Descartes
08.02.2006 um 14:21
Es gibt das ewige, immer gegenwärtige eine Leben jenseits der
Myriaden von Lebensformen, die Geburt und Tod unterworfen
sind. Viele Menschen verwenden dafür das Wort »Gott«; ich
nenne es meist »Sein«, obwohl das Wort »Sein« ebenso wenig
erklärt wie das Wort »Gott«. »Sein« hat allerdings den Vorteil,
dass es ein offenes Konzept ist. Es reduziert das unendliche
Unsichtbare nicht auf etwas Endliches. Man kann sich unmöglich
eine gedankliche Vorstellung davon machen. Niemand
kann einen Alleinanspruch auf das Sein geltend machen. Es ist
dein Gegenwärtigsein an sich, und jeder hat durch das Gefühl
der eigenen Gegenwart unmittelbaren Zugang dazu. Vom Wort
»Sein« ist es nur ein kleiner Schritt zur Erfahrung des Seins.
Das Sein besteht nicht nur jenseits aller Formen,
sondern zugleich tief im Innern aller Formen als deren
innerstes, unsichtbares, unzerstörbares Wesen. Folglich
ist es dir jetzt als dein eigenes tiefstes Selbst, dein
eigenes wahres Wesen zugänglich. Aber versuche
nicht, es mit dem Denken zu erfassen. Versuche nicht,
es zu verstehen.
Du kannst es nur erfahren, wenn der Verstand still ist.
Du wirst es nie mit dem Intellekt begreifen können,
aber wenn du voll gegenwärtig bist und deine Aufmerksamkeit
ganz auf das jetzt konzentrierst, kannst du es
fühlen.
Sich des Seins wieder bewusst zu werden und in diesem
Zustand »fühlenden Erkennens« zu verharren ist Erleuchtung.
Das Wort Erleuchtung beschwört die Vorstellung einer
übermenschlichen Großtat herauf, und das Ego möchte, dass es
so bleibt; dabei bezeichnet das Wort einfach nur den
natürlichen Zustand, in dem du dich eins mit dem Sein fühlst.
Es ist ein Zustand der Verbundenheit mit etwas Unermesslichem
und Unzerstörbarem, mit etwas, das paradoxerweise du
selbst bist und das trotzdem viel größer ist als du. Du findest
darin, jenseits von Name und Form, dein wahres Wesen.
Aus der Unfähigkeit, diese Verbundenheit zu spüren, entsteht
die Illusion, von sich selbst und der Außenwelt getrennt zu
sein. In diesem Fall nimmst du dich bewusst oder unbewusst
als isoliertes Fragment wahr. Angst entsteht, innere und äußere
Konflikte werden zur Normalität.
Das größte Hindernis für die Erfahrung dieser realen
Verbundenheit ist die Identifikation mit dem Verstand, die das
Denken zwanghaft werden lässt. Nicht mit dem Denken
aufhören zu können ist ein Verhängnis, aber wir sind uns
dessen nicht bewusst, weil fast jeder darunter leidet, sodass es
für normal gehalten wird. Der unaufhörliche Lärm des
Denkens verhindert jedoch, dass wir den Raum der inneren
Stille finden, der vom Sein untrennbar ist. Durch den Lärm des
Denkens entsteht auch das falsche, vom Verstand künstlich
aufrechterhaltene Selbst, das uns mit Angst und Leid überschattet.
Die Identifikation mit dem Verstand schafft einen
undurchdringlichen Schleier aus Konzepten, Begriffen,
Vorstellungen, Worten, Urteilen und Definitionen, der jede
wahre Beziehung blockiert. Dieser Gedankenschleier schiebt
sich zwischen dich und dein Selbst, dich und deine Mitmenschen,
dich und die Natur, dich und Gott. Er ist es, der die
Illusion des Getrenntseins erzeugt, die Illusion, dass es dich
und etwas völlig von dir getrenntes »anderes« gibt. Dabei
vergisst du die grundlegende Tatsache, dass du auf einer Ebene
jenseits der körperlichen Erscheinungen und getrennten
Formen eins bist mit allem, was ist.
eckhart tolle, Leben im Jetzt
ich seh das genauso, gott ist das sein an sich, alles was wir sehen und mehr als das. das das auch hinter den dingen liegt, wenn die materie bereits vergangen ist. eines dieser dinge wäre zB energie. wir wissen das alles aus energie besteht und das energie nicht vergehen kann, sich lediglich woanders hinbegibt. für mich ist die unendliche, nie versiegende und unteilbare energie, die das ganze universum belebt und am leben erhällt, ein teil gottes. zudem das bewusstsein, da bewusstsein eigenschaften hat, die man gott zuspricht.auch das bewusstsein kann nicht wahrhaftig geteilt werden.
göttlich ist zB die kreativität, das schöpfen, erschaffen. göttlich ist das lieben, alle dinge, die sich auf einer ebene abspielen, die nicht greifbar sind, die hinter den dingen zu finden sind, die zerfallen.
Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -