann hätte es keinen Grund gegeben, dassmeine Mutter und mein Vater sich getrennt hätten, zumindest war das kleine Sis davonwirklich überzeugt. Durch mein Schweigen wollte ich schützen, doch zerstörte ich mich undauch andere fast damit...stilles ungesehenes Leid ist es was solchePersönlichkeitsstörungen in der Jugend entstehen lassen, dies und das Schweigen aus Schambetroffener Familien...
Heute kann ich nicht sagen, was ich für meine Mutterempfinde, denn diese oben erwähnten Fakten sind nur die Spitze dees Eisbergs, eines weissich aber, die Beziehung zu meiner Mutter war von Hassliebe durchträngt, dieschmerzlichste Form der Liebe !
Gruss Sis