Vorsätze 2024

@AlteTante
Ich habe eine Kolumne zu den guten Vorsätzen gelesen ( in einer Gr Tageszeitung) deren Überschrift war das beste, was ich bisher zu Vorsätzen finden konnte: „ Gute Vorsätze sind Selbstbetrug im Konfettiregen“!!!


Daher besser gar nichts vornehmen, gemäß dem Motto, erwarte nichts und du kannst nicht enttäuscht werden. Deshalb auch in diesem Jahr keine Anmeldung mehr bei weight watchers oder das obligatorische Jahresabo im Fitnessclub. Ich bin diesbezüglich eine wandelnde Karteileiche. Also ein ideales Clubmitglied… ich komme nur einmal in der ersten Januarwoche und zahle für 12 Monate. Solche euphorischen Fehlinvestitionen führen zu noch mehr Frust.

Ein Vorsatz, den man auch ohne Jahresbeginn geplant hätte, hat sicher mehr Chancen.

@calligraphie
Genau. Deswegen melde ich mich auch gar nicht dort an, weil ich wüsste, dass ich nur einmal hingehen würde. Nicht einmal meine Zehnerkarte für das Hallenbad habe ich damals voll ausgenutzt, obwohl ich so gerne schwimme und es auch relativ nah war.

@AlteTante
Ja genau, das beste oder schlimmste ist später, sich eine Ausrede einfallen zu lassen, wenn Freunde fragen, warum man nicht mehr kommt. Deshalb nur noch spontane Vorsätze, wie zb. Morgen esse ich mal nichts süßes. Leider habe ich die meisten guten Tagesvorsätze vom morgen, am Nachmittag schon wieder vergessen, ignoriert oder verdrängt.
Gerade heute habe ich einer langjährigen Freundin versprochen ( per WhatsApp natürlich), dass wir uns dieses Jahr mal öfter sehen. Allerdings wissen wir beide, dass das uG nichts wird, weil wir immer so busy sind. Aber zumindest Anfang Januar versprechen wir uns das immer hoch und heilig.
Das ist so ähnlich, wie die Versprechungen auf stink langweiligen Klassentreffen. Man verspricht sich, das schnell zu wiederholen, am besten jedes Jahr und kaum sitzt man im Zug, hofft man, dass es maximal in 10 Jahren wiederholt wird.

Neujahrsvorsätze hatte ich keine.

Ich habe mir ganz fest vorgenommen auch im Jahr 2024 kein Fitness-Studio zu betreten. Ich denke das wird ein Erfolg.

@Yuliana
Viel Erfolg weiterhin.

Ich halte rein gar nichts von Vorsätzen.

Wenn man etwas machen/ändern/sich vornehmen will, dann sollte man es einfach machen bzw
man kann es immer machen und braucht dafür weder Vorsätze noch eine bestimmte Zeit im Jahr.
Dann, wenn es passt.

Alles andere baut mMn nur unnötigen Druck auf.
Oder Enttäuschungen, wenn es nicht geklappt hat.

Natürlich gibt es immer wieder Sachen, die ich gerne machen würde:

Verreisen, auf Festivals gehen, feiern, Dating, einen Freund finden.

Aber das ist auch immer ans Finanzielle sowie an Zeit gebunden.

Ich möchte nichts davon allein machen und es finden sich nicht immer
die richtigen Leute dafür. Und dann eben der finanzielle Aspekt.

Ich habe das also nicht als "Vorsatz". Ich habe nichts als Vorsatz.

Nur so grobe Ideen im Kopf, was ich dieses Jahr gerne machen würde.
Aber vieles davon nehme ich mir jedes Jahr vor und bin dann nur enttäuscht
und bekomme Depressionen, wenn es wieder nicht geklappt hat.

Ich sehe das pragmatisch: Wenn ein Plan mit einem Neujahrsvorsatz den nötigen Anfangsantrieb erhält, besteht vielleicht die Chance, dass daraus eine Gewohnheit wird. Aber viel Geld dafür ausgeben würde ich nicht. Entscheidend ist eher die Vision dahinter. Bei mir funktioniert das nicht automatisch.

Warum ich mir nun allerdings zum Stichtag 1. Januar irgendwelche mehr oder weniger guten Vorsätze ausdenken oder gar vornehmen muss, weiß ich auch nicht so recht. Für gewöhnlich mache ich doch ständig für einen überschaubaren Zeithorizont Pläne, was ich realisieren will oder muss. Am Ende dieses Zeitraumes wird Bilanz gezogen, manches verschoben, manches aufgehoben. Pläne für den nächsten Abschnitt gemacht - und immer Platz für Unvorhergesehenes gelassen, denn das kommt so sicher wie das Amen oder der Missbrauch in der Kirche. Alternativen in Form von Plan B - Z in der Tasche zu haben ist auch immer eine gute Idee.

Doors schrieb:wie das Amen oder der Missbrauch in der Kirche

Der ist gut, den merk ich mir.

@Doors
Ich persönlich mag eigentlich solche Stichtage ganz gern, weil dann viele Menschen für sich bilanzieren und neu planen. Das ist wie eine gemeinsame große Welle. Wenn es hilft, habe ich nichts dagegen. Es kommt halt auch darauf an, wie tiefgreifend sich diese Selbstbilanz gestaltet und ob man bereit ist für den Aufwand zur Veränderung. Meistens geht das etwas länger, bis man da wirklich reinschwingt.

@Laura_Maelle


„Stichtage“ gibt‘s bei mir nur bei Impfungen. :D

@Doors
Das Wort "Stichtag" habe ich von Dir geklaut. :D

Doors schrieb:Warum ich mir nun allerdings zum Stichtag 1. Januar irgendwelche mehr oder weniger guten Vorsätze ausdenken oder gar vornehmen muss, weiß ich auch nicht so recht.

Wie sagt man bei euch im Dialekt dazu? ;)

Kommt das nicht von den "Lochkarten" beim Ein- und Auschecken bei der Arbeit? :)

@Laura_Maelle


Dafür gibt es weder im Pllatdeutschen noch im lokalen Friesisch eine Entsprechung.

Stichtag und Deadline sind Synonyme, d. h. Wörter mit gleicher Bedeutung. Dem großen Duden zufolge ist ein Stich­tag ein „bestimmter Tag als (amtlich) festgesetzter Termin, der für (behördliche) Maßnahmen, besonders Berechnungen, Er­hebungen o. Ä., maßgeblich ist“. Stichtag unter Vertragspartnern war früher oft der letzte Tag eines Monats: „Zahlbar bis Ultimo“, hieß es dann. Ultimo kommt vom lateinischen ultimus (›letzter‹). Noch heute kann man in bestimmten Si­tuationen – z. B. wenn Kinder ihren Eltern auf die Nerven gehen – dieses Wort hören: Jetzt ist aber gleich Ultimo! (›Jetzt ist gleich Schluss, jetzt reicht’s gleich!‹). Deadline bedeutet wörtlich ›Todeslinie‹ und kann unter anderem für die Sperrlinie an einer bewachten Grenze stehen, die zu überschreiten todbringend sein kann. In der Bedeutung ›Stichtag‹ muss man sich vorstellen, dass bis zu einer bestimmten Frist eine Angelegenheit erledigt sein muss: Danach geht es nicht mehr, dann ist die Sache ‚tot‘.

Der Stichtag seinerseits – ein altes Wort: schon 1373 hieß es in einer lübischen Urkunde, „dat dar eyn stekedach bynomet waart“ – leitet sich ab von stechen in seiner alten Bedeutung ›auf etwas oder jemanden zielen‹. Die Turniere des Mittelalters und der frühen Neuzeit, als man mit Lanzen aufeinander zu galoppierte, um sich gegenseitig vom Pferd zu werfen, nannte man Stechen oder auch Stich; in den Massenstechen, in denen nicht einzelne Kämpfer, sondern ganze Gruppen gegeneinander antraten, konnte es geschehen, dass man einen Mitstreiter im Stich lassen musste. Verwandt sind unter anderem stecken (›mit Nadeln befestigen‹), sticken, Stachel, Distel (wörtlich ›die Stechende‹), Etikett (wörtlich: ›das An- oder Aufgesteckte‹), Ticket (›Anstecker, Anhänger‹, dann ›Berechtigungsschein‹), niederdeutsch Stake (›Pfahl‹, ebenso im Englischen) und das davon abgeleitete staksen, staksig, griechisch stigma (›Einstich, Wundmal‹), stochos (›Ziel‹), stochasma (›Wurfspieß‹, wörtlich ›das, womit man auf etwas zielt‹) sowie Stochastik (›Zufallsrechnung‹, eigentlich ›Ziel-, Ratekunst‹).

Quelle: https://www.uni-vechta.de/germanistik/sprachwissenschaft/jdw/woerter/02#

Laura_Maelle schrieb:Ich persönlich mag eigentlich solche Stichtage ganz gern, weil dann viele Menschen für sich bilanzieren und neu planen.

Find ich auch! Für mich ist das einfach ein praktischer Zeitpunkt, weil es sowieso überall Thema ist. D. h. die Planung geht auch nicht im Alltagsstress unter :)

„Planungstag“ ist in unserer Familie, wenngleich sie inzwischen nur noch aus zwei Personen im Haushalt besteht, immer am Sonntag Morgen. Dann wird die kommende Woche verplant.

- Fitness und Körper auf nächsten Level bringen
- Mentale Gesundheit angehen und hoffentlich besser kümmern als letztes Jahr
- 2D und 3D Kunst auf nächsten Level brigen
- mein erstes Spieleentwicklungsprojekt bis Ende des Jahres rausbringen und wenn es noch so klein sein soll
- Programmieren auf nächsten Level bringen

Doors schrieb:Die Turniere des Mittelalters und der frühen Neuzeit, als man mit Lanzen aufeinander zu galoppierte, um sich gegenseitig vom Pferd zu werfen, nannte man Stechen oder auch Stich; in den Massenstechen, in denen nicht einzelne Kämpfer, sondern ganze Gruppen gegeneinander antraten, konnte es geschehen, dass man einen Mitstreiter im Stich lassen musste.

Ah, das erklärt meinen Traum vor dem Jahreswechsel, wo ich mit einem König fechten musste. :D
Kommentarbereich zu meinem Digitale-Nomaden-Thread (Seite 2) (Beitrag von Laura_Maelle)

Das mit dem "im Stich lassen" finde ich nun noch schlimmer, wenn man sich das so vorstellt ...

Luminita schrieb:Find ich auch! Für mich ist das einfach ein praktischer Zeitpunkt, weil es sowieso überall Thema ist. D. h. die Planung geht auch nicht im Alltagsstress unter :)

Es motiviert halt schon ein bisschen, so wie Weihnachten und Silvester auch in eine bestimmte Stimmung versetzen, wenn man sich gern mitziehen lässt. :)

@Laura_Maelle


Von solchen vom Kalender diktierten Terminen lasse ich mich nicht mitziehen. Da gibt es bei mir genügend wichtigere Termine, als dass ich denen noch eine besondere Bedeutung beimessen würde.