The most disgusting people in the world
14.10.2024 um 01:01fassbinder1925 schrieb:Weil es dann noch nicht erklärt, warum man schon davor besonders auffällig war. Auch abgesehen von dem Buch von Bandelow , weiß man z.B bei Amy Winehouse, dass sie schon in ihrer Jugend ständig die Schule wechseln musste, Ladendiebstähle begangen hat und zu selbstverletzen Handlungen geneigt hat. Ihr Ehemann, der nicht prominent war, hat sich auch schon seit frühester Jugend selbstverletzt und angefangen Crack und co zu nehmen.Das ist alles aber nur Hörensagen. Man weiß nicht gesichert, ob es stimmt. Ich bin mit zwei Frauen aufgewachsen, über die
jeweils unabhängig voneinander aus ziemlich unterschiedlichen Gründen (einmal negativ, einmal eher positiv) etwas in der Zeitung stand. Da standen auch angebliche Geschichten aus der Jugend, die sich nicht so zugetragen haben.
Etwa, dass sie beide jeweils gemobbt worden sind, wobei beide eher auf der Seite der Mobber waren oder einmal, dass eine Lehrerin
sie ungerecht behandelt hätte und das wurde in der Zeitung schon fast in Richtung Rassismus gedreht, obwohl ich Zeugin dieser
Geschehnisse war und das so nicht stimmte und die besagte Dame eher ein großes Ego hatte und jedem Ungerechtigkeit unterstellte.
Die Damen wurde in der Zeitung als armes Opfer beschrieben. Alle die sie real kannten, schüttelten den Kopf.
Auch Medien lügen oder versuchen Geschichten zu erzählen und aufzubauschen. Es wird ein Image aufgebaut und romantisiert.
Davon ab: Jedes zweite Mädchen, das ich kannte, hat sich selbstverletzt. So hart es klingt, aber das machen erschreckend viele Mädchen in der Pubertät und eine Zeit lang war das sogar mehr oder weniger ein "Trend", vor allem in gewissen Szenen.
Ich kenne auch mehrere Mädchen, die Ladendiebstähle begangen haben.
Vieles davon ist Verhalten in der Pubertät, das nicht selten vorkommt.
Zumindest, wenn man jetzt nicht gerade von heilen Familien oder beschaulichen Gegenden ausgeht.
Solche Sachen wie früher Drogenkonsum, frühe sexuelle Aktivität sowie bei Mädchen selbstschädigendes Verhalten
und bei Jungen deliquentes Verhalten und Vandalismus ist vor allem in Großstädten jetzt nicht selten.
Erfährt man nur vielleicht nicht von jedem sofort, da das generell Themen sind, über die nicht jeder immer gesprochen
hat bzw auch Themen, die Eltern natürlich gerne verheimlichen, wenn das auf ihre Kinder zutrifft.
fassbinder1925 schrieb:Unabhängig davon, ob man die aus der Ferne diagnostizieren kann und was sie haben, dass es bei denen sicher nicht am Erfolgsdruck lag, liegt ja auf der Hand.Nein, das liegt nicht auf der Hand. Du hast Geschichten, von denen du nicht gesichert weißt, ob sie stimmen und in welcher Intensität sie stimmen.
Ich muss da immer an Emma Watson denken: Eine Schauspielerin, die in der Tat keine Skandale hat und sich für diverse Organisationen einsetzt und auch immer wieder betont, dass sie gut geschützt worden ist und ihre Eltern gut auf sie aufgepasst haben und sie auch nicht sofort den vollen Zugang zu ihrem Geld hatte und viel von dem Geld in Bildung investiert worden ist. Hier wird auch ein Bisschen der Unterschied zwischen den USA und Europa deutlich.
Was haben die amerikanischen Medien über sie geschrieben? Sie habe ja schon mit 16 Alkohol getrunken. "Underage drinking!"
Das hat man dann auch so dargestellt, als hätte sie Probleme gehabt und daher schon "Als Kind mit 16" zur Flasche gegriffen.
Da kam dann heraus, dass das völlig aufgebauscht war. Bei ihr ist, ähnlich wie bei uns, das Alter für leichten Alkohol eben 16 und daher hat sie in dem Alter, in dem es legal war, es einige Male eben ausprobiert und manchmal gefeiert. Wie viele Mädchen in dem Alter.
Da die USA aber eben etwas spießig sind und das Trinkalter dort eben 21 ist, haben sie das so dargestellt, als sei sie noch ein Kind, das viel zu früh Alkohol trinkt.
Sie haben ihr auch im minderjährigen Alter unter den Rock und unters Kleid fotografiert, um ihre Unterwäsche zu fotografieten und den Eindruck zu erwecken, dass sie sich knapp anziehen und so feiern gehen würde.
Sie hatte sich dann dagegen gewehrt, indem sie absichtlich entweder große Unterwäsche trug oder Unterwäsche mit ironischen
Aufdrucken (z.B. einer Katze).
Einige werden auch auf Schritt und Tritt von Paparazzi verfolgt und was meint ihr wie viele Leute auch einmal jung etwas "Skandalöses" ausprobieren. Teilweise ist das in dem Alter auch normal. Und sei es eben nur einmal Feiern gehen und Party machen.
Und dann stellt euch vor, dass die Medien das groß aufbauschen.
fassbinder1925 schrieb:Somit kann man natürlich diese konkreten Ferndiagnosen in Frage stellen, aber dass Leute die Borderline haben, auch sehr oft kreativ tätig sind, hat jetzt nicht Bandelow erfunden. Das haben auch mal die Ärzte in der Dialektisch-Behavioralen-Therapie mal gesagt. Die schaffen es natürlich nicht alle das professionell zu machen, aber unter diesem Hintergrund, ist es ja dann logisch, dass da auch viele dabei sein werden.Das kann vorkommen. Grundsätzlich sagt man es eher bei einer bipolaren Störung nach, aber grundsätzlich ist nichts davon ein Symptom oder ein Diagnose-Kriterium. Menschen mit psychischen Problemen wird generell angeraten, dass sie sich irgendwie ausdrücken sollen und das kann hilfreich sein. Maltherapie oder Gestaltungstherapie oder auch Musiktherapie gibt es nicht umsonst.
Ich finde es aber immer schwierig, wenn man versucht das so zu formulieren, als würde es dazugehören oder als wäre es ein Symptom.
Es gibt viele traumatisierte Menschen, denen es z.B. sehr schwer fällt, sich kreativ auszudrücken.
Teilweise würden solche Aussagen wie: "Menschen, die XY haben, sind sehr kreativ und künstlerisch!" sogar eher schaden und einen Druck auslösen, wenn es auf jemanden nicht zutrifft.
Als nächstes ist man dann bei "Menschen mit Autismus können sich gut Sachen merken und sind gut mit Zahlen" oder sogar
"Menschen mit Trisomie-21 sind herzensgute Menschen und können gut mit Kindern!". Ja, diese Aussagen können natürlich alle zutreffen, aber das sind eben solche Verallgemeinerungen, die keine tiefere Grundlage haben und sogar schädlich sein können, wenn jemand dieses hat und da eine Diskrepanz entsteht und sich jemand z.B. nicht so wahrnimmt.
Natürlich kann man im Einzelfall jemanden, auf den dieses zutrifft, gut zureden, indem man z.B. sagt:
"Du hast Diagnose X und daher Probleme mit Y, aber du bist sehr kreativ und künstlerisch!".
Das kann in dem Fall natürlich Selbstbewusstsein aufbauen und ist nicht falsch. Die Talente und positiven Eigentschaften betonen.
Gerade bei Persönlichkeitsstörungen, die mit dem Selbstbild zu tun haben, kann das hilfreich sein, ja.
Allgemein zu sagen: "Menschen mit Diagnose X sind kreativ und künstlerisch" ist dann aber Romantisierung.
Und nur weil ein Mensch sich und seine Probleme gut kreativ ausdrücken kann, ist das nicht gleichzusetzen mit objektiver Kunst oder kommerziell verkaufbarer Kunst. Wenn man jemanden in Therapie lobt, weil die Gefühle in der Maltherapie gut dargestellt werden können, dann ist das auf einer völlig anderen Ebene zu verstehen, die mit der Therapie und Kommunikation der Gefühle im Therapie-Kontext zu tun hat. Das heißt nicht, dass jetzt der nächste Van Gogh vor einem sitzt. Es heißt, dass bei diesen Menschen die Gefühle gut durch kreative Therapie zugänglich werden.
Aber gut möglich, dass Menschen, die mit dem Selbstbild und der Selbsteinschätzung ohnehin ihre Probleme haben, das dann so interpretieren könnten. Da könnte es dann schnell zu Gedanken kommen wie: "Seht! Mit mir stimmt etwas nicht und ich bin kreativ.
Das ist ja ganz wie bei den Stars X und Y, die haben doch sicher die gleichen Probleme und sind kreativ!"
fassbinder1925 schrieb:Meiner persönlichen Erfahrungen nach, ist fast jeder Junkie auch ein Borderliner,Nein. Menschen können aus verschiedenen Gründen Suchtkrank werden.
Es gibt auch stoffbezogene Abhängigkeiten. Das kann jeden treffen.
Ich finde dein Verwenden des Begriffs "Borderline" zudem schwierig. Teilweise wird dieser auch so nicht mehr so oft benutzt.
Man spricht eher von Emotional-Instabiler-Persönlichkeitsstörung.
fassbinder1925 schrieb:Man muss ja auch sehen, dass die Erwartung nach Erfolg nicht aufhört, aber die Leute nachdem sie die 30 deutlich überschritten haben, nicht mehr so auffällig sind. Es gibt Leute, die haben ja Depressionen bis an ihr Lebensende, während viele Künstler die in ihren jungen Jahren mit Skandalen die Klatschpresse gefüllt haben, skandalfrei und erfolgreich weiter ihrer Kunst nachgehen. Die sind bloß aus dem Blickfeld der breiten Masse etwas verschwunden.Was meine These stützt, dass die Medien hier Verhalten, das für junge Jahre relativ normal sein kann, einfach sehr groß aufbauschen.
Geh einmal in einen beliebten Club in Berlin. Da könnte man über jede junge Person skandalöse Schlagzeilen schreiben.
Solange diese Leute eben jung und deren Image "im Trend" ist, wird das ordentlich aufgebauscht.
Danach sind sie für eine gewisse Altersgruppe eben nicht mehr so interessant und nicht mehr so gut zu vermarkten, weil es für die jungen Leute eben neue, jüngere Stars gibt.
fassbinder1925 schrieb:Während behandelnde Psychiater oder Psychologen meist sogar erst die falsche Diagnose stellen. Vielen wird im Vorfeld erst eine beginnende Schizophrenie oder Zwangsstörung/Depression/Anorexie diagnostiziert.Das habe ich so noch nie gehört. Schizophrenie gehört zu einem völlig anderen Cluster an Persönlichkeitsstörungen.
Das wäre Cluster A, während Borderline eher Cluster B wäre. Mit Verlaub, aber den Unterschied zwischen einer
Person zu Cluster A und wahnhaften Störungen bemerkt man dann schon deutlich.
Eher ist es so, dass Borderline viel zu oft diagnostiziert wird und eine Zeit lange auch etwas zu oft bei Jugendlichen diagnostiziert worden ist, die etwas instabil waren. Inzwischen wird nämlich diskutiert, ob viele frühere "Borderline"-Diagnosen nicht eher
Posttraumatische Belastungsstörungen und/oder Anpassungsstörungen sind.